Tag 337

Mit Zuversicht durchs Leben

Weisheit Psalm 137,1
Neues Testament 1. Johannes 3,11+13-14+16-24
Altes Testament Daniel 10,7-12+19

Einführung

Jemanden als selbstbewusst zu bezeichnen ist gewöhnlich als Kompliment gemeint. Es gibt jedoch eine gute und auch eine schlechte Art von Selbstbewusstsein. Die schlechte nimmt sich selbst wichtiger als Gott. Das ist Hochmut. Selbstbewusstsein in gutem Sinn dagegen sieht den eigenen Wert in und durch Christus. Vertrauen in die natürliche Welt ist, sich auf sich selbst zu verlassen. Vertrauen in der geistlichen Welt ist, sich auf Gott zu verlassen. Das setzt voraus, mit Gottes Gegenwart zu rechnen.

Weisheit

Psalm 137,1

1 Wir saßen an den Flüssen Babylons und weinten,
  immer wenn wir an Zion dachten.

Kommentar

Ohne Zuversicht

Die greifbare Wut, die in diesem Psalm zum Ausdruck kommt, ist irgendwie tröstlich, denn sie erinnert uns daran, dass wir ganz ehrlich mit Gott sein dürfen und beim Beten kein Blatt vor den Mund nehmen müssen. Gott kommt auch mit unseren schwärzesten Gedanken zurecht.

Gottes Volk hatte das Vertrauen in Gottes Gegenwart verloren. Der Psalmist ist im Exil in Babylon, weit weg von Jerusalem und dem Tempel, in dem Gottes Gegenwart wohnt. Das Schlimmste am Exil war das Gefühl, aus der Gegenwart Gottes gerissen worden zu sein: „An den Flüssen Babylons saßen wir und weinten, wenn wir an Jerusalem dachten“ (137,1).

Ihr lauter Aufschrei und der Wunsch nach Rache – „Glücklich ist, wer dir heimzahlt, was du uns angetan hast“ (8b; Hfa) – hat nichts mit dem Gebot der Feindesliebe aus dem Neuen Testament zu tun (s. Matthäus 5,44). Es ist vielmehr der Schrei eines gepeinigten Volkes (137,3), das sich verzweifelt nach Gottes Gegenwart sehnt.

Gebet

Herr, ich sehne mich nach Deiner Gegenwart.
Neues Testament

1. Johannes 3,11+13-14+16-24

11 Von Anfang an habt ihr diese Botschaft gehört: Wir sollen einander lieben. ...13 Genau aus demselben Grund hasst euch die Welt. Wundert euch also nicht darüber, liebe Brüder und Schwestern. 14 Wir wissen, dass wir vom ewigen Tod gerettet wurden und jetzt neues Leben haben. Das zeigt sich an der Liebe zu unseren Brüdern und Schwestern. Wer nicht liebt, der bleibt dem Tod ausgeliefert.

16 Wie sehr Christus uns liebt, haben wir daran erkannt, dass er sein Leben für uns opferte. Ebenso müssen auch wir bereit sein, unser Leben für unsere Geschwister hinzugeben. 17 Denn wie kann Gottes Liebe in einem Menschen sein, wenn dieser die Not seines Bruders vor Augen hat, sie ihm aber gleichgültig ist? Und das, obwohl er selbst alles hat, was er zum Leben braucht!

Gott ist größer als unser Gewissen

18 Deshalb, meine Kinder, lasst uns einander lieben: nicht mit leeren Worten, sondern mit tatkräftiger Liebe und in aller Aufrichtigkeit.

19 Daran erkennen wir, dass die Wahrheit unser Leben bestimmt. So können wir mit einem guten Gewissen vor Gott treten. 20 Doch auch wenn unser Gewissen uns schuldig spricht, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott barmherziger mit uns ist als wir selbst. Er kennt uns ganz genau. 21 Kann uns also unser Gewissen nicht mehr verurteilen, meine Lieben, dann dürfen wir voller Freude und Zuversicht zu Gott kommen. 22 Er wird uns geben, worum wir ihn bitten; denn wir richten uns nach seinen Geboten und leben, wie es ihm gefällt. 23 Und so lautet Gottes Gebot: Wir sollen an seinen Sohn Jesus Christus glauben und einander so lieben, wie Christus es uns aufgetragen hat. 24 Wer sich an seine Gebote hält, der bleibt mit Gott verbunden und Gott mit ihm. Wir wissen, dass Gott in uns lebt; das bestätigt uns der Geist, den er uns geschenkt hat.

Kommentar

Neue Zuversicht

Zuversicht und Liebe gehen Hand in Hand. Wenn du weißt, dass Gott dich liebt, liebst du Ihn und andere. Und dann kannst du voller Zuversicht vor Gott und deinen Mitmenschen leben.

Liebe ist mehr als ein Gefühl, Liebe handelt: „Wie sehr Christus uns liebt, haben wir daran erkannt, dass er sein Leben für uns opferte. Ebenso müssen auch wir bereit sein, unser Leben für unsere Geschwister hinzugeben. Denn wie kann Gottes Liebe in einem Menschen sein, wenn dieser die Not seines Bruders vor Augen hat, sie ihm aber gleichgültig ist? Und das, obwohl er selbst alles hat, was er zum Leben braucht“ (3,16-17; Hfa).

Es ist wichtig, den Menschen zu sagen, dass Gott sie liebt und du ebenfalls. Aber Worte allein sind nicht genug: „Liebe Kinder, wir wollen nicht nur davon reden, dass wir einander lieben; unser Tun soll ein glaubwürdiger Beweis unserer Liebe sein“ (3,18). Lass deine Liebe durch Taten – besonders gegenüber den Armen - sichtbar werden, so wie Jesus es getan hat.

Das ist ein wirklich herausforderndes Gebot in einer Welt, in der so viele unserer Geschwister große Not leiden. Wir müssen aktiv werden in Sachen globaler Armut, Unrecht und vermeidbarer Krankheiten. Dasselbe gilt auch für die Ortsgemeinden: nicht nur von Liebe zu reden sondern auch danach zu handeln.

Gott möchte ja, dass du „mit Zuversicht und mutig vor Gott [trittst]“ (3,21).

Zuversicht ist das Gegenteil von Verurteilung. Verurteilung kommt nie von Gott: „Es gibt jetzt für die, die zu Christus Jesus gehören, keine Verurteilung mehr“ (Römer 8,1). Verurteilung kommt entweder vom Teufel – dem Ankläger – oder aus dem eigenen Herzen (3,20a).

Zwischen Verurteilung – „wenn unser Gewissen uns schuldig spricht“ (3,20a; Hfa) – und der Überführung von Sünde, die vom Heiligen Geist kommt (Johannes 16,8) besteht ein himmelweiter Unterschied. Wenn der Heilige Geist mich der Sünde überführt, handelt es sich immer um etwas Konkretes. Ich weiß dann genau, wo ich falsch gehandelt habe. Er überführt mich, damit ich zu Gott umkehren, dass ich wiederhergestellt und aufgerichtet werden kann.

Auf der anderen Seite ist Verurteilung eher ein nebulöses Schuld- und Schamgefühl, das uns ergreift – selbst wenn wir unsere Schuld erkannt und bekannt und um Vergebung gebeten haben. Es raubt uns unsere Zuversicht vor Gott.

Die wundervolle Zusage aber ist: „Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles“ (3,20b). Niemand ist vollkommen, aber selbst unvollkommene Liebe ist ein Zeichen, dass der Geist in deinem Leben wirkt. Wenn du deine Versäumnisse im Herzen erkennst, sollte dein Hunger nach einer Christus-ähnlicheren Liebe nicht deine Gewissheit erschüttern, sondern sie vielmehr bestätigen.

Gott verurteilt dich nicht, Er nimmt dich trotz deiner Fehler, Schwächen und Versäumnisse an. Er sagt dir sogar zu, dir alles zu geben, worum du Ihn bittest, weil du Seinen Geboten folgst und tust, was Ihm Freude macht (3,22).

Was bedeutet es, nach Seinen Geboten zu leben, und wie macht man Ihm Freude? Es ist ganz einfach und erfordert nur zwei Dinge: erstens, an Jesus zu glauben und zweitens, einander zu lieben. Wenn du beides tust, kannst du sicher sein, dass du in Ihm und dass Er in dir lebt: „Wir wissen, dass Gott in uns lebt; das bestätigt uns der Geist, den er uns geschenkt hat“ (3,24b; Hfa).

Aber woher wissen wir, dass es Gottes Geist ist, der in uns lebt, und kein anderer? „Jeder, der bekennt, dass Jesus Christus wirklich als Mensch auf die Erde gekommen ist, hat den Geist Gottes“ (4,2).

Wir haben viele Kämpfe zu bestehen. Die Welt wird uns hassen (3,13). Viele falsche Propheten werden kommen: „glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind“ (4,1; LUT), oder wie es in der The Message Bible heißt, „Nicht jeder, der über Gott redet, kommt auch von Gott“. Du aber kannst sicher sein: „der in euch lebt, ist größer als der Geist, der die Welt regiert“ (4,4).

Gebet

Danke, Herr, dass ich Deine Gegenwart an Deinem Geist in mir erkenne und dass ich *mit Zuversicht vor Dich* kommen kann. Bitte hilf mir heute, zu lieben, wie Jesus geliebt hat – bereit zu sein, mein Leben für andere hinzugeben.
Altes Testament

Daniel 10,7-12+19

7 Ich war der Einzige, der die Erscheinung wahrnahm. Meine Begleiter konnten sie nicht sehen, doch sie bekamen plötzlich große Angst, liefen davon und versteckten sich. 8 So blieb ich allein zurück und spürte, wie mich beim Anblick der beeindruckenden Gestalt alle Kräfte verließen. Ich wurde kreidebleich und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. 9 Da fing der Mann an zu sprechen, und als ich seine gewaltige Stimme hörte, verlor ich die Besinnung, fiel um und blieb mit dem Gesicht am Boden liegen.

10 Doch eine Hand berührte mich und rüttelte mich wach. Ich konnte auf die Knie gehen und mich mit den Händen abstützen. 11 Der Mann sprach zu mir: »Gott liebt dich, Daniel! Steh auf und achte auf meine Worte, denn Gott hat mich zu dir geschickt.« Zitternd stand ich auf.

12 »Hab keine Angst!«, ermutigte er mich. »Du wolltest gern erkennen, was Gott tun will, und hast dich vor ihm gedemütigt. Schon an dem Tag, als du anfingst zu beten, hat er dich erhört. Darum bin ich nun zu dir gekommen.

19 »Hab keine Angst, denn Gott liebt dich!«, sagte er. »Friede sei mit dir! Sei jetzt stark und mutig!«

Während er mit mir sprach, kehrte meine Kraft zurück, und ich antwortete: »Rede nun, mein Herr! Du hast mich gestärkt, darum bin ich bereit zu hören, was du mir sagen möchtest.«

Kommentar

Geschenkte Zuversicht

Mir macht es Mut, dass auch Daniel nicht perfekt war. Bis zu diesem Punkt deutete alles darauf hin, dass er ohne Fehler war. Jetzt aber lesen wir: „So betete ich und bekannte sowohl meine Sünden als auch die Sünden meines Volkes“ (9,20a). Doch kaum hatte er zu beten begonnen, bekommt er die Antwort: „du bist von Gott geliebt“ (9,23; LUT; 10,11).

Wie so viele Prophetien sollte sich auch diese Vision und Prophetie in mehreren Abschnitten erfüllen. Es gibt eine unmittelbare, historische und eine langfristige Erfüllung.

Langfristig handelte sie von Jesu Tod. Er ist der eine, der „dem Frevel ein Ende [macht] und die Sünde versiegelt und die Schuld [sühnt], und .. ewige Gerechtigkeit [bringt]“ (9,24; LUT). Er ist der Gesalbte (Lukas 4,18). Er ist der eine, der am Ende wiederkommen wird wie eine Flut.

Jesus benutzte diese Worte, als Er Seine Jünger auf die Schwierigkeiten vorbereitete, mit denen Seine Nachfolger nach Seinem Weggehen und bis zu Seiner Wiederkunft rechnen müssen (s. Matthäus 24,6.8.15-16). Sie erfüllen sich in Teilen jedes Mal, wenn sich jemand gegen Gott erhebt – von Römischen Kaisern bis Stalin – und werden sich eines Tages in Jesu endgültigem Sieg über das Böse ganz erfüllen.

Daniel hat eine Vision, die, durch die Brille des Neuen Testaments betrachtet, eine Vision von Jesus ist: „Ich blickte auf und sah einen Mann. Er hatte Kleider aus Leinen an und trug einen Gürtel aus feinstem Gold. Sein Körper funkelte wie ein Edelstein. Von seinem Gesicht gingen Blitze aus und seine Augen waren wie brennende Fackeln. Seine Arme und Füße schimmerten wie polierte Bronze und seine Stimme klang wie das Tosen einer großen Menschenmenge“ (10,5-6).

Diese Beschreibung von Jesus hat große Ähnlichkeit mit der in Offenbarung 1,12-18. Als Daniel die Vision von Jesus hat, „verließen [ihn seine] Kräfte, [er] wurde kreidebleich und konnte [s]ich kaum noch aufrecht auf [s]einen Beinen halten“ (10,8).

Während Daniel in Demut erstarrt, spricht eine Stimme zu ihm; „Hab keine Angst, Daniel! Von dem Tag an, als es dir wichtig wurde, das Entscheidende zu verstehen und du dich vor deinem Gott gedemütigt hast, wurden deine Worte erhört“ (10,12).

Die Vision geht weiter und Daniel beschreibt, „Da berührte er, der aussah wie ein Mensch, meine Lippen und ich konnte wieder reden… Da berührte er, der aussah wie ein Mensch, mich noch einmal und stärkte mich. Dann sagte er zu mir: »Hab keine Angst! Gott liebt dich. Frieden sei mit dir! Sei stark und mutig!« Ich fühlte mich so gestärkt, dass ich sagte: »Rede jetzt! Du hast mir die Kraft gegeben, dich anzuhören“ (10,16-19; GNB).

Wenn Jesus deine Lippen berührt, kannst du voller Zuversicht reden (16). Wenn Jesus deinen Leib berührt, bekommst du Zuversicht und Kraft für dein Handeln (18).

Die Botschaft, die Daniel erhält, lautet: „Hab keine Angst… Friede sei mit dir. Sei stark, ja, sei stark!“ (10,19). Du kannst voller Zuversicht sein, weil Jesus dir Mut, Frieden und Stärke schenkt.

Gebet

Herr, ich brauche Jesu Gegenwart so sehr. Hilf meinem Verstand, Deine Worte zu verstehen und mich vor Dir zu demütigen (10,12). Schenke mir die Zuversicht Deiner Gegenwart. Berühre meine Lippen und gib mir Zuversicht und Fähigkeit, Deine Worte auszusprechen. Berühre meinen Körper und gib mir Zuversicht und Mut zu handeln. Bitte nimm mir meine Ängste und schenke mir Deinen Frieden.

Pippa fügt hinzu

Daniel 10,19b

„Als er [Gott] auf diese Weise mit mir redete, spürte ich, wie meine Kraft wieder zurückkehrte…“

Vers des Tages

1. Joh. 3,16

Wie sehr Christus uns liebt, haben wir daran erkannt, dass er sein Leben für uns opferte.

Thought for the Day

Sei ganz ehrlich mit Gott. Du brauchst beim Beten kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Gott kommt auch mit deinen schwärzesten Gedanken zurecht.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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