Tag 21

Sei ehrlich zu Gott

Weisheit Psalm 12,2
Neues Testament Matthäus 14,29-31
Altes Testament 1.Mose 41,41+46

Einführung

Nach langen Debatten und Untersuchen wurde „Post-Wahrheit“ zum Oxford Dictionaries Wort des Jahres 2016. Sein Gebrauch war im Laufe des Jahres um 2000% gestiegen und erreichte Höchstwerte während des US amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf und der Brexit Debatte. In der Ära der „Post-Wahrheit“ sprechen objektive Fakten weniger an als Appelle an Emotionen. Es gibt eine Toleranz für unehrliche, ungenaue Behauptungen und die totale Leugnung von Tatsachen. Unverfrorene Lügen werden zur Routine.

Aber wenn du ein Auto kaufst, willst du die Fakten über das Fahrzeug. In einer Beziehung willst du die Wahrheit wissen. Wir dürsten nach Aufrichtigkeit uns Wahrheit.

In all unseren Texten von heute sehen wir, dass Gott Lug und Trug verabscheut. David sagt, „Einer belügt den anderen. Sie schmeicheln einander, doch ihre Herzen sind nicht aufrichtig“ (Psalm 12,3). Jesus zitiert aus Jesaja, „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir“ (Matthäus 15,8; ELB). Und wenn Josefs Brüder auch ihren Vater hinsichtlich Josefs Verbleib belogen hatten (1. Mose 37,31-35), wussten sie in ihren Herzen, dass sie Gott nicht hinters Licht würden führen können, „Jetzt müssen wir das ausbaden, was wir Josef angetan haben!“ (1. Mose 42,21; Hfa).

Gott will, dass du ehrlich zu Ihm bist. Er schätzt Aufrichtigkeit. Er möchte wissen, was du heute auf dem Herzen hast.

Weisheit

Psalm 12,2

2 HERR, komm mir doch zu Hilfe!
  Ich kenne keinen Menschen, der dir noch die Treue hält.
  Auf keinen kann man sich mehr verlassen.

Kommentar

Rufe Gott um Hilfe an

Davids Herzensschrei ist, „Herr, hilf“ (12,2). Er beklagt sich über den Zustand der Gesellschaft – einer Gesellschaft, die der heutigen nicht unähnlich war. Er beschreibt Unehrlichkeit, Überheblichkeit, Gier und Egoismus.

Sie reden mit ihren Lippen, „doch ihre Herzen sind nicht aufrichtig“ (12,3): „Jeder belügt jeden. Mit ihren Worten schmeicheln sie, aber im Herzen spielen sie ein falsches Spiel“ (12,3; NGÜ).

Redegewandte Menschen können Gott nicht beeindrucken. Davids Herzensschrei um Hilfe beantwortet Gott mit der Zusage, dass Er den Schwachen und Bedürftigen helfen wird: „Weil den Hilflosen Gewalt angetan wird und die Armen leiden, will ich eingreifen, um sie zu retten, ich will denen helfen, die sich danach sehnen!“ (12,6).

Dann stellt David die Glaubwürdigkeit Gottes den leeren Lügen der Menschen um ihn herum gegenüber: „Auf die Worte des Herrn ist Verlass, sie sind rein und echt wie Silber, das im Schmelzofen siebenmal gereinigt wurde“ (12,7; GNB). Das gibt ihm die Zuversicht, dass Gott ihn schützen und bewahren wird, trotz aller Lügen. „Du, HERR, gibst uns Sicherheit und wirst uns für immer vor diesen selbstherrlichen Menschen beschützen“ (12,8; Hfa).

„Herr, hilf” ist ein super Gebet für den Start in den Tag; wenn du Gott bittest, dass Er dir bei allem hilft, was ansteht.

Gebet

Herr, hilf mir heute… (bring Gott alles, was du heute vorhast).
Neues Testament

Matthäus 14,29-31

29 »Komm her!«, antwortete Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem Wasser entgegen. Kaum war er bei ihm, 30 da merkte Petrus, wie heftig der Sturm um sie tobte. Er erschrak, und im selben Augenblick begann er zu sinken. »Herr, hilf mir!«, schrie er. 31 Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen, hielt ihn fest und sagte: »Vertraust du mir so wenig, Petrus? Warum hast du gezweifelt?«

Kommentar

Bleib mit Gott im Gespräch, wenn Stürme kommen

Jesus war es wichtig, Sich immer wieder alleine zum Beten zurückzuziehen – „Dann stieg er allein in die Berge hinauf, um dort zu beten“ (14,23). Wenn du ganz alleine mit Gott bist, kannst du ganz offen mit Ihm reden.

Diese Nähe zu Gott erlaubte Jesus, auf dem Wasser zu gehen. Er ermutigt Petrus, es Ihm nachzutun. Aber als Petrus „die hohen Wellen“ sieht“ (14,30), gerät er in Panik. Ich weiß genau, wie er sich gefühlt hat. Manchmal, wenn Probleme auftreten, nehme ich die Augen von Jesus. Und während ich auf die Umstände schaue, beginne ich „zu sinken“. In diese Situation hinein betet Petrus ein Stoßgebet: „Herr, rette mich!“ (14,30).

Auch wenn es ein Stoßgebet ist, der Schrei kommt aus tiefstem Herzen. „Sofort streckte Jesus ihm die Hand hin und hielt ihn fest“ (14,31). Wenn ich so zurückdenke an das eine oder andere meiner Stoßgebete, bin ich immer wieder überrascht, wie manche von ihnen beantwortet wurden.

Während Jesus und Petrus noch zurück ins Boot klettern, lässt der Wind nach und „die Jünger beteten ihn an“ und riefen, „Du bist wirklich der Sohn Gottes!“ (14,33).

Der Vorfall endet also damit, dass alle Jünger aus tiefstem Herzen anbeten. Das ist schon erstaunlich: Monotheistische Juden, die das Gebot, allein Gott anzubeten, kennen, beten Jesus an. Sie erkennen, dass Er der „Sohn Gottes“ ist.

Tatsächlich ist das erste, das Jesus zu Seinen Jüngern sagt, als Er ihnen auf dem Wasser entgegen läuft, „Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!“ (14,27; ELB). „Ich bin es” bzw. „Ich bin, der ich bin” ist der Name für Gott im Alten Testament (2. Mose 3,14). Damit sagt Jesus Seinen Jüngern – und uns – dass Er der große „Ich bin, der ich bin“ ist. Kein Grund zur Sorge also. Wie es dir heute auch gehen mag, ist es doch eine wunderbare Bestätigung für dein Herz zu wissen, dass Jesus herrscht.

Wir mögen nicht immer verstehen, was Jesus gerade tut oder warum Er zulässt, dass die Dinge so laufen, wie sie laufen, aber wir können sicher sein, dass Er über alles herrscht.

Die Menschen brachten alle Kranken zu Ihm und wollten, dass Er sie heilte. Sie „baten ihn, auch nur den Saum seiner Kleidung berühren zu dürfen. Und alle, die ihn berührten, wurden gesund“ (14,35-36).

Im nächsten Abschnitt (15,1-8) hinterfragt Jesus die Pharisäer, was wirklich „in ihrem“ Herzen ist (15,8). Es beginnt aber damit, dass sie Jesus hinterfragen, indem sie Seinen Jüngern vorwerfen, Traditionen zu brechen. Aber Jesus dreht den Spieß um.

Die Bibel sagt deutlich, dass wir eine große Verantwortung für unsere Familie haben, besonders für unsere Eltern. Die Pharisäer brachen fadenscheinige Gründe vor, warum die Menschen das Geld, mit dem sie andere unterstützen wollten, lieber Gott geben sollten – und es somit nicht dafür genutzt werden konnte, den eigenen Eltern zu helfen (15,5).

Jesus wirft ihnen Heuchelei vor. Wörtlich bedeutet das Wort „Heuchler“ „einer, der beim Theaterspielen eine Maske anzieht“. Mit der Maske, die sie aufsetzen, ehren sie Gott mit den Lippen, aber in Wirklichkeit „ist ihr Herz weit entfernt von [ihm]“ (15,8; ELB). Gott hat viel größeres Interesse an deinem Herzen als an deinen Lippen.

Gebet

Herr, ich bete Dich heute als den Gottessohn an. Danke, dass ich mir keine Sorgen machen muss, wenn es mal nicht so läuft. Dann kann ich mit Dir reden und Du hörst meine Gebete.
Altes Testament

1.Mose 41,41+46

41 Ich ernenne dich hiermit zu meinem Stellvertreter, der über das ganze Land verfügen kann!«
46 Josef war 30 Jahre alt, als der Pharao ihn zu seinem Stellvertreter machte. Er verließ den Königshof und reiste durch ganz Ägypten.

Kommentar

Sprich mit Gott aus der Tiefe deines Herzens

Nach einem schlechten Start legte Josef ein gutes Finish hin. Von einer „Grube“ (1. Mose 37,24; LUT) über ein „Gefängnis“ (39,20) kam er schließlich in einen „Palast“ (45,16).

Wie so viele Menschen in der Bibel (Jesus, Johannes der Täufer, Hesekiel, die Priester und Leviten, die im Tempel dienten (s. 5. Mose 4)) begann auch Josef sein Lebenswerk im Alter von dreißig Jahren (41,46). So lange hatte er sich in der Ausbildung befunden. Jetzt bekommt er „Vollmacht über ganz Ägypten“ (41,41).

In all seinen Nöten hatte Gott Josefs Herz gesehen. In den dreizehn Jahren, als er zwischen siebzehn und dreißig war, muss sich Josef gefragt haben, was Gott wohl vorhatte. Er erlebte so viel Ablehnung, Leid, Unrecht, Gefangenschaft, Enttäuschung und andere Prüfungen. Aber durch alles bereitete Gott ihn darauf vor, „über ganz Ägyptenland gesetzt“ zu werden (41,41; GNB).

Gott wusste, dass auf ihn Verlass war, weil er ein gutes Herz hatte. In all den Prüfungen war Josef nahe bei Gott geblieben. Und darauf kommt es an – nicht ob du dich in einer Zeit der Anfechtung oder des Segens befindest, sondern ob du nahe bei Gott bleibst und aus dem Herzen heraus mit Ihm kommunizierst.

Josef nannte seine beiden Söhne Manasse („Gott hat mich all meinen Kummer und die Familie meines Vaters vergessen lassen“; 41,51) und Ephraim („Gott hat mir im Land meiner Leiden Kinder geschenkt“; 41,52). Beiden Namen gemeinsam ist das „Gott hat mich/mir“. Sowohl in Anfechtung (Manasse) als auch im Erfolg (Ephraim) erkennt Josef an, dass Gott herrscht.

Lass dein Herz weder bitter werden im Leid, noch stolz, wenn du Erfolg hast. Erkenne, dass Gott in allen Situationen souveräner Herrscher über dein Leben ist.

Seine Brüder dagegen mussten all die Jahre mit ihrem Betrug und ihrer Schuld leben (42,21ff). „Das ist die Strafe für das, was wir unserem Bruder angetan haben… Dafür müssen wir nun selbst solche Angst ausstehen“ (42,21; GNB). „Da bekamen sie es mit der Angst zu tun.“ (42,28; Hfa) und mit den Lippen beteuerten sie, „wir sind ehrliche Männer“ (42,31).

Und in alledem erfüllten sich Josefs Träume von einst. Trotz allem, was er durchgemacht hatte, hatte er immer auf Gott vertraut und war Ihm treu geblieben. Es hatte böse begonnen, aber es nahm ein gutes Ende.

Gib die Träume, die Gott dir schenkt, niemals auf. Selbst dann nicht, wenn du wie Josef zunächst in einer „Grube“ oder im „Gefängnis“ landest. Gut möglich, dass du am Ende in einem „Palast“ sitzt. Oder wie Joyce Meyer schreibt, „Egal wo du auch begonnen haben magst, du kannst immer noch ein gutes Finish hinlegen… Selbst wenn du heute in einer Grube bist, kann Gott dich immer jederzeit herausholen und wunderbare Dinge in und durch dich tun!“

Gebet

Herr, hilf mir, integer zu leben. Mögen meine Lippen und mein Herz dieselbe Sprache sprechen. Ich will ehrlich, aus der Tiefe meines Herzens zu Dir reden. Danke, dass Du die Schreie meines Herzens hörst.

Pippa fügt hinzu

Josef – vom vergessenen Gefangenen zum Stellvertreter des Pharaos und mächtigsten Mann seiner Zeit.

Petrus geht erst mutige Glaubensschritte auf dem Wasser und wäre dann fast aus Angst ertrunken.

Das sind die Höhen und Tiefen des Glaubens.

Josef war gut vorbereitet auf seinen plötzlichen Aufstieg. Er rettete tausende Menschen vor dem Hungertod und eine ganze Volkswirtschaft vor dem Zusammenbruch. Wir brauchen mehr Menschen wie Josef, die Ehrfurcht vor Gott haben und prophetische Offenbarungen bekommen; ausgezeichnete Führungspersonen mit der Fähigkeit, einen Rettungsplan auch umzusetzen.

Vers des Tages

Matthäus 14,27

»Es ist gut«, sagte er. »Ich bin es! Habt keine Angst.«

Thought for the Day

„Egal wo du auch begonnen haben magst, du kannst immer noch ein gutes Finish hinlegen… Selbst wenn du heute in einer Grube bist, kann Gott dich immer jederzeit herausholen und wunderbare Dinge in und durch dich tun!“ – Joyce Meyer

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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