Tag 47

Das Wichtigste zuerst

Weisheit Psalm 22,13–22
Neues Testament Markus 1,29–2,17
Altes Testament 2. Mose 19,1–20,26

Einführung

Kurz nach unserer Hochzeit nahmen meine Frau Pippa und ich an einem Ehe-Seminar teil. In einer der Einheiten ging es um Prioritäten. Wir bekamen fünf Karten, auf denen „Arbeit“, „Gott“, „Dienst“, „Ehefrau/Ehemann“ und „Kinder“ stand. Wir sollten sie nach Priorität ordnen. Im Nachhinein habe ich gesehen, dass ich die Reihenfolge vollkommen verkehrt hatte.

An oberste Stelle setzte ich „Gott“ (immerhin das war richtig – aber auch ziemlich offensichtlich!), dann „Dienst“, „Ehefrau“, „Arbeit“ und als letztes „Kinder“ (wir hatten damals noch keine Kinder, deshalb schienen sie mir nicht wichtig!).

Während die Seminarleiter mit uns die einzelnen Prioritäten durchsprachen, wurde mir klar, dass meine Reihenfolge so hätte aussehen müssen: an erster Stelle Gott, dann meine Frau (meine wichtigste Berufung), unsere Kinder (meine wichtigster Dienst) und schließlich mein Dienst – der wenn auch gewiss wichtig, nie die wichtigsten Verantwortlichkeiten in meinem Leben verdrängen darf. Johann Wolfgang von Goethe drückte es so aus, „Wichtige Dinge dürfen nie den unwichtigen untergeordnet werden“.
Das Wichtigste zuerst. Die Dinge, die Gott am wichtigsten sind, sollen in unserem Leben höchste Priorität haben.

Weisheit

Psalm 22,13–22

13 Viele Feinde kesseln mich ein,
 umringen mich wie wilde Stiere.
14 Sie reißen ihr Maul auf wie brüllende Löwen,
 die ihre Beute zerfleischen wollen.
15 Meine Kraft schwindet wie Wasser,
 das versickert, und alle meine Knochen sind wie ausgerenkt.
 Mein Herz verkrampft sich vor Angst,
16 und meine ganze Kraft ist dahin,
 verdorrt wie eine staubige Tonscherbe.
 Die Zunge klebt mir am Gaumen.
 Du lässt mich im Tode versinken.
17 Eine Meute böswilliger Menschen umkreist mich,
 gierig wie wildernde Hunde.
 Hände und Füße haben sie mir durchbohrt.
18 Ich kann alle meine Knochen zählen.
 Sie aber starren mich schadenfroh an.
19 Schon teilen sie meine Kleider unter sich auf
 und losen um mein Gewand.
20 HERR, wende dich nicht länger von mir ab!
 Nur du kannst mir neue Kraft geben,
 komm mir schnell zu Hilfe!
21 Rette mich vor dem tödlichen Schwert,
 bewahre mich vor den Krallen der Hundemeute!
 Ich habe doch nur dieses eine Leben!
22 Reiß mich heraus aus dem Rachen der Löwen
 und beschütze mich vor den Hörnern dieser wilden Stiere!
 Und tatsächlich, Herr: Du hast mich erhört!

Kommentar

Die wichtigste Beziehung

Unsere Gottesbeziehung sollte deine Priorität Nummer eins sein. In diesem Psalm sehen wir, dass die oberste Priorität des Psalmisten (und in prophetischer Weise auch die höchste Priorität Jesu) sein Verhältnis zu Gott war.

Das Tor, das wir durchschreiten müssen, damit unsere Gottesbeziehung wieder heil wird, ist das Kreuz. So wie schon der erste Teil des Psalms enthalten die folgenden Verse weitere Prophetien über Jesu Sterben, die wir im Neuen Testament erfüllt sehen.

Der Psalm, geschrieben in der ersten Person Singular, weckt den Anschein, als sei er von jemandem verfasst, der, hunderte von Jahren, bevor die Römer das Kreuz überhaupt erfunden hatten, selbst am Kreuz hängt. Es handelt sich um eine ausgesprochen präzise Prophetie über das Leiden Jesu – in aller Grausamkeit des Kreuzes.

1.\t„Meine Knochen haben sich voneinander gelöst… Meine Zunge klebt mir am Gaumen“ (22,15a.16b; Johannes 19,28).

2.\t„Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt“ (22,17c; Johannes 19,28).

3.\t„Eine Rotte von Bösen treibt mich in die Enge… Alle meine Knochen kann ich zählen. Meine Gegner sehen mich schadenfroh an“(22,17b.18; Lukas 23,17.35).

4.\t„Sie teilen meine Kleider unter sich auf und würfeln3 um mein Gewand“ (22,19; Johannes 19,23-24).

Wie wir gestern gesehen haben, war das Leiden Jesu noch um ein Vielfaches grausamer als die Gräuel der Kreuzigung. Er trug unsere Schuld und war unseretwegen von Gott getrennt (22,2). Jesus starb für uns, damit wir wieder eine Gottesbeziehung haben konnten.

Gebet

Ich danke Dir, dass Du die Qualen am Kreuz auf Dich genommen hast, damit meine Beziehung zu Gott wiederhergestellt und meine höchste Priorität werden konnte.
Neues Testament

Markus 1,29–2,17

Kranke werden geheilt

29 Nachdem Jesus die Synagoge verlassen hatte, ging er mit Jakobus und Johannes in Simons Haus, in dem auch Andreas wohnte. 30 Dort erfuhr Jesus, dass Simons Schwiegermutter mit hohem Fieber im Bett lag. 31 Er ging zu ihr, nahm ihre Hand und richtete sie auf. Sofort verschwand das Fieber. Sie konnte sogar aufstehen und für ihre Gäste sorgen.

32 Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen herbei.

33 Die ganze Stadt war vor Simons Haus versammelt. 34 Jesus heilte viele Menschen von den unterschiedlichsten Krankheiten und trieb viele Dämonen aus. Dabei befahl er den bösen Geistern zu schweigen, denn sie wussten genau, wer er war.

Alle sollen die rettende Botschaft hören

35 Am nächsten Morgen stand Jesus vor Tagesanbruch auf und zog sich an eine einsam gelegene Stelle zurück, um dort allein zu beten. 36 Simon und die anderen suchten ihn. 37 Als sie ihn gefunden hatten, sagten sie: »Alle Leute fragen nach dir!«

38 Aber er antwortete: »Wir müssen auch noch in die umliegenden Ortschaften gehen, um dort die rettende Botschaft zu verkünden. Das ist meine Aufgabe.« 39 Jesus reiste durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und befreite viele aus der Gewalt dämonischer Mächte.

Ein Geheilter kann nicht schweigen

40 Einmal kam ein Aussätziger zu Jesus. Er fiel vor ihm auf die Knie und bat: »Wenn du willst, kannst du mich heilen!«

41 Jesus hatte Mitleid mit dem Mann. Deshalb streckte er die Hand aus, berührte ihn und sagte: »Das will ich! Sei gesund!« 42 Im selben Augenblick war der Aussatz verschwunden und der Mann geheilt.

43 Dann schickte Jesus ihn weg und schärfte ihm ein: 44 »Sag niemandem etwas, sondern geh sofort zum Priester und lass dich von ihm untersuchen. Danach bring das Opfer für deine Heilung dar, wie es Mose vorgeschrieben hat. So werden die Menschen sehen, dass ich im Auftrag Gottes handle.« 45 Doch der Mann ging davon und erzählte überall, wie er geheilt worden war. Danach konnte Jesus keine Stadt mehr betreten, ohne Aufsehen zu erregen. Er zog sich deshalb in einsame Gegenden zurück. Aber auch dorthin kamen von überall die Leute zu ihm.

Jesus hat die Macht, Sünden zu vergeben

2 1 Nach einigen Tagen kehrte Jesus nach Kapernaum zurück. Es sprach sich schnell herum, dass er wieder zu Hause war. 2 Viele Menschen strömten zusammen, so dass nicht einmal mehr draußen vor der Tür Platz war. Ihnen allen verkündete Jesus Gottes Botschaft. 3 Da kamen vier Männer, die einen Gelähmten trugen. 4 Weil sie wegen der vielen Menschen nicht bis zu Jesus kommen konnten, deckten sie über ihm das Dach ab. Durch diese Öffnung ließen sie den Gelähmten auf seiner Trage hinunter. 5 Als Jesus ihren festen Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!«

6 Aber einige der anwesenden Schriftgelehrten dachten: 7 »Was bildet der sich ein? Das ist Gotteslästerung! Nur Gott allein kann Sünden vergeben.«

8 Jesus erkannte sofort, was in ihnen vorging, und fragte: »Wie könnt ihr nur so etwas denken! 9 Ist es denn leichter, zu diesem Gelähmten zu sagen: ›Dir sind deine Sünden vergeben‹, oder ihn zu heilen? 10 Aber ich will euch beweisen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.« Und er forderte den Gelähmten auf: 11 »Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause!« 12 Da stand der Mann auf, nahm seine Trage und ging vor aller Augen hinaus. Die Leute waren fassungslos. Sie lobten Gott und riefen: »So etwas haben wir noch nie erlebt!«

Der Zolleinnehmer Levi

13 Jesus ging wieder an das Ufer des Sees Genezareth. Dort kamen die Menschen in Scharen zu ihm, und er lehrte sie. 14 Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn von Alphäus, am Zoll sitzen. Jesus forderte ihn auf: »Komm, folge mir nach!« Sofort stand Levi auf und ging mit ihm.

15 Später war Jesus mit seinen Jüngern bei Levi zu Gast. Levi hatte auch viele Zolleinnehmer und andere Leute mit schlechtem Ruf zum Essen eingeladen. Viele von ihnen hatten sich Jesus angeschlossen. 16 Als aber einige Schriftgelehrte, die zur Partei der Pharisäer gehörten, Jesus in dieser Gesellschaft essen sahen, fragten sie seine Jünger: »Wie kann sich Jesus bloß mit solchen Sündern und Betrügern abgeben?«

17 Jesus hörte das und antwortete: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, und nicht solche, die sich sowieso für gut genug halten.«

Kommentar

Jesu Prioritäten

Ich liebe Jesus. Er ist absolut erstaunlich und wunderbar anziehend. Er liebte die Menschen: Er hatte Mitleid mit ihnen (1,41). Und die Menschen liebten Ihn: „die Menschen [strömten] von überall her zu ihm“ (1,45). Alle wollten Jesus sehen: „Alle fragen nach dir“ (1,37).

Sie taten alles, damit auch andere Jesus sahen (2,4). Die Menge kam zu Ihm (2,13). Und wenn Er jemandem aufforderte, „folge mir nach“, dann folgten sie Ihm nach (2,14). Sie brachten die Kranken zu Jesus, und Er heilte sie (2,32-34), so auch Simons Schwiegermutter (2,30-31). Er liebte die Steuereintreiber und Sünder und setzte Sich gerne mit ihnen zu Tisch (2,15). Er kam für die Sünder (2,17).

Welche Prioritäten jemand hat, erkennst du daran, womit er seine Zeit verbringt. In diesem Abschnitt sehen wir, wie Jesus seine Zeit verbrachte.

1.\tBeten zu Gott
Die meisten Menschen stehen nur früh auf, wenn sie etwas richtig Wichtiges vorhaben. Seine Beziehung zu Gott hatte für Jesus höchste Priorität. „Früh am Morgen, als es noch völlig dunkel war, stand Jesus auf, verließ 'das Haus' und ging* an einen einsamen Ort*, um dort zu beten“ (1,35; NGÜ). Das ist eine Ansage: früh aufzustehen und einen „einsamen Ort“ zu finden, um zu beten.

Die einzige Möglichkeit für mich regelmäßig früh aufzustehen, ist, auch früh zu Bett zu gehen!

2.\tDas Himmelreich verkünden
„Wir müssen auch in die anderen Städte gehen, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen“ (1,38). Was Er predigte waren gute Nachrichten vom Reich Gottes und der Notwendigkeit, umzukehren und an diese gute Botschaft zu glauben (1,14-15). Bei der Botschaft ging es um Vergebung (2,5.10) und sie richtete sich insbesondere an „Sünder“ (2,17); alle sollten sie hören. Für Jesus hatte Vergebung einen noch höheren Stellenwert als die Heilung von Menschen.

3.\tKraftvolle Evangelisation
„Jesus hatte Mitleid“ (1,41). Aus Liebe wollte Er ihnen erst die gute Botschaft der Vergebung bringen. Sie aber bestand nicht aus Worten allein. Er heilte auch die Kranken (1,40-42; 2,8-12) und trieb Dämonen aus (1,39). Indem Er den Gelähmten heilte, demonstrierte Jesus, dass Er die Autorität und Macht besaß, Sünden zu vergeben (2,9-11).

Seine Prioritäten waren klar: erst Gott, dann die Menschen. Bei allem anderen ging es letztlich immer um diese beiden großen Prioritäten.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, meiner Beziehung mit Dir höchste Priorität zu geben. Danke, dass ich die gute Botschaft der Vergebung verkünden darf. Bitte schenke mir Mitleid für die Menschen, wenn ich für Kranke bete und sie von bösen Geistern befreien will.
Altes Testament

2. Mose 19,1–20,26

Die Ankunft am Berg Sinai

1 Genau am 1. Tag des 3. Monats nachdem die Israeliten Ägypten verlassen hatten, erreichten sie die Wüste Sinai. 2 Sie waren von Refidim aufgebrochen und schlugen nun in der Wüste, am Fuß des Berges Sinai, ihr Lager auf.

3 Mose bestieg den Berg, um Gott zu begegnen. Der HERR rief ihm vom Berg aus zu: »Richte den Israeliten, den Nachkommen von Jakob, diese Botschaft von mir aus: 4 Ihr habt selbst gesehen, was ich mit den Ägyptern gemacht habe. Ich habe euch sicher hierher zu mir gebracht, wie ein Adler, der seine Jungen trägt. 5 Wenn ihr nun auf mich hört und euch an den Bund haltet, den ich mit euch schließen will, dann werdet ihr mir mehr bedeuten als alle anderen Völker. Mir gehört die ganze Welt, aber ihr seid in besonderer Weise mein Eigentum. 6 Ja, ihr sollt ein heiliges Volk sein, das allein mir gehört. Als königliche Priester sollt ihr mir dienen! Sag dies den Israeliten weiter!«

7 Mose ging zurück, rief die Sippenoberhäupter des Volkes zusammen und erzählte ihnen, was der HERR ihm aufgetragen hatte. 8 Das ganze Volk Israel war sich einig: »Wir wollen alles tun, was der HERR befiehlt!« Mose überbrachte ihre Entscheidung dem HERRN.

9 Nachdem er berichtet hatte, was die Israeliten geantwortet hatten, sagte der HERR zu Mose: »Ich werde in einer dichten Wolke zu dir kommen und so mit dir sprechen, dass auch das Volk es hört. Es soll nie wieder einen Zweifel geben, dass du in meinem Auftrag redest.

10 Geh nun wieder zurück! Die Israeliten sollen sich heute und morgen darauf vorbereiten, mir zu begegnen. Sie sollen ihre Kleider waschen 11 und sich am dritten Tag bereithalten. Denn an diesem Tag werde ich vor aller Augen auf den Berg Sinai herabkommen. 12 Zieh eine Grenze rings um den Berg, und warne die Leute davor, sie zu überschreiten! Sie dürfen ihn nicht besteigen und sich auch nicht am Fuß des Berges aufhalten. Wer dem Berg zu nahe kommt, muss sterben: 13 Er soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden. Das Gleiche gilt für die Tiere, sie dürfen nicht am Leben bleiben! Erst wenn das Widderhorn lang anhaltend ertönt, dürfen die Israeliten auf den Berg kommen.«

14 Wieder stieg Mose vom Berg herunter; er sorgte dafür, dass die Leute ihre Kleider wuschen und sich darauf vorbereiteten, Gott zu begegnen. 15 »Haltet euch am dritten Tag bereit«, befahl er ihnen, »und so lange soll niemand von euch mit seiner Frau schlafen!«

Der Herr erscheint

16 Früh am Morgen des dritten Tages begann es, zu donnern und zu blitzen. Eine dichte Wolke umhüllte den Berg, und man hörte den lauten Klang eines Widderhorns. Die Israeliten im Lager zitterten vor Angst. 17 Mose führte sie aus dem Lager, Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuß des Berges auf. 18 Der Berg Sinai war in dichten Rauch gehüllt, denn der HERR war im Feuer herabgekommen. Rauch stieg auf wie aus einem Schmelzofen, und der ganze Berg bebte. 19 Das Horn ertönte immer lauter. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit lauter Stimme.

20 So kam der HERR herab auf den Gipfel des Berges Sinai. Von dort rief er Mose zu sich, und Mose stieg auf den Berg. 21 Doch der HERR befahl ihm: »Geh sofort wieder hinunter und schärfe dem Volk ein, sie sollen ja nicht die Grenze überschreiten, um mich zu sehen! Wenn sie es trotzdem tun, werden viele von ihnen sterben. 22 Auch die Priester sollen sich reinigen, bevor sie sich mir nähern, sonst ist ihr Leben in Gefahr!«

23 Mose erwiderte: »Das Volk kann gar nicht auf den Berg Sinai steigen. Du hast uns ja schon gewarnt und befohlen, eine Grenze um den Berg zu ziehen, weil er heilig ist.«

24 Doch der HERR befahl: »Steig trotzdem hinunter und komm zusammen mit Aaron wieder herauf. Die Priester und das Volk dürfen die Grenze nicht überschreiten, sonst bricht mein Zorn gegen sie los!«

25 Da stieg Mose vom Berg hinunter und erklärte dem Volk, was Gott gesagt hatte.

Die Zehn Gebote

20 1 Dann redete Gott. Er sprach:

2 »Ich bin der HERR, dein Gott; ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit.

3 Du sollst außer mir keine anderen Götter verehren!

4 Fertige dir keine Götzenstatue an, auch kein Abbild von irgendetwas am Himmel, auf der Erde oder im Meer. 5 Wirf dich nicht vor solchen Götterfiguren nieder, bring ihnen keine Opfer dar! Denn ich bin der HERR, dein Gott. Ich dulde keinen neben mir! Wer mich verachtet, den werde ich bestrafen. Sogar seine Kinder, Enkel und Urenkel werden die Folgen spüren! 6 Doch denen, die mich lieben und sich an meine Gebote halten, bin ich gnädig. Sie und ihre Nachkommen werden meine Liebe über Tausende von Generationen erfahren.

7 Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der HERR, dein Gott! Ich lasse keinen ungestraft, der das tut!

8 Denke an den Sabbat als einen Tag, der mir allein geweiht ist! 9 Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten, 10 aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, der mir, dem HERRN, deinem Gott, gehört. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du noch deine Kinder, weder dein Knecht noch deine Magd, auch nicht deine Tiere oder der Fremde, der bei dir lebt. 11 Denn in sechs Tagen habe ich, der HERR, den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen und alles, was lebt. Aber am siebten Tag ruhte ich. Darum habe ich den Sabbat gesegnet und für heilig erklärt.

12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, dann wirst du lange in dem Land leben, das ich, der HERR, dein Gott, dir gebe.

13 Du sollst nicht töten!

14 Du sollst nicht die Ehe brechen!

15 Du sollst nicht stehlen! 16 Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!

17 Du sollst nicht begehren, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder oder Esel oder irgendetwas anderes, was ihm gehört.«

18 Als die Israeliten den Donner und den Klang des Horns hörten, als sie die Blitze und den rauchenden Berg sahen, zitterten sie vor Angst und zogen sich vom Fuß des Berges zurück. 19 Sie sagten zu Mose: »Rede nur du mit uns, wir wollen auf dich hören! Gott selbst aber soll nicht mehr zu uns sprechen, sonst sterben wir noch!«

20 Doch Mose beruhigte sie: »Habt keine Angst! Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen. Er will, dass ihr Ehrfurcht vor ihm habt und keine Schuld auf euch ladet.«

21 Das Volk blieb in einiger Entfernung vom Berg stehen. Nur Mose näherte sich der dunklen Wolke, in der Gott war.

Vorschriften für das Errichten von Altären

22 Der HERR sprach zu Mose: »Sag den Israeliten: Ihr habt selbst gesehen, wie ich vom Himmel her zu euch geredet habe. 23 Macht euch keine Götterfiguren aus Silber oder Gold, die ihr außer mir noch verehrt!

24 Errichtet stattdessen für mich einen Altar aus Erde und bringt auf ihm Schafe, Ziegen oder Rinder als Brand- und Friedensopfer dar! Ich selbst werde euch zeigen, wo ihr dies tun und mich anbeten sollt. Dann will ich zu euch kommen und euch segnen. 25 Wenn ihr mir einen Altar aus Steinen errichtet, so verwendet dazu nur unbehauene Feldsteine. Denn ihr würdet den Altar entweihen, sobald ihr ihn mit dem Meißel bearbeitet. 26 Baut den Altar ohne Stufen, damit man euch nicht unter das Gewand sehen kann, wenn ihr hinaufsteigt!«

Kommentar

Liebe hat Vorrang

Auch wenn Gott dich in Seine Nähe einlädt, vergiss niemals das Wunder Seiner Heiligkeit und Macht. Gott liebt dich mit einer solchen Leidenschaft, dass Er dich nicht weniger sein lässt, als du zu sein vermagst. Er möchte, dass wir von Ihm Heiligkeit lernen.

Von 2. Mose 19 bis 4. Mose 10,10 ist das Volk Israel am selben Fleck und lernt, Gottes Volk zu sein. Es beginnt damit, dass sie Gottes Heiligkeit und Macht verstehen. Sie können den Berg, auf dem Seine Gegenwart ruht, nicht einmal berühren. Dann spricht Er zu ihnen über Prioritäten; das tut Er durch die Zehn Gebote.

1.\tGott liebt dich
Der Kontext ist 2. Mose 20,2: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat.“ Gott ist ein Gott, der Liebe zeigt, „über Tausende von Generationen werden … meine Liebe erfahren“ (20,6; Hfa). Wir sehen auch schon weiter vorne in unserem Abschnitt Zeichen Seiner Liebe, z.B. als Er sagt, „Ich habe euch sicher hierher zu mir gebracht, so wie ein Adler seine Jungen auf seinen Flügeln trägt“ (19,4). Und Er sagt, „ihr sollt …mein besonderes Eigentum sein… Ihr sollt mir …sein“ (19,5-6). Unsere Liebe ist die Antwort auf Seine Liebe.

Der Kontext der Zehn Gebote ist Gottes Liebe zu dir. Dieser Umstand entgeht vielen Menschen, und sie sehen in ihnen nur eine Liste von Regeln. Gott gibt die Gebote aus Liebe zu dir. Versuche, sie aus Liebe zu Ihm halten.

2.\tLiebe Gott
Die ersten vier Gebote handeln davon, wie wir Gottes Liebe zu uns beantworten sollen: „Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4,19; SLA). Unsere Liebe soll exklusiv sein (20,3-4), respektvoll (20,7) und sie zeigt sich darin, dass wir uns Zeit für Ihn nehmen (20,10).

3.\tLiebe andere
Die verbleibenden sechs Geboten drehen sich um die Liebe zu anderen Menschen – unsere Familien (20,12), unsere Ehepartner (20,14) und unsere Nächsten: „Du sollst nicht töten … nicht die Ehe brechen … nicht stehlen … keine falsche Aussage über einen deiner Mitmenschen machen … den Besitz deines Nächsten nicht begehren: Weder sein Haus, seine Frau, seinen Sklaven, seine Sklavin“ (20,13-17).

Jesus fasste es mit den Worten zusammen, „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken! Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ein weiteres ist genauso wichtig: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten gründen sich auf diese beiden Gebote“ (Matthäus 22,37-40).

Die Zehn Gebote sind nicht zu verstehen als Leiter, die es zu erklimmen gilt, um in Gottes Gegenwart zu gelangen. Vielmehr stellen sie ein gottgegebene Lebensmodell dar für die, die Gottes Gnade und Erlösung schon kannten. Sie wurden nicht gegeben, um deine Freiheit einzuschränken, sondern um sie zu schützen. Sie helfen dir, deine Gottesbeziehung in Freiheit zu leben; sie zeigen dir, wie du wie Gott ein heiliges Leben führen kannst. Deine Liebe zu Gott ist gleichzeitig Ergebnis und Antwort Seiner Liebe zu dir.

Gebet

Himmlischer Vater, ich bete Dich heute andächtig und staunend an. Danke, dass Du mich auf Adlers Schwingen zu Dir trägst. Danke, dass ich Dein besonderes Eigentum bin. Herr, bitte hilf mir, Dich zu meiner höchsten Priorität zu machen und dich von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all meinen Gedanken zu lieben. Hilf mir auch, andere Menschen bedingungslos zu lieben, so wie Du mich liebst.

Pippa fügt hinzu

Markus 1,35

Die Worte „lange vor Sonnenaufgang” finde ich ganz schön herausfordernd. Ich bin kein Morgenmensch, und besonders schwer fällt es mir, wenn es draußen noch dunkel ist. Der Versuchung, nur noch ein kleines bisschen länger im warmen Bett liegen zu bleiben, kann ich nur schwer widerstehen. Aber mir ist auch klar, es ist einfach die beste Zeit für ungestörten Frieden. Wenn Jesus früh aufstand, um zu beten, sollte ich es wenigstens versuchen.

Vers des Tages

Markus 1,35

Ganz früh, es war noch Nacht, ging Jesus allein an einen einsamen Ort, um zu beten. Ganz früh, es war noch Nacht, ging Jesus allein an einen einsamen Ort, um zu beten.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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