Tag 116

Intakte Beziehungen

Weisheit Sprüche 10,21+28
Neues Testament Lukas 23,32–43
Altes Testament Josua 10,25

Einführung

An einer Alpha-Konferenz in Ost-Malaysia nahmen Menschen aus ganz Asien teil. Viele von ihnen wurden aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Ein Mann erzählte, dass sein Vater sechs Jahre im Gefängnis gesessen hatte, nur weil er ein christlicher Pastor ist. Er selbst saß mit 19 Jahren ein Jahr im Gefängnis, weil er für seinen Vater ausgesagt hatte.

Es ist furchtbares Unrecht, wenn unschuldige Menschen verurteilt und eingesperrt werden – schlimmer noch, wenn sie hingerichtet werden.

Im heutigen Text aus dem Neuen Testament lesen wir von einer der größten Ungerechtigkeiten in der Geschichte der Menschheit. Jesus war absolut ohne Schuld. Er war „gerecht“ (Lukas 23,47; ELB). Trotzdem wurde Er am Kreuz hingerichtet. Petrus erklärt, „Auch Christus hat ja für die Sünden der Menschen gelitten, der Gerechte für die Schuldigen“ (1. Petrus 3,18; GNB).

Das Wort „gerecht“ wird meistens mit „selbstgerecht“ assoziiert und hat daher oft eine negative Konnotation. In der Bibel jedoch ist „gerecht“ etwas Wunderbares. „Gerechtigkeit“ ist enorm wichtig für unser Verständnis der Bibel. Letztlich geht es dabei um intakte Beziehungen – ein intaktes Verhältnis zu Gott und zu anderen Menschen. Das Neue Testament führt uns zu der Erkenntnis, dass Gerechtigkeit nur durch den Glauben an Jesus Christus zu erlangen ist (siehe Römer 3,21-4,25).

Weisheit

Sprüche 10,21+28

21 Ein rechtschaffener Mensch
 baut viele auf durch das, was er sagt;
 ein Narr aber zerstört sich selbst
 durch seine Dummheit.
28 Wer Gott gehorcht, auf den wartet Freude;
 wer von ihm nichts wissen will, dessen Hoffnungen zerrinnen.

Kommentar

Segnungen der Gerechten

Im Buch der Sprüche wird immer wieder das Leben der „Narren“ dem Leben der „Klugen“ gegenübergestellt; gleichermaßen das Leben der „Gerechten“ dem der „Gottlosen“. In diesem Abschnitt sehen wir einige der Segnungen, die den „Gerechten“ verheißen sind.

1.\tEinen Unterschied machen
„Menschen, die nach Gott fragen, erhalten mit ihren Worten viele am Leben“ (10,21a; GNB). Gerecht können wir nur im Verhältnis zu anderen Menschen sein. Gerechtigkeit dreht sich um Beziehungen; es geht darum, anderen ein Segen zu sein. Wen willst du heute „mit deinen Worten am Leben erhalten“ (stärken, ermutigen, anleiten)?

2.\tDich an Weisheit erfreuen
„Der kluge Mensch aber hat an der Weisheit Freude“ (23b). Eine Sache, die eine Beziehung mit Gott mit sich bringt, ist der Hunger nach Erkenntnis und Weisheit. Bitte heute um Weisheit. Gott verspricht, denen Weisheit zu schenken, die Ihn darum bitten (Jakobus 1,5).

3.\tErfüllte Hoffnung
„Die Hoffnungen der Gottesfürchtigen werden sich erfüllen“ (24b). Gott beginnt, deinen Willen an Seinem auszurichten (Philipper 2,13). Und während dein Wille mehr mit Seinem übereinstimmt, verspricht Er, „dir [zu] geben, was dein Herz wünscht“ (Psalm 37,4).

4.\tBestimmt zur Freude
„Das Warten der Gottesfürchtigen führt zur Freude“ (28a). „Der Gottesfürchtige aber steht für immer auf einem festen Grund“ (25b); „Die Ehrfurcht vor dem Herrn verlängert das Leben“ (27a) und „Der Gottesfürchtige führt ein sicheres Leben“ (30a). Intakte Beziehungen sind eine Quelle großer Freude. Deine Freude wird vollkommen durch eine Beziehung mit Jesus (Johannes 15,11). Dir gehört ewige Freude.

Gebet

Herr, ich bitte Dich heute um Weisheit. Wache Du über meine Lippen, damit meine Worte andere ermutigen, leiten und aufbauen.
Neues Testament

Lukas 23,32–43

32 Mit Jesus wurden zwei Verbrecher vor die Stadt geführt 33 zu der Stelle, die man »Schädelstätte« nennt. Dort wurde Jesus ans Kreuz genagelt und mit ihm die beiden Verbrecher, der eine rechts, der andere links von ihm. 34 Jesus betete: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!« Unter dem Kreuz teilten die Soldaten seine Kleider unter sich auf und warfen das Los darum.
35 Die Menge stand dabei und schaute zu. Und die Mitglieder des Hohen Rates verhöhnten Jesus: »Anderen hat er geholfen! Wenn er wirklich der Christus ist, der von Gott gesandte Retter, dann soll er sich jetzt doch selber helfen!«
36 Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit ihm. Sie boten ihm Essigwasser zu trinken an 37 und riefen ihm zu: »Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich doch selber!« 38 Oben am Kreuz war ein Schild angebracht mit der Aufschrift: »Dies ist der König der Juden!«
39 Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, lästerte: »Bist du denn nicht der Christus, der versprochene Retter? Dann hilf dir selbst und uns!«
40 Aber der am anderen Kreuz wies ihn zurecht: »Du bist genauso zum Tode verurteilt worden wie dieser Mann. Fürchtest du Gott nicht einmal jetzt? 41 Wir werden hier zu Recht bestraft. Wir bekommen, was wir verdient haben. Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan.«
42 Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft antrittst!«
43 Da antwortete ihm Jesus: »Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.«

Kommentar

Der Gerechte für die Schuldigen

Dieser Abschnitt macht uns allen Hoffnung. Am Beispiel des einen Verbrechers, der mit Jesus gekreuzigt wurde, sehen wir, dass uns in dem Augenblick total vergeben ist, in dem wir unsere Schuld anerkennen und uns Jesus zuwenden – und so unsere Beziehung mit Gott wieder intakt ist. Der Mann hatte absolut nichts getan, womit er dieses Geschenk verdient hätte. Er hatte nicht einmal Gelegenheit, sich taufen zu lassen. Und trotzdem sprach Jesus ihm sofort die Verheißung zu, dass er mit Ihm im Paradies sein werde (23,43). Wie ist das möglich?

1.\tDie Gerechtigkeit Jesu
Ist da jemand, der an dir schuldig geworden ist und dem du noch vergeben musst?

Jesus legt die Latte sehr hoch was Seine Aufforderung an uns betrifft, unsere Feinde zu lieben – unsere Kritiker, die uns verhöhnen und verspotten. Unser Charakter wird auf die Probe gestellt, wenn wir körperlich und seelisch leiden; wie reagieren wir dann? Als Jesus am Kreuz in jeder Hinsicht leidet, betet er für Seine Peiniger: „Vater, vergib diesen Menschen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (23,34).

Jesu Gottesbeziehung war intakt. Seine letzten im Lukasevangelium aufgezeichneten Worte sind, „Vater, ich lege meinen Geist in deine Hände“ (23,46).

Selbst „der römische Hauptmann, der … dies alles geschehen sah, pries [..] Gott und sagte: „Wahrhaftig, dieser Mensch war unschuldig, er war* ein Gerechter*““ (23,47; GNB)

2.\tUnser aller Ungerechtigkeit
Jesu Gerechtigkeit stand in krassem Gegensatz zu den Anwesenden – den religiösen Anführern, die Ihn verspotteten (23,35), den Soldaten, die Ihn verhöhnten, und den Verbrechern am Kreuz, die „den Tod verdient“ hatten (23,41).

Der eine beschimpfte Jesus wüst, der andere schalt ihn dafür und wandte sich Jesus zu. Er erkannte seine Schuld („Wir haben für unsere Vergehen den Tod verdient“; 23,41a) und Jesu Gerechtigkeit („dieser Mann hat nichts Unrechtes getan“; 41b). Zu Jesus sagt er, „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst“ (23,42). Jesus antwortet ihm, „Ich versichere dir: Heute noch wirst *du mit mir im Paradies *sein“ (23,43).

3.\tDer Gerechte stirbt für die Schuldigen
Diese Verse sind voller Ironie. Während die führenden Männer spotten, „Er hat andere gerettet. Soll er sich jetzt doch selbst retten, wenn er wirklich Gottes Auserwählter, der Christus, ist“ (23,35), verhöhnen die Soldaten Ihn, „Wenn du der König der Juden bist, rette dich doch selbst“ (23,37).

Einer der Verbrecher fragt Ihn, „Du bist doch der Messias, oder nicht? Dann hilf dir selbst, und hilf auch uns“ (23,39; NGÜ). Tatsächlich stirbt Er, um sie und uns zu retten. Dabei kann Er aber nicht sich selbst retten. Er stirbt als „der Gerechte, für die Schuldigen“ (1. Petrus 3,18; NGÜ).

Dass der Vorhang im Tempel in zwei Teile zerreißt (23,45), ist ein Zeichen dafür, dass durch Jesu Tod der Zugang in die Gegenwart Gottes für jeden möglich geworden ist. Jesus hat dir und mir ermöglicht, eine intakte Beziehung mit Gott zu haben.

4.\t„Gerecht” oder „ungerecht”?
In der Unterschiedlichkeit der beiden Verbrecher und ihrer Reaktionen führt uns Lukas die Entscheidung vor Augen, die wir alle treffen müssen. Du kannst Jesus ablehnen, wie es der eine von den beiden Verbrechern tat. Oder du kannst deine Hoffnung auf Ihn setzen, wie es der andere tat, als er sich Jesus mit den Worten, „Jesus, denk an mich“ (23,42), zuwandte.

Obwohl viele Menschen Jesus damals ablehnten, glaubten andere an Ihn. So war z.B. auch Josef von Arimathäa, „ein gütiger und gerechter Mann“ (23,50) zum Glauben an Jesus gekommen. Er hatte dem Ratsbeschluss nicht zugestimmt (23,51); „wartete auf das Kommen des Reiches Gottes“ (23,51) und arrangierte ein angemessenes Begräbnis für Jesus.

Auch die Frauen, die mit Jesus herumgezogen waren, glaubten an Ihn. „Als sein Leichnam fortgebracht wurde, folgten die Frauen aus Galiläa und sahen das Grab, in das sie ihn legten. Dann gingen sie nach Hause und bereiteten Kräuter und Öle vor, um ihn damit einzubalsamieren. Doch als sie mit den Vorbereitungen fertig waren, war der Sabbat angebrochen, und sie ruhten den ganzen Tag, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist“ (23,55-56).

Auch du hast die Wahl. Wenn du dein Vertrauen in Jesus legst, verspricht Er dir, wie dem Verbrecher, der sich am Kreuz hängend an Ihn wandte, dass auch du mit Ihm im Paradies sein wirst.

Wenn du jemals eine Last empfindest, dir Gottes Liebe verdienen zu müssen, kann dir diese Passage ein Trost sein. Durch nichts, was du tust, wird Gott dich mehr lieben, und keine deiner Vergehen wird Ihn dazu bringen, dich weniger zu lieben.

Gebet

Danke, Herr, dass ich durch Glauben gerecht gesprochen werde und dadurch meine Beziehung mit Gott wieder heil wird.
Altes Testament

Josua 10,25

25 Dann rief Josua ihnen zu: »Ihr braucht euch vor niemandem zu fürchten; lasst euch nicht einschüchtern! Seid mutig und entschlossen! Denn jetzt seht ihr, was der HERR mit allen Feinden machen wird, gegen die ihr kämpft!«

Kommentar

Gerecht durch Glauben

Josua spricht seinen Anführern dieselben Worte zu, die Gott zu ihm gesagt hatte (Josua 1,6.9.18): „Habt keine Angst und lasst euch durch nichts erschrecken! Seid mutig und entschlossen!“ (10,25; GNB). Nimm auch du sie heute an und gib sie anderen weiter.

Der König von Jerusalem hieß Adoni-Zedek (10,1). „Zedek“ bedeutet „gerecht“. Aller Wahrscheinlichkeit nach war er jedoch alles andere als gerecht. Vielmehr ist davon auszugehen, dass das Volk, das damals in Kanaan lebte, alle möglichen Kindsopfer und andere furchtbaren Rituale praktizierte.

Josua dagegen hatte eine intakte Beziehung zu Gott. Das Neue Testament macht deutlich, dass die Gerechtigkeit von Josua, Abraham und anderen aus dem Alten Testament nicht durch ihre „Werke“ sondern aus ihrem „Glauben“ kam (Römer 3,21-4,25). Josua war ein Mann des Glaubens (Hebräer 11,30).

Was Jesus durch Seinen Tod erwirkte, kommt nicht nur denen zugute, die nach Ihm gelebt haben und leben. Der Tod Jesu hat sowohl Auswirkungen auf die, die vor Ihm lebten, als auch auf die, die nach Ihm leben. Jesus starb für Abraham, Mose und Josua. Er starb für den Verbrecher am Kreuz, und Jesus starb für dich und für mich. Wir alle sind gerecht gemacht worden durch unseren Glauben an Ihn. „Es ist eine Gerechtigkeit, deren Grundlage der Glaube an Jesus Christus ist und die allen zugute kommt, die glauben“ (Römer 3,22; NGÜ).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du gestorben bist; der Gerechte für die Schuldigen. Bitte hilf mir, jeden Tag in einer intakten Beziehung mit Dir und anderen Menschen zu leben.

Pippa fügt hinzu

Lukas 23,55–56a

Die Frauen waren treu, mutig und praktisch. Sie fanden heraus, wo Jesus begraben wurde und taten ihr Möglichstes. Zu Lebzeiten hatten sie Jesus finanziell und praktisch unterstützt Sie würden sich weiter um Ihn kümmern – bis zum Schluss.

Vers des Tages

Lukas 23,42

Jesus, denk an mich…

Thought for the Day

Durch nichts, was du tust, wird Gott dich mehr lieben, und keine deiner Vergehen wird Ihn dazu bringen, dich weniger zu lieben.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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