Tag 234

Von ganzem Herzen

Weisheit Psalm 102,2-3
Neues Testament 1. Korinther 15,1–8+12-19
Altes Testament 2. Chronik 16,7-9a

Einführung

Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Ich stand auf und ging nach vorne. Das war 1974. Ich war erst vor wenigen Monaten Christ geworden. Die Predigt, die mich dazu veranlasste, hatte von vollem, rückhaltlosem Bekenntnis zu Gott, von Nachfolge von ganzem Herzen gehandelt – was auch immer das für mich bedeuten sollte.

Selbstverständlich gibt es Höhen und Tiefen, oft schaffe ich es nicht. Wir Menschen sind alles andere als perfekt. Ich tue immer noch Dinge, die ich lieber nicht täte, aber ich halte entschlossen an dem Versuch fest, dem Herrn von ganzem Herzen nachzufolgen und Ihm rückhaltlos zu dienen.

Sich „voll bekennen“ mit „ganzem Herzen“ bedeutet: 100 Prozent. Es bedeutet: zu tun, was der Herr dir aufträgt und alles Schlechte aus deinem Leben zu entfernen – kategorisch alle Götzenaltäre niederzureißen und aus deinem Leben zu entfernen.

Der Herr sucht Menschen, „deren Herzen ganz ihm gehören“ (2. Chronik 16,9). Der Psalmist betete, „erhalte mein Herz bei dem einen“ (Psalm 86,11; LUT). Den Ausdruck mit „ganzem Herzen“ lesen wir recht häufig in der Bibel; z.B. sollst du Folgendes „von ganzem Herzen tun“:

•\tDen Herrn lieben (5. Mose 6,4-5; Matthäus 22,36-38)
•\tAuf den Herrn vertrauen (Sprüche 3,5)
•\tSein Wort halten (Psalm 119,34.69; 1. Chronik 29,19)
•\tDen Herrn preisen (Psalm 111,1; 138,1)
•\tMitarbeiten am Reich Gottes (Nehemia 4,6; Kolosser 3,23)

So sieht erfülltes Leben aus, Leben in ganzer Fülle (Johannes 10,10). Alles dreht sich um Liebe, Vertrauen, Dankbarkeit, Freude und bedeutungsvolle Arbeit. In unseren Texten heute sehen wir, wie und warum wir von ganzem Herzen, also rückhaltlos leben sollen.

Weisheit

Psalm 102,2-3

2 Höre mein Gebet, HERR,
  und achte auf meinen Hilfeschrei!
3 Ich bin in großer Not – verbirg dich nicht vor mir!
  Höre mir zu und hilf mir schnell!

Kommentar

Das Leben ist kurz

Der Psalmist ist sich der Kürze seines Lebens bewusst: „denn meine Tage vergehen wie Rauch“ (4a), „Mein Leben schwindet dahin wie ein Schatten am Abend. Ich bin wie Gras, das vertrocknet“ (102,11). Er nimmt wahr, dass ihm das Leben zwischen den Fingern zerrinnt. Das Leben auf dieser Erde ist kurz. Mach das Beste aus jedem Tag.

Der Psalmist leidet. Er betet, „Herr, höre mein Gebet und vernimm mein Schreien! Wende dich nicht von mir ab, wenn ich in Not bin. Höre mich und antworte mir schnell, wenn ich zu dir rufe“ (102,1-2).

Das ist ein erstaunliches Beispiel rückhaltlosen Bekenntnisses zu Gott selbst in größter Not. Wende dich hin zu Gott und wisse, dass Gott ewig ist (13a) und auf Ihn Verlass ist.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du für alle Zeiten regierst und ich Dir vertrauen kann – wenn mein Leben hier auch „wie ein Schatten am Abend“ ist. Meine Sorgen und Probleme lege ich Dir jetzt hin … Herr, höre mein Gebet und vernimm mein Schreien!
Neues Testament

1. Korinther 15,1–8+12-19

1 Liebe Brüder und Schwestern! Ich möchte euch an die rettende Botschaft erinnern, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie angenommen und darauf euer Leben gegründet. 2 Durch diese Botschaft werdet ihr gerettet, vorausgesetzt, ihr bewahrt sie genau so, wie ich sie euch überliefert habe. Sonst glaubt ihr vergeblich und erreicht das Ziel nicht.

3 Zuerst habe ich euch weitergegeben, was ich selbst empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben. Das ist das Wichtigste, und so steht es schon in der Heiligen Schrift. 4 Er wurde begraben und am dritten Tag vom Tod auferweckt, wie es in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist. 5 Er hat sich zuerst Petrus gezeigt und später allen aus dem engsten Kreis der Jünger. 6 Dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder und Schwestern zur gleichen Zeit gesehen, von denen die meisten heute noch leben; einige sind inzwischen gestorben. 7 Später ist er Jakobus und schließlich allen Aposteln erschienen. 8 Zuletzt hat er sich auch mir gezeigt, der ich es am wenigsten verdient hatte.

12 Wir verkünden alle übereinstimmend, dass Gott Christus von den Toten auferweckt hat. Wie können da einige von euch behaupten: »Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht!«? 13 Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann ja auch Christus nicht auferstanden sein. 14 Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube hätte keine Grundlage. 15 Mit Recht könnte man uns dann vorwerfen, wir seien Lügner und keine Zeugen Gottes. Denn wir behaupten doch: Gott hat Christus auferweckt. Das kann ja gar nicht stimmen, wenn die Toten nicht auferstehen! 16 Wie schon gesagt, wenn die Toten nicht auferweckt werden, dann ist auch Christus nicht auferstanden. 17 Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als Selbstbetrug, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei. 18 Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind. 19 Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.

Kommentar

Die Gewissheit der Auferstehung

Paulus erzählt, was der Kern seiner Botschaft ist und warum er Jesus so rückhaltlos nachfolgt: „die gute Botschaft …, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie damals angenommen, und sie ist auch heute das Fundament eures Glaubens. Durch sie werdet ihr gerettet, wenn ihr daran festhaltet“ (15,1-2).

1.\tDie Botschaft
Die Botschaft ist einfach, „dass Christus für unsere Sünden starb, genau wie es in der Schrift steht. Er wurde begraben und ist am dritten Tag von den Toten auferstanden, wie es in der Schrift steht“ (3-4).

Sein Tod erfüllte einen wichtigen Zweck. Er starb „für unsere Sünden“. Damit ist die Macht der Sünde gebrochen. Eines Tages aber wird es keine Sünde mehr geben.

Dessen darfst du gewiss sein – wegen der Auferstehung. Sie ist die Gewissheit für deine Hoffnung auf die Zukunft.

Jesus starb und wurde begraben. Eines Tages wirst auch du sterben und begraben werden. Jesus wurde von den Toten auferweckt. Eines Tages wirst auch du von den Toten auferweckt werden.

2.\tDie Beweislage
Die Auferstehung ist ein Zeichen in dieser Welt für die Zukunft, die Gott bereithält. Paulus sprach von der Zukunft vor dem Hintergrund dessen, was Gott getan hatte: „er hat allen bewiesen, wer dieser Mann ist, indem er ihn von den Toten auferweckte“ (Apostelgeschichte 17,31). Glaube ist nichts Irrationales, Glaube basiert auf der Auferstehung.

Paulus benennt einige Beweise für die Auferstehung.

•\tEr betont, dass Jesus „begraben“ wurde und „von den Toten auferstanden [ist], wie es in der Schrift steht“. Über Jesu Leben, Seinen Tod und die Auferstehung war schon vor Seiner Geburt geschrieben worden.

•\tEr verweist darauf, dass Jesus danach Petrus, den Zwölfen, über 500 Menschen, Jakobus, allen Aposteln und schließlich Paulus selbst erschienen ist (15,6-8).

Das ist zwar keine vollständige Aufzählung aller Menschen, denen Er erschienen ist – aber umfassend genug, um deutlich zu machen , dass es viele Zeugen gibt. Paulus belegt auch, dass die Auferstehung ein historisches Ereignis ist, verankert in der Bibel und bestätigt durch Erfahrungen.

3.\tDie Bedeutung
Die Auferstehung ist von Bedeutung. Gäbe es keine Auferstehung, hätte das schlimme Folgen. Paulus‘ Predigtdienst basiert darauf. Ohne die Auferstehung wäre „unser Predigen wertlos“ (15,14a). Da ihr Glaube darauf basierte, wäre er „nutzlos“, und sie wären „nach wie vor in [ihren] Sünden gefangen“ (15,17). Es gäbe keine Hoffnung für die Zukunft; „die im Glauben an Christus gestorben sind, [wären] verloren“ (15,18). Tatsächlich kommt Paulus zu dem Schluss, „Wenn der Glaube an Christus nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die elendesten Menschen auf der Welt“ (15,19).

4.\tDie Folge
„Nun aber ist Christus vom Tod auferweckt worden, und als der erste Auferweckte gibt er uns die Gewähr, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden“ (15,20; GNB). Deshalb ist die Auferstehung sicher. Eines Tages werden alle, die „in Christus“ sind, von den Toten auferweckt werden. Der Tod wird vernichtet (15,26) und Jesus „Herr über alles“ sein (15,28).

Weil die Auferstehung nun gewiss ist, schreibt Paulus, bringen wir uns ständig in Gefahr (15,30). Paulus hat sich zu 100 Prozent, rückhaltlos, von ganzem Herzen dem Herrn verschrieben. In Ephesus nahm er es sogar mit wilden Tieren auf (32), weil er sich seiner Auferstehung sicher war.

Deshalb ermahnt er uns, „hört auf zu sündigen“ (34a). Denn Satans Taktik beginnt mit Zweifeln. Wenn er uns ins Zweifeln bringt, wird er uns als nächstes zur Sünde verleiten. In dieser Hinsicht hat alle Sünde ihren Ursprung im Unglauben.

Die Botschaft von Jesus, Seinem Tod und der Auferstehung ist eine gute Nachricht. Sie ist das Evangelium. Du sollst sie empfangen und glauben. Du sollst sie annehmen und an ihr festhalten. Und sie anderen weitersagen, so wie Paulus.

Gebet

Vater, danke, dass Jesus für meine Sünde gestorben ist und dass Du Ihn von den Toten auferweckt hast, damit mir vollkommen vergeben werden kann; damit ich, von der Sünde befreit, eines Tages mit Jesus auferweckt werde. Bitte hilf mir, wie Paulus, diese Botschaft von ganzem Herzen und rückhaltlos weiterzusagen.
Altes Testament

2. Chronik 16,7-9a

7 Zu dieser Zeit kam der Seher Hanani zu König Asa von Juda und sagte zu ihm: »Weil du beim König von Syrien Hilfe gesucht hast, anstatt sie vom HERRN, deinem Gott, zu erwarten, darum hast du dich selbst um den Sieg über den König von Syrien gebracht! 8 Hast du schon vergessen, mit welchem riesigen Heer von Wagen und Reitern die Äthiopier und Libyer gegen dich anrückten? Und doch hat der HERR dir den Sieg gegeben, weil du ihn um Hilfe gebeten hast. 9 Unermüdlich behält der HERR die ganze Welt im Blick, um die Menschen zu stärken, die sich von ganzem Herzen auf ihn verlassen.

Kommentar

Die Augen des Herrn

„Denn des Herrn Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind“ (16,9; LUT).

Der Seher Hanani kam zu Asa, dem König von Juda, und sagte ihm, er sei in Schwierigkeiten, denn er habe aufgehört, sich voll und ganz auf den Herrn zu verlassen (16,7-9). „Denn des Herrn Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind“ (16,9; LUT).

Gott sieht alles, was du tust. Und Er sucht nach Menschen, „die mit ganzem Herzen bei ihm sind“. Die Augen des Herrn sehen in dein Herz. Lebst du rückhaltlos für Ihn?

Asa hatte den Großteil seines Lebens ordentlich gelebt, aber in seinen letzten Jahren, „selbst in dieser schlimmen Krankheit suchte er nicht beim Herrn, sondern nur bei seinen Ärzten Hilfe“ (16,12). Asa wird nicht dafür kritisiert, dass er bei Ärzten Hilfe suchte, sondern dass er Gott nicht um Hilfe bat.

Sein Sohn Joschafat „hielt sich vollkommen an die Wege des Herrn“ (17,6). Wieder begann alles gut: „er diente dem Gott seines Vaters und befolgte seine Gebote. Darum stärkte der Herr die Macht Joschafats… Das ermutigte ihn, sich ganz auf den Herrn zu verlassen. Er ließ in Juda die Höhenheiligtümer und Steinmale vernichten, die anderen Göttern geweiht waren“ (17,3-6; Hfa).

Er wurde auf die Probe gestellt, als 400 Propheten einen „Lügengeist“ (18,21; LUT) hatten. Nur Micha sprach die Wahrheit. Der Teufel ist ein Blender und Betrüger. In einer Zeit, in der es nicht an Stimmen und Einflüssen mangelt, brauchen wir die Fähigkeit, uns nicht täuschen oder verwirren zu lassen, sondern müssen Menschen gut zuhören, die wie Micha sagen, „So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden“ (18,13).

Gebet

Herr, danke, dass Deine Augen über die ganze Erde blicken, um die zu stärken, deren Herz ganz Dir gehört (16,9). Stärke mich; ich will mich Dir neu und mit ganzem Herzen zur Verfügung stellen.

Pippa fügt hinzu

2. Chronik 16,7

„Weil du dein Vertrauen auf den König von Aram gesetzt hast statt auf den Herrn, deinen Gott…“

Selbst fromme Leiter verlassen sich manchmal auf sich selbst oder auf die falschen Dinge oder Personen. Wie schwierig die Lage auch ist, wir müssen offen bleiben für Korrektur und uns weiter auf Gott verlassen.

Vers des Tages

Psalm 102,2-3

Höre mein Gebet, HERR, und achte auf meinen Hilfeschrei! Ich bin in großer Not – verbirg dich nicht vor mir! Höre mir zu und hilf mir schnell!

Thought for the Day

Von ganzem Herzen…

•\tLiebe den Herrn
•\tVertrau auf den Herrn
•\tPreise den Herrn

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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