Tag 333

Gottes perfektes Timing

Weisheit Psalm 135,13–21
Neues Testament 2. Petrus 3,1–18
Altes Testament Daniel 4,16–5,16

Einführung

Gott hat Seine eigene Zeitvorstellung: „ein Tag für den Herrn ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag“ (2. Petrus 3,8). Sein Timing ist perfekt: nie zu früh, nie zu spät. Gott ist nie in Eile und kommt doch immer zur rechten Zeit.

In unseren Abschnitten heute sehen wir, dass der Herr auch über die Zukunft souverän herrscht. (Daniel 4,32). „Wir aber erwarten den neuen Himmel und die neue Erde“ (2. Petrus 3,13). Gott wird Sein Volk rechtfertigen (Psalm 135,14).

Aber was tun, während du darauf wartest, dass Gott tut, was Er verheißen hat?

Weisheit

Psalm 135,13–21

13 HERR, dein Name währet ewiglich,
 dein Ruhm, HERR, währet für und für.
14 Denn der HERR schafft Recht seinem Volk
 und wird seinen Knechten gnädig sein.

15 Die Götzen der Heiden sind Silber und Gold,
 gemacht von Menschenhänden.
16 Sie haben Mäuler und reden nicht,
 sie haben Augen und sehen nicht,
17 sie haben Ohren und hören nicht,
 auch ist kein Odem in ihrem Munde.
18 Die solche Götzen machen, sind ihnen gleich,
 alle, die auf sie hoffen.

19 Das Haus Israel lobe den HERRN!
 Lobet den HERRN, ihr vom Hause Aaron!
20 Ihr vom Hause Levi, lobet den HERRN!
 Die ihr den HERRN fürchtet, lobet den HERRN!
21 Gelobt sei der HERR aus Zion,
 der zu Jerusalem wohnt!

Halleluja!

Kommentar

Vertrau auf den Herrn

Wenn es scheint, als beantworte Gott deine Gebete nicht, kann es passieren, dass du aufhörst, auf Ihn zu vertrauen und beginnst, anderen „Göttern“ nachzujagen.

Auf den Herrn zu vertrauen mag ein wenig altmodisch klingen, aber der Psalmist schreibt, „HERR, dein Name wird nie in Vergessenheit geraten; dich wird man rühmen, solange es Menschen gibt“ (135,13; Hfa).

Eine große biblische Wahrheit ist, dass du wirst, wie das/der, auf das/den du vertraust. Wenn du auf „Götzen … aus Silber oder Gold” setzt, wirst du werden wie sie: geistlich tot, blind und taub (15-17). Wenn du auf Gott vertraust, wirst du erfüllt werden mit Leben und Freude, während du Ihm immer ähnlicher wirst.

Vertraue weiter auf Gott, „Denn der Herr wird seinem Volk zum Recht verhelfen und sich über die erbarmen, die ihm dienen“ (135,14). Deshalb sollst du den Herrn preisen und ehren (19-21).

Verlass dich vollkommen auf Gott, und schau auf Ihn, dass Er dir zu deinem Recht verhilft. Hab Geduld, wenn sich die Dinge nicht wie erhofft entwickeln. Hör auf, Gott immer einen Schritt voraus sein zu wollen. Sein Timing ist perfekt. Vertrau Ihm.

Gebet

Herr, auf Dich allein vertraue ich. Bitte hilf mir, wie Du zu werden – erfüllt mit Liebe, Freude und Frieden.
Neues Testament

2. Petrus 3,1–18

Gewissheit über das Kommen des Herrn

3 1 Dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, ihr Lieben; in beiden erwecke ich euren lauteren Sinn und erinnere euch, 2 dass ihr gedenkt an die Worte, die zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an das Gebot des Herrn und Heilands, das verkündet ist durch eure Apostel.

3 Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen 4 und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist. 5 Denn sie wollen nichts davon wissen, dass der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort; 6 dadurch wurde damals die Welt in der Sintflut vernichtet. 7 So werden auch jetzt Himmel und Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen.

8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. 9 Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.

10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr zu finden sein.

11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, wenn die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen. 13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

Folgerung und Ermahnung

14 Darum, ihr Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet, 15 und erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung, wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat. 16 Davon redet er in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen verdrehen werden, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis.

17 Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch den Irrtum dieser ruchlosen Leute mitgerissen werdet und euren festen Halt verliert. 18 Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen.

Kommentar

Wende dich zum Herrn

Wenn du das Böse in der Welt siehst – die vielen Kriege, all die Gewalt, institutionalisierte Folter, die schrecklichen Verbrechen und das Leid – dann fragst du dich vielleicht, warum Jesus nicht jetzt wiederkommt und Sich darum kümmert.

Warum wartet Gott noch? Warum ist der Herr noch nicht zurück?

Petrus warnt, dass die Menschen uns verspotten werden: „Wo ist denn nun euer Christus?“ (4a; Hfa). Er sagt, es gibt einen guten Grund, dass Er Seine Rückkehr hinauszögert: Er möchte den Menschen Zeit für Buße und Umkehr geben.

Gott hat keine Eile. „Ein Tag ist für ihn wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein einziger Tag“ (3,8; GNB).

Gott lässt Sich nicht Zeit, Sein Versprechen einzulösen, sondern „er wartet, weil er Geduld mit uns hat. Denn er möchte nicht, dass auch nur ein Mensch verloren geht, sondern dass alle Buße tun und zu ihm umkehren“ (3,9). „Wenn manche also meinen, Gott würde die Erfüllung seiner Zusage hinauszögern, dann stimmt das einfach nicht. Gott kann sein Versprechen jederzeit einlösen. Aber er hat Geduld mit euch und will nicht, dass auch nur einer von euch verloren geht. Jeder soll Gelegenheit haben, zu Gott umzukehren“ (3,9; Hfa).

Bei Umkehr, wie das Wort schon sagt, handelt es sich um einen Richtungswechsel. Umkehr heißt, den schlechten Dingen deines Lebens den Rücken zu kehren und dich Jesus zuzuwenden. Indem Gott den Menschen Zeit für Buße und Umkehr gibt, hält Er die Tür für ihre Rettung liebevoll offen. „Gott wartet, damit die Menschen gerettet werden“ (3,15).

Das Thema Rettung ist eines der Hauptthemen der Paulusbriefe, auf die sich Petrus hier bezieht. Es ermutigt mich, wenn Petrus schreibt, „Manche seiner Aussagen sind schwer zu verstehen“ (3,16). Wenn du auch manchmal deine Mühe damit hast, bist du in guter Gesellschaft!

Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass Petrus sie dann mit dem Alten Testament vergleicht („mit den anderen Schriften“; 16). Damit zeigt er, dass die Urkirche und die Apostel die Schriften des Neuen Testaments als von derselben göttlichen Autorität wie die des Alten Testaments betrachteten.

Jesus wird zu einer Zeit kommen, in der wir nicht mit Ihm rechnen („wie ein Dieb“; 3,10). Die Welt, wie wir sie kennen, wird „verbrennen mit allem, was auf ihr ist“ (3,10; Hfa). Es wird „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ geben (3,13; LUT). Die neutestamentliche Vision der Zukunft sieht weniger die Menschen in den Himmel aufsteigen, als dass es „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ geben wird.

Immer wieder zeigt Petrus, dass Gott Seinem Wort und Seinen Zusagen treu ist (3,2.5.7.9.13). Es ist wahr: was Gott sagt, wird gewiss eintreten.

Wir bereiten uns auf diese sichere, wenn auch hinausgezögerte Zukunft vor, indem wir „ein Leben führen, das heilig ist und Gott ehrt“ (3,11) und jeden Tag mit Seiner Rückkehr rechnen. „Lebt so, dass ihr euch nichts vorzuwerfen habt und dem Herrn ohne Schuld und im Frieden gegenübertreten könnt“ (14b; Hfa). Und „Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus“ (3,18).

Gnade, das ist unverdiente Liebe. Du wächst in der Gnade, wenn du dich dem Herrn zuwendest, dich in allen Situationen auf Ihn verlässt, Ihm jeden Tag deine Nöte und Bedürfnisse vorträgst, und freudig auf Seine Rückkehr hoffst.

Gebet

Herr, während ich auf Deine Ankunft warte, hilf mir, ein reines und tadelloses Leben im Frieden mit Gott zu führen (3,14).
Altes Testament

Daniel 4,16–5,16

16 Da entsetzte sich Daniel, der auch Beltschazar heißt, eine Zeit lang, und seine Gedanken beunruhigten ihn. Aber der König sprach: Beltschazar, lass dich durch den Traum und seine Deutung nicht beunruhigen.

Beltschazar fing an und sprach: Ach, mein Herr, dass doch der Traum deinen Feinden und seine Deutung deinen Widersachern gelte! 17 Der Baum, den du gesehen hast, der groß und mächtig wurde und dessen Höhe an den Himmel reichte und der zu sehen war auf der ganzen Erde, 18 dessen Laub dicht und dessen Frucht reichlich war, sodass er Nahrung für alle gab, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und auf dessen Ästen die Vögel des Himmels saßen – 19 das bist du, König, der du so groß und mächtig bist; denn deine Macht ist groß und reicht bis an den Himmel und deine Gewalt bis ans Ende der Erde.

20 Dass aber der König einen heiligen Wächter gesehen hat vom Himmel herabfahren, der sagte: »Haut den Baum um und zerstört ihn, doch den Stock mit seinen Wurzeln lasst in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase liegen, und vom Tau des Himmels soll er nass werden und mit den Tieren des Feldes zusammenleben, bis über ihn sieben Zeiten hingegangen sind«;

21 das, König, bedeutet – und zwar erging es als Ratschluss des Höchsten über meinen Herrn, den König –: 22 Man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du musst bei den Tieren des Feldes bleiben, und man wird dich Kraut fressen lassen wie die Rinder, und du wirst vom Tau des Himmels nass werden, und sieben Zeiten werden über dich hingehen, bis du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. 23 Wenn aber gesagt wurde, man sollte dennoch den Stock des Baumes mit seinen Wurzeln übrig lassen, das bedeutet: Dein Königreich soll dir erhalten bleiben, sobald du erkannt hast, dass der Himmel die Gewalt hat. 24 Darum, mein König, lass dir meinen Rat gefallen und mache dich los und ledig von deinen Sünden durch Gerechtigkeit und von deiner Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird es dir lange wohlergehen.

25 Dies alles widerfuhr dem König Nebukadnezar. 26 Denn nach zwölf Monaten, als der König auf dem Dach des königlichen Palastes in Babel sich erging, 27 hob er an und sprach: Das ist das große Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit.

28 Ehe noch der König diese Worte ausgeredet hatte, kam eine Stimme vom Himmel: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Dein Königreich ist dir genommen, 29 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du sollst bei den Tieren des Feldes bleiben; Kraut wird man dich fressen lassen wie die Rinder, und sieben Zeiten sollen hingehen, bis du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will.

30 Im gleichen Augenblick wurde das Wort erfüllt an Nebukadnezar, und er wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen; und er fraß Kraut wie die Rinder, und vom Tau des Himmels wurde sein Leib nass, bis sein Haar wuchs so groß wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelklauen wurden.

31 Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder, und ich lobte den Höchsten.

 Ich pries und ehrte den, der ewig lebt,
  dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt,
 32 gegen den alle, die auf Erden wohnen,
  für nichts zu rechnen sind. Er macht's, wie er will,
 mit dem Heer des Himmels und mit denen,
  die auf Erden wohnen.
 Und niemand kann seiner Hand
  wehren noch zu ihm sagen: Was machst du?

33 Zur selben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurück, und meine Herrlichkeit und mein Glanz kamen wieder an mich zur Ehre meines Königreichs. Und meine Räte und Mächtigen suchten mich auf, und ich wurde wieder über mein Königreich eingesetzt und gewann noch größere Macht. 34 Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz einherschreitet, den kann er demütigen.

Belsazars Gastmahl

5 1 König Belsazar machte ein herrliches Mahl für seine tausend Mächtigen und soff sich voll mit ihnen. 2 Und als er betrunken war, ließ er die goldenen und silbernen Gefäße herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der König mit seinen Mächtigen, mit seinen Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus tränke. 3 Da wurden die goldenen und silbernen Gefäße herbeigebracht, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden waren; und der König, seine Mächtigen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus. 4 Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, bronzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter.

5 Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand im Königspalast. Und der König erblickte die Hand, die da schrieb. 6 Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, sodass seine Glieder schwach wurden und ihm die Knie schlotterten.

7 Und der König rief laut, dass man die Zauberer, Wahrsager und Sternkundigen herbeiholen sollte. Und er ließ den Weisen von Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und als der Dritte in meinem Königreich herrschen.

8 Da wurden alle Weisen des Königs hereingeführt, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem König kundtun. 9 Darüber erschrak der König Belsazar noch mehr und verlor seine Farbe ganz, und seinen Mächtigen wurde angst und bange.

10 Auf die Worte des Königs und seiner Mächtigen hin kam die Königinmutter in den Saal und sprach: Der König lebe ewig! Lass dich von deinen Gedanken nicht so erschrecken und entfärbe dich nicht! 11 Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Götter Weisheit. Und dein Vater, der König Nebukadnezar, setzte ihn über die Zeichendeuter, Zauberer, Wahrsager und Sternkundigen, dein eigener Vater, o König, 12 weil ein überragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand und Klugheit, Träume zu deuten, dunkle Rätsel zu erraten und Verschlungenes aufzulösen. Das ist Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet.

13 Da wurde Daniel vor den König geführt. Und der König sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? 14 Ich habe von dir sagen hören, dass du den Geist der Götter habest und Erleuchtung, Verstand und überragende Weisheit bei dir zu finden sei. 15 Nun hab ich vor mich rufen lassen die Weisen und Zauberer, damit sie mir diese Schrift lesen und kundtun sollen, was sie bedeutet; aber sie können mir nicht sagen, was das alles bedeutet. 16 Von dir aber höre ich, dass du Deutungen zu geben und Verschlungenes aufzulösen vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals tragen und als der Dritte in meinem Königreich herrschen.

Kommentar

Danke dem Herrn

Stolz kommt vor dem Fall. Das habe ich am eigenen Leib immer wieder festgestellt. Alles, was wir haben, kommt von Gott. Unser nächster Atemzug hängt von Ihm ab. Er steht über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dankbarkeit macht bescheiden.

„Die kritische Frage ist, ob du alles im Leben für selbstverständlich hältst, oder ob du es dankbar empfängst“, schrieb G.K. Chesterton.

Eine ermutigende Botschaft vom Herrn weiterzugeben, ist relativ einfach. Schwieriger ist es mit einer Ermahnung. Daniel fand diese Aufgabe verwirrend und besorgniserregend, aber er tat trotzdem, was der Herr ihm aufgetragen hatte (4,16ff).

Der Fehler, den Nebukadnezar beging, und der uns allen von Zeit zu Zeit unterläuft, war zu glauben, dass alles, was er erreicht hatte, sein eigener Verdienst war: „Ist es nicht dieses großartige Babel, das ich allein durch meine gewaltige Macht zur königlichen Residenz erbaut habe? Gereicht es mir nicht zu Ruhm und Ehre?“ (4,27). Hüte dich in diesem Kontext mit den Worten „ich“, „mein“, „mir“!

Die Lektion, die Gott Nebukadnezar erteilen musste (und manchmal auch uns), war, dass alles, was du hast, ein Geschenk Gottes ist – „bis du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will“ (4,29b; LUT).

Unsere Geistesgaben, Körper, Familien, Häuser, Intelligenz, unser Aussehen, Geld, unsere sportliche Fähigkeiten – sie alle sind Geschenke Gottes. Auf keinen deiner Erfolge solltest du mit Selbstbeweihräucherung oder Stolz, sondern mit Lob und Dank an Gott antworten – Ihn ehren und rühmen für das, was Er dir geschenkt hat (4,31-34).

Nebukadnezar hielt alles für selbstverständlich und dankte daher nicht dem Herrn; er gab Ihm nicht die Ehre für das, was Er für ihn getan hatte, sondern betrachtete seinen Erfolg als das Werk seiner eigenen Hände.

Als Nebukadnezar wieder bei Verstand war, erkannte er, dass alles von Gott war. Anstatt die Ehre für sich zu beanspruchen, „dankte [er] dem Höchsten, lobte ihn und gab dem, der ewig lebt, die Ehre“ (31-34).

Demut heißt nicht, so zu tun, als hättest du nicht, was dir gehört, sondern die Quelle anzuerkennen und demjenigen Lob und Dank zu zollen, dem es gebührt: „Nun lobe und preise ich, Nebukadnezar, den König, der im Himmel regiert. Ihm gebe ich die Ehre! Er ist zuverlässig und gerecht in allem, was er tut“ (4,34; Hfa).

Sein Zeugnis wird zusammengefasst mit den Worten, „Wer aber stolz und überheblich ist, den kann er stürzen“ (34b; Hfa).

Daniel sagt zu Nebukadnezar, „Nimm meinen Rat an, o König! Sag dich von allem Unrecht los und tu Gutes! Mach deine Verfehlungen wieder gut, indem du den Armen hilfst! Dann wird es dir vielleicht auch in Zukunft gut gehen“ (4,24; Hfa).

Die nächste Generation hatte aus dieser Lektion nichts gelernt. König Belsazar brach mit der Order, Gott allein anzubeten und rühmte sich der „babylonischen Götter aus Gold, Silber, Bronze, Eisen, Holz und Stein“ (5,4; Hfa).

Wie schon Nebukadnezar litt auch Belsazar unter einer tiefgreifenden Angst – er hatte keinen Frieden mit Gott. Gott warnte beide, sagte beiden, was sie tun müssten. Der Unterschied bestand darin, dass Nebukadnezar Buße tat, sich vor Gott demütigte, Gott anerkannte und Ihm dankte, während Besazar es nicht tat.

Daniel selbst war bekannt als Mann, der „mit Erkenntnis, Verstand und Weisheit gesegnet ist, von der Art, wie sie sonst nur bei den Göttern gefunden wird“ (5,11). Er war voll des Heiligen Geistes. Die Versuchung, stolz zu werden, muss groß gewesen sein. Doch Daniel blieb demütig abhängig von Gott, gab Ihm allen Ruhm, Ehre und Dank.

Gebet

Herr, danke dass Du für dieses Universum verantwortlich bist. Danke, dass alles, was ich besitze, von Dir kommt. Dir will ich alles Lob, alle Ehre und allen Ruhm geben.

Pippa fügt hinzu

2. Petrus 3,10

„Doch der Tag des Herrn wird so unerwartet kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel unter schrecklichem Lärm vergehen, und alles wird sich in Flammen auflösen; und die Erde wird mit allem, was auf ihr ist, dem Gericht ausgeliefert werden.“

Der „Tag des Herrn“ klingt ziemlich furchteinflößend, aber in Vers 11 heißt es dann einfach, dass wir „ein Leben führen [sollen], das heilig ist und Gott ehrt“. Und in Vers 12 steht, „Ihr solltet diesen Tag erwarten und ihn herbeisehnen“.

Vers des Tages

Psalm 135,14

Du, HERR, … erbarmst dich über alle, die dir dienen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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