Wie der Versuchung widerstehen?
Einführung
Die Sirenen waren drei geheimnisumwobene Frauen, die laut Homers Odyssee auf einer Insel lebten. Immer wenn ein Schiff vorbeikam, begannen sie auf den Klippen zu singen. Von ihrem wunderschönen Gesang angelockt, segelten die Seeleute immer näher, bis sie auf Grund liefen und Schiffbruch erlitten.
Odysseus wollte den Gesang der Sirenen gerne hören, aber er wusste um die Gefahr. So befahl er seinen Männern, ihn mit Seilen an den Schiffsmast zu binden und sich selbst die Ohren mit Bienenwachs zu verschließen, sobald sie sich der Insel näherten. Als Odysseus die Sirenen hörte, verlangte er, dass sie die Fesseln lösten, aber seine Kameraden banden ihn noch fester und befreiten ihn erst, als die Gefahr vorüber war.
Die Geschichte erzählt von der mächtigen Anziehung, die wir alle gelegentlich verspüren, mit Entscheidungen zu liebäugeln, von denen wir wissen, dass sie schlecht für uns oder sogar destruktiv sind. Niemand geht durchs Leben, ohne je versucht zu werden. Versuchung ist keine Sünde; selbst Jesus wurde versucht, und doch war Er ohne Sünde (Hebräer 4,15). Was also tun in Versuchung?
Sprüche 7,21–27
21 Ihre Einladung klang verlockend,
und so überredete sie den jungen Mann.
22 Er folgte ihr ins Haus wie ein Ochse,
der zum Schlachten geführt wird
– nichts ahnend wie ein Hirsch,
der in die Schlinge des Jägers gerät:
23 Plötzlich schnappt die Falle zu,
und ein Pfeil durchbohrt ihm das Herz!
Ohne dass er etwas von der tödlichen Gefahr merkte,
hatte sie ihn gefangen wie einen Vogel im Netz.
24 Darum hört auf meine Warnung,
ihr jungen Männer, und befolgt sie!
25 Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen,
sondern geht ihr aus dem Weg!
26 Denn sie hat schon viele Männer zu Fall gebracht,
die Zahl ihrer Opfer ist groß.
27 Ihr Haus steht am Rand des Abgrunds;
wer zu ihr geht, den reißt sie mit in den Tod.
Kommentar
Versucht zu betrügen
Hier wird beschrieben, wie stark sexuelle Versuchung ist.
1.\tHüte dich vor schmeichelnden Worten
Achte auf das, was du dir anhörst und ansiehst. „Sie verführt ihn mit ihrer Rede und lockt ihn mit ihren schmeichelnden Worten“ (7,21).
2.\tLass dich nicht zu dummen Taten hinreißen
Gedanken und Worte führen unweigerlich in die Tat: „Er folgt ihr ahnungslos … und erkennt nicht, dass es ihn das Leben kosten wird“ (7,22-23).
3.\tFang abschweifende Gedanken ein
Versuchung nimmt ihren Anfang oft in unserem Herz: „Lass dein Herz nicht abweichen auf ihren Weg“ (7,25; LUT, siehe Matthäus 5,28).
„Darum hört auf meine Warnung, ihr jungen Männer, und befolgt sie! Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen, sondern geht ihr aus dem Weg!“ (7,24-25; Hfa). Denn dieser Weg „führt direkt ins Totenreich“ (7,27).
Gebet
Lukas 3,23–4,13
Von Adam bis Jesus
23 Jesus trat zum ersten Mal öffentlich auf, als er ungefähr
30 Jahre alt war. Die Leute kannten ihn als den Sohn von Josef.
Josefs Vater war Eli, und dessen Vorfahren waren:
24 Mattat – Levi – Melchi – Jannai – Josef –
25 Mattitja – Amos – Nahum – Hesli – Naggai –
26 Mahat – Mattitja – Schimi – Josech – Joda –
27 Johanan – Resa – Serubbabel – Schealtiël – Neri –
28 Melchi – Addi – Kosam – Elmadam – Er –
29 Joschua – Eliëser – Jorim – Mattat – Levi –
30 Simeon – Juda – Josef – Jonam – Eljakim –
31 Melea – Menna – Mattata – Nathan – David –
32 Isai – Obed – Boas – Salmon – Nachschon –
33 Amminadab – Admin – Arni – Hezron – Perez – Juda –
34 Jakob – Isaak – Abraham – Terach – Nahor –
35 Serug – Regu – Peleg – Eber – Schelach –
36 Kenan – Arpachschad – Sem – Noah – Lamech –
37 Metuschelach – Henoch – Jered – Mahalalel – Kenan –
38 Enosch – Set – Adam – und dieser stammte von Gott.
Wenn du Gottes Sohn bist, beweise es!
4 1 Erfüllt vom Heiligen Geist verließ Jesus die Gegend am Jordan. Der Geist Gottes führte ihn in die Wüste, 2 wo er sich vierzig Tage lang aufhielt. Dort war er den Versuchungen des Teufels ausgesetzt. Jesus aß nichts während dieser ganzen Zeit, und schließlich war er sehr hungrig.
3 Da sagte der Teufel zu ihm: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch, dass dieser Stein hier zu Brot wird!«
4 Aber Jesus wehrte ab: »Es steht in der Heiligen Schrift: ›Der Mensch lebt nicht allein von Brot!‹«
5 Der Teufel führte ihn auf einen Berg, zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Welt 6 und bot sie Jesus an: »Alle Macht über diese Welt und ihre ganze Pracht will ich dir verleihen; denn mir ist sie übergeben, und ich schenke sie, wem ich will. 7 Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird das alles dir gehören.«
8 Wieder wehrte Jesus ab: »Nein! Denn es heißt in der Schrift: ›Bete allein den Herrn, deinen Gott, an und diene nur ihm!«
9 Der Teufel nahm ihn auch mit nach Jerusalem und stellte ihn auf die höchste Stelle des Tempels. »Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring von hier hinunter«, forderte er Jesus auf. 10 »In der Schrift steht doch:
›Gott wird dir seine Engel schicken,
um dich zu beschützen.
11 Sie werden dich auf Händen tragen,
so dass du dich nicht einmal
an einem Stein stoßen wirst!«
12 Aber Jesus wies ihn auch diesmal zurück: »Es steht aber auch in der Schrift: ›Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern!«
13 Nachdem der Teufel alles versucht hatte, um Jesus zur Sünde zu verleiten, verließ er ihn für einige Zeit.
Kommentar
Versucht, die Kontrolle zu bekommen
Gott lässt Versuchung in deinem Leben zu. Dein Glaube wächst mit jeder bestandenen Prüfung.
Jesus kennt sich mit Versuchung aus. Vierzig Tage lang wurde Er versucht (4,2). Obwohl der Teufel Ihn versuchte (4,3), ließ Gott es zu („Der Geist brachte ihn in die Wüste“; 4,1).
Die Zeit der Versuchung folgte unmittelbar auf Jesu beeindruckendes Heilig-Geist-Erlebnis bei Seiner Taufe. Dieser Ablauf ist ganz typisch, weshalb wir bei Alpha die Gäste davor warnen, dass nach dem Alpha-Wochenende (an dem der Fokus auf dem Heiligen Geist liegt) der Level der Versuchung ansteigen wird.
Lukas unterstreicht Jesu Identität: Er ist der Sohn Gottes (3,23-38). Trotzdem sah sich Jesus häufig ähnlichen Versuchungen ausgesetzt, wie wir sie auch kennen. Bei allen Versuchungen geht es letztlich um Kontrolle – die Kontrolle über unsere Triebe und Ambitionen, die Kontrolle über unser Leben. Der Teufel möchte dein Leben kontrollieren. Gott dagegen möchte, dass du die Freiheit kennenlernst, die ein vom Heiligen Geist geführtes Leben bringt.
1.\tSofortige Erfüllung
Der Teufel appelliert an Jesu physischen Appetit (4,3) und bietet Ihm sofortige Stillung Seines Hungers. „Jesus erwiderte: »Nein! In der Schrift steht: „Der Mensch braucht mehr als nur Brot zum Leben““ (4,4).
Langfristig führt die sofortige Erfüllung aller Wünsche zu Desillusionierung, Leere und Verzweiflung. Auf Gott zu hören, eine Beziehung mit Ihm aufzubauen führt dagegen zu einer tiefen geistlichen Zufriedenheit und Freude, die unserem Leben einen Sinn gibt.
2.\tEgoistische Ziele
Mit einem Mal zeigt der Teufel Jesus alle Königreiche der Welt. „Alle diese Macht und Herrlichkeit will ich dir geben …Du brauchst mich nur anzubeten, und alles gehört dir.“ (4,6-7; NGÜ).
Die Versuchung, Güter für uns selbst anzuhäufen, ist groß. Materieller Wohlstand mag in diesem Leben „Macht“ und „Herrlichkeit“ bringen (4,6), aber finanzielle Sicherheit birgt die Gefahr, dass sie zu unserem Lebensziel wird und wir unser Vertrauen in Geld und nicht in Gott setzen.
Diese Versuchung beantwortet Jesus mit, „In der Schrift steht: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und nur ihm allein dienen““ (4,8). Letzten Endes gibt es nur eine Sache, die vollkommen gewiss ist und das ist deine Beziehung zu Gott. Sie muss dein höchstes Ziel sein.
3.\tAnmaßender Machtanspruch
Der Teufel nimmt Jesus auf den höchsten Punkt des Tempels und sagt, „Wenn du der Sohn Gottes bist, spring hier hinunter“ (4,9). Dann zitiert er aus der Bibel (aber natürlich aus dem Zusammenhang gerissen). Jesus antwortet mit einem Vers aus der Bibel darauf, „In der Schrift steht auch: „Fordere den Herrn, deinen Gott, nicht heraus““ (4,12)
Du bist zu einem Leben in Gehorsam und Dienst für Gott berufen. Jesus vollbrachte einige spektauläre Wunder während Seines Dienstes. Aber Er tat sie im Gehorsam auf Gott und den Heiligen Geist. Das ist etwas völlig anderes, als Gott auf die Probe zu stellen und dann darauf zu hoffen, dass Er dir hilft. Statt Gott um Seinen Segen für *deine Pläne *zu bitten, versuche herauszufinden, welche Pläne Gott hat, und folge dann gehorsam Seinem Auftrag.
Jesus schaffte Sich den Teufel mit dem Wort Gottes vom Leib. Wiederholt sagt Er, „In der Schrift steht…“ und antwortete dann mit einem Vers aus der Bibel, der unmittelbar die Lügen und Versuchungen des Teufels entlarvte.
„Der Teufel ließ ihn vorübergehend in Ruhe“ (4,13; GNB). Es ist gut, dass es Zeiten gibt, in denen die Versuchungen nicht so stark sind – aber du kannst sicher sein, dass der Teufel es wieder versuchen wird, dich vom Weg abzubringen.
Gebet
4. Mose 11,4–13,25
4 Doch das Jammern nahm kein Ende. Unter den Israeliten waren viele Fremde, die sich dem Volk angeschlossen hatten, als es Ägypten verließ. Sie forderten nun besseres Essen, und schon fingen auch die Israeliten wieder an zu klagen: »Niemand gibt uns Fleisch zu essen! 5 In Ägypten war das anders! Da bekamen wir umsonst so viel Fisch, wie wir wollten, da gab es Gurken, Melonen, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch. 6 Aber hier haben wir nichts außer jeden Tag dieses Manna. Darauf ist uns der Appetit gründlich vergangen!«
7 Das Manna bestand aus kleinen Körnern, ähnlich dem Koriandersamen, und sah aus wie Bedellion-Harz. 8-9 Jede Nacht fiel es mit dem Tau auf das Lager. Die Israeliten sammelten es ein und zerkleinerten es mit Handmühlen oder Mörsern. Sie kochten es oder backten Fladenbrot davon, das wie Ölkuchen schmeckte.
Moses Klage
10 Die israelitischen Familien saßen vor ihren Zelten und klagten. Mose ärgerte sich darüber, denn er wusste, dass sie erneut den Zorn des HERRN auf sich zogen. 11 »Warum tust du mir das an?«, fragte er den HERRN. »Ich bin zwar dein Diener! Aber musst du mir wirklich die Verantwortung für dieses ganze Volk aufhalsen? Hast du denn kein Erbarmen mit mir? 12 Bin ich etwa die Mutter dieser Menschen? Habe ich sie zur Welt gebracht? Oder bin ich ihr Pflegevater? Wie kannst du von mir verlangen, dass ich sie wie einen Säugling auf meinen Armen in das Land trage, das du ihren Vorfahren versprochen hast?
13 Sie weinen und flehen mich an: ›Gib uns Fleisch zu essen!‹ Woher soll ich denn Fleisch für Hunderttausende von Menschen nehmen? 14 Ich kann die Verantwortung für dieses Volk nicht länger allein tragen. Ich halte es nicht mehr aus! 15 Wenn es so weitergehen soll, dann bring mich lieber gleich um! Ja, erspar mir dieses Elend, wenn dir etwas an mir liegt!«
Mose bekommt Hilfe
16 Der HERR antwortete Mose: »Such unter den Sippenoberhäuptern von Israel siebzig Männer aus! Nimm Leute, die als zuverlässige Anführer des Volkes bekannt sind. Bring sie zum heiligen Zelt und stell dich mit ihnen dort auf! 17 Dann will ich herabkommen und mit dir sprechen. Ich werde etwas von meinem Geist, der auf dir ruht, nehmen und auf sie legen. Sie sollen von nun an die Last mit dir teilen. Du musst die Verantwortung für das Volk nicht mehr allein tragen.
18 Und dem Volk Israel sollst du sagen: ›Reinigt euch und macht euch bereit! Denn morgen wird euch der HERR Fleisch zu essen geben. Er hat euer Gejammer gehört, mit dem ihr ihm in den Ohren liegt. Er weiß, dass ihr Fleisch essen wollt und am liebsten wieder in Ägypten wärt! Nun, morgen werdet ihr Fleisch bekommen! 19 Und das nicht nur ein, zwei Tage lang, auch nicht fünf oder zehn oder zwanzig Tage, 20 nein, einen ganzen Monat lang, bis es euch zum Hals heraushängt und ihr euch davor ekelt! Denn ihr habt den HERRN, der mitten unter euch wohnt, verachtet und ihm bittere Vorwürfe gemacht, weil er euch aus Ägypten befreit hat.‹«
21 Mose erwiderte: »Dieses Volk hat allein 600.000 wehrfähige Männer, und du willst uns Fleisch für einen ganzen Monat geben? 22 Wie viele Schafe, Ziegen und Rinder sollen denn geschlachtet werden, damit es für alle reicht? Oder willst du alle Fische im Meer fangen, damit jeder etwas bekommt?« 23 Der HERR entgegnete: »Traust du mir das etwa nicht zu? Du wirst bald sehen, ob ich mein Wort halte oder nicht!«
24 Da berichtete Mose den Israeliten, was der HERR ihm aufgetragen hatte. Er suchte unter den Sippenoberhäuptern des Volkes siebzig Männer aus und befahl ihnen, sich im Halbkreis vor dem Heiligtum aufzustellen. 25 Dann sahen sie, wie der HERR in der Wolke herabkam. Er sprach mit Mose und legte etwas von dem Geist, der auf Mose ruhte, auf die siebzig Männer. Im selben Augenblick begannen sie zu reden, was er ihnen eingab. Das geschah jedoch nur dieses eine Mal.
26 Zwei der siebzig Männer, deren Namen Mose aufgeschrieben hatte, waren nicht zum heiligen Zelt gekommen, sondern im Lager geblieben. Der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch auf sie kam Gottes Geist, und auch sie begannen zu reden, was er ihnen eingab. 27 Ein junger Mann lief zu Mose und meldete ihm: »Eldad und Medad führen sich mitten im Lager wie Propheten auf!«
28 Das hörte Josua, der Sohn von Nun, ein Mann, der von Jugend an Mose gedient hatte. Er sagte zu Mose: »Verbiete es ihnen!«
29 Doch Mose erwiderte: »Hast du Angst, dass mir jemand meinen Platz streitig macht? Ich wünschte, der HERR würde seinen Geist auf das ganze Volk legen und alle wären Propheten!« 30 Dann ging er mit den Sippenoberhäuptern zurück ins Lager.
31 Der HERR ließ einen starken Wind aufkommen und trieb gewaltige Schwärme Wachteln vom Meer herbei. Sie fielen in der Nähe des Lagers zu Boden und blieben im Umkreis von etwa 30 Kilometern bis zu einem Meter hoch liegen. 32 Die Israeliten brauchten den ganzen Tag, die Nacht und auch noch den nächsten Tag, um die Vögel aufzulesen. Jeder hatte hinterher mindestens zehn große Körbe voll. Dann wurde das Fleisch der Vögel rings um das Lager ausgebreitet, damit es in der Sonne trocknen konnte. 33 Doch kaum hatten die Israeliten sich die ersten Fleischstücke in den Mund geschoben, da entlud sich der Zorn des HERRN. Sehr viele starben 34 zur Strafe für ihre Gier. Man begrub die Toten in der Nähe des Lagers und nannte den Ort Kibrot-Taawa (»Gräber der Gier«).
35 Dann zog das Volk Israel weiter nach Hazerot und schlug dort sein Lager auf.
Mirjam und Aaron lehne n sich gegen Mose `auf
12 1 Mirjam und Aaron machten Mose Vorwürfe, weil er eine Äthiopierin geheiratet hatte. 2-3 Sie sagten auch: »Spricht der HERR etwa nur durch Mose? Hat er nicht auch durch uns geredet?« Mose schwieg dazu.
Er war ein zurückhaltender Mann, demütiger als alle anderen Menschen auf der Welt.
Aber der HERR hatte gehört, was Aaron und Mirjam gesagt hatten. 4 Auf der Stelle befahl er den beiden und Mose: »Geht zum heiligen Zelt!« Die drei gehorchten. 5 Der HERR kam in der Wolkensäule herab und stellte sich an den Eingang des Zeltes. Er rief Aaron und Mirjam, und sie traten vor. 6 Dann wies er sie zurecht:
»Hört, was ich euch sage!
Wenn ich einem Propheten unter euch etwas mitteilen will,
erscheine ich ihm in einer Vision
oder spreche im Traum zu ihm.
7 Mit Mose aber rede ich anders.
Denn er ist mein treuer Diener,
ihm habe ich mein Volk anvertraut.
8 Ich rede mit ihm von Angesicht zu Angesicht,
nicht in geheimnisvollen Bildern,
sondern in klaren Worten.
Er darf mich sogar sehen.
Wie könnt ihr es da wagen, ihn anzugreifen?«
9 Nach diesen Worten entfernte sich der HERR voller Zorn,
10 und die Wolke verschwand vom heiligen Zelt. Als Aaron sich zu Mirjam umdrehte, war ihre Haut weiß wie Schnee, denn sie war aussätzig geworden! 11 Aaron flehte Mose an: »Bitte, vergib uns! Wir haben unrecht gehandelt und Schuld auf uns geladen. 12 Aber lass Mirjam nicht wie eine Totgeburt aussehen, die halb verwest aus dem Mutterleib kommt!«
13 Da rief Mose zum HERRN: »O Gott, mach sie bitte wieder gesund!«
14 Der HERR antwortete ihm: »Wenn ihr Vater ihr verächtlich ins Gesicht gespuckt hätte, würde sie sich da nicht eine Woche lang schämen? Deshalb soll sie sieben Tage außerhalb des Lagers festgehalten werden. Danach könnt ihr sie wieder bei euch aufnehmen.« 15 So musste Mirjam eine Woche außerhalb des Lagers bleiben. In dieser Zeit zog das Volk nicht weiter.
Erst als sie wieder zurückgekehrt war, 16 brachen die Israeliten von Hazerot auf und lagerten dann in der Wüste Paran.
Mose sendet Kundschafter nach Kanaan
13 1 Der HERR sprach zu Mose: 2 »Sende Kundschafter nach Kanaan! Sie sollen sich in dem Land umsehen, das ich euch Israeliten geben will. Such dazu aus jedem Stamm einen angesehenen Mann aus!«
3 Mose tat, was der HERR ihm befohlen hatte. Alle, die er in der Wüste Paran auswählte, gehörten zu den führenden Männern ihrer Stämme.
4 Es waren Schammua, der Sohn von Sakkur aus dem Stamm Ruben,
5 Schafat, der Sohn von Hori aus dem Stamm Simeon,
6 Kaleb, der Sohn von Jefunne aus dem Stamm Juda,
7 Jigal, der Sohn von Josef aus dem Stamm Issachar,
8 Hoschea, der Sohn von Nun aus dem Stamm Ephraim,
9 Palti, der Sohn von Rafu aus dem Stamm Benjamin,
10 Gaddiël, der Sohn von Sodi aus dem Stamm Sebulon,
11 Gaddi, der Sohn von Susi aus dem Stamm Manasse,
12 Ammiël, der Sohn von Gemalli aus dem Stamm Dan,
13 Setur, der Sohn von Michael aus dem Stamm Asser,
14 Nachbi, der Sohn von Wofsi aus dem Stamm Naftali,
15 und Gëuël, der Sohn von Machi aus dem Stamm Gad.
16 Diese Männer beauftragte Mose, das Land zu erkunden. Hoschea, dem Sohn von Nun, gab er einen neuen Namen: Josua (»Der Herr ist Rettung«).
17 Bevor Mose die Kundschafter losschickte, sagte er zu ihnen: »Nehmt den Weg durch die Wüste Negev und geht ins Gebirge hinauf! 18 Seht euch das Land an und die Menschen, die dort leben. Findet heraus, ob sie stark oder schwach sind, zahlreich oder wenig, 19 ob sie in ungeschützten Siedlungen oder in befestigten Städten wohnen. Seht, ob das Land gut oder schlecht ist, 20 fruchtbar oder karg, und ob es dort Bäume gibt. Habt keine Angst! Und bringt uns etwas von den Früchten mit, die dort wachsen.« Zu der Jahreszeit reiften nämlich gerade die ersten Trauben.
21 Die Männer brachen auf und erkundeten das Land Kanaan von der Wüste Zin im Süden bis zur Stadt Rehob im Norden, die an der Straße nach Hamat liegt. 22 Zunächst durchquerten sie die Wüste Negev und erreichten Hebron. Dort lebten die Sippen Ahiman, Scheschai und Talmai vom Volk der Anakiter. Ihre Stadt war sieben Jahre früher als das ägyptische Zoan gegründet worden. 23 Dann kamen die Kundschafter ins Eschkol-Tal. Dort pflückten sie Granatäpfel und Feigen. Sie schnitten eine Weinrebe ab, die so schwer war, dass zwei Männer sie an einer Stange
tragen mussten. 24 Darum nannte man dieses Tal später
Eschkol (»Traube«).
Kommentar
Versucht zu vergleichen
So wie Jesus „in der Wüste“ (Lukas 4,1) versucht wurde, wurde das Volk Gottes in den Jahren in der Wildnis versucht. Die Beispiele, zu denen wir heute kommen, wurden uns zur Warnung aufgeschrieben (siehe 1. Korinther 10,6).
1.\tUnzufriedenheit
Gott versorgte sie mit Nahrung, aber sie sehnten sich nach „besserem Essen“ (11,4; Hfa). Anstatt sich bei Gott für die wundersame Fürsorge zu bedanken, jammerten sie, „Wenn uns doch nur jemand Fleisch verschaffen würde“ (11,4b; GNB). Sie beklagten sich und „jammerten“ (11,10.13).
Sie ließen sich zu Vergleichen mit ihrem früheren Leben in Ägypten hinreißen, wollten zurück, wo sie hergekommen waren. Das ist eine typische Falle. Es gibt immer etwas zu klagen. Wenn wir es aber sehen können, sind wir von Gottes Güte, Barmherzigkeit, Vergebung und Gnade umgeben.
„…begnügt euch mit dem, was ihr habt. Denn Gott hat gesagt: ‚Ich werde dich nie verlassen und dich nicht im Stich lassen‘“ (Hebräer13,5).
Das Mittel gegen Unzufriedenheit ist Dankbarkeit. Kultiviere eine dankbare Grundeinstellung.
2.\tNeid
Ein Beispiel für Neid finden wir bei Mirjam und Aaron, die fragten, „Hat der Herr wirklich nur durch Mose geredet? Hat er es denn nicht auch durch uns getan?“ (12,2). Als Josua sich über zwei Männer im Lager aufregte, die weissagten, fragte Mose ihn, „Willst du etwa meine Rechte eifersüchtig verteidigen?“ (11,29). Der Zusammenhang hier sind geistliche Führung und Geistesgaben.
Zu Moses Leitungsstruktur gehörten: drei Personen im Zentrum (Aaron, Mirjam und Josua). Dann kamen die Anführer der zwölf Stämme Israels (13,4-15), dann siebzig weitere Anführer (11,16ff). Das hat große Ähnlichkeit mit Jesu innerem Zirkel der drei, den zwölf Aposteln und den zweiundsiebzig (siehe Lukas 10). Als „der Geist auf sie kam, weissagten sie“ (11,25).
Versuche wie Moses, der Versuchung zu widerstehen, dich mit anderen zu vergleichen und neidisch zu sein, wenn Gott andere Menschen wirkungsvoll benutzt. Mose realisierte, dass er jede Hilfe brauchen konnte, und so antwortete er, „Ich wünschte mir, dass alle aus dem Volk des Herrn Propheten wären und dass der Herr seinen Geist auf alle legte“ (11,29). Er hatte nicht das Bedürfnis, der einzige zu sein, den Gott brauchen konnte. Gott hatte zu ihm gesagt, „Ich werde einen Teil von dem Geist, der auf dir ruht, nehmen und auf sie legen. Sie sollen die Sorge für das Volk gemeinsam mit dir tragen, damit du die Last nicht mehr alleine tragen musst“ (11,17).
3.\tStolz
Neid und Eifersucht entstehen da, wo wir uns mit anderen vergleichen und meinen, wir kämen schlechter weg. Stolz kommt davon, wenn wir zu gut von uns denken, uns mit anderen vergleichen und uns für etwas Besseres halten.
Auch der Versuchung, stolz zu werden, widerstand Mose. Stolz ist die höchste Mauer zwischen Gott und den Menschen. Gott liebt die Demütigen, Bescheidenen. C.S. Lewis drückte es so aus, „Echte Demut ist nicht, dich selbst gering zu schätzen, sondern dich selbst weniger wichtig zu nehmen.“
„Mose war sehr demütig, es gab niemanden auf der Erde, der demütiger war als er“ (12,3). Wahrscheinlich konnte Gott ihn deshalb auf so mächtige Art und Weise gebrauchen.
Moses war „demütig“ (12,3) und „treu“ (12,7), voller Mitgefühl und vergebungsbereit (12,11). All das kam von seiner engen Beziehung zu Gott, in der Gott „persönlich“ (12,8) mit ihm sprach.
Gebet
Pippa fügt hinzu
4. Mose 11,4–6
Ich kann die Israeliten ja schon ein bisschen verstehen. Jeden Tag Manna, und das vierzig Jahre lang – das klingt auch in meinen Ohren langweilig. Ich habe einen leicht empfindlichen Magen und bin daher ein bisschen heikel beim Essen. Ich bin sicher, Manna war lecker und auch sehr gesund. Wenn man hungrig ist, schmeckt eigentlich fast alles.
Vers des Tages
Lukas 4,8
`Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und nur ihm allein dienen.´
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“