Tag 259

Gott liebt unvollkommene Menschen

Weisheit Psalm 107,33–43
Neues Testament Galater 2,11–3,9
Altes Testament Jesaja 38,1–40,31

Einführung

Ich bin alles andere als vollkommen. Deshalb fällt es mir manchmal auch schwer zu glauben, dass Gott mich wirklich liebt – besonders wenn ich einen Fehler gemacht oder eine schlechte Entscheidung getroffen habe, gescheitert bin.

Niemand ist vollkommen – außer Jesus. Aber Gott liebte die Welt so sehr, dass Er Seinen einzigen Sohn gab, um für unsere Sünde zu sterben (Johannes 3,16). Gott muss unvollkommene Menschen wirklich gern haben. Tatsächlich „ist Christus für uns gestorben, als wir noch Sünder waren“ (Römer 5,8; LUT).

Gott weiß, dass es den vollkommenen Menschen nicht gibt. Wir alle versagen. Aber Gottes Liebe zu dir ist größer als alle deine Fehler. Gott liebt unvollkommene Menschen.

Jeder weiß, dass sein Ehepartner nicht vollkommen ist. Ihre Kinder sind nicht vollkommen, ihre Eltern nicht, und auch ihre Freunde nicht. Aber wir lieben unvollkommene Menschen. Wenn wir unvollkommene Menschen lieben, sollte es uns nicht überraschen, dass Gott unvollkommene Menschen noch viel mehr liebt.

Weisheit

Psalm 107,33–43

33 Gott verwandelt wasserreiches Land in dürre Wüste,
  und wo vorher Quellen sprudelten, entstehen trostlose Steppen.
34 Fruchtbare Gebiete lässt er zur Salzwüste veröden,
  wenn die Bosheit der Bewohner dort überhandnimmt.
35 Doch er verwandelt auch dürres Land in eine Oase
  und lässt mitten in der Steppe Quellen aufbrechen.
36 Hungernde Menschen siedeln sich dort an
  und gründen Städte, um darin zu wohnen.
37 Sie bestellen die Felder, legen Weinberge an
  und bringen Jahr für Jahr eine reiche Ernte ein.
38 Gott segnet sie mit vielen Kindern
  und vergrößert ihre Viehherden immer mehr.

39 Doch wenn sie immer weniger werden,
  wenn sie gebeugt sind von Unglück und Leid,
40 dann macht Gott ihre Unterdrücker zum Gespött
  und lässt sie in der Wüste umherirren.
41 Die Hilflosen aber rettet er aus ihrem Elend
  und lässt ihre Familien wachsen wie große Herden.
42 Die aufrichtigen Menschen sehen es voll Freude,
  und alle niederträchtigen müssen verstummen.

43 Wer verständig ist, der soll immer wieder daran denken
  und erkennen, auf welch vielfache Weise der HERR seine Gnade zeigt!

Kommentar

Erkenne wie groß Gottes Liebe zu dir ist

Nachdem er die großartigen Taten Gottes für Sein Volk aufgezählt hat, schließt der Psalmist: „Wer klug ist, … wird erkennen, wie gütig der Herr ist“ (107,43; GNB). Güte meint hier Gottes Liebe. So oft hatte Gott Sein Volk gerettet und seine Gebete erhört.

Gottes Volk war alles andere als vollkommen. Auf sein Versagen antwortet Er mit disziplinarischen Maßnahmen. Aber selbst dabei steht Gottes Liebe im Vordergrund, denn Er tut es, um die Menschen zurückzuholen. Wenn sie zu Ihm umkehren, wird aus der Not ein Segen. Die „Flüsse“ (107,35) beginnen wieder zu fließen: „er verwandelt die Wüsten wieder zu einem wasserreichen See und dürres Land zu Wasserquellen…Und er segnet sie mit vielen Kindern und versorgt sie mit großen Viehherden“ (107,35.38).

Jesus sagte, der Heilige Geist in dir wird sein wie „Ströme lebendigen Wassers“ (Johannes 7,38). Oswald Chambers schreibt, „Der Fluss des Geistes Gottes überwindet alle Hindernisse. Fixiere deinen Blick nie auf das Hindernis oder Problem. Das Hindernis ist dem Strom, der in dir fließt absolut egal, wenn du nur deinen Blick auf die Quelle gerichtet hältst.“

Gebet

Herr, ich denke über Deine große Liebe für mich nach. Und ich bete, dass Dein Heiliger Geist die Wüsten und das dürre Land in meinem Leben in „wasserreiche Seen“ und „Wasserquellen“ verwandelt (107,35).
Neues Testament

Galater 2,11–3,9

Auseinandersetzung zwischen Paulus und Petrus

11 Als aber Petrus später nach Antiochia kam, musste ich ihm vor allen widersprechen, denn er hatte sich eindeutig falsch verhalten. 12 Zunächst hatte er ohne Bedenken mit den Christen, die keine Juden waren, an den gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen. Als aber einige jüdische Christen aus dem Kreis um Jakobus dazukamen, zog er sich zurück und wollte nicht mehr wie bisher mit allen zusammen essen. Er fürchtete nämlich die Vorwürfe der jüdischen Christen. 13 Auch die anderen Juden in der Gemeinde handelten daraufhin gegen ihre Überzeugung, und schließlich verleiteten sie sogar Barnabas dazu, den gemeinsamen Mahlzeiten fernzubleiben.

14 Als ich merkte, dass sie nicht ehrlich waren und von der Wahrheit der rettenden Botschaft abwichen, stellte ich Petrus vor der ganzen Gemeinde zur Rede: »Obwohl du als Jude geboren wurdest, lebst du nicht mehr streng nach den jüdischen Vorschriften, weil du Christ geworden bist. Weshalb verlangst du dann von den Christen, die aus den nichtjüdischen Völkern stammen, dass sie sich an die jüdischen Regeln und Gesetze halten sollen?«

15 Zwar sind wir durch unsere Geburt Juden und keine Sünder wie die Menschen anderer Völker. 16 Trotzdem wissen wir inzwischen sehr genau, dass wir nicht durch Taten, wie das Gesetz sie von uns fordert, vor Gott bestehen können, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus. Wir sind doch deshalb Christen geworden, weil wir davon überzeugt sind, dass wir nur durch den Glauben an Christus von unserer Schuld freigesprochen werden; nicht aber, weil wir die Forderungen des Gesetzes erfüllen. Denn kein Mensch findet durch gute Werke Gottes Anerkennung.

17 Wenn aber auch wir Juden allein durch den Glauben an Christus Anerkennung bei Gott finden wollen, dann geben wir damit zu, dass auch wir Sünder sind – ebenso wie die Menschen aus anderen Völkern. Bedeutet dies nun, dass Christus zum Komplizen der Sünde wird, wenn wir durch den Glauben an ihn nicht mehr dem Gesetz unterstellt sind? Auf gar keinen Fall! 18 Nicht Christus, sondern ich selbst bin ein Komplize der Sünde, wenn ich dem Gesetz wieder Geltung verschaffen will, das ich vorher als nutzlos erkannt habe.

19 Durch das Gesetz nämlich war ich zum Tode verurteilt. So bin ich nun für das Gesetz tot, damit ich für Gott leben kann. Mein altes Leben ist mit Christus am Kreuz gestorben. 20 Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir! Mein vergängliches Leben auf dieser Erde lebe ich im Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der mich geliebt und sein Leben für mich gegeben hat. 21 Ich lehne dieses unverdiente Geschenk Gottes nicht ab – ganz im Gegensatz zu den Christen, die sich noch an die Forderungen des Gesetzes halten wollen. Könnten wir nämlich durch das Befolgen des Gesetzes von Gott angenommen werden, dann hätte Christus nicht zu sterben brauchen.

Gesetz oder Glaube?

3 1 Warum wollt ihr Christen in Galatien das denn nicht endlich begreifen! Wer konnte euch bloß so verblenden? Habe ich euch das Sterben von Jesus Christus am Kreuz nicht deutlich vor Augen gestellt? 2 Beantwortet mir nur diese eine Frage: Wodurch habt ihr den Geist Gottes empfangen? Indem ihr die Forderungen des Gesetzes erfüllt habt oder weil ihr die Botschaft des Glaubens gehört und angenommen habt? 3 Wie könnt ihr nur so blind sein! Wollt ihr jetzt etwa aus eigener Kraft zu Ende führen, was Gottes Geist in euch begonnen hat? 4 Ihr habt doch so Großes mit Gott erfahren. Soll das wirklich alles vergeblich gewesen sein? Das kann ich einfach nicht glauben! 5 Ich frage euch darum noch einmal: Warum schenkt Gott euch seinen Geist und lässt Wunder bei euch geschehen? Weil ihr das Gesetz erfüllt oder weil ihr von Christus gehört habt und an ihn glaubt? 6 Erinnert euch einmal daran, was von Abraham gesagt wird: »Abraham glaubte Gott, und so fand er bei ihm Anerkennung.«

7 Das bedeutet doch: Die wirklichen Nachkommen von Abraham sind alle, die glauben. 8 Die Heilige Schrift selbst hat schon längst darauf hingewiesen, dass Gott auch die anderen Völker durch den Glauben retten wird. Gott verkündete schon Abraham die gute Botschaft: »Durch dich sollen alle Völker gesegnet werden.« 9 Mit Abraham, der unerschütterlich Gott vertraute, werden also alle gesegnet, die ebenso glauben wie er.

Kommentar

Erkenne, dass Er dich ganz persönlich liebt

Der Apostel Paulus war alles andere als vollkommen. Tatsächlich beschreibt er sich selbst als den schlimmsten Sünder von allen (1. Timotheus 1,15), und doch schreibt er, „Ich lebe, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir. Ich lebe also mein Leben in diesem irdischen Körper im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat“ (2,20).

So groß ist das Ausmaß von Gottes Liebe: Der Sohn Gottes gab Sich selbst für dich …und mich. Gott liebt nicht einfach die ganze Welt. Er liebt dich! Er gab Sein Leben am Kreuz für dich und mich. Er starb für dich. Selbst wenn du der einzige Mensch auf der Welt wärst, wäre Jesus für dich gestorben. So persönlich ist Seine Liebe.

Gott liebt dich bedingungslos, von ganzem Herzen und ohne Unterlass. Du kannst nichts tun, dass Gott dich mehr liebt und auch nichts, dass Er dich weniger lieben würde.

Als Paulus das endlich verstanden hatte, veränderte das sein Leben völlig. Sein altes Leben war mit einem Schlag vorbei. „Ich aber bin mit Christus gekreuzigt, sodass ich jetzt… für Gott lebe“ (2,19). Für ihn hatte ein neues Leben begonnen: „Christus lebt in mir“ (2,20). Ein Leben „im Glauben an den Sohn Gottes“ (2,20).

Dieser Vers von Paulus fasst die Botschaft des Evangeliums zusammen. So unglaublich und doch so einfach. Wollten wir ihm etwas hinzufügen, würden wir es nur schmälern.

Deshalb verteidigt Paulus dieses Evangelium so vehement. Deshalb „trat er Petrus offen entgegen“ (2,11). Dabei kannte Petrus doch das Evangelium. „Als dann aber einige Leute aus dem Kreis um Jakobus kamen, zog sich Petrus aus Angst vor den Verfechtern der Beschneidung zurück und sonderte sich ´von den Nichtjuden ab“ (2,12; NGÜ).

Das machte den Eindruck, es reiche nicht aus, Christ zu sein – sondern dass man darüber hinaus jüdischen Gepflogenheiten folgen müsse (2,14).

Aber Glaube an Jesus Christus ist alles, was nötig ist: „wir wissen, dass der Mensch vor Gott nicht durch das Halten des Gesetzes gerecht gesprochen wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus“ (2,16).

In Seiner großen Liebe nimmt Gott alle an, die an Christus glauben; alle ohne Unterschied. Dein Glaube spricht dich gerecht. Und dieser Umstand verändert dein Leben total. Christus kommt, um in dir zu leben. Du lebst nicht mehr dein altes Leben, sondern ein neues im Glauben an den Sohn Gottes.

Du empfängst Seinen Geist (3,2). Mit Glauben und dem Empfang des Heiligen Geistes beginnt nicht nur dein Leben als Christ; es ist der Weg, deinen Glauben zu leben.

Die Galater hatten eindeutig Erfahrung mit dem Heiligen Geist, auf die Paulus verweisen konnte: „Habt ihr den Heiligen Geist etwa durch das Befolgen des Gesetzes empfangen? .. Der Heilige Geist kam auf euch herab, nachdem ihr die Botschaft von Christus gehört und ihr geglaubt habt“ (3,2). Als du an Jesus zu glauben begannst, hast du den Heiligen Geist empfangen. „Schenkt Gott euch den Heiligen Geist und wirkt Wunder unter euch, weil ihr das Gesetz Moses befolgt? Oder tut er es, weil ihr die Botschaft glaubt, die ihr über Christus gehört habt?“ (3,5).

Bei Alpha werde ich häufig gefragt, was mit denen ist, die vor Jesus gelebt haben. Was passiert mit ihnen? Dieser Abschnitt gibt uns eine Antwort darauf.

Das Kreuz Jesu wirkt durch die Ewigkeit hindurch. Auf einer Zeitleiste wirkt es sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft hinein. Es galt schon für Abraham: „Abraham glaubte Gott, und Gott erklärte ihn wegen seines Glaubens für gerecht“ (3,6). „In den Heiligen Schriften ist auch vorausgesehen, dass Gott die nichtjüdischen Völker aufgrund des Glaubens annehmen werde. Deshalb wird dort Abraham im Voraus die Gute Nachricht verkündet“ (3,8; GNB). Das Kreuz war der entscheidende Augenblick in der Weltgeschichte, auf den das Gesetz und die Opferdienste hinführten.

Gebet

Herr Jesus, danke, dass Du mich liebst und Dich Selbst für mich gegeben hast. Bitte hilf mir, in allen Herausforderungen des heutigen Tages auf Deine wunderbare Liebe zu vertrauen.
Altes Testament

Jesaja 38,1–40,31

Gott heilt den todkranken König

38 1 In dieser Zeit wurde Hiskia todkrank. Der Prophet Jesaja, der Sohn von Amoz, besuchte ihn und sagte: »So spricht der HERR: Regle noch die letzten Dinge, denn du bist unheilbar krank und wirst bald sterben.«

2 Als Hiskia das hörte, drehte er sich zur Wand und betete: 3 »Ach, HERR, denk doch daran, dass ich dir mein Leben lang treu geblieben bin und mit ganzer Hingabe getan habe, was dir gefällt.« Er fing laut an zu weinen.

4-5 Da sandte der HERR den Propheten noch einmal mit einer Botschaft zu Hiskia: »Hör, was der HERR, der Gott deines Vorfahren David, dir sagen lässt: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich verlängere dein Leben um fünfzehn Jahre. 6 Auch will ich dich und diese Stadt vor dem assyrischen König bewahren.

7 Ich gebe dir ein Zeichen, an dem du erkennen wirst, dass ich mein Versprechen halte: 8 Ich lasse den Schatten an den Treppenstufen, die dein Vater Ahas gebaut hat, um zehn Stufen zurückgehen.« Da ging der Schatten zehn Stufen zurück.

Hiskia dankt Gott für seine Heilung

9 Dieses Gedicht schrieb König Hiskia von Juda, nachdem er wieder gesund geworden war:

10 »Ich dachte: In den besten Jahren meines Lebens
  muss ich an der Schwelle des Todes stehen,
  mitten aus dem Leben werde ich herausgerissen.
11 Nie wieder darf ich dem HERRN begegnen
  hier unter den Lebenden,
  nie mehr Menschen auf dieser Erde sehen.
12 Mein Leben gleicht einem Nomadenzelt,
  das abgebrochen und weggetragen wird.
Es ist wie ein Tuch, das zu Ende gewebt wurde.
  Du schneidest seine Fäden ab,
mit denen es am Webstuhl hing.
  Tag und Nacht spüre ich,
  dass du meinem Leben ein Ende machst.
13 Bis zum Morgen schreie ich zu dir,
  aber du überfällst mich wie ein Löwe,
der alle meine Knochen zermalmt.
  Tag und Nacht spüre ich,
  dass du meinem Leben ein Ende machst.
14 Meine Stimme ist dünn und schwach
  wie das Zwitschern einer Schwalbe,
ich krächze wie ein Kranich,
  und mein Klagen klingt wie das Gurren einer Taube.
Mit müden Augen starre ich nach oben;
  ich bin am Ende, Herr, komm mir doch zu Hilfe!

15 Was soll ich nun im Nachhinein noch sagen?
  Nur das: Er hat mir versprochen, mich zu heilen,
und er hat es auch getan.
  Nun kann ich den Rest meines Lebens gelassen verbringen.
Doch nie will ich vergessen,
  welches bittere Leid ich erlitten habe.
16 O Herr, von deinen Worten und Taten lebe ich,
  sie geben mir alles, was ich brauche.
Du hast mich wieder gesund gemacht
  und mir von neuem das Leben geschenkt.
17 Ja, mein bitteres Leid musste der Freude weichen.
  In deiner Liebe hast du mich vor Tod und Grab bewahrt.
Du hast alle meine Sünden
  weit hinter dich geworfen.
18 Denn in der Unterwelt dankt dir niemand,
  kein Toter preist dich mit Liedern.
Die Leichen in den Gräbern
  hoffen nicht mehr auf deine Treue.
19 Aber die Lebenden, sie danken dir,
  so wie ich dich heute lobe und dir danke.
Die Väter erzählen ihren Kindern,
  dass du treu bist und deine Versprechen hältst.

20 HERR, du hast mich gerettet,
  darum wollen wir dich preisen unser Leben lang,
  dich loben in deinem Tempel mit Musik und Liedern.«

Ein Nachtrag

21 Als Jesaja den todkranken König besuchte, ordnete er an, man solle einen Umschlag aus gepressten Feigen auf Hiskias Geschwür legen, damit er bald wieder gesund werde.

22 Hiskia aber wollte von Jesaja wissen: »Woran kann ich erkennen, dass ich geheilt werde und wieder zum Tempel gehen kann, um den HERRN anzubeten?«

Hiskia begeht einen großen Fehler

39 1 Kurze Zeit später kam eine Gesandtschaft des babylonischen Königs Merodach-Baladan zu Hiskia. Merodach-Baladan war ein Sohn von Baladan. Er hatte gehört, dass Hiskia nach schwerer Krankheit wieder gesund geworden war, und ließ ihm deshalb einen Brief und Geschenke überbringen. 2 Hiskia freute sich darüber und zeigte den Gesandten sein ganzes Schatzhaus. In alle Kammern ließ er sie schauen. Sie sahen das Silber und das Gold, die kostbaren Öle und Gewürze. Sogar das Waffenlager und die Vorratshäuser zeigte er ihnen. Im ganzen Palast und im ganzen Reich gab es nichts Bedeutendes, was diese Männer nicht zu sehen bekamen.

3 Da ging der Prophet Jesaja zu König Hiskia. »Woher kamen diese Männer, und was wollten sie von dir?«, fragte er,

und Hiskia antwortete: »Aus einem fernen Land sind sie gekommen, aus Babylonien.«

4 »Was haben sie im Palast gesehen?«, wollte Jesaja wissen.

Hiskia erwiderte: »Sie haben alles gesehen, was ich besitze. In jede einzelne Schatzkammer ließ ich sie schauen.«

5 Da sagte Jesaja: »Hör, was der HERR, der allmächtige Gott, dazu sagt: 6 Eines Tages wird der ganze Reichtum in deinem Palast – alle Schätze, die du und deine Vorfahren angehäuft haben – nach Babylon fortgebracht werden. Nichts wird übrig bleiben. 7 Auch einige von deinen eigenen Söhnen, die dir noch geboren werden, wird man verschleppen. Sie müssen als Eunuchen im Palast des babylonischen Königs dienen.«

8 Hiskia sagte: »Der HERR weiß, was er tut; ich beuge mich seinem Urteil.« Und er fügte hinzu: »Wenn nur zu meinen Lebzeiten noch Frieden und Ruhe herrschen!«

Trost für Gottes Volk

40 1 So spricht euer Gott:
  »Tröstet, ja, tröstet mein Volk!
2 Ermutigt die Einwohner Jerusalems!
  Ruft ihnen zu: Nun habt ihr genug gelitten!
Die schreckliche Zeit ist vorbei!
  Der HERR hat euch voll
und ganz für eure Sünden bestraft.
  Eure Schuld ist beglichen.«

3 Hört! Jemand ruft:
  »Bahnt dem HERRN einen Weg durch die Wüste!
  Baut eine Straße durch die Steppe für unseren Gott!
4 Jedes Tal soll aufgefüllt,
  jeder Berg und Hügel abgetragen werden.
Alles Unebene soll eben werden
  und alles Hügelige flach.
5 Denn der HERR wird kommen
  in seiner ganzen Herrlichkeit.
Alle Welt wird ihn sehen,
  so hat er selbst es angekündigt.«

6 Hört! Jemand sagt zu mir:
  »Sprich zu den Menschen!«
  »Was soll ich ihnen denn sagen?«, frage ich.

»Sag: Die Menschen sind wie das Gras,
  und ihre Schönheit gleicht den Blumen:
7 Das Gras verdorrt,
  die Blumen verwelken,
wenn der HERR seinen Atem darüber wehen lässt.
  Ja, nichts als Gras ist das Volk.
8 Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken,
  aber das Wort unseres Gottes
  bleibt gültig für immer und ewig.«

9 Steig auf einen hohen Berg, Jerusalem!
  Du hast eine gute Nachricht zu verkünden, Berg Zion.
Ruf sie mit lauter Stimme in die Welt hinaus!
  Ruf laut und scheue dich nicht!
Sag den Städten im Land Juda:
  »Seht, da kommt euer Gott!«
10 Ja, der HERR kommt als ein mächtiger Gott.
  Er herrscht mit großer Kraft.
Den Lohn für seine Mühe bringt er mit:
  sein Volk, das er sich erworben hat.
  Es geht vor ihm her.
11 Er sorgt für sein Volk wie ein guter Hirte.
  Die Lämmer nimmt er auf den Arm
und hüllt sie schützend in seinen Umhang.
  Die Mutterschafe führt er behutsam ihren Weg.

Die unvergleichliche Größe Gottes

12 Kann jemand die Wassermassen der Meere
  mit der hohlen Hand messen
oder die Weite des Himmels
  mit der Handspanne bestimmen?
Und kann jemand die Erdmassen in Eimer abfüllen,
  die Berge wiegen und alle Hügel auf die Waagschale legen?
13 Wer kann den Geist des HERRN fassen?
  Wer war sein Lehrer, wer hat ihn beraten?
14 Braucht Gott jemanden,
  bei dem er sich Rat holt, einen,
der ihn unterrichtet und ihm zeigt, was richtig ist?
  Musste ihm je einer neue Erkenntnisse vermitteln
und ihm die Augen öffnen für das,
  was er zu tun hat?

15 Nein, niemals!
  Denn in seinen Augen sind selbst ganze Völker
nur wie Tropfen im Eimer,
  wie Stäubchen auf der Waage.
Die Inseln im Meer hebt er hoch,
  als wären sie Sandkörner.
16 Würde man alle Wälder auf dem Libanon
  zu Brennholz machen und alles Wild darin schlachten,
  es wäre immer noch zu wenig als Opfer für den Herrn!
17 Gemessen an ihm sind alle Völker wie ein Nichts;
  ihre Macht hat für ihn nicht das geringste Gewicht.

18 Mit wem wollt ihr Gott vergleichen?
  Gibt es für ihn überhaupt ein passendes Bild?
19 Da gießt der Künstler eine Figur aus Bronze,
  und der Goldschmied überzieht sie mit Gold
  und schmückt sie mit silbernen Kettchen.
20 Wem eine solche Götterstatue zu teuer ist,
  der nimmt Holz, das nicht fault.
Er lässt sich von einem geschickten Künstler
  eine Figur daraus schnitzen,
  die fest steht und nicht wackelt.

21 Ihr aber – wisst ihr es nicht besser?
  Oder wollt ihr es nicht hören?
Hat man es euch nicht von Anfang an erzählt?
  Ist euch wirklich nicht bekannt,
  wer die Erde gemacht hat?
22 Es ist der Herr! Hoch thront er über der Welt;
  ihre Bewohner sind für ihn klein wie Heuschrecken.
Er spannt den Himmel aus wie einen Schleier,
  er schlägt ihn auf wie ein Zelt,
  unter dem die Menschen wohnen können.
23 Er stürzt die Mächtigen
  und nimmt den obersten Richtern die Gewalt.
24 Sie gleichen jungen Pflanzen:
  Kaum sind sie gesetzt,
kaum haben sie Wurzeln geschlagen,
  da bläst er sie an, und sie verdorren.
  Wie Spreu werden sie vom Sturm verweht.

25 »Mit wem also wollt ihr mich vergleichen?«,
  fragt der heilige Gott. »Wer hält einem Vergleich mit mir stand?«
26 Blickt nach oben!
  Schaut den Himmel an:
Wer hat die unzähligen Sterne geschaffen?
  Er ist es! Er ruft sie, und sie kommen hervor;
jeden nennt er mit seinem Namen.
  Kein einziger fehlt, wenn der starke
  und mächtige Gott sie antreten lässt.

27 Ihr Nachkommen von Jakob,
  ihr Israeliten, warum behauptet ihr:
»Der HERR weiß nicht, wie es uns geht!
  Es macht unserem Gott nichts aus,
  wenn wir Unrecht leiden müssen«?
28 Begreift ihr denn nicht?
  Oder habt ihr es nie gehört?
Der HERR ist der ewige Gott.
  Er ist der Schöpfer der Erde –
auch die entferntesten Länder hat er gemacht.
  Er wird weder müde noch kraftlos.
  Seine Weisheit ist unendlich tief.
29 Den Erschöpften gibt er neue Kraft,
  und die Schwachen macht er stark.
30 Selbst junge Menschen ermüden
  und werden kraftlos, starke Männer stolpern
  und brechen zusammen.
31 Aber alle, die ihre Hoffnung auf den HERRN setzen,
  bekommen neue Kraft.
Sie sind wie Adler,
  denen mächtige Schwingen wachsen.
Sie gehen und werden nicht müde,
  sie laufen und sind nicht erschöpft.

Kommentar

Wisse, dass Gottes Liebe nie aufhört

Gottes Liebe zu dir währt ewig. Sie wird dich niemals loslassen. „In deiner Liebe hast du mich vor Tod und Grab bewahrt. Du hast alle meine Sünden weit hinter dich geworfen“ (38,17; Hfa), schrieb Hiskia. Gott hörte sein Gebet und sah seine Tränen. Er schenkte ihm weitere fünfzehn Jahre und erlöste ihn aus der Hand des assyrischen Königs (38,5-6).

Der zweite Teil von Jesaja beginnt mit Worten, die Johannes der Täufer später aufgreifen sollte (40,3). In den Kapiteln 40-55 geht es darum, dass das Exil bald vorüber sein wird. Als Jesus kam, verkündete Er das Ende der eigentlichen Verbannung (aus Gottes Gegenwart). Wir bekommen davon ein Vorahnung, während Jesaja in diesen Kapiteln das Ende des physischen Exils (im 6. Jh. v.Chr.) ankündigt.

Jesaja sah eine neue Form der Gegenwart Gottes voraus (40,3-5), ein neues Vertrauen in Gottes Wort (40,6-8) und eine neue Vision von Gott (40,9ff).

Er erkannte Gottes große Liebe und schrieb: „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte: Die Lämmer wird er im Arm tragen und sie auf seinem Schoß halten, die Mutterschafe wird er freundlich leiten“ (40,11; s. Johannes 10).

Niemand kommt Gott hinsichtlich Seiner Größe gleich. Er ist der Schöpfer des Universums (40,12-14). Neben Ihm sind die Völker „wie ein Tropfen am Eimer, wie ein Staubkorn auf einer Waage“ (40,15). Gott mit einem handgefertigten Götzenbild zu vergleichen, ist absurd (18-20).

Selbst die wichtigsten Staatsoberhäupter dieser Erde sind nur „wie Heuschrecken“, verglichen mit Gott (40,22). Er ist der Schöpfer des ganzen Universums, „Er bestimmt die Zahl der Sterne, die aufgehen und nennt jeden bei seinem Namen“ (40,26). Und dieser Gott liebt dich ganz persönlich; Er zieht dich nah an Sein Herz. Gott ist nicht einmal da und dann wieder nicht. Gott ist ewig.

Und Gott lässt uns teilhaben an Seiner Kraft. „Er gibt den Erschöpften neue Kraft … die, die auf den Herrn warten, gewinnen neue Kraft“ (29-31). Warte still auf Gott, studiere Seine Worte, bete, preise Ihn und denke über Seine große Liebe zu dir nach. Er wird dich erfrischen und dir die Kraft für alle deine Aufgaben und Prüfungen schenken.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine große Liebe. Du bist der Schöpfer des Universums. Du bist allmächtig. Und dennoch liebst Du mich, nimmst mich in den Arm und ziehst mich an Dein Herz. Bitte gib mir neue Kraft, während ich auf Dein Kommen warte.

Pippa fügt hinzu

Jesaja 40,28

„Der Herr ist ein ewiger Gott, der Schöpfer der ganzen Erde.“

Derselbe Gott, der das ganze Universum geschaffen hat, kümmert Sich um uns: „Die Lämmer wird er im Arm tragen und sie auf seinem Schoß halten“ (40,11). Unser herrlicher, allmächtiger Gott ist außerdem ein zärtlicher Gott.

Vers des Tages

Galater 2,20

Jesus Christus, der Sohn Gottes, der mich geliebt und sein Leben für mich gegeben hat.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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