Tag 349

Was geschieht hinter den Kulissen des Weltgeschehens?

Weisheit Psalm 143,1–12
Neues Testament Offenbarung 6,1–17
Altes Testament Maleachi 1,1–2,16

Einführung

Im Westen glauben viele, dass die geschichtlichen Ereignisse kein Ziel hätten: „voller Klang und Wut, das nichts bedeutet“ (wie William Shakespeare es in „Macbeth“ ausdrückt). Viele östliche Religionen betrachten Geschichte als Kreislauf oder Illusion, während Marxisten Geschichte als Klassenkampf sehen.

Im Gegensatz zu diesen Sichtweisen sieht das Neue Testament die Weltgeschehnisse auf einen Höhepunkt zulaufen. Der letzte Kampf ist der zwischen Gut und Böse – er wird mit dem Sieg des Guten und dem Sieg Gottes enden.

Gottes Reich wird nicht scheitern. Gott arbeitet durch die geschichtlichen Ereignisse auf Sein Ziel hin. Dabei ist Jesus das Zentrum. Alle Fäden laufen bei Ihm zusammen. Wie jemand einmal sagte, „Der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist an der Tür des Stalls zu Bethlehem.“

Geschichte („history“) ist Seine Geschichte („His story“). Wenn du die Nachrichten hörst oder ein Geschichtsbuch liest, bekommst du ein paar Details. Die Bibel vermittelt dir ein umfassendes Bild. Besonders die Offenbarung des Johannes enthüllt, was hinter den Kulissen des Weltgeschehens los ist.

Gott ist der souveräne Herr über die Geschichte. Aber wir sind keine Spielsteine. Du wirst nicht wie eine Figur auf dem Schachbrett hin- und hergeschoben, sondern du hast eine Rolle, die du übernehmen musst. Gott bindet dich in Seine Pläne ein. Er arbeitet an der Erreichung Seiner Ziele zusammen mit Seinem Volk.

Weisheit

Psalm 143,1–12

Bring mich nicht vor dein Gericht!

1 Ein Lied von David. HERR, höre mein Gebet!
 Achte auf mein Flehen und hilf mir,
 du bist doch treu und gerecht!
2 Bring mich nicht vor dein Gericht,
 denn vor dir ist kein Mensch unschuldig.
3 Der Feind verfolgt mich und wirft mich zu Boden.
 In völliger Dunkelheit lässt er mich zurück,
 als wäre ich schon lange tot.
4 Ich weiß nicht mehr weiter
 und bin vor Angst wie gelähmt.
5 Ich denke zurück an früher,
 an das, was du damals getan hast,
 und halte mir deine großen Taten vor Augen.
6 Zu dir strecke ich meine Hände empor im Gebet.
 Wie ausgedörrtes Land nach Regen lechzt,
 so warte ich sehnsüchtig auf dein Eingreifen.

7 HERR, erhöre mich doch jetzt – ich bin völlig am Ende!
 Verbirg dich nicht vor mir,
 sonst habe ich nicht mehr lange zu leben!
8 Lass mich schon früh am Morgen erfahren,
 dass du es gut mit mir meinst,
denn ich vertraue dir. Zeige mir, wohin ich gehen soll,
 denn nach dir sehne ich mich.
9 Rette mich, HERR, vor meinen Feinden –
 nur bei dir bin ich geborgen.
10 Lehre mich, so zu leben, wie du es willst,
 denn du bist mein Gott!
Führe mich durch deinen guten Geist,
 dann kann ich ungehindert meinen Weg gehen!

11 HERR, ich weiß, du bist gerecht,
 darum hilf mir aus meiner Not!
Es wird deinem Namen Ehre machen,
 wenn du mich am Leben erhältst.
12 Lass meine Feinde umkommen
 und vernichte alle, die mich verfolgen!
 Denn du bist ein gnädiger Gott, und ich diene dir.

Kommentar

Lass dich vom Gott der Geschichte leiten

Wir alle brauchen Gottes Führung. In dir steckt das Potential, den Lauf der Geschichte zum Guten zu wenden. Aber der Weg ist steinig.

David war schwermütig, fühlte sich „zu Boden geschlagen“, gezwungen „im Dunkeln zu leben wie die Toten im Grab“ (143,3). „Ich habe allen Mut verloren, mit meiner Kraft bin ich am Ende“ (4; GNB). Wie ziehst du dich aus einem solchen Tief wieder heraus?

1.\tErinnere dich an die guten Dinge
David entschied sich, über positive Dinge nachzudenken: „Ich erinnere mich an früher, an alles, was du damals vollbracht hast; ich denke über deine Taten nach“ (5; GNB).

2.\tBete Gott weiter an
Eine Zeit des Gebets und der Anbetung können in schweren Zeiten wie eine Oase in der Wüste sein. David sagt, „Ich strecke meine Hände nach dir aus. Ich sehne mich nach dir, wie dürres Land nach Regen dürstet“ (143,6).

3.\tRufe Gott um Hilfe an
Er betet, „Herr, erhöre mich bald, ich kann nicht mehr! Verbirg dich doch nicht vor mir, sonst ist es um mein Leben geschehen!“ (7; GNB).

4.\tHöre auf Gottes Führung
Jahr für Jahr schreibe ich neben den Vers, „Zeige mir einen Weg, den ich gehen soll“ (8b) eine Reihe Bereiche, in denen ich Gottes Führung dringend suche. Rückblickend ist es so ermutigend zu sehen, wie Er mich geführt hat – manchmal in einer Weise, die alles überstieg, was ich erhofft hatte oder mir vorstellen konnte.

Gebet

„Herr, höre mein Gebet und vernimm meine Bitte… Ich sehne mich nach dir, wie dürres Land nach Regen dürstet… Zeige mir einen Weg, den ich gehen soll… Herr, ich flüchte zu dir, um Schutz zu suchen... Um der Herrlichkeit deines Namens willen, Herr, rette mich… befreie mich aus dieser Not.“
Neues Testament

Offenbarung 6,1–17

Die ersten sechs Siegel

6 1 Nun sah ich, wie das Lamm das erste der sieben Siegel aufbrach. Da hörte ich eine der vier Gestalten mit Donnerstimme rufen: »Komm!« 2 Und plötzlich erblickte ich ein weißes Pferd. Sein Reiter trug einen Bogen und erhielt die Krone des Siegers. Er kam als Sieger, um erneut zu siegen.

3 Als das Lamm das zweite Siegel aufbrach, hörte ich die zweite der mächtigen Gestalten sagen: »Komm!« 4 Diesmal kam ein Reiter auf einem feuerroten Pferd. Ihm wurde ein großes Schwert gegeben. Damit sollte er den Frieden von der Erde nehmen. Erbarmungslos würden sich die Menschen gegenseitig umbringen.

5 Dann brach das Lamm das dritte Siegel auf, und ich hörte die dritte Gestalt sagen: »Komm!« Und nun sah ich ein schwarzes Pferd. Sein Reiter hielt eine Waage in der Hand. 6 Da hörte ich eine Stimme, die aus dem Kreis der vier Gestalten zu kommen schien: »Für den Lohn eines ganzen Arbeitstages gibt es nur noch ein Kilo Weizen oder drei Kilo Gerste. Nur Öl und Wein gibt es zum alten Preis!«

7 Nachdem das vierte Siegel aufgebrochen war, hörte ich die vierte Gestalt sagen: »Komm!« 8 Da sah ich ein Pferd von aschfahler Farbe. Sein Reiter hieß Tod, und ihm folgte das ganze Totenreich. Sie erhielten die Macht über ein Viertel der Erde, um die Menschen durch Kriege, Hungersnöte, Seuchen und wilde Tiere dahinzuraffen.

9 Jetzt brach das Lamm das fünfte Siegel auf. Ich sah unten am Altar all die Menschen, die man getötet hatte, weil sie sich treu an Gottes Wort gehalten und bis zuletzt ihren Glauben bekannt hatten. 10 Laut riefen sie: »Gott, du heiliger und wahrhaftiger Herrscher! Wann endlich sprichst du dein Urteil über all die Menschen auf der Erde, die unser Blut vergossen haben? Wann wirst du sie dafür zur Rechenschaft ziehen?« 11 Jeder von ihnen bekam ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt: »Wartet noch kurze Zeit, bis sich das Schicksal eurer Geschwister und Leidensgefährten auf der Erde erfüllt hat, die auch noch getötet werden müssen.«

12 Als das Lamm das sechste Siegel öffnete, gab es ein gewaltiges Erdbeben. Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauerkleid und der Mond rot wie Blut. 13 Und die Sterne fielen vom Himmel auf die Erde, so wie der Feigenbaum seine Früchte abwirft, wenn er vom Sturm geschüttelt wird. 14 Der Himmel verschwand vor meinen Augen wie eine Schriftrolle, die man zusammenrollt. Weder Berge noch Inseln blieben an ihren Plätzen.

15 Angst und Schrecken ergriff die Mächtigen und Herrscher der Erde, die Heerführer, die Reichen und die Starken, die Herren ebenso wie ihre Sklaven. Sie alle suchten Schutz in Höhlen und zwischen den Felsen der Berge. 16 Und alle schrien zu den Bergen: »Stürzt doch auf uns herab! Verbergt uns vor den Augen dessen, dem alle Macht gehört! Bewahrt uns vor dem Zorn des Lammes! 17 Der Tag, an dem sie Gericht halten, ist jetzt gekommen. Wer kann da bestehen?«

Kommentar

Schau hinter die Kulissen des Weltgeschehens

Trotz all der schrecklichen Ereignisse, die auf der Welt geschehen und dessen, was in der Geschichte passiert ist, hast du eine große Hoffnung. Die gute Nachricht handelt von Jesus. Jesus, das Lamm Gottes, öffnet die Siegel der Geschichte (6,1). Er offenbart, was hinter den Kulissen der Ereignisse passiert, über die du liest und von denen du hörst.

1.\tDas Evangelium wird allen Völkern gepredigt
Dem ersten Reiter „wurde ein Siegeskranz gegeben, worauf er wie ein siegreicher Feldherr losritt; nichts konnte seinen Siegeszug aufhalten“ (6,2; NGÜ).

Das klingt nach Jesus selbst, nach dem Bezwinger des Todes, nach dem gekrönten König des Universums, der loszieht das Evangelium allen Völkern zu verkünden.

2.\tKriege und militärische Macht
Dem zweiten Reiter „wurde ein mächtiges Schwert gereicht und die Macht gegeben, den Frieden von der Erde wegzunehmen, damit sich die Menschen gegenseitig vernichteten“ (6,4).

Die Geschichte der Menschheit ist geprägt von Gewalt und kriegerischen Auseinandersetzungen. Immer schon hat der Mensch danach gestrebt, über andere zu herrschen.

3.\tUnrecht und Ungleichheit
Der dritte Reiter „hielt eine Waage in der Hand“ (6,5).

Die wirtschaftliche Lage war katastrophal. Wie heute lebten auch damals einige in extremer Armut, während andere in Luxus lebten (6,6), völlig unberührt von der Not der Armen.

4.\tDer Fluch des Todes
Der vierte Reiter „hieß ‚Tod‘ und das Totenreich folgte ihm“ (8a).

Der Tod fordert ihr Tribut. Die Geschichte der Menschheit ist voller Gewalt („um durch Schwert und Hunger, tödliche Krankheit und wilde Tiere zu töten“; 8b).

5.\tDie verfolgte Kirche
„…die Seelen aller, die getötet worden waren, weil sie am Wort Gottes und an ihrem Bekenntnis zu Christus festgehalten hatten“ (6,9).

Christenverfolgung findet bis zum heutigen Tag statt. Millionen Christen leben heute in der täglichen Angst, aufgrund ihres Glaubens an Jesus ergriffen, zusammengeschlagen, eingesperrt oder sogar umgebracht zu werden.

6.\tDer Anfang vom Ende
Jesus sagte ähnlichen Aufruhr wie diesen voraus – „Doch all das wird erst der Anfang der Schrecken sein, die auf euch zukommen“ (Matthäus 24,8). Soziale und politische Unruhen werden zweifelsfrei dazugehören, ebenso wie Naturkatastrophen.

Die sechs Siegel geben uns einen generellen Blick auf die Geschichte zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen Jesu.

Gebet

Herr, mache uns zu Friedensbringern, die den Hungernden Nahrung geben, die Unrecht bekämpfen und an der Seite der Verfolgten stehen. Lass uns den Menschen die gute Nachricht bringen, während wir auf deine Rückkehr und den Anfang des neuen Himmels und der neuen Erde, die ewig währen werden, warten.
Altes Testament

Maleachi 1,1–2,16

Der Herr liebt sein Volk

1 1 In diesem Buch ist die Botschaft des HERRN aufgeschrieben, die er Israel durch Maleachi verkünden ließ:

2 »Ich habe euch immer geliebt«, sagt der HERR zu euch, doch ihr erwidert:

»Woran hätten wir denn deine Liebe zu uns erkennen können?«

Darauf antwortet der HERR: »Waren nicht Jakob und Esau Brüder? Trotzdem habe ich Jakob geliebt, 3 aber Esau von mir gestoßen. Das Bergland von Edom, die Heimat von Esaus Nachkommen, machte ich zur Wüste, und jetzt hausen dort die Schakale.

4 Wenn die Edomiter sagen: ›Unsere Städte liegen in Trümmern, aber wir bauen sie wieder auf‹,

dann entgegne ich, der HERR, der allmächtige Gott: ›Baut nur – ich werde alles wieder einreißen!‹ Ja, man wird ihr Gebiet ›Land der Gottlosigkeit‹ nennen und sie selbst ›Volk, auf dem für alle Zeiten Gottes Fluch lastet‹. 5 Ihr werdet mit eigenen Augen sehen, wie dies geschieht, und dann werdet ihr Israeliten bekennen: ›Der HERR zeigt seine Macht weit über Israels Grenzen hinaus!‹«

Gott klagt die Priester an

6 Ihr Priester, der HERR, der allmächtige Gott, klagt euch an: »Ein Sohn ehrt seinen Vater und ein Diener seinen Herrn. Ihr nennt mich euren Vater, doch wo bleibt die Ehre, die mir zusteht?

Ihr nennt mich euren Herrn, doch wo ist eure Ehrfurcht vor mir? Ihr habt keine Achtung vor mir, und da fragt ihr auch noch:

›Wie kommst du darauf, dass wir dich nicht achten?‹

7 Auf meinem Altar bringt ihr Opfergaben dar, die ich für unrein erklärt habe.

Und wieder fragt ihr: ›Wieso waren unsere Gaben unrein?‹

Nun, ihr meint, am Altar braucht ihr es nicht so genau zu nehmen. 8 Wenn ihr mir als Opfer ein blindes Tier darbringt, denkt ihr: ›Das ist nicht so schlimm!‹ Und wenn es ein lahmes oder krankes ist, meint ihr: ›Das macht nichts!‹ Bietet ein solches Tier doch einmal eurem Statthalter an! Ich, der HERR, der allmächtige Gott, frage euch: Glaubt ihr wirklich, er würde zufrieden mit euch sein und die Gabe freundlich annehmen?

9 Aber mich, euren Gott, wollt ihr mit solchen Opfern besänftigen und gnädig stimmen! Ihr meint doch nicht im Ernst, ich würde euch deswegen wieder annehmen?

10 Wenn doch nur einer von euch die Tempeltore zuschließen würde! Dann könntet ihr nicht mehr hineingehen und auf meinem Altar Opfer verbrennen, die ich sowieso nicht annehme. Ich habe genug von euch, und mit euren Gaben tut ihr mir keinen Gefallen! Das sage ich, der HERR, der allmächtige Gott. 11 In Ost und West wird mein Name verehrt, auf der ganzen Welt bringen mir die Menschen Opfergaben dar, die mir gefallen, und lassen den Rauch zu mir aufsteigen. Ja, die Völker ehren mich, den HERRN, den allmächtigen Gott.

12 Aber ihr zieht meinen Namen in den Schmutz, denn ihr sagt: ›Beim Altar des Herrn müssen wir es nicht so genau nehmen. Was wir dort opfern, muss nicht das Beste sein.‹ 13 Und dann jammert ihr auch noch über euren Dienst im Tempel, nur widerwillig facht ihr die Glut auf dem Altar an! Lahme und kranke, ja sogar gestohlene Tiere bringt ihr als Opfer herbei.

Soll ich, der HERR, mich etwa darüber auch noch freuen? 14 Verflucht sei jeder Betrüger, der mir ein fehlerhaftes Tier opfert, obwohl er mir ein makelloses männliches Tier aus seiner Herde versprochen hat! Denn ich bin ein großer König, ich bin der HERR, der allmächtige Gott, und werde zu Recht von den Völkern gefürchtet!

2 1 Darum hört, ihr Priester, was ich von euch verlange: 2 Nehmt euch meine Worte zu Herzen und gebt mir die Ehre, die mir gebührt! Sonst wird euch mein Fluch treffen. Ja, ich verfluche die Gaben, mit denen ich euch gesegnet habe. Aber ihr wollt ja nicht hören; deshalb habe ich, der HERR, der allmächtige Gott, schon mit eurer Bestrafung begonnen.

3 Auch eure Nachkommen ziehe ich noch zur Rechenschaft. Ich schleudere euch die Eingeweide eurer Opfertiere ins Gesicht, und dann wird man euch mitsamt den Abfällen hinauswerfen. 4 Daran sollt ihr erkennen, dass ich, der HERR, der allmächtige Gott, euch nicht umsonst gewarnt habe. Denn ich will, dass mein Bund mit dem Stamm Levi weiter besteht. 5 Ich versprach ihnen Leben und Wohlergehen und hielt mich an meine Zusage. Damals achteten mich die Leviten, und mein Name erfüllte sie mit großer Ehrfurcht. 6 Dem Volk gaben sie meine Weisungen unverfälscht weiter, kein unrechtes Wort kam über ihre Lippen. Sie lebten aufrichtig nach meinem Willen und brachten viele dazu, von ihren falschen Wegen umzukehren.

7 Und das ist ja der Auftrag der Priester: Sie sollen den Menschen zeigen, wie man mich, den HERRN, erkennt. Wenn jemand einen Rat braucht, soll er bei ihnen Rat finden, denn ich, der allmächtige Gott, habe sie zu meinen Boten ernannt. 8 Ihr aber seid vom richtigen Weg abgewichen, eure falschen Weisungen haben viele Menschen zu Fall gebracht. So habt ihr den Bund gebrochen, den ich, der HERR, der allmächtige Gott, mit den Nachkommen von Levi geschlossen habe. 9 Ihr haltet euch nicht an meine Gebote und seid auch noch parteiisch, wenn ihr Recht sprecht. Darum will ich dafür sorgen, dass ihr vor dem ganzen Volk erniedrigt werdet. Ja, alle werden euch einmal verachten!«

Unerlaubte Ehen und Ehescheidungen

10 Haben wir Israeliten nicht alle denselben Vater? Hat nicht der eine Gott uns alle geschaffen? Warum handeln wir dann so treulos aneinander und brechen den Bund, den der HERR mit unseren Vorfahren geschlossen hat?

11 Ja, das Volk von Juda hat dem HERRN die Treue gebrochen. In Jerusalem und im ganzen Land haben Männer etwas Abscheuliches getan: Sie haben Gottes geliebtes Heiligtum entweiht und Frauen aus fremden Völkern geheiratet, die andere Götter anbeten. 12 Der HERR wird diese Männer mitsamt ihren Familien aus der Gemeinschaft der Nachkommen Jakobs ausrotten. Da nützt es ihnen auch nichts, wenn sie ihn, den allmächtigen Gott, mit Opfergaben gnädig stimmen wollen.

13 Noch etwas gibt es euch vorzuwerfen: Ihr weint und stöhnt, ihr tränkt den Altar des HERRN mit Tränen, weil er von euren Opfern nichts mehr wissen will und sie nicht annimmt. 14 Ihr fragt nach dem Grund? Nun, der HERR selbst ist Zeuge dafür, wie ihr Männer eure Frauen verstoßen habt, mit denen ihr seit eurer Jugend verheiratet wart. Ihr habt ihnen die Treue gebrochen, obwohl ihr mit ihnen einen Bund fürs Leben geschlossen habt und sie immer an eurer Seite waren.

15 Hat Gott euch nicht zu einem Leib und einem Geist vereint? Und warum hat er das getan? Er wollte, dass eure Nachkommen zu seinem Volk gehören. Darum nehmt euch in Acht und haltet euch an den Treueeid, den ihr einst euren Frauen geschworen habt.

16 Denn der HERR, der allmächtige Gott Israels, sagt: »Ich hasse Ehescheidung, ja, ich verabscheue es, wenn ein Mann seiner Frau so etwas antut.

Darum nehmt euch in Acht und brecht euren Frauen nicht die Treue!«

Kommentar

Entdecke Gottes Liebe in der Geschichte

Durch den Propheten Maleachi (ca. 450 v.Chr.; sein Name bedeutet „mein Bote“) sagt Gott, „Wenn du wissen möchtest, wie sehr dich Gott liebt, sieh dir die Geschichte an.“ Die Botschaft des Gottes der Geschichte lautet, „Ich liebe euch“‘ (1,2; Hfa). „Sieh genau hin,“ heißt es in der The Message Bible, „Dann wirst du sehen, wie treu ich dich immer geliebt habe und du willst mehr davon haben wollen“ (1,5).

Der Hintergrund ist, dass nach dem Wiederaufbau des Tempels der Dienst an Gott ohne „Ehrfurcht“ und ohne „Achtung“ vor Gott stattfand (1,6-7). Es wurde nicht großzügig gegeben, und Familien zerbrachen.

Der Inhalt dieses Buches stellt für alle Personen in Leitungsposition eine große Herausforderung dar (2,6).

Die Priester führten Gottes Volk an. Wie von den Propheten wurde auch von ihnen erwartet, dass Gott durch sie redete: „das ist ja der Auftrag der Priester: Sie sollen den Menschen zeigen, wie man mich, den HERRN, erkennt. Wenn jemand einen Rat braucht, soll er bei ihnen Rat finden, denn ich, der allmächtige Gott, habe sie zu meinen Boten ernannt“ (2,7; Hfa).

Die Herausforderung für uns alle ist:

1.\tDer feste Entschluss, Gottes Namen zu ehren
„Gebt mir die Ehre, die mir gebührt“ (2,2; Hfa).

2.\t„Leben und Frieden“ zu empfangen
Gott hat verheißen, uns „Leben und Frieden“ (2,5a) zu geben – zwei der größten Segnungen, die du überhaupt empfangen kannst.

3.\tGott mit Ehrfurcht und Ehrerbietung anzubeten
So sollte unsere Antwort auf Gottes außerordentliche Güte und Großzügigkeit aussehen: „Sie hatten Ehrfurcht vor mir und ehrten meinen Namen“ (2,5b).

4.\tDie Wahrheit zu lehren
„Sie verkündeten dem Volk meine Weisungen unverfälscht und gaben zuverlässig Auskunft“ (2,6a; GNB).

5.\tGerecht zu leben
„Sie lebten aufrichtig und in Frieden vor mir“ (6b). Christliche Leiter müssen ein Vorbild für heiliges Leben sein.

6.\tAnderen zu helfen und in eine Beziehung mit Gott zu finden
„… und [sie] bewahrten viele davor sich schuldig zu machen“ (2,6b).

Dann spricht Maleachi über Beziehungen. Er kritisiert ihre Ehen mit Nichtjuden (2,11). Davon wird auch an anderen Stellen in der Bibel abgeraten (s. 2. Korinther 6,14). Das ist ein schwieriges Thema. Maleachis Bilder können uns helfen zu verstehen, warum Mischehen keine gute Idee sind. Er spricht von einer Ungläubigen als „[Tochter] eines ausländischen Gottes“ (2,11), was die Konkurrenz der Religionen zum Ausdruck bringt.

Wir alle haben religiöse Vorstellungen und Überzeugungen, selbst wenn es der Glaube ist, dass es keinen Gott gibt. Sich mit jemandem zu verbinden, der einen anderen Glauben hat, kann uns am Ende von Gott entfernen.

Gottes Plan ist, dass Kinder im geschützten Raum einer Ehe groß werden: „Hat Gott euch nicht zu einem Leib und einem Geist vereint? Und warum hat er das getan? Er wollte, dass eure Nachkommen zu seinem Volk gehören. Darum nehmt euch in Acht und haltet euch an den Treueeid, den ihr einst euren Frauen geschworen habt. Denn der HERR, der allmächtige Gott Israels, sagt: ‚Ich hasse Ehescheidung, … Darum nehmt euch in Acht und brecht euren Frauen nicht die Treue‘“ (2,15-16; Hfa).

Diese Worte mögen harsch in den Ohren klingen, aber sie sind als Erinnerung daran gedacht, wie groß Gottes Liebe und wie wichtig Ihm die Ehe ist. Gerade weil die Ehe etwas so Wundervolles ist, ist Er so entschieden gegen alles, was sie gefährdet.

Untreue beginnt im Herzen: „Darum so seht euch vor in eurem Geist und brecht nicht die Treue“ (2,16b; LUT).

Gebet

Herr, ich danke Dir für Jesus, der kam, damit Vergebung möglich wurde. Hilf meinem Herzen und meinem Geist, dass ich nicht die Treue breche.

Pippa fügt hinzu

Psalm 143,8

„Lass mich schon am Morgen deine Gnade erfahren, denn ich vertraue auf dich. Zeige mir einen Weg, den ich gehen soll, denn ich habe dich darum gebeten.“

Mein Tag verläuft immer besser, wenn ich am Morgen in der Bibel gelesen und eine Bestätigung von Gottes bedingungsloser Liebe zu mir gefunden habe. Ohne diese Zeit mit Gott fühlt es sich an, als verließe ich das Haus ohne Jacke – so, als ob etwas Wichtiges fehlt.

Vers des Tages

Psalm 143,8b

Zeige mir, wohin ich gehen soll,
 denn nach dir sehne ich mich.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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