Wie du etwas bewegen kannst
Einführung
In einem Interview mit dem Time Magazine im Mai 1963 erzählte der große schweizer Theologe Karl Barth, dass er jungen Theologen rate, sowohl Bibel als auch Zeitung zu lesen. Letztere sollten sie jedoch vor dem Hintergrund der Bibel lesen.
Nachrichten lesen, ansehen oder hören, kann einen leicht deprimieren. Man kann den Eindruck gewinnen, das Böse würde über das Gute triumphieren. Die Pläne der Bösen scheinen aufzugehen, während die Guten Opfer von Terror, Krieg, Armut und Unrecht werden.
Deshalb müssen wir unbedingt die Stimme des Heiligen Geistes und Gottes Wort hören. Beim Studium der Bibel sehen wir, wie das Gute über das Böse siegt. Jeder unserer heutigen Abschnitte lehrt uns, dass das Böse am Ende nicht triumphieren wird. Außerdem kannst du in dem Ringen zwischen Gut und Böse eine Rolle spielen und etwas bewegen.
Psalm 140,7–14
7 Ich aber sage: HERR, du bist mein Gott!
Höre mich, wenn ich zu dir um Hilfe rufe!
8 HERR, mein Gott, schon oft warst du meine Rettung.
Als der Kampf um mich tobte, hast du mich beschützt.
9 So hilf mir auch jetzt: Durchkreuze die Pläne der Unheilstifter,
lass ihre bösen Vorhaben misslingen,
damit sie nicht noch überheblicher werden!
10 Lass sie selbst von dem Leid überwältigt werden,
das sie mir zufügen wollten!
11 Sprich ihnen das Urteil: Lass glühende Kohlen auf sie fallen,
stürze sie ins Feuer, in tiefe Schluchten,
aus denen sie nicht mehr entkommen können!
12 Wer den guten Ruf eines anderen zerstört,
der soll in diesem Land kein Glück haben.
Und wer vor brutaler Gewalt nicht zurückschreckt,
der soll vom Unglück verfolgt werden.
13 Ich weiß, dass der HERR den Unterdrückten beisteht
und den Wehrlosen zu ihrem Recht verhilft.
14 Deshalb werden dich, HERR, alle preisen, die zu dir gehören.
Deine Nähe erfährt jeder, der aufrichtig mit dir lebt.
Kommentar
Bitte Gott um Hilfe, dass das Gute triumphiert
In einer für arme und bedürftige Menschen so ungerechten Welt wird Gott den Armen Recht verschaffen und die Sache der Bedürftigen hochhalten. Wir wissen, dass am Ende die Gerechten den Namen Gottes preisen und bis in alle Ewigkeit vor Ihm leben werden (13-14).
David ist umgeben von Unruhestiftern (10), die nicht vor Gewalt zurückschrecken (12). Manche teilen körperlich aus, andere mit Worten; aber beides kann gleichermaßen Schaden anrichten. Da ruft David aus: „Herr … Lass ihre schlimmen Vorhaben nicht gelingen“ (9).
Er beendet den Psalm voller Vertrauen: „Ich weiß aber, dass der Herr denen hilft, die bedrängt werden und dass er die Rechte der Armen schützt. Die Gottesfürchtigen loben deinen Namen, denn sie werden in deiner Gegenwart leben“ (13-14).
Gebet
Offenbarung 2,18–3,6
Der Brief an die Gemeinde in Thyatira
18 »Schreib an den Engel der Gemeinde in Thyatira:
Dies sagt dir der Sohn Gottes, dessen Augen wie die Flammen eines Feuers leuchten und dessen Füße wie glühende Bronze glänzen. 19 Ich sehe alles, was du tust. Ich weiß, mit welcher Liebe du mir dienst und mit welcher Treue du am Glauben festhältst. Ich kenne deinen Dienst für andere und deine Standhaftigkeit. Und heute setzt du dich noch mehr ein als früher.
20 Trotzdem habe ich etwas an dir auszusetzen: Du unternimmst nichts gegen Isebel, die sich als Prophetin ausgibt. Durch ihre Lehre verführt sie die Menschen, die mir dienen, zu sexueller Unmoral und ermuntert sie, ohne Bedenken das Fleisch der Götzenopfer zu essen. 21 Ich habe ihr genug Zeit gegeben, ihr Leben zu ändern. Aber sie weigert sich, umzukehren und ihr unmoralisches Leben aufzugeben. 22 Darum werfe ich sie aufs Krankenbett. Und auch ihre Liebhaber werden schwer leiden müssen, wenn sie sich nicht vom bösen Treiben dieser Frau abwenden. 23 Alle ihre Anhänger werde ich dem Tod ausliefern. Dann werden alle Gemeinden wissen, dass ich die Menschen durch und durch kenne, selbst ihre geheimsten Gedanken und Wünsche. Und ich werde jeden von euch nach dem richten, was er getan hat.
24 Allen anderen in Thyatira, die dieser Irrlehre nicht gefolgt sind und sich auf diese sogenannten tiefen Erkenntnisse über den Satan nicht eingelassen haben, will ich keine zusätzlichen Lasten auferlegen. 25 Haltet nur unerschütterlich an dem fest, was ihr habt, bis ich komme.
26 Wer durchhält und den Sieg erringt, wer bis zuletzt nach meinem Willen lebt, dem werde ich Macht über die Völker der Erde geben. 27 Mit eisernem Zepter wird er über sie herrschen und sie zerbrechen wie Tongefäße. 28 Und wie mein Vater mir Macht und Herrschaft gab, will ich sie auch jedem geben, der im Glauben festbleibt. Als Zeichen der Macht schenke ich ihm den Morgenstern. 29 Wer Ohren hat, soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt.«
Der Brief an die Gemeinde in Sardes
3 1 »Schreib an den Engel der Gemeinde in Sardes: Das sagt der, dem die sieben Geister Gottes dienen und der die sieben Sterne in seiner Hand hält. Ich weiß alles, was du tust. Du giltst als lebendige Gemeinde, aber in Wirklichkeit bist du tot. 2 Wach auf und stärke, was bei euch noch lebendig ist, bevor auch das noch stirbt. Denn ich sehe, dass deine Taten vor Gott nicht bestehen können. 3 Hast du denn ganz vergessen, wie du Gottes Botschaft gehört und aufgenommen hast? Besinn dich wieder darauf und kehr um zu Gott. Wenn du nicht wach wirst, werde ich plötzlich da sein, unerwartet wie ein Dieb. Und du wirst nicht wissen, wann ich komme.
4 Aber auch bei euch in Sardes sind einige, denen der Schmutz dieser Welt nichts anhaben konnte. Sie werden immer bei mir sein und weiße Kleider tragen; denn sie sind es wert. 5 Wer durchhält und den Sieg erringt, der wird solch ein weißes Kleid tragen. Ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens streichen, sondern mich vor meinem Vater und seinen Engeln zu ihm bekennen. 6 Wer Ohren hat, soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt.«
Kommentar
Sei jemand, der Böses mit Gutem überwindet
Wenn wir heute in Jesu Worten an die sieben Gemeinden weiterlesen, sehen wir, dass der Kampf zwischen Gut und Böse nicht nur zwischen der Kirche und der Welt, sondern auch innerhalb der Kirche selbst stattfindet. Denen, die das Böse überwinden, gibt Jesus erstaunliche und wunderbare Verheißungen.
1.\tFühre ein heiliges Leben
Die Gemeinde in Thyatira wird für ihre Liebe, ihren Glauben, ihre Dienstbereitschaft, für ihr Durchhaltevermögen und persönliches Wachstum gelobt: „ich kenne deine Liebe, deinen Glauben, deinen Dienst und deine Geduld. Und ich sehe, dass du darin ständig Fortschritte machst“ (2,19).
Doch Jesus spricht ihre vermeintliche Toleranz an. Heute wird „Toleranz“ als eine der größten Tugenden durchweg positiv bewertet. Toleranz ist eine wichtige Eigenschaft, aber sie hat ihre Grenzen; und einige Formen der Toleranz sind nicht gut.
Jesus kritisiert die Gemeinde in Thyatira, weil sie sexuelle Morallosigkeit toleriert: „Du lässt zu, dass diese Frau - Isebel, die sich eine Prophetin nennt - meine Diener vom richtigen Weg abbringt. Sie verführt sie dazu, Götzen anzubeten, von dem Fleisch der Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben. Ich habe ihr Zeit zur Buße gegeben, aber sie will ihr unzüchtiges Verhalten nicht aufgeben“ (20-21).
Die Kultur, in der wir leben, ermuntert zu sexueller Aktivität und Selbsterfüllung. Für die Bibel ist Geschlechtsverkehr ein außerordentlich wertvolles Gut, das im Kontext einer liebevollen Ehe seinen Platz hat. Aber alles außerhalb davon, wie z.B. Sex mit wechselnden Partnern, Pornografie u.v.m. erkennt die Bibel als zerstörerisch und wenig hilfreich. Wir wissen nicht, welcher Gestalt Isebels Unzucht war – doch sind die Verse eine Erinnerung daran, wie wichtig sexuelle Reinheit ist.
Jesus warnt vor den negativen Folgen, „wenn sie sich nicht vom bösen Treiben dieser Frau abwenden“ (22b). Der „Sohn Gottes, dessen Augen wie Feuerflammen sind und dessen Füße glänzen wie im Feuer gereinigtes Erz“ (2,18), ist der, „der die Gedanken und Absichten eines jedes Menschen kennt. Und [er wird] jedem von euch geben, was er verdient“ (23).
Das sind keine verurteilenden Worte, denn sie gehen mit dem Aufruf zur Umkehr einher. Tatsächlich hatte „Isebel“ Gelegenheit zur Buße (21). Wenn wir eine sexuelle Sünde begehen, ist es wichtig, uns zu erinnern, dass Vergebung möglich ist. Wir sollten also nicht verzweifelt sondern dankbar mit Buße und Umkehr auf diese Verse antworten.
Die Kirche soll ein heiliger Ort sein. Jesus verheißt „Allen, die den Sieg erringen und sich bis zuletzt an das halten, was ich gelehrt und vorgelebt habe, werde ich Macht über die Völker geben… Es ist dieselbe Macht, die ich von meinem Vater bekommen habe“ (2,26.28a). Er wird Seine Autorität mit Seinen treuen Nachfolgern teilen.
Du wirst ebenfalls an Seiner Herrlichkeit teilhaben: „Als Zeichen der Macht schenke ich ihm den Morgenstern“ (28b; Hfa). Wenn du dich von der Finsternis der Sünde abwendest, wirst du das Licht göttlicher Herrlichkeit im Gesicht Jesu Christi erblicken. Wie groß dein gegenwärtiges Ringen um Heiligkeit auch sein mag, eines Tages wird dich dieser Stern (Jesus) vollkommen und ewig erfüllen.
2.\tSei authentisch
Heiligkeit meint nicht Vollkommenheit, sondern leben mit Integrität. Also das Gegenteil von Heuchelei. Es bedeutet, echt, ehrlich und authentisch zu sein.
Die Gemeinde in Sardes hatte den Ruf, lebendig zu sein. Tatsächlich aber war sie tot (3,1). Sie sah aktiv aus; wie eine Gemeinde, die es sich lohnen könnte zu besuchen. Aber sie war selbstgefällig geworden. Jesus will sie wachrütteln: „Denke daran zurück, wie du die Botschaft empfangen und gehört hast; halte daran fest und wende dich wieder zu mir!“ und warnt, „Wenn du nicht aufwachst, werde ich so unerwartet und plötzlich wie ein Dieb über dich kommen. (3,3). Sie hatten das Evangelium gehört und den Heiligen Geist empfangen und sich dann in weltlichen Dingen verloren.
Die Vorwürfe gegen Sardes lauteten Heuchelei und Unglaubwürdigkeit. Echtheit und Glaubwürdigkeit sind verlangt. Es gab ein paar in der Gemeinde, „die ihre Kleider nicht beschmutzt haben“ (3,4a). „Weiß gekleidet werden sie mit [Jesus] gehen, denn sie sind es wert“ (4b).
Und wieder macht Jesus eine erstaunliche Zusage: „Wer siegreich ist, wird in weiße Kleider gekleidet werden. Und ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens löschen, sondern vor meinem Vater und seinen Engeln bekennen, dass er zu mir gehört“ (3,5).
Gebet
Ester 1,1–2,18
Xerxes zeigt seine königliche Macht
1 1 Zu der Zeit, als Xerxes König von Persien war, gehörten zu seinem Reich 127 Provinzen; sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Indien bis nach Äthiopien. 2 Er regierte von der Residenz Susa aus. 3 In seinem 3. Regierungsjahr gab er ein rauschendes Fest für seine hohen Beamten und Würdenträger. Eingeladen waren die Heerführer von Persien und Medien, der Hofadel und die Statthalter der Provinzen.
4 Sechs Monate lang stellte Xerxes die unvergleichliche Pracht seines Königreichs und seine große Macht zur Schau. 5 Danach lud der König auch die Bewohner der Residenz Susa zu einem Fest. Alle, vom Vornehmsten bis zum Einfachsten, feierten sieben Tage lang im Hof des Palastgartens. 6 Zwischen Marmorsäulen hingen weiße und violette Vorhänge aus wertvollen Baumwollstoffen und Leinen, befestigt mit weißen und purpurroten Schnüren und silbernen Ringen. Die Gäste lagen auf Kissen, die mit goldenem und silbernem Brokatstoff überzogen waren. Der Boden des Hofes bestand aus einem Mosaik von bunten, kostbaren Marmorsteinen und Perlmutt. 7 Man trank aus goldenen Gefäßen, von denen keines dem anderen glich. Der König ließ edlen Wein in Hülle und Fülle ausschenken. 8 Jeder konnte trinken, so viel er wollte. Denn der König hatte angeordnet, dass seine Diener sich ganz nach den Wünschen der Gäste richten sollten.
Königin Wasti wird verstoßen
9 Königin Wasti gab im Inneren des Palasts ein Fest für die Frauen.
10 Am siebten Tag des Festes, als der König vom Wein angeheitert war, rief er die sieben Eunuchen zu sich, die ihn persönlich bedienten: Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas. 11 Er befahl ihnen, die Königin zu holen, geschmückt mit dem königlichen Diadem. Denn er wollte seinen obersten Beamten und allen Gästen zeigen, wie wunderschön sie war. 12 Doch Königin Wasti weigerte sich, der Aufforderung des Königs zu folgen. Da packte den König der Zorn.
13 Er beriet sich sofort mit dem Rat der Weisen. Es waren geschichtskundige Männer und Rechtsgelehrte, die dem König bei allen Entscheidungen zur Seite standen. 14 Sie hießen Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena und Memuchan. Diese sieben Fürsten aus den Völkern der Meder und Perser waren die Vertrauten des Königs. Sie durften jederzeit zu ihm und nahmen nach ihm den ersten Rang im Königreich ein.
15 »Was soll nach dem Gesetz mit Königin Wasti geschehen?«, fragte Xerxes. »Sie hat sich meinem Befehl widersetzt, den ihr meine Eunuchen überbracht haben.«
16 Memuchan antwortete: »Königin Wasti ist nicht nur am König schuldig geworden, sondern auch an seinen Fürsten und am ganzen Volk in allen Provinzen des Reiches. 17 Was sie getan hat, wird bei allen Frauen bekannt werden. Sie werden ihre Männer verachten und sagen: ›König Xerxes hat Königin Wasti befohlen, vor ihm zu erscheinen; aber sie kam einfach nicht!‹ 18 Noch heute werden sich die Frauen der Fürsten von Persien und Medien ihren Männern gegenüber genauso respektlos verhalten, sobald sie erfahren, was die Königin getan hat. Das wird viel böses Blut geben!
19 Wenn es dem König gefällt, möge er in einem Erlass verkünden, dass Königin Wasti nie mehr zu ihm kommen darf. Dieser Befehl muss Teil der Gesetze der Meder und Perser werden, damit er nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Der König sollte eine andere Frau zur Königin erwählen, die sich dafür als würdig erweist. 20 Wenn man diesen Erlass im ganzen Reich bekannt gibt, werden alle Frauen ihre Männer achten, in den einfachen wie in den vornehmen Familien.«
21 Dieser Vorschlag gefiel dem König und seinen Fürsten. Wie Memuchan geraten hatte, 22 schickte Xerxes einen Erlass in alle Provinzen seines Reiches. Jede Volksgruppe erhielt das Schreiben in ihrer eigenen Schrift und Sprache. So wollte der König dafür sorgen, dass jeder Mann in seinem Haus das Sagen hatte. Außerdem ordnete er an, in jeder Familie solle die Sprache des Mannes gesprochen werden.
Eine neue Königin wird gesucht
2 1 Als sich der Zorn des Königs gelegt hatte, dachte er zurück an das, was Wasti getan hatte, und an seinen Erlass gegen sie. 2 Da schlugen ihm seine Diener vor: »Man könnte doch für den König schöne Mädchen suchen, die noch Jungfrauen sind. 3 In allen Provinzen seines Reiches sollen Beamte des Königs solche Mädchen auswählen und in seinen Harem nach Susa bringen. Dort kommen sie in die Obhut des Eunuchen Hegai, der ja auch für die Frauen des Königs verantwortlich ist. Sie werden alle Schönheitsmittel bekommen, die sie brauchen. 4 Das Mädchen, das dem König am besten gefällt, soll an Wastis Stelle Königin werden.« Der König war einverstanden und folgte dem Rat seiner Diener.
5 In der Residenz Susa wohnte ein Jude namens Mordechai aus dem Stamm Benjamin. Er war ein Sohn von Jaïr und Enkel von Schimi aus der Sippe Kisch. 6 Mordechais Vorfahren befanden sich unter den Gefangenen, als König Nebukadnezar damals König Jojachin von Juda und einen Teil der jüdischen Bevölkerung nach Babylonien verschleppte. 7 Mordechai hatte eine Kusine namens Hadassa, die auch Esther genannt wurde. Ihre Eltern lebten nicht mehr, deshalb hatte Mordechai sie als Pflegetochter angenommen. Sie war sehr schön, und ihre Gestalt war besonders anmutig.
8 Als nun der Erlass des Königs verkündet wurde, brachte man viele Mädchen in die Residenz Susa, wo Hegai sich um sie kümmerte, der die Verantwortung für den königlichen Harem hatte. Auch Esther war unter ihnen. 9 Sie gefiel Hegai ganz besonders und gewann seine Gunst. Er versorgte sie mit den besten Schönheitsmitteln und mit den gesündesten Speisen. Dann gab er ihr sieben ausgewählte Dienerinnen aus dem Königspalast und wies ihr die schönsten Räume des Harems zu.
10 Ihre jüdische Abstammung verschwieg Esther; so hatte es ihr Mordechai eingeschärft. 11 Mordechai kam jeden Tag zum Hof des Harems, um zu erfahren, ob es ihr gut ging und was man mit ihr vorhatte.
12-13 Vor der Begegnung mit König Xerxes pflegten sich die Mädchen sechs Monate lang mit Myrrhenöl und sechs Monate mit Balsamöl und anderen Schönheitsmitteln, so wie es vorgeschrieben war. Jedes Mädchen, das an der Reihe war, vor dem König zu erscheinen, konnte sich selbst im Harem Kleider und Schmuck aussuchen. 14 Am Abend ging es in den Palast, und am nächsten Morgen kehrte es in den zweiten Harem zurück. Dort wohnten die Nebenfrauen des Königs, für die der königliche Eunuch Schaaschgas verantwortlich war. Keines der Mädchen durfte noch einmal zum König kommen, es sei denn, es hatte ihm ganz besonders gefallen und er ließ es mit Namen rufen.
Xerxes ernennt Esther zur Königin
15 So kam auch Esther an die Reihe, die Tochter von Abihajil, dessen Neffe Mordechai sie als Pflegetochter angenommen hatte. Sie suchte ihre Kleider und ihren Schmuck nicht selbst aus, sondern folgte dem Rat von Hegai. Alle, die sie sahen, bewunderten ihre Schönheit. 16 Im Monat Tebet, dem 10. Monat seines 7. Regierungsjahrs, wurde Esther zu Xerxes in den Palast gebracht.
17 Der König gewann Esther lieber als jede andere Frau. In seinen Augen stellte sie alle anderen Mädchen weit in den Schatten. Darum setzte er ihr das königliche Diadem auf und ernannte sie an Wastis Stelle zur Königin. 18 Ihr zu Ehren lud er die Beamten und die anderen führenden Männer seines Reiches zu einem großen Fest ein. Er befreite die Bewohner der Provinzen von ihren Steuern und ließ großzügige Geschenke verteilen.
Kommentar
Sie zu, wie Gott Böses in Gutes umkehrt
Ein einzelner Mensch kann etwas bewegen. Ester war eine der Retterinnen des jüdischen Volkes. Sie war eine Waise (2,7). Sie war wunderschön (2,7) und liebreizend: „Alle, die sie sahen, waren voller Bewunderung“ (2,15b). Sie war ihren Adoptiveltern gehorsam: „Sie befolgte Mordechais Befehl genauso, wie sie es getan hatte, als sie noch von ihm erzogen wurde“ (2,20). Ihr Auftrag war so relevant, dass er eine lange Zeit der Vorbereitung bedurfte.
Ester ist eines von zwei Büchern im Alten Testament, das nach einer Frau benannt ist (das andere ist Rut). Es ist eines von zwei Büchern des Alten Testaments, in dem Gott nicht namentlich erwähnt wird (das andere ist das Hohelied der Liebe). Die Ereignisse, die es beschreibt, fanden in der Regierungszeit des Persischen Königs Xerxes statt (486-465 v.Chr.).
Im Alter von ca. 35 Jahren erbte Xerxes ein riesiges Reich, dessen Fläche die Gebiete des heutigen Iran, Irak, Ägyptens und Äthiopiens sowie einige Teile Indiens umfasste (1,1).
Das Buch Ester ist eine Momentaufnahme jüdischer Geschichte, wo es dem jüdischen Volk gelang, sein Schicksal gegen die zu wenden, die es auslöschen wollten.
In der Einleitung zum Buch Ester schreibt Eugene Peterson, „Egal wie viele von ihnen du umbringst, du kannst die Gemeinschaft von gottesfürchtigen, Gott dienenden, Gott anbetenden Menschen, die über die ganze Welt zerstreut sind, nicht auslöschen. Das ist immer noch das letzte Wort.“
Wir werden in den nächsten Tagen noch viel von Esters außergewöhnlichen Fähigkeiten lesen. In unserem Abschnitt heute sehen wir, dass Gottes Hand schützend auf ihr lag. Er bereitete den Weg, damit sie das Schicksal ihres Volkes wenden und das Gute über das Böse triumphieren konnte.
Joyce Meyer schreibt, „Ich glaube, dass Gott wie für Ester auch für dein Leben eine große Berufung und ein Ziel hat. Dein Auftrag lautet wahrscheinlich nicht, eine ganze Nation zu befreien, aber wozu Gott dich auch berufen hat: es ist enorm wichtig. Was es auch ist, nimm dich der Sache mit Eifer an, bereite dich mit aller Gründlichkeit vor, damit du gerüstet bist, wenn die Zeit kommt zu handeln.“
Gebet
Pippa fügt hinzu
Ester 1,1 – 2,18
Esters Geschichte ist faszinierend und spannend. Ich habe mich oft gefragt, warum Königin Waschti sich weigerte, zu ihrem Mann, dem König zu gehen? Was auch immer ihre Gründe waren, es hatte schlimme Folgen für sie. Und es machte alle Männer nervös, dass sie die Kontrolle über ihre Frauen zu verlieren könnten. Es muss bessere Wege geben, respektiert zu werden, als Gesetze zu erlassen. Wahrscheinlich wäre es hilfreicher gewesen, die eine oder andere Frucht des Heiligen Geistes sichtbar werden zu lassen!
Vers des Tages
Offenbarung 3,6
Wer bereit ist zu hören, der höre auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“