Tag 36

Wie du deine Worte zum Guten einsetzt

Weisheit Sprüche 4,1–9
Neues Testament Matthäus 24,1–31
Altes Testament Hiob 35,1–37,24

Einführung

Fachwörter mit inbegriffen, hat die englische Sprache mehr als 1.000.000 Wörter. Die Redaktion des Duden Verlags geht von 300.000 bis 500.000 Wörtern für die deutsche Sprache aus, dazu kommen noch die Fachsprachen. Der Durchschnitts-Deutsche hat einen Wortschatz von ca. 12.000 bis 16.000 Wörtern.

Deine Worte sind wichtig. Dabei geht es nicht darum, wie viele Wörter du sagst, sondern welche und worüber du sprichst. Der Apostel Jakobus mahnt uns, „so kann auch die Zunge, so klein sie auch ist, enormen Schaden anrichten“ (Jakobus 3,5). In allen Texten von heute sehen wir, wie sie zum Guten oder Bösen eingesetzt werden kann. Jeden Tag haben wir viele Möglichkeiten, mit der Zunge entweder zu zerstören oder aufzubauen.

Im Folgenden sehen wir sechs Arten, wie wir unsere Worte für das Gute einsetzen können.

Weisheit

Sprüche 4,1–9

Es lohnt sich, nach Weisheit zu suchen

1 Ihr jungen Männer,
 hört auf mich wie auf euren Vater!
 Achtet auf meine Lehre, damit ihr klug werdet!
2 Was ich euch zu sagen habe, ist gut
 – darum vergesst es nicht.
3 Als ich selbst noch jung war,
 wurde ich von meinem Vater unterwiesen
 und von meiner Mutter zärtlich umsorgt,
 als wäre ich ihr einziges Kind.
4 Damals schärfte mein Vater mir ein:
 »Denk allezeit über das nach,
 was ich dir beigebracht habe.
 Wenn du dich danach richtest,
 wird dein Leben gelingen.
5 Erwirb Einsicht und übe dich im richtigen Urteilen.
 Vergiss meine Worte nicht!
6 Trenne dich nie von der Weisheit,
 sondern liebe sie, so wird sie dich beschützen und bewahren.
7 Nur eins im Leben ist wirklich wichtig: Werde weise!
 Werde verständig! Kein Preis darf dir zu hoch dafür sein.
8 Liebe die Weisheit, so wird sie dir Ansehen verschaffen;
 halte sie in Ehren, dann wird sie dich zu Ehren bringen.
9 Sie wird dich schmücken wie eine wertvolle Krone.«

Kommentar

Höre auf weise Worte

Ich möchte am Ende meines Lebens die Entscheidungen, die ich getroffen habe, nicht bedauern. Weisheit hilft dir, Entscheidungen zu treffen, mit denen du später leben kannst.

In diesem Abschnitt sehen wir, wie wertvoll es ist, von den weisen Worten und Lehren anderer zu lernen: „Nimm dir meine Worte zu Herzen…Vergiss meine Worte nicht und lass sie nicht außer Acht“ (4,4-5). Die Bereitschaft zu lernen, ist die Voraussetzung für Weisheit. Auch wenn es harte Arbeit bedeutet, hat es doch enormen Wert: „gib notfalls alles hin, um sie zu erwerben“ (4,7b; GNB).

Hier geht es darum, dass die Jungen von den Alten lernen sollen. Ein Vater lehrt seine Söhne: „Meine Söhne, hört mir zu und folgt den Ratschlägen eures Vaters“ (4,1). Kinder sollen so viel von ihren Eltern lernen wie nur möglich. Umgekehrt haben Eltern den Auftrag, ihren Kindern so viel Weisheit wie möglich zu vermitteln.

Lebenslanges Lernen ist wertvoll und erstrebenswert (4,8). Meine Großmutter pflegte zu sagen, „An dem Tag, an dem ich aufhöre zu lernen, will ich sterben.“

Aber es reicht nicht, kluge Worte nur zu hören. Lebe sie (4,2.4.5b). Wenn du Gottes Worte in die Tat umsetzt, wirst du Weisheit erlangen.

Wenn du dann an Weisheit und Verstand zugenommen hast, „wirst du Anerkennung erlangen… sie bringt dich zu Ehren. Sie wird dir einen schönen Kranz auf den Kopf setzen und dir eine prächtige Krone schenken“ (4,8-9).

Gebet

Herr, lass mich an Weisheit zuzunehmen. Hilf mir, kluge Worte, die ich höre oder lese, in die Tat umzusetzen.
Neues Testament

Matthäus 24,1–31

Jesus kündigt die Zerstörung des Tempels an

24 1 Jesus verließ den Tempel und wandte sich zum Gehen. Da kamen seine Jünger und wollten ihm die riesigen Ausmaße der Tempelanlage zeigen. 2 »Ihr bestaunt das alles, nicht wahr?«, sagte Jesus zu ihnen. »Aber ich versichere euch: Kein Stein wird hier auf dem anderen bleiben. Alles wird nur noch ein großer Trümmerhaufen sein.«

Die Zukunft der Welt

3 Als Jesus später am Abhang des Ölbergs saß und mit seinen Jüngern allein war, baten sie ihn: »Sag uns doch: Wann wird das geschehen? Welches Ereignis wird dein Kommen und das Ende der Welt ankündigen?« 4 Jesus antwortete: »Lasst euch von keinem Menschen täuschen! 5 Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: ›Ich bin der Christus, der von Gott erwählte Retter!‹ Und so werden sie viele in die Irre führen. 6 Ihr werdet von Kriegen hören und davon, dass Kriege drohen. Lasst euch dadurch nicht erschrecken! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende. 7 Ein Volk wird gegen das andere kämpfen und ein Königreich das andere angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. 8 Das alles ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt.«

Die Verfolgung der Christen und die Zerstörung Jerusalems

9 »Dann werdet ihr gefoltert, getötet und in der ganzen Welt gehasst werden, weil ihr euch zu mir bekennt. 10 Viele werden sich vom Glauben abwenden, einander verraten und hassen. 11 Falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele verführen. 12 Und weil Gottes Gebote immer stärker missachtet werden, setzt sich das Böse überall durch. Die Liebe wird bei den meisten von euch erkalten. 13 Aber wer bis zum Ende standhält, der wird gerettet. 14 Die rettende Botschaft von Gottes Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst wird das Ende kommen.

15 Im Buch des Propheten Daniel ist die Rede von einem ›abscheulichen Götzendienst‹. – Überlegt doch einmal, was die Worte bedeuten, die ihr dort lest! – Wenn dieser Götzendienst vor euren Augen im Tempel eingeführt wird, 16 dann sollen alle Bewohner Judäas ins Gebirge fliehen. 17 Wer sich gerade auf dem Dach seines Hauses aufhält, soll nicht erst im Haus seine Sachen für die Flucht packen. 18 Wer auf dem Feld arbeitet, soll nicht erst nach Hause laufen, um seinen Mantel zu holen. 19 Besonders hart trifft es in jener Zeit schwangere Frauen und Mütter, die gerade ein Kind stillen. 20 Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müsst! 21 Denn es wird eine Zeit der Not kommen, wie sie die Welt in ihrer ganzen Geschichte noch nicht erlebt hat und wie sie auch nie wieder eintreten wird.

22 Wenn Gott diese Leidenszeit nicht verkürzen würde, könnte niemand gerettet werden! Aber seinen Auserwählten zuliebe wird er diese Zeit begrenzen.«

Warnung vor falschen »Rettern«

23 »Wenn dann jemand zu euch sagt: ›Seht her, hier ist der Christus!‹ oder: ›Dort ist er!‹, glaubt ihm nicht! 24 So mancher wird sich nämlich als ›Christus‹ ausgeben, und es werden falsche Propheten auftreten. Sie vollbringen große Zeichen und Wunder, um – wenn möglich – sogar die Auserwählten Gottes irrezuführen. 25 Denkt daran: Ich habe es euch angekündigt! 26 Wenn also jemand zu euch sagt: ›Kommt und schaut, der Retter ist draußen in der Wüste‹, so geht nicht hin. Oder wenn man behauptet: ›Hier in diesem Haus hält er sich verborgen‹, dann glaubt es nicht. 27 Denn der Menschensohn kommt für alle sichtbar – wie ein Blitz, der im Osten aufzuckt und den ganzen Himmel erhellt. 28 Dies wird so gewiss geschehen, wie sich die Geier um ein verendetes Tier scharen.«

Retter und Richter

29 »Unmittelbar nach dieser großen Schreckenszeit wird sich die Sonne verfinstern und der Mond nicht mehr scheinen. Die Sterne werden aus ihrer Bahn geschleudert, und die Kräfte des Weltalls geraten durcheinander. 30 Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und alle Völker der Erde werden jammern und klagen. Sie werden sehen, wie der Menschensohn in großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommt. 31 Mit gewaltigem Posaunenschall wird er seine Engel aussenden, und sie werden seine Auserwählten aus allen Teilen der Welt zu ihm bringen.«

Kommentar

Halte an den Worten Jesu fest

Wann kommt das Ende der Welt und wie? Jesus spricht hier zu den Jüngern über die Zukunft. Er beantwortet ihre Fragen über den Fall Jerusalems (der 70 n.Chr. stattfand), die Endzeit (die Frage steht in 24,2). Es ist schwierig, beide Themen in diesem Abschnitt auseinander zu dröseln. Jesus hatte nicht vor, einen genauen Fahrplan zu geben, sondern Er wollte, dass sich Seine Jünger nicht durch die Geschehnisse beunruhigen oder ablenken lassen.

Am Ende dieses Abschnittes (der heute beginnt und den wir morgen fertig lesen) sagt Jesus, „Himmel und Erde werden vergehen, doch meine Worte bleiben ewig“ (24,35). Vieles ist mit Blick auf die Endzeit ungewiss, aber es gibt ein paar Dinge, die wir wissen:

•\tEs werden viele falsche Behauptungen gemacht werden (24,4-5.23-26).
•\tEs wird Aufruhr und Krieg, Verfolgung und selbst Abfall vom Glauben geben (23-26).
•\tDie Liebe des „einen Leibes“ wird erkalten (24,12).
•\tWenn es soweit ist, werden es alle erkennen (24,27-31).

Das erste Mal kam Jesus in Schwachheit. Bei Seinem zweiten Kommen wird Er mit Macht kommen (24,27.30-31).

Solange du auf Jesu Wiederkehr wartest, halte an Seinen Worten fest und lass nicht zu, dass deine Liebe erkaltet (24,12). Es ist so wichtig, dass die Liebe zu Jesus in deinem Herzen weiterbrennt. Joyce Meyer schreibt, „Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Liebe erkaltet. Entfachen Sie sie immer wieder neu – die Liebe zu Ihrem Ehepartner, Ihrer Familie, Ihren Freunden, Nachbarn und Arbeitskollegen. Gehen Sie auf Menschen zu, denen es schlecht geht, die Not leiden. Beten Sie für die Menschen und segnen Sie sie. Wachsen Sie darin, bis Ihr erster Gedanke beim Aufwachen morgens die Frage ist, wen Sie heute wohl segnen können“ .

Erkenne prophetische Worte

„Prophetie“ ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Höre genau auf die Worte der „Propheten“. Dieser Abschnitt erinnert uns, wie wichtig echte Prophetie ist (auch wenn die Prophetien unserer Zeit nicht dieselbe Autorität haben wie die der Bibel).

Wir müssen zwischen echten und falschen Prophetien unterscheiden. Jesus warnt vor falschen Propheten, die „auftreten und die Menschen täuschen“ werden (24,11). Er warnt, dass sie die Menschen durch die Behauptung, „Ich bin der Christus“ täuschen wollen (24,4-5). Menschen werden sagen, „Schaut her, hier ist der Christus“ oder „Da ist er“ (24,23). Jesus warnt uns; wir sollen ihnen nicht glauben. Es handelt sich um „falsche Erlöser und falsche Propheten“ (24,24).

Die Worte der echten Propheten bestätigt Jesus dagegen. Er verkündet, dass die Worte, die „der Prophet Daniel gesprochen hat“ (24,15; s. Daniel 9,27; 11,31; 12,11) erfüllt werden. Er zitiert den Propheten Jesaja (s. Jesaja 13,10; 34,4): „die Sonne wird sich verfinstern, der Mond wird nicht mehr leuchten, die Sterne werden vom Himmel stürzen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert“ (24,29).

In der Beschreibung Seiner Wiederkehr (24,27ff) stellt Jesus den impliziten Anspruch auf, der messianische Menschensohn zu sein, den Daniel prophezeit hat (s. Daniel 7,13).

Sprich lebensverändernde Worte aus

Als ich 18 Jahre alt war, haben Jesu Worte mein Leben vollkommen verändert. Seitdem beobachte ich immer wieder mit großer Freude, oft auch staunend, wie diese Worte die Kraft haben, das Leben anderer Menschen zu verändern.

Zwischen Seinem ersten und zweiten Kommen haben wir den Auftrag, diese lebensverändernde Botschaft des Evangeliums in die ganze Welt zu tragen. „Die Botschaft vom Reich Gottes wird auf der ganzen Welt gepredigt werden, damit alle Völker sie hören, und dann erst wird das Ende kommen“ (24,14).

Die Worte des Evangeliums sind kraftvoll und lebensverändernd. Der Apostel Paulus schrieb, „ich schäme mich nicht für die gute Botschaft von Christus. Diese Botschaft ist die Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt“ (Römer 1,16). Höre nicht auf, das Evangelium zu verkünden. Du hast das große Privileg, dass dir die Worte, die das Potential haben, Leben radikal zu verändern – dieses Leben in die Ewigkeit hinein, anvertraut worden sind.

Gebet

Herr, danke, dass Deine Worte ewig sind. Danke für das Vorrecht zu sehen, wie mit den kraftvollsten Worten, die es gibt, das Leben von Menschen verändert wird. Lass mich jede Gelegenheit ergreifen, diese Botschaft so vielen Menschen wie möglich weiterzusagen.
Altes Testament

Hiob 35,1–37,24

Dir selbst schadet deine Bosheit!

35 1 Elihu fuhr fort:
2 »Du behauptest: ›Gott wird mich für unschuldig erklären!‹
 Meinst du im Ernst, das sei richtig?
3 Denn du fragst: ›Was nützt es mir,
 wenn ich nicht sündige, was habe ich davon?‹
4 Darauf kann ich dir die Antwort geben,
 dir und deinen Freunden hier:
5 Schau zum Himmel empor, sieh dir die Wolken an
 – sie sind unerreichbar für dich!
6 Genauso wenig kann deine Sünde Gott erreichen;
 selbst wenn du dich offen gegen ihn stellst:
 ihn triffst du damit nicht!
7 Und umgekehrt:
 Bringt ihm dein tadelloses Leben irgendeinen Nutzen?
 Empfängt er damit eine Gabe aus deiner Hand?
8 Nein, deine Bosheit trifft nur deine Mitmenschen,
 und wenn du Gutes tust, hilft es nur ihnen!
9 Laut stöhnen die Menschen unter der Last der Gewaltherrschaft,
 sie schreien nach Befreiung vom Joch der Tyrannei.
10 Doch keiner fragt nach Gott,
 nach seinem Schöpfer,
 der in der dunkelsten Stunde uns noch Hoffnung gibt.
11 Keiner wendet sich an Gott, der uns belehrt
 und der uns weiser macht als alle Tiere draußen,
 klüger als die Vögel in der Luft.
12 Wenn Menschen um Hilfe schreien,
 weil die Bosheit siegt, wird Gott sie doch nicht hören.
13 Ja, sie rufen vergeblich; Gott erhört sie nicht,
 er beachtet sie nicht einmal.
14 Und wie viel weniger wird er dich hören,
 wenn du sagst, dass du ihn gar nicht siehst!
 Warte geduldig, Hiob, dein Fall ist Gott bekannt!
15 Du meinst, dass er niemals zornig wird,
 dass er Verbrechen nicht bestraft,
 weil er von ihnen gar nichts weiß.
16 Und deshalb nimmst du den Mund hier so voll!
 Aber du machst bloß leere Worte,
 du redest viel und zeigst doch nur,
 wie unwissend du bist!«

Wer kann Gott begreifen?

36 1 Weiter sagte Elihu:
2 »Hab Geduld mit mir und hör noch ein wenig zu!
 Ich will dir zeigen,
 dass man noch viel mehr zu Gottes Verteidigung sagen kann.
3 Mein ganzes Wissen will ich aufbieten,
 um meinem Schöpfer Recht zu verschaffen.
4 Ich sage dir die Wahrheit,
 vor dir steht ein Mann,
 der weiß, wovon er spricht
 – darauf kannst du dich verlassen!
5 Wie mächtig ist Gott!
 Und doch verachtet er keinen.
 Ja, mächtig ist er und voll Willenskraft.
6 Den Gottlosen lässt er nicht am Leben,
 doch dem Unterdrückten verhilft er zum Recht.
7 Wer ihm die Treue hält,
 den vergisst er nicht, nein,
 er stellt ihn Königen gleich,
 betraut ihn für immer mit einem hohen Amt.
8 Und wenn Menschen in Ketten liegen,
 elend gefangen, mit Stricken gefesselt,
9 dann redet er ihnen ins Gewissen,
 überführt sie von ihrer Schuld und aller Überheblichkeit.
10 Er macht sie bereit,
 auf seine Zurechtweisung zu hören,
 und sagt ihnen, sie sollen vom Unrecht ablassen.
11 Wenn sie Gott gehorchen und ihm dienen,
 werden sie ihre Lebensjahre glücklich und zufrieden verbringen.
12 Hören sie aber nicht auf ihn,
 rennen sie in ihr eigenes Verderben;
 sie sterben ohne jede Einsicht.
13 Wer Gott verworfen hat,
 der ist bitter gegen ihn;
 er fleht nicht einmal dann um Gnade,
 wenn Gott die Fesseln enger zieht.
14 Und so stirbt er noch in jungen Jahren,
 verachtet wie die Männer,
 die ihren Körper in den Götzentempeln verkaufen.
15 Doch wer sich vor Gott demütigt,
 den wird er aus dem Elend retten
 und ihn in der Not seine Stimme hören lassen.
16 Auch dich reißt Gott aus den Klauen der Angst,
 er will dir wieder die Freiheit schenken;
 dann füllen die besten Speisen wie früher deinen Tisch.
17 Jetzt aber lastet das Urteil auf dir,
 das die Gottlosen trifft;
 die strafende Gerechtigkeit lässt dich nicht entkommen.
18Pass auf, dass dein Zorn dich nicht zum Spötter macht,
 lass dich nicht durch Bestechungsgeld verleiten!
19 Kannst du dich etwa selbst aus der Bedrängnis retten?
 Niemals! Dazu reicht deine ganze Kraft nicht aus.
20 Wünsche dir auch nicht die Nacht herbei,
 in der ganze Völker verschwinden!
21 Sei auf der Hut und wende dich nicht dem Bösen zu!
 Denn davor wollte dich Gott durch das Leid ja gerade bewahren.
22 Halte dir Gottes große Kraft vor Augen!
 Er ist der beste Lehrer, den es gibt!
23 Niemand schreibt ihm vor,
 was er zu tun hat. Keiner könnte zu ihm sagen:
 ›Du hast Unrecht getan!‹
24 Schon immer haben die Menschen seine Taten besungen,
 nun preise auch du ihn!
25 Alle Welt sieht staunend seine Taten,
 doch man erblickt sie nur von ferne.
26 Wie mächtig ist Gott, wie unbegreiflich!
 Wer kann seine Jahre zählen?
27 Er lässt die Wassertropfen aufsteigen;
 gereinigt gehen sie als Regen in die Flüsse nieder.
28 Ja, aus den Wolken strömt der Regen,
 auf viele Menschen kommt er herab.
29 Wer versteht, wie Gott die Wolken auftürmt
 und wie am Himmelszelt der Donner kracht?
30 Sieh nur, wie Gott Licht um sich verbreitet,
 die Meerestiefen aber verbirgt er.
31 Er lässt die Regenwolken kommen,
 so richtet er die Völker,
 aber zugleich versorgt er sie reichlich mit Nahrung.
32 Den Blitzstrahl nimmt er fest in beide Hände
 und befiehlt ihm dann, sein Ziel zu treffen.
33 Donnergrollen kündigt das Gewitter an,
 und selbst das Vieh spürt, dass es kommt.

37 1 Auch mein Herz klopft vor Angst,
 wenn das Gewitter naht;
 es schlägt immer schneller.
2 Hört ihr, wie der Donner rollt? Hört ihr Gottes Stimme?
 Welch ein Grollen kommt aus seinem Mund!
3 Er lässt den Donner los
 – der ganze Himmel ist davon erfüllt,
 und seine Blitze zucken weithin über die Erde!
4 Dann brüllt der Donner;
 ja, Gottes mächtige Stimme erklingt.
 Und wieder zucken die Blitze,
 und wieder kracht der Donner.
5 Gott lässt es donnern
 – seine Stimme überwältigt uns;
 er vollbringt große Wunder,
 die wir nicht begreifen.
6 Zum Schnee sagt er:
 ›Fall zur Erde nieder!‹, und zum Regen:
 ›Werde zur Sturzflut!‹
7 So hindert er uns Menschen an der Arbeit,
 damit wir alle sehen, was er tut.
8 Die wilden Tiere verkriechen sich
 und bleiben in ihren Höhlen.
9 Aus seiner Kammer kommt der Sturm,
 die Nordwinde bringen beißende Kälte.
10 Der Atem Gottes lässt das Eis entstehen,
 die weite Wasseroberfläche ist erstarrt.
11 Er füllt die Wolken mit Wasser
 und lässt seine Blitze hindurchzucken.
12 Die Wolken ziehen hin und her,
 wie er sie lenkt; auf der ganzen Erde führen sie aus,
 was Gott ihnen befiehlt.
13 Mal lässt er sie zur Strafe kommen für ein Land,
 mal als Zeichen seiner Güte.
14 Hör es dir an, Hiob!
 Steh still und denke über Gottes Wundertaten nach!
15 Weißt du, wie er die Wolken lenkt
 und wie er seine Blitze zucken lässt?
16 Weißt du, wie die Wolken schweben,
 diese Wunderwerke aus vollkommener Meisterhand?
17 Du schwitzt ja schon,
 wenn die drückende Hitze des Südwinds auf dem Land liegt.
18 Wie kannst du dann Gott helfen,
 den blauen Himmel auszubreiten,
 fest wie ein Spiegel, aus Bronze gegossen?
19 Teile uns mit, was wir ihm sagen sollen!
 Denn wir tappen im Dunkeln
 und können unseren Fall nicht vorbringen.
20 Soll es Gott verkündet werden,
 dass ich mit ihm zu reden wünsche? Niemals!
 Wer das wagt, wird sicher von ihm verschlungen werden.
21 Jetzt hat der Wind die Wolken weggefegt,
 und die Sonne strahlt so hell,
 dass niemand von uns in ihr Licht schauen kann.
22 Von Norden naht ein goldener Glanz.
 Gott kommt in furchterregender Majestät.
23 Ihn, den Gewaltigen, erreichen wir nicht.
 Groß ist seine Kraft, und er ist reich an Gerechtigkeit.
 Niemals unterdrückt er das Recht!
24 Darum fürchtet ihn, ihr Menschen!
 Er lässt sich von keinem blenden, wie weise er auch ist!«

Kommentar

Vermeide leere Worte

Elihus Verbalattacke ging mit der gewohnten Mischung aus Unwahrheit und Halbwahrheiten weiter, auch wenn er behauptete, „meine Worte sind wirklich wahr“ (36,4). Waren sie aber nicht. Er deutete an, dass unsere Schuld keinen Einfluss auf Gott habe (35,6). Aber unsere Schuld hat Auswirkungen auf Gott. Das sehen wir in erster Linie am Kreuz Christi.

Ironischerweise sagt er etwas über Hiob, dass zwar nicht auf Hiob, wohl aber auf ihn selbst zutrifft: „Hiob reißt seinen Mund zu leerem Geschwätz auf und aus Unwissenheit macht er viele Worte“ (34,16). Tatsächlich ist es eine treffende Beschreibung von Elihus Reden. Leeres Geschwätz. Viele Worte, mit denen er Hiob kritisiert.

Nur weil wir Unsinn von uns geben könnten, heißt es nicht, dass wir den Mund gar nicht aufmachen sollen. Aber wir sollten uns bewusst sein, welche Wirkung unsere Worte auf andere haben können. Du hast vielleicht keine Macht, die Reichtum, Ruhm oder Rang mit sich bringt, aber du hast die Macht und das Potential, die aus der Fähigkeit, mit anderen zu kommunizieren, kommt.

Setze Gottes Worte in die Tat um

In unserem heutigen Abschnitt sagt Elihu allerhand Dinge über Gottes Worte (37,4-13). Glücklicherweise wird Gott bald selbst das Wort ergreifen. Was für eine Erleichterung! So viele Kapitel voll falschen Trostes und leerer Worte. Aber so ist auch die Welt, in der wie leben. Wie erleichternd ist es, wenn Gott selbst spricht. Gottes Wort ist wie Manna vom Himmel und wie Wasser in der Wüste.

Gebet

Herr, mögen die Worte, die ich heute sage, von Deinem Heiligen Geist geführt sein. Bewahre meine Zunge. Herr, danke, dass Du zu mir sprichst. Danke, dass Deine Worte die Kraft haben, Leben zu verändern. Hilf mir, Deine Worte zu hören, sie weiterzusagen und in die Tat umzusetzen.

Pippa fügt hinzu

Also mir geht Elihu ganz schön auf die Nerven!

Vers des Tages

Sprüche 4,6

Bemühe dich immer um Weisheit, dann wird sie dich beschützen. Liebe sie, und sie wird dich bewahren.

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Verweise

Joyce Meyer, Everyday Life Bible, S. 1536

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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