Gut gemeinte Warnungen
Einführung
In der heutigen Zeit sind viele Waren des täglichen Bedarfs mit Warnungen versehen. Manche muten ausgesprochen seltsam an. Einige Beispiele:
Sainsbury‘s Erdnüsse: „Warnung – Enthält Nüsse“
Nytol Schlafmittel: „Warnung – Kann Schläfrigkeit verursachen“
Auf einem Bohrer für Heimwerker: „Nicht für den Gebrauch in einer Zahnarztpraxis geeignet“
Weil einige Warnungen geradezu absurd erscheinen, besteht die Gefahr, dass wir sie ignorieren. Aber nicht alle Warnungen sind so lächerlich.
Am 13. März 1991 kam es in dichtem Nebel zu einem der schlimmsten Unfälle auf englischen Straßen. Bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn M4 starben zehn Menschen und 25 wurden zum Teil schwer verletzt. Ein Mann, Alan Bateman, wurde dabei zum Held. Er kletterte aus seinem beschädigten Fahrzeug und versuchte vom Mittelstreifen aus, nachfolgende Fahrzeuge zu warnen. Nicht alle beachteten die Warnugen. Einige hupten ihn an und fuhren ungebremst ins Unfallende.
Alans Warnungen waren nicht nur heldenhaft; er handelte aus Liebe. Auch Jesus warnte häufig vor drohenden Gefahren (s. Matthäus 7,13.19.26-27). Jesus wusste, dass es auf lange Sicht liebevoller ist, die Menschen zu warnen und ihnen die Wahrheit zu sagen.
Gott liebt dich. Er möchte nicht, dass du verletzt wirst. Die Bibel enthält viele Warnungen, und Gott sprach sie alle aus Liebe zu dir aus.
Sprüche 26,23–27,4
23 Schmeichelnde Worte, die böse Gedanken verbergen,
sind wie eine Silberglasur über billigem Tongeschirr.
24 Ein gehässiger Mensch will andere täuschen
und verstellt sich mit schönen Worten.
25 Darum traue ihm nicht, auch wenn seine Stimme
noch so freundlich klingt,
denn sein Herz steckt voll abscheulicher Bosheit!
26 Mag er seinen Hass auch durch Heuchelei verbergen –
früher oder später kommt seine Niedertracht vor aller Augen ans Licht!
27 Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein;
und wer mit Steinen wirft, wird selbst getroffen!
28 Ein Lügner kennt kein Mitleid mit seinen Opfern,
und eine spitze Zunge beschwört bloß Unglück herauf.
Liebe, die offen zurechtweist
27 1 Brüste dich nicht mit dem, was du morgen tun willst,
denn du weißt nicht, was der Tag dir bringt!
2 Überlass es anderen, dich zu loben!
Es ist besser, ein Fremder rühmt dich, als du selbst!
3 Schon ein Stein oder eine Karre Sand sind sehr schwer,
aber der Ärger über einen Dummkopf wiegt mehr als beide zusammen!
4 Zorn und Wut sind so zerstörerisch wie ein reißender Strom –
gegen die Eifersucht aber verblassen sie beide!
Kommentar
Warnung vor der menschlichen Natur
Es ist ein nahezu unveränderbares Prinzip im Leben, dass wir eines Tages das ernten, was wir heute säen. Vieles aus diesem Abschnitt lässt sich mit dem Vers zusammenfassen: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Wer einen Stein auf andere wälzt, auf den wird er zurückrollen“ (26,27). Mit anderen Worten, du erntest, was du säst.
Der Verfasser warnt damit vor Boshaftigkeit. In der The Message Bible heißt es sinngemäß: „Arglist geht nach hinten los; deine Bosheit kommt zu dir zurück wie ein Bumerang“ (26,27). Wie sehr wir uns auch bemühen, den Wunsch zu verbergen, andere verletzten zu wollen – irgendwann wird er enthüllt, und dann ernten wir die Folgen.
Als nächstes warnt er vor einer „lügnerische[n] Zunge“ (26,28). Achte darauf, über andere nur die Wahrheit zu sagen. Wir sind manchmal versucht, Geschichten über unsere Widersacher zu übertreiben. Aber, „Eine lügnerische Zunge hasst ihre Opfer“ (26,27).
Dann warnt er vor Prahlerei (27,1). Rühme dich nicht selbst, bevor es vollbracht ist, denn du weißt nicht, was die Zukunft bringt. Es ist in Ordnung, das Lob anderer anzunehmen, aber lobe dich nicht selbst (27,2).
Du sollst andere nicht provozieren: „Schon ein Stein oder eine Karre Sand sind sehr schwer, aber der Ärger über einen Dummkopf wiegt mehr als beide zusammen“ (27,3).
Und schließlich warnt er in diesem Abschnitt, dass die Eifersucht, die Shakespeare als „grünäugiges Monster“ beschrieb, stärker und gefährlicher ist als Zorn und Wut: „Zorn ist grausam und Wut ist wie eine Flut, aber wer kann sich vor der vernichtenden Gewalt der Eifersucht retten?“ (27,4).
Gebet
Hebräer 5,11–6,12
Werdet endlich im Glauben erwachsen!
11 Darüber hätten wir euch noch sehr viel mehr zu sagen. Aber weil ihr so wenig hinhört, ist es schwer, euch etwas zu erklären. 12 Eigentlich müsstet ihr es in eurem Glauben schon zum Meister gebracht haben und andere unterweisen. Tatsächlich aber seid ihr erst wie Lehrlinge, denen man die allerersten Grundlagen von Gottes Botschaft beibringen muss. Wie Säuglingen kann man euch nur Milch geben, weil ihr feste Nahrung noch nicht vertragt. 13 Wer noch Milch braucht, ist ein kleines Kind und versteht nicht, was die Erwachsenen reden. 14 Ein Erwachsener kann feste Nahrung zu sich nehmen. Nur wer seine Urteilsfähigkeit geschult hat, der kann auch zwischen Gut und Böse unterscheiden.
6 1 Darum wollen wir jetzt aufhören, euch immer wieder in den einfachsten Grundlagen eures Glaubens an Christus zu unterweisen. Wir möchten vielmehr darüber sprechen, was Christen wissen müssen, die in ihrem Glauben erwachsen sind. Es geht jetzt also nicht mehr darum, das alte Leben hinter sich zu lassen, das letztlich zum Tod führt; auch nicht darum, wie notwendig es ist, zu Gott umzukehren und ihm zu vertrauen. 2 Ebenso wenig wollen wir euch lehren über die Taufe im Unterschied zu den jüdischen Waschungen, die Handauflegung, die Auferstehung der Toten und über Gottes Letztes Gericht. 3 Wenn Gott es will, dann wollen wir lieber Schritte nach vorn tun.
4 Doch dies eine möchte ich euch jetzt noch sagen: Für alle, die Gott schon mit seinem hellen Licht erleuchtet hat, die an sich selbst erfahren haben, wie herrlich Gottes himmlische Gaben sind, und denen der Heilige Geist geschenkt wurde, 5 die Gottes gute Botschaft aufnahmen und etwas von der Kraft der ewigen Welt kennen gelernt haben – 6 für all diese Menschen ist es unmöglich, wieder zu Gott zurückzukehren, wenn sie sich bewusst von ihm abgewendet haben und ihm untreu geworden sind. Ihre Untreue würde nichts anderes bedeuten, als dass sie den Sohn Gottes noch einmal ans Kreuz schlagen und ihn dem Spott seiner Feinde ausliefern. 7 Ein Mensch, der Gott treu bleibt, der wird von ihm gesegnet. Er ist wie ein guter Acker: Dieser nimmt den Regen auf, der immer wieder über ihm niedergeht, und lässt nützliche Pflanzen wachsen. Schließlich bringt er eine gute Ernte. 8 Wer aber einem schlechten Acker gleicht, dem droht Gottes Fluch. Auf ihm wachsen nichts als Dornen und Disteln, und am Ende wird er abgebrannt.
9 Das mussten wir euch, liebe Freunde, ganz offen und unmissverständlich sagen. Trotzdem sind wir überzeugt, dass ihr gerettet werdet und das Ziel erreicht. 10 Denn Gott ist nicht ungerecht. Er vergisst nicht, was ihr getan habt und wie ihr aus Liebe zu ihm anderen Christen geholfen habt und immer noch helft. 11 Wir haben nur einen Wunsch: Jeder von euch soll mit diesem Eifer an der Hoffnung festhalten, dass sich einmal alles erfüllt, was Gott versprochen hat. Ja, haltet daran fest, bis ihr das Ziel erreicht! 12 Werdet in eurem Glauben nicht träge und gleichgültig, sondern folgt dem Beispiel der Christen, die durch ihr Vertrauen zum Herrn standhaft geblieben sind und alles erhalten werden, was Gott zugesagt hat.
Kommentar
Warnung vor Unreife
Gott wünscht Sich für dich, dass du ein gesunder, starker, geistlich reifer Nachfolger Jesu wirst (6,1).
Reife und Mündigkeit erfordern eine hörende Haltung. Die hier angesprochenen Christen sind „schlechte Zuhörer geworden“ (5,11). Gott redet die ganze Zeit zu uns (Matthäus 4,4). Entwickle eine die Gewohnheit, Ihm zuzuhören – Er redet in erster Linie durch die Bibel zu dir.
Der Autor des Hebräerbriefes warnt seine Leser vor geistlicher Unreife. Sie „[sollten] eigentlich andere lehren“ (5,12). Er meint damit keine besondere Personengruppe, sondern erwartet von jedem, der im Glauben unterwiesen wurde, dass er andere lehrt (1. Petrus 3,15). Einer der besten Wege, im Glauben zu wachsen, ist, anderen weiterzusagen, was man weiß. Deshalb laden wir oft Menschen, die Jesus gerade bei Alpha kennengelernt haben, ein, als Helfer im nächsten Kurs mitzuarbeiten.
Statt Milch sollen sie feste Nahrung zu sich nehmen. Lehre gehört zur Mündigkeit eines Christen dazu. Der Autor fordert sie auf, über die grundlegende Lehre über Christus hinauszukommen: Umkehr, Glaube, Taufe, Hände auflegen, Auferstehung und Gericht (6,1-2).
Es ist erstaunlich, was er alles zu den Grundlagen zählt. Für alle, die in ihrer Gemeinde lehren, ist das eine große Herausforderung. Wir müssen sicherstellen, dass wir die Gemeinde all das lehren und dann zu „fester Nahrung“ übergehen (5,14). Du nährst deinen Glauben beispielsweise durch Bibelstudium, anregende Bücher und Predigten mit gesunder Lehre.
Er schreibt, „Feste Nahrung dagegen ist für die Menschen, die erwachsen und reif sind, die aufgrund ihrer Erfahrung gelernt haben, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden“ (5,14). Mit anderen Worten: geistliche Reife kommt mit der Übung – durch die Anwendung von Gottes Wort in deinem Leben. John Wimber pflegte zu sagen, „Das Fleisch liegt auf der Straße.“ Bei geistlicher Reife geht es nicht um Kopfwissen. Indem du deinen Glauben lebst, lernst du zu unterscheiden; und das bereitet dich auf das „Fleisch“ (die feste Nahrung) vor.
Er warnt sie vor der Gefahr, sich vom Glauben abzuwenden (6,4-8). Das ist ein ganz schwieriger Abschnitt, denn auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Christen vom Glauben abfallen können und dass es eine Personengruppe gibt, für die Umkehr unmöglich ist. Das sind zwei Dinge, über die das Neue Testament klar sagt, dass das nicht der Fall ist (s. insbesondere Römer 5-8).
Der Verfasser will in erster Linie die Ausdauer seiner Leser anfeuern. Das wird offensichtlich durch die Ernsthaftigkeit seiner Warnungen (6,4-8). Er geht nicht weiter auf den Abfall vom Glauben ein, weil er zuversichtlich ist, dass es nicht eintreten wird – „Trotzdem sind wir überzeugt, dass ihr gerettet werdet und das Ziel erreicht“ (6,9b; Hfa).
Daraufhin gratuliert er ihnen zu der Frucht, die in ihrem Leben sichtbar geworden ist. Gott erkennt ihre guten Taten an (6,10). Er wird sie belohnen.
Sie haben gut begonnen, und er spornt sie an, „dass [sie] bis zum Ende diesen Eifer behalte[n]“ (6,11).
Im Allgemeinen ist es immer einfacher, eine Sache anzufangen, als sie zu Ende zu bringen. Wenn der erste Eifer verpufft ist, erfordert die Durchführung harte Arbeit, Geduld und Mut. Erfolg, Frucht und Lohn ernten die, „die Vertrauen und Ausdauer bewahrt und darum empfangen haben, was Gott versprochen hat“ (6,12; GNB).
Gebet
Hesekiel 4,1–6,14
Jerusalem wird belagert
4 1 »Du Mensch, nimm dir einen Ziegelstein, leg ihn vor dich hin und ritz die Umrisse der Stadt Jerusalem hinein! 2 Mit diesem Stein sollst du vormachen, wie Jerusalem belagert werden wird: Schütte rings um ihn einen Wall auf, bau eine Angriffsrampe und setz von allen Seiten Rammböcke gegen die Mauer. Leg außerdem befestigte Heerlager rundherum an! 3 Nimm dann ein Backblech aus Eisen und stell es als eiserne Mauer zwischen dich und den Stein mit der Stadt! Wende dich gegen die Stadt und tu so, als würdest du sie belagern! Auf diese Weise sollst du den Israeliten zeigen, was sie erwartet.
4-5 Dann leg dich auf die linke Seite als Zeichen dafür, dass du die Schuld des Volkes Israel auf dich nimmst! 390 Tage musst du am Boden liegen, denn genauso viele Jahre haben sie mich verlassen.
6 Danach leg dich auf die rechte Seite und trag die Schuld des Reiches Juda: Vierzig Tage bürde ich dir diese Last auf, einen Tag für jedes Jahr, in dem sie sich von mir abgewandt haben. 7 Richte deinen Blick dabei auf das belagerte Jerusalem, droh den Leuten mit erhobener Faust und kündige ihnen mein Gericht an. 8 Schau, ich binde dich mit Stricken fest, damit du dich nicht von einer Seite auf die andere drehen kannst, bis du diese Zeit der Belagerung überstanden hast.
9 Hol dir vorher noch Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Dinkel, vermenge sie in einem Gefäß und backe Brot daraus. Solange du auf der linken Seite liegst, 390 Tage lang, sollst du davon essen. 10-11 250 Gramm Brot und einen Dreiviertelliter Wasser darfst du an einem Tag zu dir nehmen. Wieg sie genau ab, und dann iss und trink zu festgelegten Zeiten! 12 Bereite das Brot so zu wie Gerstenbrot und back es vor aller Augen über einem Feuer, das du mit Menschenkot anheizt! 13 Denn ich sage dir: Wenn ich die Israeliten verstoße und sie unter fremden Völkern leben, werden sie ebenfalls Brot essen müssen, das nach dem Gesetz als unrein gilt.«
14 Entsetzt erwiderte ich: »Ach, HERR und Gott! Du weißt doch, dass ich mich noch nie verunreinigt habe! In meinem ganzen Leben habe ich nie von einem verendeten oder zerrissenen Tier gegessen, nie habe ich unreines Fleisch in den Mund genommen!«
15 »Nun gut«, antwortete der Herr, »ich gestatte dir, das Brot auf dem Mist von Rindern statt auf Menschenkot zu backen.«
16 Und er fügte hinzu: »Du Mensch, schon bald lasse ich alle Vorräte in Jerusalem zu Ende gehen. Dann müssen sie genau wie du ihr Brot und Wasser streng einteilen. Ständig werden sie in Angst und Sorge leben. 17 Ja, Brot und Wasser werden so knapp, dass die Einwohner verzweifeln und sie einer nach dem anderen zugrunde gehen. So müssen sie für ihre Schuld büßen.«
Gottes Strafe trifft Jerusalem
5 1 Gott befahl mir: »Du Mensch, nimm ein scharfes Schwert! Benutz es als Schermesser und schneide dir damit die Haare und den Bart ab! Dann hol eine Waage und teile die Haare gleichmäßig auf! 2 Ein Drittel sollst du mitten auf den Stein mit den Umrissen von Jerusalem legen und dort verbrennen, nachdem du die Belagerung der Stadt nachgestellt hast. Das zweite Drittel zerkleinere mit dem Schwert und verteile es rings um den Stein herum, das letzte Drittel streu in den Wind! Denn ich werde die Einwohner von Jerusalem mit gezücktem Schwert vertreiben. 3 Behalte nur wenige Haare zurück und steck sie in dein Gewand! 4 Aber auch von ihnen sollst du noch einige herausnehmen: Wirf sie ins Feuer und lass sie verbrennen! Das Feuer wird sich ausbreiten und das ganze Volk Israel verzehren.
5 Ich, Gott, der HERR, sage: Schaut euch Jerusalem an! Ich habe es zum Mittelpunkt aller Völker und Länder gemacht, 6 aber seine Einwohner haben sich gegen mich aufgelehnt und meine Weisungen in den Wind geschlagen. Darin haben sie alle Völker ringsum übertroffen. Ja, sie verwerfen mein Gesetz, sie wollen nicht nach meinen Geboten leben.
7 Nun kündige ich, Gott, der HERR, ihnen an: Weil ihr es noch schlimmer getrieben habt als die Völker um euch her, weil ihr euch nicht nach meinen Weisungen und Geboten, ja, nicht einmal nach Recht und Sitte der anderen Völker gerichtet habt,
8 darum wende ich selbst, der HERR, mich nun gegen euch. Vor den Augen aller Völker ziehe ich euch zur Rechenschaft. Darauf könnt ihr euch verlassen! 9 Weil ihr genau das tut, was ich verabscheue, werde ich euch so hart bestrafen, wie ich es vorher noch nie getan habe und auch nie wieder tun werde. 10 Mitten in Jerusalem werden Väter und Kinder sich gegenseitig töten und aufessen. Ich halte Gericht über euch und zerstreue die Überlebenden in alle Winde. 11 Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Weil ihr meinen heiligen Tempel mit all euren widerlichen Götzen und abscheulichen Taten entweiht habt, werde ich Jerusalem kahl scheren. Keine Träne werde ich um euch vergießen, kein Mitleid mit euch haben. 12 Ein Drittel von euch geht in der Stadt zugrunde – durch Seuchen oder Hunger. Das zweite Drittel wird vor den Mauern Jerusalems mit dem Schwert niedergemetzelt, und den Rest zerstreue ich in alle Winde – mit gezücktem Schwert werde ich sie vertreiben.
13 Ich nehme Rache und gieße meinen Zorn über euch aus. Wenn er euch mit voller Wucht trifft, werdet ihr erkennen, dass ich, der HERR, leidenschaftlich versucht habe, euch zu warnen.
14 Dich, Jerusalem, mache ich zu einem Trümmerhaufen. Alle Völker ringsum werden dich verhöhnen – ja, jeder, der an dir vorübergeht, 15 hat dann nur noch Hohn und Spott für dich übrig. Du wirst ein Bild des Schreckens und ein warnendes Beispiel für deine Nachbarvölker sein, wenn ich mit dir ins Gericht gehe und dich verurteile. Dann trifft dich die ganze Härte meines Zorns. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort. 16 Ihr Einwohner von Jerusalem, euren Brotvorrat lasse ich zu Ende gehen, der Hunger wird euch quälen wie tödliche Pfeile. 17 Hungersnot und wilde Tiere rauben euch die Kinder; Seuchen, Krieg und Gewalt richten euch zugrunde. Mein Wort gilt!«
Ich reiße eure Opferstätten nieder!
6 1 Da empfing ich noch einmal eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir: 2 »Du Mensch, blick in die Richtung, wo die Berge Israels liegen, und kündige ihnen mein Strafgericht an! 3 Sag ihnen: Ihr Berge Israels, hört die Botschaft des HERRN! Denn so spricht Gott, der HERR, zu euch Bergen und Hügeln, zu euch Bächen und Tälern: Schon bald vernichte ich eure Götzenopferstätten, ja, ich zerschlage sie mit dem Schwert. 4 Eure Altäre werden niedergerissen und die Säulen für die Räucheropfer zerbrochen. Wer vor den abscheulichen Götzenstatuen geopfert hat, der wird an Ort und Stelle umkommen. 5 Die Leichen werfe ich den Götterfiguren vor die Füße, und ihre Knochen verstreue ich rings um die Altäre. 6 In ganz Israel liegen dann die Städte in Trümmern, und die Opferstätten auf den Bergen werden zerstört. Von den Altären bleibt nur noch Schutt übrig, die widerlichen Götzenstatuen liegen zerschmettert am Boden, und die Säulen für die Räucheropfer sind in tausend Stücke zerschlagen. Ja, all eure Machwerke wird es dann nicht mehr geben! 7 Das ganze Land wird mit Leichen übersät sein, die Überlebenden aber werden erkennen, dass ich der HERR bin.
8 Denn ich werde von euch Israeliten einige übrig lassen, die dem Schwert entkommen und in fremde Länder verschleppt werden. 9 Wenn dies alles eintrifft, werdet ihr wieder an mich denken. Ihr werdet begreifen, dass ich euch bestrafen musste, weil ihr mir untreu geworden und anderen Göttern nachgelaufen seid. Dann werdet ihr euch selbst und euren grässlichen Götzendienst verabscheuen. 10 Ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin und euch dieses Unheil nicht umsonst angedroht habe.«
11 Weiter sprach Gott, der HERR, zu mir: »Schlag die Hände zusammen, stampf mit dem Fuß auf den Boden und rufe: Wehe den Israeliten! Das Unheil wird über sie hereinbrechen wegen ihrer abscheulichen Taten! Sie werden durch Krieg, Hunger und Seuchen umkommen. 12 Wer in der Fremde lebt, stirbt an der Pest; wer in Israel wohnt, fällt im Krieg; und wer dann noch übrig bleibt, wird verhungern. Ich lasse meinen Zorn an Israel aus, 13 damit sie erkennen, dass ich der HERR bin. Dann liegen die Toten rings um die Altäre zwischen den Götzenstatuen – überall dort, wo die Menschen ihren abscheulichen Göttern wohlriechende Opfer darbrachten, um sie zufriedenzustellen. Auf allen Bergen und Hügeln liegen dann die Leichen, unter jedem dicht belaubten Baum und unter jeder großen Eiche. 14 Drohend erhebe ich meine Hand, um ihr Land zu zerstören. Ich mache es zu einer menschenleeren, schrecklichen Einöde, von der Wüste Juda im Süden bis nach Ribla im Norden. Daran sollen sie erkennen, dass ich der HERR bin.«
Kommentar
Warnung vor dem Gericht
Von Anfang an ist klar, dass es keine leichte Aufgabe ist, die Menschen zu warnen! Im heutigen Abschnitt warnt Gott Sein Volk permanent vor dem, was sie erwartet. Darüber hinaus sind die Warnungen an Israel auch als „Warnung für alle Völker“ gedacht (5,15).
Mit einer visuellen Hilfe soll Hesekiel die Ernsthaftigkeit der Sünde und die Warnung vor dem bevorstehenden Gericht, das kommen wird, wenn das Volk nicht umkehrt, demonstrieren.
Es muss ausgesprochen exzentrisch gewirkt haben, als Hesekiel insgesamt 430 Tage lang auf der Seite lag (4,5-6) – aber es war ein eindrucksvolles Bild. (Wahrscheinlich können wir Menschen uns schon immer besser merken, was wir gesehen, als was wir gehört haben.) Das Strafgericht sollte kommen, „weil ihr euch schlimmer aufgeführt habt als eure Nachbarn und nicht einmal deren Rechtsvorschriften befolgt habt“ (5,7).
Gott spricht keine leeren Drohungen aus: „Ich habe es ernst gemeint“ (6,10). Gott warnt aus Liebe. Er wünscht Sich, dass alle Menschen umkehren und „dass jeder gerettet wird und die Wahrheit erkennt“ (1. Timotheus 2,4).
Wir machen uns heutzutage so viele Gedanken, negativ oder voreingenommen rüberzukommen, dass wir Gefahr laufen, lieblos zu sein, weil wir nicht den Mut haben, die Menschen vor den Gefahren zu warnen, die sie erwarten.
Aus Liebe zu Gott und zu Gottes Volk führte Hesekiel diese visuelle Demonstration aus, die vor Gottes bevorstehenden Gericht warnen sollte. Hesekiel sollte „die Schuld von Israel [auf sich nehmen]“ (4,4). Dieses Bild war auch ein Zeichen für das, was kommen sollte. Jesus tat, was Hesekiel nur andeuten konnte. Jesus trug deine Sünde ans Kreuz (1. Petrus 2,24). Er nahm das Gericht Gottes auf Sich und ermöglichte dir und mir auf diese Weise, all die wundervollen Verheißungen für alle, die in Christus sind zu empfangen.
Jesu Leben, Tod und Auferstehung haben alles verändert. Trotzdem sind die Warnungen an uns immer noch real und ernst. Tatsächlich sind es diese Warnungen, die die Realität der Erlösung und die vielen Segnungen, die uns in Christus zugänglich sind, umso wunderbarer und erstaunlicher machen. Das Evangelium ist eine gute Nachricht!
Gebet
Pippa fügt hinzu
Hesekiel 4,1–14
Armer Hesekiel! Was für eine schreckliche Vorstellung, 390 Tage lang auf der Seite zu liegen und auf Menschenkot gebackenes Brot zu essen. Zum Glück hat Gott von mir noch nie etwas ähnlich Verrücktes verlangt!
Vers des Tages
Hebräer 6,10
Denn Gott … vergisst nicht, was ihr getan habt und wie ihr aus Liebe zu ihm anderen Christen geholfen habt und immer noch helft.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“