Tag 287

Fall nicht in alte Muster zurück

Weisheit Psalm 119,33–40
Neues Testament 2. Thessalonicher 2,1–17
Altes Testament Jeremia 29,24–31,14

Einführung

Philip wurde als junger Mann gekidnappt und mehrere Jahre in Griechenland als Geisel festgehalten. In dieser Zeit erhielt er eine militärische Ausbildung. Später kehrte er in seine Heimat zurück. Diese hatte viele Niederlagen hinnehmen müssen und dabei viel Land verloren. Nur fünf Jahre später wurde Philip König.

Philip II. von Mazedonien war auf eine starke Armee angewiesen. Man verbindet seinen Namen mit zwei Erfindungen. Erstens mit der Sarissa, einem langen Spieß mit hölzernem Schaft. Und zweitens mit der Entwicklung der Phalanx, einer rechteckigen Gefechtsformation, die in der Antike eingesetzt wurde. Dabei stand eine Gruppe bestens ausgebildeter Infanteristen, bewaffnet mit Philips langen Spießen, Schulter an Schulter in Blöcken von acht mal acht Soldaten.

Solange sie fest zusammenstanden und ihre Reihen nicht durchbrochen wurden, waren sie praktisch unbesiegbar und flößten ihren Feinden große Angst ein. Mit dieser Taktik einte Philip II. die griechischen Stadtstaaten und nahm 356 v.Chr. auch die Stadt Philippi ein (die nach ihm benannt ist).

Manchmal kommt uns das Leben als Christ vor, als stünden wir einem übermächtigen Feind gegenüber. Es fühlt sich wie ein harter Kampf an, in dem das gegnerische Team versucht, uns zurückzudrängen und unsere Reihen aufzubrechen. Wenn wir nicht fest zusammenstehen, kommen wir zu Fall und werden im Morast zurückgedrängt. Wir haben gesehen, dass Jeremia das Volk immer wieder ermahnte, nicht in alte Muster zurückzufallen (Jeremia 2,19; 3,22; 5,6; 14,7; 15,6).

Es geht nicht darum, auf uns alleine gestellt standzuhalten. Wir sind Teil einer Gemeinschaft. Im heutigen Abschnitt aus dem Neuen Testament verwendet Paulus das Bild der Phalanx. Schulter an Schulter stehend vermag die Kirche standzuhalten. Dies ist eine von vielen Stellen, in denen Paulus die Gemeinden dazu aufruft, „fest zu stehen“ (2. Thessalonicher 2,15).

Weisheit

Psalm 119,33–40

33 HERR, zeige mir, was deine Ordnungen bedeuten!
 Ich will sie beachten, solange ich lebe.
34 Gib mir Einsicht, damit ich dein Gesetz befolgen kann
 und mich von ganzem Herzen danach richte!
35 Hilf mir, deine Gebote zu erfüllen,
 denn das bereitet mir große Freude.
36 Gib mir Liebe zu deinem Wort
 und lass mich nicht in Habgier verfallen!
37 Ich will mich nicht mit sinnlosen Dingen abgeben;
 schenk du mir die Kraft, den richtigen Weg zu gehen!
38 HERR, löse doch deine Zusagen ein,
 die du allen gegeben hast, die dir mit Ehrfurcht begegnen.
39 Ich habe Angst, dass man mich verlacht und beschimpft,
 doch ich weiß: Deine Rechtsentscheidungen sind gut.
40 Ich sehne mich danach, deinen Befehlen zu gehorchen.
 Weil du für Gerechtigkeit sorgst, lebe ich wieder auf.

Kommentar

Herz und Augen fest im Griff

Man sagt, eine große Eiche ist nichts als eine Eichel, die standgehalten hat. Die Versuchung nachzulassen und in alte Muster zurückzufallen, beginnt für gewöhnlich in unseren Herzen und mit unseren Augen. Dieser Kampf ist dem Psalmisten eindeutig nicht fremd: „Lenke mein Herz hin zu dem, was du in deinem Wort bezeugst, und halte es fern vom ´selbstsüchtigen` Streben nach Gewinn! Ja, halte meine Augen davon ab, nach trügerischen Dingen Ausschau zu halten“ (36-37a; NGÜ).

Oft ist der erste Schritt zurück in alte Muster der, dass wir unserem Herz erlauben, sich „selbstsüchtigem Streben“ hinzugeben und unseren Augen, „nutzlosen Dingen“ (NL) nachzugehen. Richte Herz und Augen auf Gottes Wort, dann kannst du standhalten.

In Gottes Wort finden wir Freude (35b), es lässt uns durchhalten (119,37.40), „denn deine Gesetze sind gut“ (39b). Der Psalmist betet, „Zeige mir, HERR, den Weg deiner Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende“ (33; LUT). Jesus sagte, „wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet werden“ (Matthäus 24,13).

Gebet

Herr, ich will mich an Deinem Wort freuen. Wende mein Herz von „selbstsüchtigem Streben“ und meine Augen von „nutzlosen Dingen“ ab.
Neues Testament

2. Thessalonicher 2,1–17

Der Feind Gottes

2 1 Ihr wisst, liebe Brüder und Schwestern, dass unser Herr Jesus Christus kommen wird. Wenn es so weit ist, wird Gott uns von überall her versammeln, um ihm entgegenzugehen. Wir bitten euch nun aber: 2 Lasst euch doch nicht so leicht verwirren und erschrecken, wenn Leute behaupten, der Tag, an dem der Herr kommt, sei schon da. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie sich auf eine Offenbarung Gottes berufen oder auf eine Äußerung, die angeblich von uns stammt. Glaubt ihnen auch nicht, wenn sie euch Briefe mit derartigen Behauptungen zeigen, die wir geschrieben haben sollen. 3 Lasst euch von niemandem so etwas einreden und euch durch nichts täuschen! Denn bevor Christus erscheint, muss die Zeit kommen, in der viele Menschen Gott den Rücken kehren. Dann wird jemand auftreten, der alle Auflehnung gegen Gott in sich vereinigt. Doch er ist dem Untergang geweiht. 4 Er ist der Feind Gottes und wähnt sich größer als jeder Gott und alles, was als heilig verehrt wird. Ja, er wird sich in den Tempel Gottes setzen und sich selbst als Gott anbeten lassen.

5 Erinnert ihr euch nicht daran, dass ich euch das alles schon gesagt habe, als ich noch bei euch war? 6 Dann wisst ihr doch auch, was den Feind Gottes daran hindert, schon jetzt zu erscheinen, noch vor der für ihn bestimmten Zeit. 7 Denn es regt sich zwar schon überall diese verborgene Macht des Bösen, aber noch wird sie von dem einen aufgehalten. Sie wird erst offen zutage treten, wenn derjenige, der ihr bisher noch im Weg steht, nicht mehr da ist. 8 Dann allerdings erscheint der Feind Gottes in aller Öffentlichkeit. Wenn aber Jesus, der Herr, in seiner Herrlichkeit kommt, wird er ihn endgültig vernichten. Ein Hauch seines Mundes genügt. 9 Vorher wird der Feind Gottes mit Hilfe des Satans machtvolle Taten, Zeichen und Wunder vollbringen. Doch damit sollen die Menschen nur in die Irre geführt werden. 10 Mit seinen bösen Verführungskünsten wird er alle täuschen, die verloren sind. Denn ihnen lag nichts daran, die Wahrheit anzunehmen, die doch ihre Rettung gewesen wäre. 11 Deshalb lässt Gott sie auf diesen Irrtum hereinfallen, und sie werden stattdessen der Lüge Glauben schenken. 12 So wird jeder gerichtet, der nicht an die Wahrheit glaubt, sondern das Böse liebt.

Bleibt fest im Glauben!

13 Für euch aber, vom Herrn geliebte Brüder und Schwestern, können wir Gott immer nur danken. Er hat euch von Anfang an dazu bestimmt, gerettet zu werden. Und das werdet ihr, weil sein Geist euch hilft, ein Leben nach Gottes Willen zu führen, und weil ihr an die Wahrheit glaubt. 14 Dazu seid ihr von Gott berufen durch die rettende Botschaft, die wir euch gebracht haben. Ihr sollt an der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus teilhaben.

15 Bleibt also standhaft, liebe Brüder und Schwestern. Haltet euch an die Überlieferungen, die wir euch mündlich und schriftlich gelehrt haben.

16 Unser Herr Jesus Christus aber und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe geschenkt und in seiner Barmherzigkeit einen unvergänglichen Trost und eine verlässliche Hoffnung gegeben hat, 17 er ermutige euch und gebe euch Kraft, Gutes zu tun in Wort und Tat.

Kommentar

Halte fest an der Wahrheit des Evangeliums

Paulus ermahnt seine Leser durchzuhalten, fest zu stehen und festzuhalten an der Wahrheit des Evangeliums.

Er warnt die Thessalonicher, „Lasst euch durch ihre Worte auf keinen Fall täuschen!“ (2,3a). „Lasst euch nicht erschüttern und beunruhigen“ (2a).

Satan ist ein Blender. Paulus warnt weiter, „Der Böse wird kommen, um mit mächtigen Taten und verlogenen Zeichen und Wundern das Werk des Satans zu tun“ (2,9). Wer „nicht an die Wahrheit glauben [will]“ (2,10), wird dem Irrtum anheimfallen und „all die Lügen glauben“ (11).

Lass dich nicht beirren von den Leuten, die sagen, „der Tag des Herrn habe schon begonnen“ (2,2). Ich weiß von wenigstens einer gefährlichen und trügerischen Sekte, die genau das behauptet. Aber wenn Jesus wiederkommt, werden alle es erkennen. Es wird eine große Finsternis vor dem Morgengrauen geben (3-7), aber die Mächte des Bösen werden offenbart.

Ihre Macht ist nichts verglichen mit Jesus, der „ihn mit dem Hauch seines Mundes töten und durch sein Erscheinen vernichten wird, wenn er wiederkommt“ (8b).

Die Urgemeinde lebte in der täglichen Erwartung von Jesu Wiederkunft. Und das sollten wir auch. Martin Luther sagte, „Ich lebe, als sei Christus erst gestern gekreuzigt worden, heute Morgen auferstanden und als kehrte Er morgen zurück.“

Während du auf Jesu Wiederkunft wartest, stehe fest. Paulus hat volles Vertrauen in die Thessalonicher. Für dich gilt dasselbe wie für sie – du bist „von Gott geliebt… erwählt …gerettet.. Eure Rettung kommt durch den Heiligen Geist…und euren Glauben an die Wahrheit. Er hat euch dazu berufen durch unsere Botschaft von Jesus, damit ihr die Herrlichkeit von Jesus Christus, unserem Herrn, erlangt“ (13-14).

Deine Aufgabe ist es, fest zu stehen und an der Lehre des Neuen Testaments festzuhalten (15). Dass du mit solcher Zuversicht hoffen kannst, bis zum Ende fest zu stehen, liegt an der Liebe Gottes, „weil Gottes Geist euer Leben bestimmt und euch heilig macht“ und an der Macht des Evangeliums, die dich an Jesu Herrlichkeit teilhaben lässt (13-14; GNB).

Also schreibt Paulus, „Gott, unser Vater, hat uns seine Liebe erwiesen und uns in seiner Gnade einen ewig gültigen Trost und eine sichere Hoffnung geschenkt. Wir bitten ihn und unseren Herrn Jesus Christus, euch getrost und mutig zu machen und euch Kraft zu geben zu allem Guten, in Wort und Tat“ (16-17).

Spare nicht mit Ermutigung; sie ist wie verbaler Sonnenschein. Sie kostet dich nichts, sie wärmt das Herz und macht unser Leben reicher. Gott selbst möchte deinem Herzen Mut machen. Er schenkt dir „nie versiegende Ermutigung“ (16; NGÜ).

Gott ermutigt dich, damit du andere ermutigen kannst, „Gutes zu tun in Wort und Tat“ (17; Hfa). Du wirst ermutigt und gestärkt, wie Jesus zu leben: „Er zog umher, tat Gutes“ (Apostelgeschichte 10,38).

Gebet

Vater, danke, dass Du mich liebst und dass ich eines Tages teilhaben werde an der Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus. Bitte hilf mir, fest zu stehen und trotz aller Widerstände an der Wahrheit des Evangeliums festzuhalten.
Altes Testament

Jeremia 29,24–31,14

Gottes Botschaft an den Propheten Schemaja in Babylonien

24-25 Der HERR, der allmächtige Gott Israels, gab mir den Auftrag, Schemaja aus Nehelam folgende Botschaft zu überbringen: »Eigenmächtig hast du von Babylonien aus Briefe an die Einwohner von Jerusalem und an alle Priester geschickt. An den Priester Zefanja, den Sohn von Maaseja, schriebst du: 26 ›Der HERR hat dich an Jojadas Stelle zum Priester berufen. Als Tempelaufseher musst du jeden Wahnsinnigen, der als Prophet auftritt, ins Gefängnis werfen, seine Hände und Füße in einen Holzblock einschließen und ihm das Halseisen umlegen. 27 Warum unternimmst du dann nichts gegen Jeremia aus Anatot, der sich bei euch als Prophet ausgibt? 28 Er hat einen Brief an uns in Babylonien geschickt und darin behauptet, wir müssten noch lange hier bleiben. Wir sollten uns Häuser bauen und darin wohnen, Gärten anlegen und ihre Früchte ernten.‹

29 Das alles hast du Zefanja geschrieben. Doch er hat mir deinen Brief vorgelesen, 30 und der HERR hat mich beauftragt, 31 allen Verbannten in Babylonien diese Botschaft über dich weiterzugeben: So spricht der HERR: Schemaja aus Nehelam redet zu euch, als wäre er ein Prophet, doch ich habe ihn nicht gesandt. Er verführt euch dazu, auf Lügen zu vertrauen. 32 Darum hört nun, was ich, der HERR, sage: Ich werde Schemaja aus Nehelam strafen, ihn und seine Kinder. Von seinen Nachkommen wird keiner übrig bleiben, und auch er selbst wird das Gute nicht erleben, das ich meinem Volk einst schenken werde. Denn er hat zum Ungehorsam aufgerufen gegen mich, den HERRN!«

Gott befreit sein Volk

30 1 Jeremia empfing diese Botschaft vom HERRN:
2 »So spricht der HERR, der Gott Israels: Schreib alles, was ich dir gesagt habe, in einem Buch nieder! 3 Denn es kommt die Zeit, in der ich das Schicksal meines Volkes wieder zum Guten wende. Ich bringe die Israeliten und Judäer zurück in das Land, das ich einst ihren Vorfahren gegeben habe, und sie können es wieder in Besitz nehmen. Mein Wort gilt!«

4 So lautet die Botschaft des HERRN für Israel und Juda:

5 »Man hört Angstgeschrei, Entsetzen macht sich breit,
 von Frieden keine Spur.
6 Überlegt doch mal und schaut euch um:
 Können Männer etwa Kinder gebären?
 Warum sieht man dann,
 wie sie sich alle krümmen vor Schmerz,
 als hätten sie Wehen?
 Warum sind sie alle totenbleich?
7 Ach, es wird ein Tag kommen
 – so furchtbar wie kein zweiter!
 Die Nachkommen von Jakob geraten in große Not,
 aber ich werde sie retten.

8 An jenem Tag werde ich das Joch,
 das auf ihnen lastet,
 zerbrechen und ihre Fesseln zerreißen.
 Das verspreche ich,
 der HERR, der allmächtige Gott.
 Keine fremden Völker
 werden mein Volk mehr unterwerfen.
9 Nein, mir wird es dienen,
 dem HERRN, seinem Gott,
 und einem Nachkommen von David,
 den ich als König über sie einsetze.

10 Fürchtet euch nicht, ihr Nachkommen von Jakob,
 meine Diener! Hab keine Angst, Volk Israel!
 Denn ich, der HERR, verspreche euch:
 Aus einem fernen Land werde ich euch zurückholen.
 Ja, ich befreie eure Nachkommen aus dem Land,
 in dem sie Gefangene sind.
 Dann werdet ihr in Frieden und Sicherheit leben,
 niemand bedroht euch mehr.
11 Denn ich, der HERR, bin bei euch, um euch zu helfen.
 Die Völker, in deren Länder ich euch vertrieb,
 lasse ich vom Erdboden verschwinden,
 doch euch lösche ich nicht aus.
 Zwar werde ich auch euch bestrafen,
 wie ihr es verdient habt,
 aber ich gehe nicht zu hart mit euch ins Gericht.
 Darauf könnt ihr euch verlassen!

12 Israel, du bist böse zugerichtet worden,
 deine Wunden sind unheilbar.
13 Keiner tritt für dich ein,
 niemand verbindet deine Wunden,
 es gibt keine Hoffnung auf Heilung mehr für dich!
14 Alle deine Freunde haben dich vergessen,
 sie lassen dich im Stich.
 Du hast große Schuld auf dich geladen
 und unzählige Sünden begangen.
 Darum habe ich dich geschlagen
 – unbarmherzig und grausam wie ein Feind.
15 Warum klagst du jetzt über deine Wunden,
 warum schreist du in deinem Schmerz,
 den niemand lindern kann?
 Weil deine Schuld so groß ist
 und du viele Sünden begangen hast,
 darum habe ich dich so zugerichtet!

16 Doch alle Völker, die dich ausrotten wollen,
 sollen auch ausgerottet werden.
 Deine Feinde werden wie du in die Gefangenschaft ziehen.
 Sie haben dich beraubt
 – nun fallen sie selbst anderen zur Beute;
 dich haben sie ausgeplündert,
 nun gebe ich auch sie der Plünderung preis.
17 Aber zu dir sage ich, der HERR:
 Ich will dich wieder gesund machen
 und deine Wunden heilen,
 auch wenn deine Feinde meinen,
 du seist von mir verstoßen worden.
 ›Zion, um die sich niemand kümmert‹, nennen sie dich.

18 Doch ich verspreche dir:
 Ich wende das Schicksal meines Volkes wieder zum Guten.
 Ich erbarme mich über die Nachkommen von Jakob
 und sorge dafür, dass ihre Häuser neu errichtet werden.
 Aus den Ruinen wird Jerusalem wieder aufgebaut,
 und der Königspalast wird an seiner alten Stelle stehen.
19 Dann hört man dort wieder Danklieder und frohes Lachen.
 Ich lasse mein Volk immer größer statt kleiner werden
 und verleihe ihnen so viel Ansehen,
 dass niemand sie mehr verachtet.
20 Es wird wieder so sein wie früher,
 das ganze Volk wird von mir geschützt.
 Doch alle, die sie unterdrücken,
 bekommen meine Strafe zu spüren!
21 Ein König aus dem eigenen Volk wird sie regieren;
 einer aus ihrer Mitte wird ihr Herrscher sein.
 Er darf vor mich treten, weil ich es ihm gewähre.
 Denn wer sonst könnte es wagen,
 sich mir zu nähern, mir, dem HERRN?
 Er würde sein Leben aufs Spiel setzen.
22 Ihr Israeliten sollt wieder mein Volk sein,
 und ich will euer Gott sein!«

23 Seht, der Zorn des HERRN bricht los
 wie ein gewaltiger Sturm,
 wie ein Wirbelsturm fegt er über die Gottlosen hinweg.
24 Er wird sich erst legen, wenn alles ausgeführt ist,
 was der HERR sich vorgenommen hat.
 Die Zeit kommt, in der ihr das klar erkennen werdet!

Ich bringe euch in euer Land zurück

31 1 »So spricht der HERR:

 Es kommt die Zeit,
 in der ich der Gott aller Stämme Israels sein werde,
 und sie werden mein Volk sein.
2 Alle, die dem Schwert der Feinde entkommen sind,
 ziehen dann durch die Wüste zurück in ihr Land,
 wo sie in Ruhe und Sicherheit leben können.
 Denn ich, der HERR, habe Erbarmen mit ihnen.

3 Ich bin ihnen von ferne erschienen
 und habe zu ihnen gesagt:

 ›Ich habe euch schon immer geliebt,
 darum bin ich euch stets mit Güte begegnet.‹
4 Ich baue dich wieder auf, Volk Israel,
 deine Städte und Dörfer werden neu errichtet.
 Dann wirst du fröhlich sein
 und mit dem Tamburin hinausgehen zum Reigentanz.
5 Im Bergland von Samaria legst du wieder Weinberge an.
 Die Weinbauern bepflanzen sie
 und können ihre Früchte genießen.
6 In dieser Zeit werden die Wächter
 im Bergland von Ephraim rufen:
 ›Auf, wir wollen zum Berg Zion gehen,
 zum HERRN, unserem Gott!‹

7 Ich, der HERR, sage:

 Freut euch über die Nachkommen von Jakob,
 jubelt über das bedeutendste aller Völker!
 Singt mir Loblieder und ruft laut:
 ›Der HERR hat sein Volk befreit,
 er hat alle gerettet, die von Israel übrig geblieben sind!‹
8 Ja, ich bringe sie aus dem Land im Norden zurück,
 ich hole sie vom Ende der Erde herbei.
 Blinde und Gelähmte sind unter ihnen,
 schwangere Frauen und solche,
 die gerade erst ein Kind geboren haben.
 Sie alle kehren als große Volksgemeinschaft in ihr Land zurück.
9 Weinend werden sie kommen,
 sie werden zu mir beten,
 während ich sie nach Hause bringe.
 Ich führe sie zu Bächen mit frischem Wasser,
 ich lasse sie auf ebenen Wegen gehen,
 damit sie nicht stürzen. Denn ich bin Israels Vater,
 und der Stamm Ephraim ist mein erstgeborener Sohn.

10 Ihr Völker, hört, was ich, der HERR, sage,
 verkündet es auf den fernsten Inseln!
 Ruft: ›Gott hat die Israeliten in alle Winde zerstreut,
 aber nun sammelt er sie wieder
 und beschützt sein Volk wie ein Hirte seine Herde.‹
11 Ja, ich, der HERR,
 habe die Nachkommen von Jakob erlöst,
 ich habe sie aus der Gewalt ihrer übermächtigen Feinde befreit.
12 Sie werden auf den Berg Zion kommen
 und jubeln vor Glück;
 dann freuen sie sich über die guten Gaben,
 die ich ihnen schenke:
 Korn, jungen Wein und Olivenöl in Fülle,
 dazu junge Schafe und Rinder.
 Mein Volk wird einem gut bewässerten Garten gleichen,
 nie wieder werden sie Mangel leiden.
13 Die Mädchen tanzen im Reigen,
 die jungen Männer und die Alten feiern miteinander.
 Denn ich verwandle ihre Trauer in Freude,
 ich tröste sie und mache sie wieder froh nach all ihrem Leid.
14 Den Priestern gebe ich das beste Fleisch
 der Opfertiere zu essen;
 mein Volk soll satt werden von meinen guten Gaben.
 Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«

Kommentar

Als Gemeinschaft fest zusammenstehen

Du bist nicht allein. Es war nie Gottes Plan, dass du deine Kämpfe alleine ausfechten sollst. Er hat dich in die starke, gesunde, lebendige, wachsende Gemeinschaft Seines Volkes gerufen. Gemeinsam können wir fest stehen und nicht nur nicht in alte Muster zurückfallen, sondern tatsächlich vorwärts gehen.

Im Auftrag Gottes warnt Jeremia das Volk vor den falschen Propheten: „Schemaja hat sich bei euch als Prophet ausgegeben, obwohl ich ihn nicht gesandt habe. Er hat euch dazu verleitet, auf Lügen zu vertrauen…er hat Auflehnung gegen mich gepredigt“ (29,31-32; GNB).

Und obwohl Israel in alte Muster zurückgefallen war – „deine bösen Taten sind zu zahlreich und deine Schuld ist zu groß“ (30,15) – versprach Gott, sie wiederherzustellen: „ich will deine Wunden verbinden und dich heilen…Ich will das Geschick der Zelte Jakobs wenden und mich seiner Wohnungen erbarmen. Die Stadt Jerusalem soll … wiederaufgebaut … werden“ (30,17-18). Er verspricht mindestens vier Dinge:

1.\tFreudigen Lobpreis
Es „sollen wieder Gesänge und der Jubel vergnügter Menschen zu hören sein“ (19a). Freudenausrufe. „Sie werden strahlen vor Freude über die vielen Gaben, die der Herr ihnen gegeben hat… Mein Volk wird wie ein gut bewässerter Garten sein, nie mehr werden sie Mangel leiden müssen“ (31,12). „Ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und will sie trösten. Ihren Kummer will ich wegnehmen und ihnen stattdessen Freude schenken“ (13b).

2.\tZahlenmäßiges Wachstum
Es wird Wachstum stattfinden: „ich will mein Volk mehren, damit ihre Zahl nicht abnimmt“ (30,19b). Zahlenmäßiges Wachstum ist ein Segen Gottes. Bete dafür und bereite dich darauf vor.

3.\tStarke Gemeinschaft
Ihre „Gemeinde soll vor mir fest gegründet sein“ (30,20). Die Worte implizieren Stabilität und Standfestigkeit. Du bist nicht auf dich allein gestellt. Wir brauchen einander, um uns gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, damit wir fest stehen.

4.\tGute Leiter
Der Anführer „kommt aus ihrer Mitte“ (30,21). Einer mit derselben Vision und der in einer engen Gottesbeziehung lebt: „Er wird meine Nähe suchen, weil ich ihm erlauben werde zu mir zu kommen“ (21). Das ist unsere Aufgabe als einzelne Person und als Gemeinde: Gottes Nähe zu suchen.

Gott „[hat] dich schon immer geliebt“ (31,3). Zu Seinem Volk sagt Er, „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte [Liebe]“ (3; LUT). Gott verspricht, wieder aufzubauen (31,4). Er wird „sein Volk [umsorgen], so wie ein Hirte sich um seine Herde kümmert. Denn der Herr hat Israel losgekauft und aus der Gewalt dessen befreit, der stärker war als sein Volk“ (31,10-11).

Gebet

Herr, hilf uns, jubelnd vor Freude und Dank fest zu stehen. Ich bete, dass Du uns Menschen hinzufügst. Ich will mich nah an Dich halten.

Pippa fügt hinzu

Psalm 119,35

„Hilf mir nach deinen Geboten zu leben, denn das erfüllt mich mit Freude.“

Freude ist ein wunderbares Wort. „Freude“ und „nach Geboten leben“ in ein und demselben Satz zu lesen, kommt ein bisschen unerwartet.

Vers des Tages

Jeremia 30,17

Ich will dich wieder gesund machen und deine Wunden heilen…

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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