Tag 204

Wisse dich geliebt

Weisheit Sprüche 17,25+28 und 18,1-2+4-5
Neues Testament Römer 8,1–6+9-11+14-17
Altes Testament Hosea 9,1

Einführung

Bevor ich es selbst erlebt hatte, konnte ich es mir einfach nicht vorstellen. Aber als ich ihn zum ersten Mal sah, wurde ich vollkommen überwältigt von Liebe. Dieses winzige Baby, das für andere aussehen musste wie jedes andere Baby, war mein Sohn. Den Augenblick, in dem man das eigene Kind zum ersten Mal sieht, vergisst man nicht. Die Liebe, die man als Eltern für sein Kind empfindet, lässt sich kaum in Worte fassen. Und doch greift Gott dieses Bild auf, wenn Er von Seiner Liebe zu dir spricht. Und Seine Liebe ist sogar noch größer als die von Eltern zu ihren Kindern.

Zu wissen, wer du bist, wirkt sich spürbar auf dein Leben aus – zu wissen, dass du ein geliebtes Kind Gottes bist. Dieses Wissen sollte das Fundament deiner Zuversicht, Sicherheit und Hoffnung sein.

Weisheit

Sprüche 17,25+28 und 18,1-2+4-5

25 Ein leichtsinniger Sohn bereitet seinen Eltern
  viel Ärger und Enttäuschung.
28 Sogar einen Dummkopf könnte man für klug halten –
  wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde!

1 Wer andere Menschen meidet,
  denkt nur an sich und seine Wünsche;
  er wehrt sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.
2 Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen –
  er will bloß zu allem seine Meinung sagen.
4 Die Worte eines Menschen können eine Quelle sein,
  aus der immerfort Weisheit sprudelt:
  unerschöpflich und von tiefer Wahrheit.
5 Ein Richter tut Unrecht, wenn er für den Schuldigen Partei ergreift
  und dem Unschuldigen sein Recht verweigert.

Kommentar

Kluge Kinder

Die Bibel hat viel zum Thema menschlicher Erziehung und Eltern-Kind Beziehung zu sagen. Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist instinktiv und stark. Gute Eltern wollen nur das Allerbeste für ihre Kinder. Und Kinder vermögen, ihren Eltern große Freude zu bereiten; aber auch viele Sorgen.

„Ein unvernünftiger Sohn macht dem Vater Kummer und verbittert der Mutter das Leben“ (17,28). Im Folgenden betrachtet der Verfasser Unterschiede zwischen unvernünftigen und klugen Menschen in den verschiedenen Lebensbereichen.

Zum Beispiel: „Ein Narr … will nur seine eigene Meinung zum Besten geben“ (18,2), während die Klugen ihre Worte mit Bedacht wählen. Aber „Selbst einen Narren hält man für weise, wenn er schweigt“ (17,28a). Wie der amerikanische Historiker Will Durant (1885-1981) einst sagte, „Die Geschichte hat uns gelehrt, dass es oft das Richtige ist, nichts zu tun und auch das Klügste, was man sagen kann.“

Es werden noch andere Eigenschaften kluger Menschen erwähnt: Freundlichkeit (18,1), Zuhören (18,2) und Gerechtigkeit (18,5).

Gebet

Herr, bitte hilf uns, kluge Kinder zu sein, deren Leben Dir gefällt (Römer 8,8).
Neues Testament

Römer 8,1–6+9-11+14-17

1 Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. 2 Denn für ihn gilt nicht länger das Gesetz der Sünde und des Todes. Es ist durch ein neues Gesetz aufgehoben, nämlich durch das Gesetz des Geistes Gottes, der durch Jesus Christus das Leben bringt. 3 Wie ist es dazu gekommen? Das Gesetz konnte uns nicht helfen, so zu leben, wie es Gott gefällt. Es erwies sich als machtlos gegenüber unserer sündigen Natur. Deshalb sandte Gott seinen Sohn zu uns. Er wurde Mensch und war wie wir der Macht der Sünde ausgesetzt. An unserer Stelle nahm er Gottes Urteil über die Sünde auf sich und entmachtete sie dadurch. 4 So kann sich in unserem Leben der Wille Gottes erfüllen, wie es das Gesetz schon immer verlangt hat; denn jetzt bestimmt Gottes Geist und nicht mehr die sündige menschliche Natur unser Leben. 5 Wer von seiner sündigen Natur bestimmt ist, der folgt seinen selbstsüchtigen Wünschen. Wenn aber Gottes Geist uns leitet, richten wir uns nach seinem Willen aus. 6 Wozu uns die alte, sündige Natur treibt, das bringt den Tod. Folgen wir aber dem, was Gottes Geist will, so bringt das Frieden und Leben.

9 Nun aber seid ihr nicht länger eurem selbstsüchtigen Wesen ausgeliefert, denn Gottes Geist bestimmt euer Leben – schließlich wohnt er ja in euch! Seid euch darüber im Klaren: Wer den Geist von Jesus Christus nicht hat, der gehört auch nicht zu ihm. 10 Wenn Christus in euch lebt, dann ist zwar euer Körper wegen der Sünde noch dem Tod ausgeliefert. Doch Gottes Geist schenkt euch ein neues Leben, weil Gott euch angenommen hat. 11 Ist der Geist Gottes in euch, so wird Gott, der Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, auch euren vergänglichen Körper lebendig machen; sein Geist wohnt ja in euch.

14 Alle, die sich von Gottes Geist regieren lassen, sind Kinder Gottes. 15 Denn der Geist Gottes, den ihr empfangen habt, führt euch nicht in eine neue Sklaverei, in der ihr wieder Angst haben müsstet. Er hat euch vielmehr zu Gottes Söhnen und Töchtern gemacht. Jetzt können wir zu Gott kommen und zu ihm sagen: »Abba, lieber Vater!« 16 Gottes Geist selbst gibt uns die innere Gewissheit, dass wir Gottes Kinder sind. 17 Als seine Kinder aber sind wir – gemeinsam mit Christus – auch seine Erben. Und leiden wir jetzt mit Christus, werden wir einmal auch seine Herrlichkeit mit ihm teilen.

Kommentar

Gottes Kinder

In welchem Verhältnis zu Gott siehst du dich? Fühlst du dich immer irgendwie ein bisschen schuldig? Immer ein bisschen „verurteilt“ (8,1)?

So sollen wir uns als Christ gerade nicht fühlen. Du bist ein Kind Gottes, zutiefst geliebt, angenommen und durch Seine bedingungslose Liebe bevollmächtigt. Er möchte, dass du frei von Schuld und Verdammnis, in einer engen, vertrauensvollen Beziehung mit Ihm lebst. Eine Beziehung, die enger ist als die beste Eltern-Kind Beziehung.

In dem Moment, in dem du Jesus annimmst, ist die Vergangenheit abgehakt. Dir ist vollkommen vergeben. Was dich von Gott trennte, ist beseitigt. Paulus schreibt, „Also gibt es jetzt für die, die zu Christus Jesus gehören, keine Verurteilung mehr“ (8,1). Wir sind „von dem Gesetz der Sünde und des Todes“ befreit (8,2; LUT). Das Gesetz war gut, aber es konnte uns nicht aus unserer menschlichen Natur befreien (3a). Deshalb sandte Gott Jesus, den Er „stellvertretend für unsere Schuld verurteilte“ (3b). Jesus hat all deine Schuld weggenommen – die alte, die gegenwärtige und die zukünftige.

In der Gegenwart kannst du Leben im Geist genießen. Du lässt dich „nicht länger von [deiner] menschlichen Natur, sondern vom Geist Gottes leiten“ (8,4). Der Heilige Geist bewirkt, dass dich deine „selbstsüchtigen Wünschen“ weniger beherrschen und du willst, „was der Geist will“ (8,5). Das schenkt „Leben und Frieden“ (8,6). Paulus sagt nicht, dass du vollkommen sein wirst: „dann ist zwar euer Körper wegen eurer Sünde noch dem Tod ausgeliefert. Doch Gottes Geist schenkt euch ein neues Leben, weil Gott euch angenommen hat“ (8,10; Hfa).

Darüber hinaus darfst du dich darauf freuen, in der Zukunft im Leib aufzuerstehen. Derselbe Heilige Geist, der in Jesus lebte und Ihn von den Toten auferweckte, lebt jetzt in dir. Deshalb wird dein Leib, ebenso wie der Leib Jesu, auferweckt werden: „Der Geist Gottes, der Jesus von den Toten auferweckt hat, … wird auch euren sterblichen Körper durch denselben Geist lebendig machen, der in euch lebt“ (8,11).

Allen, die Jesus aufnehmen und an Seinen Namen glauben, gibt Er „das Recht, Gottes Kinder zu werden (Johannes 1,12). Du wirst nicht Kind Gottes bei deiner Geburt, sondern durch deine Wiedergeburt im Geist.

Wenn der Römerbrief der „Himalaya“ des Neuen Testaments ist, dann ist Römer 8 der Mount Everest und sein Gipfel sind die Verse, in denen Paulus beschreibt, dass die, die sich vom Geist leiten lassen, Kinder Gottes sind (8,14-17).

1. Höchste Stellung
Eine höhere Stellung kann man nicht haben, als Kind Gottes zu sein (8,14). Wer unter Römischem Recht einen Erben bestimmen wollte, konnte entweder einen seiner leiblichen Söhne bestimmen oder einen Sohn adoptieren, dem er seinen Namen gab. Gott hat nur einen einzigen Sohn – Jesus – aber viele adoptierte Söhne und Töchter. Du bist adoptiert in Gottes Familie. Keine Position dieser Welt ist mit diesem Privileg, Kind des Schöpfers des Universums zu sein, vergleichbar.

2. Engste Gemeinschaft
Du hast die engstmögliche Gemeinschaft mit Gott. Paulus sagt, wir „dürfen ihn „Abba, Vater“ rufen“ (8,15). Gut möglich, dass dieses aramäische Wort das erste war, das der kleine Paulus sprechen konnte und mit dem er seinen leiblichen Vater ansprach. Dass Jesus Gott mit „Abba“ ansprach, drückt sowohl tiefen Respekt als auch tiefe Vertrautheit aus. Heute kommt beides wohl am ehesten in dem Wort „Papa“ zum Ausdruck. In weiten Teilen des Nahen Osten ist es immer noch das erste Wort, das Kinder lernen.

Als Kind Gottes bist du nicht länger Sklave der Angst sondern ein von Gott adoptiertes Kind (8,15). Du kannst engstmögliche Vertrautheit mit deinem Vater im Himmel haben.

3. Tiefste Erfahrung
Der Geist gibt dir die tiefstmögliche Erfahrung von Gott. „Der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind“ (8,16). In derselben Art und Weise, in der ich möchte, dass meine Kinder meine Liebe kennen und erleben, möchte auch Gott, dass Seine Kinder sich Seiner Liebe und dieser Beziehung bewusst sind. „Gottes Geist selbst gibt uns die innere Gewissheit“ (8,16; Hfa), wer wir wirklich sind.

4. Größte Sicherheit
Sohn oder Tochter Gottes zu sein, bedeutet das höchste Maß an Sicherheit. Denn wenn wir Kinder Gottes sind, dann sind wir auch „Miterben an seinem Reichtum - denn alles, was Gott seinem Sohn Christus gibt, gehört auch uns“ (17a). Unter Römischem Recht erbte der adoptierte Sohn alles.

Als Kinder Gottes sind wir Erben. Der einzige Unterschied besteht darin, dass wir unser Erbe nicht beim Tod des Vaters sondern bei unserem eigenen Tod antreten. Vor dir liegt die Ewigkeit mit Jesus: Du wirst einmal „seine Herrlichkeit mit ihm teilen“ (17b; Hfa).

Paulus ergänzt, „wir müssen auch seine Leiden mit ihm teilen, wenn wir an seiner Herrlichkeit teilhaben wollen“ (17b). Im christlichen Leben führt der Weg zur Herrlichkeit durch Leiden. Christen identifizieren sich mit Jesus. Das bedeutet heute für viele Christen schwere Verfolgung. Du wirst auf Opposition stoßen, aber dein Erbe als Kind Gottes ist so viel mehr wert als alle Schwierigkeiten.

Gebet

Abba, Vater, danke für das enorme Vorrecht, Dein Kind zu sein. Danke, dass Dein Geist meinem Geist bezeugt, dass ich Dein Kind bin. Danke, dass meine Zukunft in Dir gewiss ist – dass ich Dein Erbe und Miterbe mit Jesus bin.
Altes Testament

Hosea 9,1

1 Du hast keinen Grund zur Freude, Israel!
  Du wirst nicht länger jubeln und Feste feiern wie die Völker ringsum!
  Denn du hast deinen Gott verlassen und läufst anderen Göttern nach,
  ja, du verkaufst dich an sie auf all deinen Dreschplätzen.

Kommentar

Treue Kinder

Gott liebt dich. Er will, dass du das Beste aus deinem Leben machst. Er will nicht, dass du es vergeudest. Das tust du, wenn du „deinem Gott untreu“ wirst (9,1).

Wie wir gesehen haben, vergleicht Hosea die Ehe zwischen Mann und Frau mit der Beziehung zwischen Israel und Gott. Ebenso verwendet Er das Bild der Eltern-Kind Beziehung: „Als Israel jung [ein Kind] war, habe ich es in mein Herz geschlossen, und ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen“ (11,1).

Wir werden Zeuge, wie Gott unter der Untreue Seines Kindes leidet: Das Volk „hat meinen Bund gebrochen hat und [hält] mein Gesetz nicht mehr …Wann endlich schafft ihr es, euch zu reinigen? …Sie haben Wind gesät, werden aber einen Sturm ernten…Israel hat vergessen, dass ich es bin, der es zu dem gemacht hat, was es ist… du warst deinem Gott untreu“ (8,1.5.7.14; 6,1). Gott sehnt Sich nach einem treuen Volk, das Leben in Fülle erlebt.

Wir haben das unglaubliche Vorrecht in der Zeit des Geistes zu leben. Gott hat Seinen Geist gesandt, dass Er in deinem Herzen lebt. Er befähigt dich, nach dem Willen des Geistes zu leben (Römer 8,5).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass ich Dein geliebtes Kind bin. Bitte hilf mir, ein kluges, treues Kind zu sein.

Pippa fügt hinzu

Sprüche 17,28a

„Selbst einen Narren hält man für weise, wenn er schweigt.“

Das ist meine Taktik, wenn mich die Menschen im Raum einschüchtern.

Vers des Tages

Römer 8,16

Gottes Geist selbst gibt uns die innere Gewissheit, dass wir Gottes Kinder sind.

Thought for the Day

„Die Geschichte hat uns gelehrt, dass es oft das Richtige ist, nichts zu tun und auch das Klügste, was man sagen kann.“ – Will Durant (1885-1981)

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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