Tag 94

Kein Segen bleibt unangefochten

Weisheit Psalm 41,1–7
Neues Testament Lukas 9,57–10,24
Altes Testament 5. Mose 1,1–2,23

Einführung

Kein Segen bleibt unangefochten,” lautet ein von Bischof Sandy Millar geprägter Aphorismus, mit dem er uns Mut machen will. Während seiner Zeit als leitender Pastor unserer Gemeinde, HTB, lehrte er, dass wir uns nicht durch Schwierigkeiten entmutigen lassen sollen, denn, so pflegte er uns zu versichern, „Kein Segen bleibt unangefochten.“

Gott segnet dich auf erstaunliche und wunderbare Art und Weise. Die heutigen Texten sprechen von der Verheißung, ihrem Ausmaß und dem Privileg, von Gott gesegnet zu werden.

Das galt für das Volk Israel im Alten Testament ebenso wie für die Jünger Jesu im Neuen Testament; und es gilt auch für dein Leben: „Kein Segen bleibt unangefochten.“

Weisheit

Psalm 41,1–7

Vom Tod gezeichnet, von Freunden verlassen

1 Ein Lied von David.
2 Glücklich ist, wer sich für die Schwachen einsetzt!
 Wenn ihn ein Unglück trifft, hilft der HERR ihm wieder heraus.
3 Der HERR wird ihn beschützen und am Leben erhalten;
 im ganzen Land wird man von seinem Glück erzählen.
 Gott überlässt ihn nicht der Willkür seiner Feinde.

4 Und wenn er auf dem Krankenbett liegt,
 steht der HERR ihm zur Seite und hilft ihm wieder auf.
5 Deshalb bete ich zu dir:
 »HERR, ich habe gegen dich gesündigt,
 aber sei mir gnädig und mach mich wieder gesund!«
6 Meine Feinde wünschen mir Böses und fragen hämisch:
 »Wann ist er endlich tot? Niemand soll mehr an ihn denken!«
7 Wenn mich einer von ihnen besucht, heuchelt er Mitgefühl.
 In Wirklichkeit sucht er nur Stoff für seine Verleumdungen.
 Kaum ist er fort, verbreitet er seine Gerüchte über mich.

Kommentar

Segen - Angefochten von Problemen, Krankheit und Verleumdung

1.\tSegen für die, die sich um die Armen kümmern
Glücklich ist, wer für die Armen sorgt“ (41,2) – für die Bedürftigen, Kranken, Hungrigen, Abhängigen und Gefangenen. Das sollte eine treffende Beschreibung von Jesu Nachfolgern sein. Wenn du dich um die Armen kümmerst, verspricht Gott, dich in Zeiten der Not zu retten, zu beschützen, dein Leben zu bewahren und dich zu segnen (41,3). Er verspricht, dich zu stärken und zu heilen (41,4). Diese Segnungen von Gott werden jedoch nicht unangefochten bleiben.

2.\tAngefochten von Problemen, Krankheit und Verleumdung
Es gibt Zeiten, da wir in „Not geraten“ (41,2). Wir haben „Feinde“ (41,3); es gibt Zeiten, in denen wir „krank“ sind (41,4) und Feinde, die uns „verleumden“ (41,7).

Das Bewusstsein, dass da draußen auch Menschen sind, die uns Böses wollen, sollte uns wachsam sein lassen. Es gibt Menschen, die so tun, „als wären sie meine Freunde, aber eigentlich suchen sie nur etwas, das sie erzählen können, und wenn sie gehen, verbreiten sie es überall“ (41,6). Aber Gott „rettet [dich] vor [deinen] Feinden“ (41,3).

Das Ermutigende an diesem Psalm ist, dass der Segen für Schutz nicht davon abzuhängen scheint, ob du immer alles richtig machst. David ist sich seiner Sündhaftigkeit wohl bewusst; er betet zu Gott, „Herr, hab Erbarmen mit mir. Heile mich, denn ich habe gegen dich gesündigt“ (41,5).

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deinen reichen Segen, den Du über mir ausgießt. Danke, dass Du versprichst, mich in der Not, in Krankheit und Verleumdung zu retten.
Neues Testament

Lukas 9,57–10,24

Nachfolge duldet keinen Aufschub

57 Während Jesus mit seinen Jüngern unterwegs war, wurde er von einem Mann angesprochen: »Ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin.«
58 Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.«

59 Einen anderen forderte Jesus auf: »Komm, folge mir nach!«

Er erwiderte: »Ja, Herr, aber vorher lass mich noch nach Hause gehen und meinen Vater bestatten.«

60 Da antwortete Jesus: »Überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben. Du aber sollst dich auf den Weg machen und die Botschaft von Gottes Reich verkünden.«

61 Wieder ein anderer sagte zu Jesus: »Ich will mit dir kommen, Herr. Erlaube mir aber, mich vorher noch von meiner Familie zu verabschieden.«

62 Ihm antwortete Jesus: »Wer beim Pflügen nach hinten schaut, den kann Gott in seinem Reich nicht brauchen.«

Arbeiter für Gottes Ernte

10 1 Danach wählte Jesus zweiundsiebzig weitere Jünger aus und schickte sie immer zu zweit in die Städte und Dörfer, die er später selbst aufsuchen wollte. 2 Er sagte zu ihnen: »Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn, dass er noch mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen. 3 Geht nun und denkt daran: Ich schicke euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. 4 Nehmt kein Geld, keine Tasche und keine Schuhe mit. Falls ihr unterwegs Leute trefft, lasst euch nicht auf lange Begrüßungen und Gespräche ein!

5 Wenn ihr in ein Haus kommt, dann sagt: ›Friede sei mit euch allen!‹ 6 Wenn dort jemand Gottes Frieden bereitwillig annimmt, so soll der Friede, den ihr bringt, bei ihm bleiben. Wenn aber nicht, dann wird Gottes Friede ihn wieder verlassen und zu euch zurückkehren. 7 Deshalb bleibt dort, wo man euch aufnimmt, esst und trinkt, was man euch anbietet. Denn wer arbeitet, soll auch versorgt werden. Bleibt in dem einen Haus und wechselt eure Unterkunft nicht.

8 Wenn ihr in eine Stadt kommt, in der euch die Leute bereitwillig aufnehmen, dann esst, was man euch anbietet. Heilt die Kranken und sagt allen Menschen dort: ›Jetzt beginnt Gottes Reich bei euch.‹ 10 Will man aber irgendwo nichts von euch wissen, dann geht durch die Straßen der Stadt und sagt den Einwohnern: 11 ›Ihr habt euch selbst das Urteil gesprochen. Sogar den Staub eurer Straßen schütteln wir von unseren Füßen. Doch das sollt ihr wissen: Gottes Reich hat begonnen!‹ 12 Ich sage euch: Sodom wird es am Tag des Gerichts besser ergehen als einer solchen Stadt.

13 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn die Wunder, die ich bei euch getan habe, in den nichtjüdischen Städten Tyrus oder Sidon geschehen wären, dann hätten ihre Einwohner längst Trauerkleider angezogen, sich Asche auf den Kopf gestreut und wären zu Gott umgekehrt. 14 Am Tag des Gerichts wird es Tyrus und Sidon besser ergehen als euch. 15 Und du, Kapernaum, meinst du etwa, du wirst zum Himmel erhoben? Nein, ins Reich der Toten wirst du hinabfahren!

16 Wer euch hört, der hört mich. Und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab. Aber wer mich ablehnt, der lehnt damit Gott selbst ab, der mich gesandt hat.«

Die Rückkehr der zweiundsiebzig Jünger

17 Als die zweiundsiebzig Jünger zurückgekehrt waren, berichteten sie voller Freude: »Herr, sogar die Dämonen mussten uns gehorchen, wenn wir uns auf deinen Namen beriefen!«

18 Jesus antwortete: »Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. 19 Ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die Gewalt des Feindes zu brechen. Nichts wird euch schaden. 20 Doch freut euch nicht so sehr, dass euch die bösen Geister gehorchen müssen; freut euch vielmehr darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind!«

Jesus dankt dem Vater

21 Da brach Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, in Jubel aus und betete: »Mein Vater, Herr über Himmel und Erde! Ich preise dich, dass du die Wahrheit über dein Reich vor den Klugen und Gebildeten verborgen und sie den Unwissenden enthüllt hast. Ja, Vater, das war dein Wille, so hat es dir gefallen.

22 Mein Vater hat mir alle Macht gegeben. Nur der Vater kennt den Sohn. Und nur der Sohn kennt den Vater und jeder, dem der Sohn ihn offenbaren will.«

23 Zu seinen Jüngern sagte Jesus dann: »Ihr könnt euch wirklich glücklich schätzen, dass ihr dies alles seht und erlebt. 24 Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige hätten gern gesehen, was ihr seht, und gehört, was ihr hört. Aber die Zeit war noch nicht da.«

Kommentar

Segen – angefochten von Satan und dämonischen Mächten

1.\tSegen der Nachfolge Jesu
Wenn du Jesus nachfolgst, bist du mehr gesegnet, als jeder Mensch, der vor Jesus gelebt hat. Jesus sagt, „Eure Augen sind gesegnet, weil sie sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Propheten und Könige haben sich danach gesehnt, zu sehen und zu hören, was ihr gesehen und gehört habt, aber sie konnten es nicht“ (10,23-24).

Der Segen überwiegt die möglichen Nachteile bei Weitem. Manchmal muss man vielleicht den „Ort, an dem [man] sich ausruhen kann“ (9,58) verlassen, Kompromisse eingehen (9,60) und sich von lieben Menschen trennen (9,60-61).

Wie die zweiundsiebzig Jünger stehst auch du unter dem Segen, von Jesus in die Ernte berufen zu sein (10,2). Du hast das Privileg, Kranke zu heilen und den Menschen sagen zu dürfen; „Das Reich Gottes ist nahe bei euch“ (10,9).

Nicht nur die Zwölf wurden ausgesandt, Kranke zu heilen und das Reich Gottes zu verkünden. Die Zweiundsiebzig taten genau dasselbe. Und sie kamen „voller Freude“ (10,17) zurück. „Jesus [ist] von der Freude des Heiligen Geistes erfüllt“ (10,21) und Er sieht den Segen derer, die Ihm nachfolgen.

2.\tAngefochten von Satan und dämonischen Mächten
Jesus schickt uns „wie Lämmer unter die Wölfe“ (10,3). Unser ärgster Feind im Neuen Testament ist aber im Geist („Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut“ (Epheser 6,12). „Als die zweiundsiebzig Jünger zurückkehrten, berichteten sie ihm voller Freude: „Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir sie in deinem Namen austreiben!““ Und Jesus erwiderte ihnen, „Ich sah Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen! Ich habe euch Vollmacht über den Feind gegeben“ (10,17-19). Der Feind: das ist Satan und seine Dämonen.

Wieder wird dir der Sieg verheißen. Die Dämonen müssen sich dem Namen Jesu beugen (10,17.20). Aber Jesus sagt, der noch größere Segen besteht darin, „dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind“ (10,20).

Gebet

Jesus, danke, dass mein Name im Himmel aufgeschrieben ist. Bitte hilf mir, mich von den Angriffen nicht abschrecken zu lassen, Du hast mir doch „Vollmacht über den Feind gegeben“ (10,19)!
Altes Testament

5. Mose 1,1–2,23

Mose spricht zu den Israeliten

1 1 In diesem Buch ist aufgeschrieben, was Mose den Israeliten sagte, als sie östlich des Jordan ihr Lager aufgeschlagen hatten, in der Steppe gegenüber von Suf, zwischen Paran, Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. 2 Vom Berg Horeb aus konnte man auf der Straße, die zum Gebirge Seïr führt, in elf Tagesmärschen Kadesch-Barnea erreichen.

3-5 Unter der Führung von Mose hatten die Israeliten den Amoriterkönig Sihon aus Heschbon besiegt. Sie hatten auch König Og geschlagen, der das Land Baschan von den Städten Aschtarot und Edreï aus regiert hatte.

Nun lagerten sie im Gebiet der Moabiter östlich des Jordan. Hier sagte Mose den Israeliten noch einmal alles, was der HERR ihm aufgetragen hatte. Im 40. Jahr nachdem sie Ägypten verlassen hatten, am 1. Tag des 11. Monats, begann er, ihnen das Gesetz zu erklären. Dies waren seine Worte:

Die Einsetzung von Richtern am Berg Horeb

6 Am Berg Horeb hat der HERR zu uns gesprochen. Er sagte: »Jetzt seid ihr lange genug hier gewesen. 7 Brecht eure Zelte ab und macht euch auf den Weg ins Land Kanaan: zu den Amoritern im Bergland und zu ihren Nachbarvölkern im Jordantal, in den Bergen, im Südland, im westlichen Hügelland, an der Mittelmeerküste und im Libanongebirge bis zum Euphrat! 8 Dieses ganze Land gebe ich euch. Ihr werdet sehen: Es liegt offen vor euch. Ihr braucht nur hineinzugehen und es einzunehmen. Euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob habe ich Kanaan versprochen, ihnen und ihren Nachkommen.«

9 Bevor wir aufbrachen, sagte ich zu euren Eltern: »Ich kann nicht mehr allein die Verantwortung für euch tragen. 10 Der HERR, euer Gott, hat euch so zahlreich werden lassen wie die Sterne am Himmel. 11 Und ich wünsche euch, dass der HERR, der Gott eurer Vorfahren, euer Volk noch tausendmal größer werden lässt und euch segnet, so wie er es versprochen hat. 12 Aber wie soll ich es schaffen, all eure Probleme und Streitigkeiten zu lösen? Die Last ist für mich allein zu schwer. 13 Wählt deshalb erfahrene, kluge und angesehene Männer aus euren Stämmen aus, die ich als Oberhäupter über euch einsetzen kann.«

14 Euren Eltern gefiel dieser Vorschlag.

15 So ernannte ich kluge und bewährte Männer zu Oberhäuptern eurer Stämme und übertrug ihnen jeweils die Verantwortung für tausend, für hundert, für fünfzig oder für zehn Menschen.
16-17 Sie sollten auch die Streitfälle der Israeliten anhören und als Richter entscheiden. Ich befahl ihnen: »Seid unparteiisch und gerecht! Behandelt jeden Menschen gleich, egal ob er Israelit oder Ausländer ist, angesehen oder unbekannt. Lasst euch von niemandem einschüchtern! Ihr handelt in Gottes Auftrag. Und wenn euch ein Fall zu schwierig ist, dann kommt damit zu mir.« 18 Ich habe euren Eltern damals noch viele andere Anweisungen gegeben und ihnen genau gesagt, wie sich unser Volk verhalten soll.

Kanaan zum Greifen nah

19 Auf Befehl des HERRN verließen wir dann den Horeb und machten uns auf den Weg zum Bergland der Amoriter. Wir durchquerten die große, schreckliche Wüste, die ihr ja auch kennt, und erreichten Kadesch-Barnea. 20 Dort sagte ich zu euren Eltern: »Wir sind da! Hier beginnt das amoritische Bergland, das der HERR, unser Gott, uns schenken will. 21 Ja, er gibt das Land in eure Gewalt! Erobert es und nehmt es in Besitz! Denn so hat es euch der HERR, der Gott eurer Vorfahren, befohlen. Habt keine Angst! Lasst euch nicht entmutigen!«

22 Darauf entgegnete das ganze Volk: »Wir würden lieber einige Männer vorausschicken, die das Land erkunden. Sie können herausfinden, auf welchem Weg wir am besten hineinkommen und welche Städte es dort gibt.«

23 Der Vorschlag gefiel mir, und ich wählte zwölf Männer aus, einen aus jedem Stamm. 24 Sie zogen ins Bergland hinauf und erkundeten es bis zum Eschkol-Tal. 25 Als sie zurückkamen, brachten sie uns Früchte von dort mit und erklärten: »Das Land ist gut, das der HERR, unser Gott, uns gibt.«

26 Aber eure Eltern wollten es nicht erobern. Sie weigerten sich, dem HERRN, ihrem Gott, zu gehorchen. 27 Ängstlich hockten sie in ihren Zelten und klagten: »Der HERR hasst uns! Er hat uns nur aus Ägypten geholt, damit die Amoriter uns angreifen und vernichten! 28 Warum sollten wir ihnen freiwillig in die Arme laufen? Die Kundschafter haben uns allen Mut genommen. Sie haben gesagt, dass die Menschen dort stärker und größer sind als wir. Ihre Städte sind Festungen, die bis zum Himmel reichen! Auch die Anakiter leben dort; sie sind Riesen!«

29 Ich erwiderte: »Lasst euch doch keine Angst einjagen! Fürchtet euch nicht vor ihnen! 30 Der HERR, euer Gott, geht vor euch her! Er selbst kämpft für euch, genau wie er es in Ägypten getan hat. Ihr habt es doch mit eigenen Augen gesehen! 31 Und ihr habt auch erlebt, wie der HERR, euer Gott, euch auf dem Weg durch die Wüste geholfen hat. Bis hierher hat er euch getragen wie ein Vater sein Kind.«

32 Trotzdem haben eure Eltern dem HERRN, ihrem Gott, nicht vertraut. 33 Dabei ist er doch sichtbar vor unserem Volk hergegangen und hat uns von einem Lagerplatz zum nächsten geführt! Nachts hat er mit seinem Feuer unseren Weg erleuchtet, und am Tag war er in der Wolke bei uns.

34 Dem HERRN war das Geschrei eurer Eltern nicht entgangen. Er wurde zornig und schwor ihnen: 35 »Keiner aus dieser widerspenstigen Generation wird das gute Land sehen, das ich euren Vorfahren versprochen habe. 36 Nur Kaleb, der Sohn von Jefunne, wird hineinkommen. Ihm und seinen Nachkommen werde ich das Gebiet geben, das er erkundet hat. Denn er hat treu zu mir gehalten.«

37 Auch auf mich wurde der HERR euretwegen zornig und sagte zu mir: »Du wirst das Land ebenfalls nicht betreten. 38 An deiner Stelle wird Josua hineingehen, der Sohn von Nun, der dir bei deinen Aufgaben geholfen hat. Unterstütze und ermutige ihn! Denn er soll Kanaan unter den Israeliten aufteilen.« 39 Zu euren Eltern sagte der Herr: »Eure Kinder, die heute noch nicht Gut und Böse unterscheiden können, werden in das Land hineingehen. Ja, eure kleinen Kinder, die ihr schon in den Händen eurer Feinde gesehen habt, werden es einnehmen! Ihnen will ich das Land geben. 40 Ihr aber sollt wieder umkehren und in die Wüste in Richtung Rotes Meer ziehen.«

41 Da antworteten eure Väter: »Wir haben gegen den HERRN, unseren Gott, gesündigt. Jetzt wollen wir doch in das Land gehen und kämpfen, wie er es uns befohlen hat.« Sie nahmen ihre Waffen und dachten, sie könnten das Bergland mit Leichtigkeit erobern.

42 Der HERR aber sprach zu mir: »Warne sie davor, ins Bergland zu gehen und zu kämpfen! Ich stehe ihnen nicht bei! Sie werden den Kampf verlieren!«

43 Ich sagte es ihnen, aber sie hörten nicht auf mich und widersetzten sich dem Befehl des HERRN. Vermessen, wie sie waren, zogen sie ins Bergland hinauf. 44 Da kamen ihnen die Amoriter, die dort lebten, entgegen. Wie ein Bienenschwarm fielen sie über eure Väter her und trieben sie auseinander. Sie jagten sie durch das Gebirge Seïr bis nach Horma. 45 Schließlich kamen eure Väter zurück, weinten und riefen zum HERRN um Hilfe. Aber er hörte nicht auf ihr Klagen und gab ihnen keine Antwort. 46 Danach blieb unser Volk noch längere Zeit in Kadesch.

Lange Jahre in der Wüste

2 1 Wir machten kehrt und zogen wieder in die Wüste in Richtung Rotes Meer, wie der HERR es mir befohlen hatte. Lange Zeit wanderten wir in der Gegend des Gebirges Seïr umher. 2 Schließlich sprach der HERR zu mir: 3 »Ihr seid nun lange genug hier umhergezogen. Geht jetzt nach Norden, 4 und durchquert das Gebirge Seïr, das Gebiet der Edomiter! Sie sind euer Brudervolk, weil sie von Esau abstammen. Sie haben zwar Angst vor euch, 5 aber hütet euch davor, gegen sie Krieg zu führen! Ich werde euch keinen Fußbreit von ihrem Land geben, denn das Gebirge Seïr gehört ihnen. Sie haben es von mir bekommen. 6 Wenn ihr von ihnen etwas zu essen und zu trinken wollt, dann nehmt es euch nicht, ohne dafür zu bezahlen!«

7 Denn der HERR, euer Gott, hat immer dafür gesorgt, dass es euch an nichts fehlt. Er hat euch gesegnet und all eure Arbeit gelingen lassen. Durch diese weite Wüste hat er euch begleitet und hat euch die ganzen vierzig Jahre lang beigestanden.

8 Wir verließen dann die Straße, die von Elat und Ezjon-Geber durch die Ebene nach Norden führt, und zogen durch das Gebirge Seïr, wo unser Brudervolk Edom wohnt, die Nachkommen Esaus. Dann folgten wir der Wüstenstraße in Richtung Moab.

9 Dort sprach der HERR zu mir: »Lasst auch die Moabiter in Frieden! Sie sind die Nachkommen von Lot. Fangt keinen Krieg mit ihnen an! Ich werde euch nichts von ihrem Gebiet geben, denn ich habe ihnen das Land Ar geschenkt.«

10 Früher hatten dort die Emiter gelebt, ein mächtiges und großes Volk von hochgewachsenen Menschen. 11 Man hielt sie für Riesen – wie die Anakiter. Den Namen Emiter (»die Schrecklichen«) gaben ihnen die Moabiter. 12 Auch im Gebirge Seïr hatte früher ein anderes Volk gelebt, die Horiter. Doch die Edomiter vertrieben und vernichteten die Horiter und ließen sich an ihrer Stelle dort nieder, so wie die Israeliten die Gebiete in Besitz nahmen, die der HERR ihnen gegeben hatte.

Die ältere Generation ist tot

13 Der Herr befahl: »Macht euch auf und überquert den Bach Sered!« Wir gehorchten.

14 Seit unserem Aufbruch von Kadesch-Barnea waren achtunddreißig Jahre vergangen. Inzwischen lebte keiner mehr von der Generation, die damals im wehrfähigen Alter gewesen war. Sie waren alle gestorben, wie der HERR es geschworen hatte. 15 Der HERR hatte sich gegen sie gewandt und sie vernichtet, bis keiner von ihnen mehr übrig blieb.

16 Als sie alle tot waren, 17 sprach der HERR zu mir: 18 »Ihr durchquert jetzt das Moabiterland bei Ar, 19 bis ihr das Gebiet der Ammoniter erreicht. Auch sie sind Nachkommen von Lot. Greift sie nicht an, sondern lasst sie in Frieden! Ich werde euch nichts von ihrem Land geben, denn es gehört ihnen. Sie haben es von mir bekommen.«

20 Auch in diesem Land sollen einmal Riesen gelebt haben. Die Ammoniter nannten sie Samsummiter. 21 Sie waren ein mächtiges und großes Volk von hochgewachsenen Menschen wie die Anakiter. Doch der HERR half den Ammonitern, sie aus ihrem Land zu vertreiben und sich an ihrer Stelle dort niederzulassen.22 Genauso haben die Edomiter mit seiner Hilfe die Horiter vernichtet und sich im Gebirge Seïr angesiedelt, wo sie bis heute leben. 23 Das Gleiche machten die Philister mit den Awitern in den Dörfern bis hin nach Gaza. Als sie aus Kreta kamen, töteten sie die Awiter und siedelten sich an ihrer Stelle dort an.

Kommentar

Segen – angefochten von Problemen, Sorgen und Streit

1.\tSegen in Wüstenzeiten
Machst du gerade eine schwere Zeit durch? Kommt es dir vor, als befändest du dich gerade in einer Wüstenzeit deines Lebens?

Manchmal erscheint der Zeitraum zwischen Verheißung und Erfüllung dieser Verheißung Gottes sehr lang. Was machen wir in der Zwischenzeit, während wir darauf warten, dass Gott Sein Versprechen einlöst?

In solchen Zeiten wird dein Glaube auf die Probe gestellt. Lerne, Gott zu vertrauen, Seine Gegenwart zu suchen und Ihn anzubeten, auch wenn das Leben hart ist.

Das 5. Buch Mose ist eine der längsten Predigten, die jemals gepredigt wurden. Es ist definitiv die längste Predigt in der Bibel und die letzte Predigt Moses.

Das 5. Buch Mose enthält die letzten Anweisungen Moses an das Volk. Er wiederholt nochmal die Gebote, die Gott Seinem Volk gegeben hat; gibt sie der nächsten Generation mit auf den Weg. Kernthema ist „das Land“; die Parallele im Neuen Testament könnte der Segen des „Reiches Gottes“ sein, den wir erhalten, wenn wir in Christus sind und Gottes Herrschaft über unser Leben anerkennen.

Die Bibel erzählt die Geschichte vom Volk Gottes, vom Segen Gottes und von Seiner Herrschaft. Du erlebst Gottes Segen, wenn du unter Seiner Herrschaft lebst. Zu Beginn von 5. Mose werden wir daran erinnert, dass Gott Sein Volk segnet – gestern, heute und morgen.

Mit Blick auf die Vergangenheit sagte Mose, „der Herr, euer Gott, hat euch den ganzen langen Weg durch die Wüste bis hierher getragen, wie ein Vater sein Kind trägt…Der Herr, euer Gott, hat alles, was ihr getan habt, gesegnet. Er hat sich bei jedem eurer Schritte durch die große Wüste um euch gekümmert. In diesen 40 Jahren war der Herr, euer Gott, mit euch und es hat euch an nichts gefehlt“ (1,31; 2,7).

Mit Blick auf die Gegenwart, erinnert Mose daran, wie treu Gott die Verheißungen für Abraham erfüllt hat: „Der Herr, euer Gott, hat euch so zahlreich wie die Sterne am Himmel gemacht“ (1,10). Viermal im ersten Kapitel lesen wir, dass Gott Seinem Volk das Land Kanaan geben wird (1,8.20.21.25), ein Geschenk unverdienter Gnade – so wie es reine Gnade ist, dass wir heute durch Jesus eine Beziehung mit Gott haben können.

Mit Blick auf die Zukunft sprach Mose von den vielen Segnungen, die Gott Seinem Volk zuteilwerden lassen würde. Er betete, „Der Herr, der Gott eurer Väter, mache euch noch tausendmal zahlreicher und segne euch, wie er es euch versprochen hat“ (1,11). Das Volk Gottes wird Gottes Segen in dem Maße zunehmend erleben, wie es unter Seiner Herrschaft lebt.

2.\tAngefochten – von Problemen, Sorgen und Streit
Mose macht sie aber auch auf eine Reihe von Problemen, Sorgen und Streit aufmerksam, von denen der Segen begleitet ist (1,12). Gott sagte, „Ihr lagert nun schon lange genug an diesem Berg…Seht! Ich habe euch dieses Land ausgeliefert! Geht hinein und nehmt es in Besitz“ (1,6-8). Für die 11-Tagereise hatten sie vierzig Jahre gebraucht! In dieser Zeit hatte sich bei ihnen eine Wüstenmentalität entwickelt, die sie „Angst“ haben und „mutlos“ sein ließ (1,21.28); sie murrten (1,27) und lehnten sich gegen Gott auf (1,26ff).

Jetzt war es an der Zeit aufzubrechen (1,7). Aber Mose versprach ihnen nicht, dass sie keine Schwierigkeiten haben würden. Vielmehr sprach Mose von „ihren Feinden“ (1,42). Vor ihnen lagen viele Kämpfe und Widerstände. Der Schlüssel zum Erfolg lag darin, dem Herrn treu zu bleiben (1,36b).

Außerdem benötigten sie jemanden, der sie anführte und organisierte. Mose riet ihnen, „weise, verständige und erfahrene Männer“ (1,13) auszusuchen, an die sie Aufgaben delegieren würden. Die richtigen Leute auszuwählen, ist von zentraler Bedeutung für eine gute Aufgabenverteilung und die Vermeidung von Mikromanagement. Wie General George Patton sagte, „Schreibt den Menschen niemals vor, wie sie die Dinge zu erledigen haben. Sagt ihnen, was sie tun sollen, und ihr werdet von ihrem Einfallsreichtum überrascht sein“. Delegieren bedeutet, anderen Aufgaben zu übertragen, aber trotzdem bereit zu sein, die volle Verantwortung dafür zu übernehmen (1,9-18).

Lass niemals zu, dass Widerstände dich entmutigen. Mose sagte, „Erschreckt nicht und habt keine Angst vor ihnen! Der Herr, euer Gott, geht doch vor euch her. Er wird für euch kämpfen“ (1,29-30).

Gebet

Herr, hilf mir, mich von Problemen, Sorgen, Streit, Ängsten, Entmutigung oder Widerständen nicht abschrecken zu lassen, sondern Dir treu zu folgen und Deinen reichen Segen in Fülle zu genießen.

Pippa fügt hinzu

Lukas 10,19

„Ich habe euch Vollmacht über den Feind gegeben; ihr könnt unter Schlangen und Skorpionen umhergehen und sie zertreten. Nichts und niemand wird euch etwas anhaben können.“

Der Vers hat etwas Beruhigendes, aber am liebsten wäre mir trotzdem, seinen Wahrheitsgehalt nicht überprüfen zu müssen.

Vers des Tages

5. Mose 1,30

Der Herr, euer Gott, geht doch vor euch her. Er wird für euch kämpfen…

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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