Komm Heiliger Geist
Einführung
Zeit in der Gegenwart Gottes zu verbringen, ist das Wichtigste, das du in deinem Leben tust. Du brauchst Gottes Gegenwart mehr als alles andere. Aber wie kommst du in Seine Gegenwart?
Ich kann mich noch gut an das erste Mal erinnern, als ich jemanden eines der ältesten Gebete überhaupt habe beten hören, „Komm Heiliger Geist“ – und das in der vollen Erwartung, dass der Heilige Geist kommen würde! Es war an einem Sonntagabend 1982. Wir hatten uns nach dem Abendgottesdienst noch in der Krypta versammelt. Während wir beteten, „Komm Heiliger Geist“, passierten bemerkenswerte Dinge. Wir sahen, wie Menschen mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden, und es geschah in ähnlicher Weise, wie die Apostelgeschichte über Pfingsten berichtet. Tags darauf wurden wir Zeuge erstaunlicher körperlicher Heilungen, als wieder „Komm Heiliger Geist“ gebetet wurde.
Im Heiligen Geist ist Gott heute immer bei uns. Wenn du betest, „Komm Heiliger Geist“, dann bittest du um eine gesteigerte Wahrnehmung von Gottes Gegenwart. Manchmal lesen wir im Neuen Testament, dass der Heilige Geist unaufgefordert und spontan über eine ganze Gruppe von Menschen kam (Apostelgeschichte 2,2; 10,44). Ein anderes Mal wird berichtet, dass die Jünger um den Heiligen Geist baten: „Nach diesem Gebet bebte das Gebäude, in dem sie sich versammelt hatten, und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt“ (Apostelgeschichte 4,31). Im Alten Testament lesen wir heute, dass „die Herrlichkeit des Herrn im Haus des Herrn gegenwärtig war“ (1. Könige 8,11).
Jeder der drei Abschnitte von heute zeigt uns, wie wir durch den Heiligen Geist in den Genuss der auferbauenden Gegenwart Gottes gelangen können.
Psalm 76,2–3
1 Ein Lied von Asaf,
mit Saiteninstrumenten zu begleiten.
2 Gott ist in Juda jedem bekannt,
in ganz Israel wird sein Name geehrt.
Kommentar
Sich nach Gottes vollmächtiger Gegenwart sehnen
Der Tempel in Jerusalem war nicht in erster Linie eine Opferstätte, sondern der Ort, an dem Gottes Gegenwart wohnte. Der Psalmist schreibt, „Gott ist in Juda jedem bekannt, in Israel ist sein Name berühmt. Er ist in Jerusalem zu Hause, der Berg Zion ist sein Wohnsitz“ (76,2-3). Wenn im Alten Testament von „Zion“ (für Jerusalem) die Rede ist, dann steht häufig Gottes Gegenwart unter Seinem Volk im Mittelpunkt. Dort wohnt Er.
Deshalb waren die Menschen damals so leidenschaftlich, wenn es um Jerusalem und ganz besonders, wenn es um den Tempel ging. Wie wir alle sehnten auch sie sich nach Gottes Gegenwart. Die erstaunliche Wahrheit ist, dass wir durch Jesus heute Gottes Gegenwart in und unter uns, Seinem Volk, überall auf der Welt erleben können. Sein Heiliger Geist lebt in dir.
Gebet
Apostelgeschichte 13,46-52 und 14,1
46 Doch Paulus und Barnabas ließen sich nicht beirren. Ruhig und fest erklärten sie: »Zuerst musste euch Juden Gottes Botschaft verkündet werden. Ihr aber wollt sie nicht hören und zeigt damit selbst, dass ihr unwürdig seid, das ewige Leben zu empfangen. Darum wenden wir uns jetzt an die Nichtjuden. 47 Denn der Herr hat uns befohlen: ›Ich habe dich zum Licht für alle Völker gemacht, damit du der ganzen Welt die Rettung bringst.‹ « 48 Als die Nichtjuden das hörten, freuten sie sich sehr und lobten Gott für seine Botschaft. Und alle, die zum ewigen Leben bestimmt waren, begannen zu glauben. 49 So breitete sich die Botschaft Gottes in der ganzen Umgebung aus. 50 Den Juden aber gelang es, angesehene Frauen, die sich zur jüdischen Gemeinde hielten, sowie einflussreiche Männer der Stadt gegen Paulus und Barnabas aufzuhetzen. Sie stifteten sie zum Widerstand gegen die beiden an und erreichten, dass sie aus der Stadt vertrieben wurden. 51 Da schüttelten sie den Staub von ihren Füßen als Zeichen dafür, dass sie die Stadt Gottes Urteil überließen, und reisten weiter nach Ikonion. 52 Die in Antiochia gebliebenen Jünger waren trotz allem voller Freude und wurden immer mehr mit dem Heiligen Geist erfüllt.
1 In Ikonion gingen Paulus und Barnabas zuerst wieder in die Synagoge und predigten dort so überzeugend, dass viele – Juden wie Nichtjuden – zu glauben begannen.
Kommentar
Erfüllt mit Gottes vollmächtiger Gegenwart
Mit Pfingsten kam Gottes vollmächtige Gegenwart auf Sein Volk. Im heutigen Abschnitt lesen wir, wie „die Gläubigen von Freude und vom Heiligen Geist erfüllt wurden“ (13,52). Der Heilige Geist wohnt in jedem Christen (Römer 8,9).
Welche Auswirkungen Gottes vollmächtige Gegenwart, wenn du mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst, hat, sehen wir hier:
1. Wirksamkeit
In Antiochia versammelten sich große Menschenmengen, um das Wort Gottes zu hören (13,44-45). In Ikonion „predigten [Paulus und Barnabas] mit solcher Vollmacht, dass viele - Juden wie Nichtjuden - zum Glauben kamen“ (14,1).
„Der Herr bestätigte ihre Botschaft durch Zeichen und Wunder, die sie mit seiner Hilfe vollbrachten“ (14,3). Das heißt nicht, dass sich in diesem Leben alle in der Kirche absoluter Gesundheit erfreuen werden. Wir sehen hier vielmehr das Anbrechen des künftigen Reiches Gottes, damit das Evangelium seinen Siegeszug fortsetzen kann.
2. Widerstand
Wir können nicht davon ausgehen, dass, nur weil Gott mit uns ist, wir nicht auf Widerstände stoßen werden. Die Ereignisse hier erinnern uns vielmehr daran, dass Widerstände an der Tagesordnung sind. Wo Gott wirkt, da ist auch der Feind nicht weit.
In Antiochia „wurden sie neidisch; deshalb verleumdeten sie Paulus und versuchten, alles, was er sagte, zu widerlegen“ (13,45). „Die Juden hetzten … gegen Paulus und Barnabas auf. Die beiden wurden festgenommen, aus der Stadt ausgewiesen und mussten die Gegend verlassen“ (13,50; GNB).
In Ikonion „schürten die Juden, die Gottes Botschaft ablehnten, jedoch unter den Nichtjuden Misstrauen gegen Paulus und Barnabas“ (14,2). Sie beschlossen, die beiden „zu ergreifen und zu steinigen“ (14,5).
3. Freude
Dein Glück hängt nicht davon a b, was dir passiert. Es gibt tiefe Freude, die von Gottes Gegenwart kommt. Inmitten all der Widerstände, nachdem sie Antiochia verlassen mussten und auf dem Weg nach Ikonion waren, „wurden die Gläubigen von Freude und vom Heiligen Geist erfüllt“ (13,52).
4. Mut
Der Heilige Geist wird dir im Angesicht von Widerständen den nötigen Mut schenken. In Antiochia sprachen „Paulus und Barnabas frei und offen: „Euch musste als Ersten die Botschaft Gottes verkündet werden“ (13,46; GNB). Sie blieben längere Zeit in Ikonion und „verkündeten... die Botschaft von der rettenden Gnade frei und offen“ (14,3; GNB). Obwohl ein Komplott gegen sie geschmiedet wurde (14,5), predigten sie weiter das Evangelium (14,7).
Gebet
1. Könige 8,10-13
10 Als die Priester den Tempel wieder verließen, kam eine Wolke auf ihn herab. 11 Die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das ganze Haus, so dass die Priester es nicht mehr betreten konnten, um ihren Dienst darin zu verrichten. 12 Salomo betete: »Du, HERR, hast gesagt, dass du im Dunkel einer Wolke wohnst. 13 Nun habe ich dieses prachtvolle Haus für dich gebaut. Möge es ein Ort sein, an dem du dich für alle Zeiten niederlassen wirst.«
Kommentar
Die Herrlichkeit von Gottes stärkender Gegenwart
Warum um alles in der Welt solltest du nicht den Wunsch haben, Zeit mit Gott zu verbringen? Wir verbringen täglich Stunden in sozialen Netzwerken, vorm Fernseher oder an PC und Handy. Joyce Meyer schreibt, „Wir scheinen kein Problem damit zu haben, Zeit in solche Aktivitäten zu investieren. Die Wahrheit ist: Der Teufel setzt viel mehr daran, uns daran zu hindern, Zeit mit Gott zu verbringen als in jedem anderen Bereich unseres christlichen Lebens. Tatsächlich wäre es Satan lieber, dass wir uns in alle möglichen religiösen Aktivitäten verstricken, als dass wir Zeit mit unserem Herrn verbringen.“
Der Abschnitt hilft uns verstehen, wie wunderbar es ist, Zeit in der Gegenwart Gottes zu verbringen – dieses unglaubliche Vorrecht, das du als Jünger Jesu besitzt.
Diese Passage im Alten Testament über den Bau des physischen Tempels in Jerusalem (dem Ort, an dem Gott für immer wohnen sollte; 8,13) erscheint in einem völlig neuen Licht, wenn wir sie vor dem Hintergrund des Neuen Testaments lesen. Der Tempel in Jerusalem als Wohnort Gottes kündigt Seinen Einzug im Herzen eines jeden Gläubigen im Neuen Testament an.
Im Besonderen repräsentierte die Bundeslade die Gegenwart des Herrn. Der Höhepunkt dieses Tempels, sowohl in der Vorbereitung (8,3-9) als auch in Salomos Lob (8,15-21) war der Einzug der Bundeslade in den Tempel. „In der Lade waren nur die beiden Steintafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte“ (8,9) – die zehn Gebote also. Wenn du, das Volk Gottes, unter Gottes Wort lebst, entdeckst du, dass der Geist Gottes deine Wahrnehmung der Gegenwart Gottes erhöht.
Wir lesen, „Als die Priester aus dem Heiligtum heraustraten, erfüllte eine Wolke das Haus des Herrn. Die Priester konnten deswegen ihren Dienst nicht fortsetzen, denn die Herrlichkeit des Herrn war im Haus des Herrn gegenwärtig“ (8,10-11).
Wir spüren Seine Gegenwart nicht immer, obwohl Gott überall gegenwärtig ist. Deshalb muss es sich hier um die Beschreibung einer deutlich stärkeren Wahrnehmung Seiner Gegenwart handeln. Sie beschrieb Salomo, als er sagte, „ich habe dir ein prachtvolles Haus gebaut, eine Wohnung, in der du nun für immer wohnen sollst!“ (8,13).
Wenn wir beten, „Komm Heiliger Geist“, bitten wir um eine deutlich stärkere Wahrnehmung von Gottes Gegenwart unter uns. Und das ist, was wir so häufig erleben, wenn wir dieses Gebet beten.
Es gibt Momente, in denen wir Gottes Gegenwart zusammen mit anderen erleben, aber du kannst Seine Gegenwart auch erleben, wenn du alleine Zeit mit Ihm verbringst.
Du musst kein eisernes Gesetz daraus machen, aber es hilft schon, wenn du dir regelmäßig Zeit mit Gott nimmst. Beim Bibellesen, im Gespräch mit dem Vater im Gebet, wenn du dir Lobpreislieder anhörst oder einfach nur still da sitzt, beginnst du Gottes Gegenwart zu spüren. Tatsächlich wird das Gebet, „Komm Heiliger Geist“ manchmal mit vollkommenem Frieden und Ruhe beantwortet.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Apostelgeschichte 13,50
„Da wiegelten die Anführer des jüdischen Volkes die einflussreichen gottesfürchtigen Frauen, die in die Synagoge kamen, und die angesehenen Männer der Stadt auf, hetzten das Volk gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus der Stadt.“
Es ist traurig, dass sich diese gottesfürchtigen Frauen vom Neid der Juden anstecken ließen (13,45) und sich gegen Paulus und Barnabas wandten. Selbst gottesfürchtige Menschen können falschen Einflüssen erliegen; wir brauchen Gottes Weisheit und die Gabe der Unterscheidung von Gut und Böse.
Vers des Tages
Apostelgeschichte 13,52
Und die Gläubigen wurden von Freude und vom Heiligen Geist erfüllt.
Thought for the Day
„Der Teufel setzt viel mehr daran, uns daran zu hindern, Zeit mit Gott zu verbringen als in jedem anderen Bereich unseres christlichen Lebens.“ – Joyce Meyer
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“