Jesus kennen und lieben
Einführung
Sophie ist ein Einzelkind. Bevor sie auf die Welt kam, hatte ihre Mutter vierzehn Fehlgeburten. Ihre Eltern lieben sie über alles – und sie ihre Eltern. Heute ist Sophie erwachsen und liebt ihre Eltern immer noch, und sie verbringt auch immer noch gerne so viel Zeit wie möglich mit ihnen.
Sie erzählte mir, dass in der Schule einmal gefragt wurde, ob sie glaubten, dass ihre Eltern sie mehr liebten als sie sich gegenseitig liebten. Die meisten bejahten das. Sophie jedoch glaubte, dass die Liebe ihrer Eltern füreinander viel stärker sei als die zu ihr, aber dass es gerade diese Liebe sei, die ihr das Gefühl von Sicherheit und geliebt zu sein gebe.
Im Herzen des christlichen Glaubens steht eine Beziehung mit Gott durch Jesus Christus. Christ sein, heißt: Jesus kennen und lieben.
Was ist das für eine Beziehung? Die Bibel beschreibt sie mit menschlichen Analogien. Es ist eine Beziehung größtmöglicher Vertrautheit, ähnlich der zwischen Eltern und Kind (Lukas 1; Römer 8). Aber Paulus geht noch weiter, was die Intimität dieser Beziehung betrifft, und spricht von Christus als unserem Ehemann und der Kirche als Seiner Braut (2. Korinther 11,2; s.a. Epheser 5,22-33). Es ist die engste, wichtigste und intimste Beziehung von allen.
Sprüche 22,11+12
11 Wer ehrlich ist und treffende Worte findet,
den nimmt der König zum Freund.
12 Der HERR sorgt dafür, dass die Wahrheit siegt,
denn er entlarvt die Worte der Betrüger.
Kommentar
Freundschaft mit dem König
Ashley Madison ist eine online Dating Agentur mit Sitz in Kanada. Ihre Zielgruppe sind Verheirate und Menschen in festen Beziehungen. Ihr Slogan lautet: „Das Leben ist kurz. Gönn dir einen Seitensprung.“
Ein vor einiger Zeit in England veröffentlichtes Buch legt nahe, dass Ehebruch gut für Gesundheit und Ehe sei. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Intime Beziehungen erfordern Treue. Der Herr „bringt die Worte des Treulosen zu Fall“ (22,12; ELB). „Der Mund einer leichtfertigen Frau ist ein tiefes Loch“ (14a). Ehebruch ist ein Treuebruch in der Ehe und deshalb „eine tiefe Grube“ (Hfa).
„Wer ein reines Gewissen hat und gewinnend reden kann, den nimmt der König zum Freund“ (22,11; GNB). Hier bezieht sich der Autor auf einen menschlichen König. Eine gute Mischung aus Integrität und Charme kann Menschen in Kontakt mit Leitern jeder Art bringen; sogar die Freundschaft mit einem König ist möglich.
Nicht alle aber können mit der Königsfamilie befreundet sein. Nur sehr wenige kennen einen menschlichen König. Umso erstaunlicher ist es, dass der König der Könige und Herr der Herrn, Jesus Christus, dich einlädt, Sein Freund zu sein.
Das „reine Herz“ und die „liebliche Rede“ in Vers 11 (LUT) haben große Ähnlichkeit mit 2. Korinther 11,3, wo Paulus von „reiner und schlichter Hingabe an Christus“ spricht.
Freundschaft erfordert Engagement. Wir müssen uns immer wieder neu für Liebe und Treue in unseren Handlungen entscheiden, um sie zu erhalten. „Der Faulpelz sagt: ‚Ich kann nicht hinausgehen; draußen ist ein Löwe, der bringt mich um‘“ (22,13; GNB). Mit anderen Worten, er „findet immer eine Entschuldigung“ (13a; NL), warum er keinen Aufwand betreibt.
Alle vertrauten Beziehungen, einschließlich deiner Beziehung mit Jesus, erfordern Zeit und Einsatz, um wachsen und gedeihen zu können. Entscheide dich heute dafür, Zeit und Energie in deine Freundschaft mit Jesus zu investieren.
Gebet
2. Korinther 11,2b-4+7-9+12-15a
2 ...so habe ich euch mit Christus verlobt, um euch ihm als unberührte Braut zuzuführen. 3 Zurzeit aber fürchte ich, dass mir dies nicht gelingt. Denn wie schon am Anfang die Schlange Eva mit ihrer List verführte, so könnte es auch euch gehen: Auch ihr könntet in eurem Denken verwirrt und davon abgebracht werden, einzig und allein Christus zu lieben und an ihn zu glauben. 4 Ihr lasst euch nämlich leicht verführen. Wenn jemand daherkommt und etwas ganz anderes über Jesus sagt, als wir euch gelehrt haben, dann schenkt ihr ihm bereitwillig Glauben. Ihr empfangt bedenkenlos einen anderen Geist als den Geist Gottes und nehmt eine andere Botschaft an als die, die wir euch gebracht haben.
7 Habe ich etwa ein Unrecht begangen, als ich euch Gottes rettende Botschaft verkündet habe, ohne etwas für meinen Lebensunterhalt zu erwarten? Zu euren Gunsten habe ich auf alles verzichtet und mich selbst erniedrigt, um euch zu ehren. 8 Weil ich euch dienen wollte, habe ich andere Gemeinden geradezu beraubt und Geld von ihnen genommen. 9 Auch als ich während meines Aufenthaltes bei euch in Not geriet, musstet ihr nichts für mich zahlen. Zu Hilfe kamen mir die Gemeinden aus Mazedonien. Sie ließen mir durch einige Brüder etwas zukommen, so dass ich euch niemals zur Last gefallen bin. Und dabei wird es auch in Zukunft bleiben.
12 Trotzdem will ich auch in Zukunft kein Geld von euch annehmen. Denn gewisse Leute sollen keine Gelegenheit bekommen, sich mit uns als Apostel auf eine Stufe zu stellen und zu behaupten, sie würden sich ebenso verhalten wie wir. In Wirklichkeit unterscheiden wir uns in vielem! 13 Denn sie sind falsche Apostel, Betrüger, die lediglich behaupten, sie seien Apostel von Christus. 14 Aber das ist nicht weiter verwunderlich! Gibt sich nicht sogar der Satan als Engel des Lichts aus? 15 Kein Wunder, wenn auch seine Helfer im Namen der Gerechtigkeit auftreten! Doch sie werden ihr verdientes Ende finden.
Kommentar
Schütze deine Ehe mit Christus
Manchmal machen wir uns das Leben unnötig schwer. Wir können auch unseren Glauben kompliziert machen. Wir sind aufgerufen zu „Einfalt gegenüber Christus“ (11,3; SLA). Einfalt meint hier nicht einfältig, sondern „einzig und allein Christus zu lieben und an ihn zu glauben“ (Hfa).
Paulus führte die Korinther zum Glauben an Jesus. Er stellte sie ihrem Bräutigam vor und sprach von der Gemeinde als Seiner „Braut“. Er möchte nicht, dass sie auf Abwege geraten, denn „als unberührte Braut habe ich euch dem einen Bräutigam, Christus, versprochen. Doch ich habe Angst, es könnte euch etwas von eurer reinen und schlichten Hingabe an Christus abbringen“ (11,2-3).
Kinder haben eine natürlich „reine und schlichte Hingabe“ in ihren Beziehungen. Sie wollen so viel Spaß wie nur möglich haben, sind unbeschwert und sorgenfrei. Diese Einfalt oder Unbeschwertheit gilt es, in deiner Beziehung mit Jesus zu bewahren.
Paulus liebte sie: „Wache ich doch ebenso eifersüchtig über euch wie Gott selbst“ (2a; GNB). „Etwa weil ich euch nicht liebe? Gott weiß, dass ich das tue“ (11,11).
Paulus war entschlossen, „Gottes Botschaft [zu verkünden], ohne etwas dafür zu verlangen“ (11,7). „Ich will auch in Zukunft kein Geld von euch annehmen“ (11,12; Hfa). Dieser Vers ist ein Grund, warum es mir so wichtig ist, dass Alpha für die Teilnehmer kostenlos ist. Auch am Ende des Kurses wollen wir nicht um eine Spende bitten. Das Evangelium muss kostenlos sein.
Aber es braucht natürlich Menschen, die für die Kosten aufkommen: „Versorgt haben mich die Gemeinden aus Mazedonien“ (11,9; Hfa). Für Paulus ist es in Ordnung, dass andere Gemeinden die kostenlose Verbreitung des Evangeliums finanziell unterstützen. Fundraising ist erlaubt, aber wir sollten tunlichst vermeiden, Spenden bei denen zu sammeln, denen wir das Evangelium bringen.
Paulus sorgt sich, dass die Braut mit den falschen Propheten durchbrennen könnte – Lehrern, die „einen anderen Jesus verkünden … einen anderen Geist als den, den ihr empfangen habt, oder eine andere Botschaft als die, die ihr geglaubt habt, [lehren]“ (11,4). Wie Satan geben sie sich „als Engel des Lichts“ aus (11,14).
Diese Maskierung macht eine Unterscheidung der Geister schwierig aber umso wichtiger. Wir wollen anderen keine schlechten Motive unterstellen, aber wir müssen für geistliche Erkenntnis und Wahrheit beten.
Paulus spricht hier nicht von anderen Christen, die in manchen Dingen eine leicht andere Sichtweise haben; oder die bei lehrmäßigen Nebensachen zu anderen Schlussfolgerungen kommen. Die Leute, vor denen der Apostel warnt, sind „falsche Apostel…Betrüger, die sich nur für Apostel von Christus ausgeben“ (11,12; GNB).
Das ist nicht dasselbe wie eine andere christliche Denomination oder Überlieferung, sondern es ist einfach nicht christlich. Es geht um „einen anderen Jesus“ (11,4). Deshalb wirbt er so eifersüchtig um sie (2a). Einem „anderen Jesus“ nachzufolgen, käme geistlichem Ehebruch gleich. Leidenschaftlich sorgt er sich, dass sie etwas von der „reinen und schlichten Hingabe an Christus abbringen“ könnte (11,3).
Gebet
Jesaja 22,11+20-22
11 Für das Wasser, das vom oberen Teich abfließt,
baut ihr ein Sammelbecken zwischen
dem inneren und äußeren Mauerring.
Doch was nützt euch dieses fieberhafte Treiben,
solange ihr für Gott blind seid?
Ihr schaut nicht auf den,
der euch in diese verzweifelte Lage kommen ließ.
Ihr wollt nichts von ihm wissen,
der schon seit langem dieses Unheil
über euch beschlossen hat.
20 Dann berufe ich meinen Diener Eljakim, den Sohn von Hilkija, zu deinem Nachfolger. 21 Ich ziehe ihm deine Amtstracht an und binde ihm deinen Gürtel um. Alle Vollmachten, die du bisher innehattest, übertrage ich ihm. Er wird wie ein Vater sein für die Einwohner Jerusalems und für das ganze Volk von Juda. 22 Ihm vertraue ich den Schlüssel des Königshauses David an. Was er öffnet, wird kein anderer verschließen, und was er zuschließt, wird niemand öffnen.
Kommentar
Behalte deinen Schöpfer im Blick
Gott hat dich für eine Beziehung mit Ihm erschaffen. Leider jagen sowohl die Welt als auch gelegentlich Sein Volk anderen Dingen nach und versäumen dabei, auf ihren Schöpfer zu schauen und ihre Pläne mit Ihm zu besprechen.
Jesaja kündigt denen Gottes Gericht an, die sich auf andere oder etwas anderes als Gott verlassen haben (20,5). Tyrus, ein Welthandelszentrum seiner Zeit (23,3-8), werde zusammenbrechen. Gott werde „die ganze stolze Pracht zerschlagen“ (23,9); GNB).
Gegen Jerusalem prophezeit er: „Ihr achtet nicht auf den, der es wirkt und schaut nicht auf den, dessen Beschluss alles schon vor langer Zeit in die Wege geleitet hat“ (22,11). Sie schauten auf ihre eigene Stärke und verließen sich nicht auf den, der die Stadt Davids erbaut und der auch sie erschaffen hatte.
Jesaja prophezeite auch über Eljakim, der offensichtlich ein guter Mann war, denn Gott nannte ihn „[Seinen] Knecht Eljakim (22,20). Er wird zum Palastverwalter ernannt, was in etwa dem Posten eines Premierministers entsprach.
Gott sagt über ihn; „Ich werde ihm dein Amtgewand umhängen und er wird deine Schärpe tragen und ich gebe deine Vollmachten in seine Hand. Er soll dann dem Volk von Jerusalem und Juda ein Vater sein. Ich vertraue ihm den Schlüssel zum Haus Davids an. Türen, die er öffnet, kann niemand schließen; Türen, die er schließt, kann niemand öffnen“ (22,21-22).
Das ist eine Andeutung des „Schlüssels“, den Jesus Petrus und den Jüngern übergeben sollte (Matthäus 16,19; 18,18). Ihnen gab Er die Schlüssel des Himmelreiches. Aber letztlich gehören alle Schlüssel Jesus. Im Buch der Offenbarung wird Jesus als der beschrieben, „der den Schlüssel Davids hat. Was er öffnet, kann niemand schließen, und was er schließt, kann niemand öffnen“ (Offenbarung 3,7).
Schau auf Ihn. Besprich alle deine Pläne mit Ihm. Verlass dich nicht auf deine eigene Stärke sondern sieh auf deinen Schöpfer. Halte deine Augen auf Jesus gerichtet (Hebräer 12,2).
Gebet
Pippa fügt hinzu
Sprüche 22,12
„Der Herr bewahrt die Erkenntnis…“
Gott interessiert Sich für alle Erkenntnis; auch für Forschung und Wissenschaft.
Vers des Tages
Sprüche 22,9
Wer Mitleid zeigt und den Armen hilft, der empfängt reichen Segen.
Thought for the Day
Besprich deine Pläne mit Jesus.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“