Tag 242

Wie man ein geistliches Facelift bekommt

Weisheit Psalm 104,19–30
Neues Testament 2. Korinther 3,7–18
Altes Testament 2. Chronik 35,20–36,23

Einführung

Pater Raniero Cantalamessa, der 81-jährige Kapuzinermönch und Prediger des Päpstlichen Haushaltes war freundlicherweise unserer Einladung zu unserer Leadership Konferenz in die Royal Albert Hall nach London gefolgt. Viele Menschen sagen, dass seine Augen Gottes Gegenwart ausstrahlen. Als er einmal in Italien mit dem Zug unterwegs war, sprach ihn eine Frau an und sagte, „Ihr Gesicht lässt mich glauben; ich kann nicht anders.“

Es heißt, „Wie schön unser Gesicht ist, haben wir nicht in der Hand, wohl aber den Ausdruck, den wir darauf tragen.“ Diese kleine Geschichte bestätigt, wie viel die Augen und das Gesicht über eine Person aussagen. Wir sagen auch, „Du hättest ihren Gesichtsausdruck sehen sollen.“ Und ein lateinisches Sprichwort lautet, „Das Gesicht ist der Index des Geistes.“

Es stimmt auch, dass „Die Augen das Fenster zur Seele sind“. Wenn wir wollen, dass unser Gegenüber uns wirklich zuhört, fordern wir sie auf, „Sieh mir in die Augen.“

Die Bibel sagt viel über Gesichter und Augen.

Weisheit

Psalm 104,19–30

19 Du hast den Mond gemacht, um die Monate zu bestimmen,
  und die Sonne weiß, wann sie untergehen soll.
20 Du lässt die Dunkelheit hereinbrechen,
  und es wird Nacht – dann regen sich die Tiere im Dickicht des Waldes.
21 Die jungen Löwen brüllen nach Beute;
  von dir, o Gott, erwarten sie ihre Nahrung.
22 Sobald aber die Sonne aufgeht, schleichen sie zurück
  in ihre Schlupfwinkel und legen sich dort nieder.
23 Dann steht der Mensch auf und geht an seine Arbeit,
  er hat zu tun, bis es wieder Abend wird.

24 O HERR, welch unermessliche Vielfalt zeigen deine Werke!
  Sie alle sind Zeugen deiner Weisheit,
  die ganze Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
25 Da ist das Meer – so unendlich groß und weit,
  unzählbar sind die Tiere darin, große wie kleine.
26 Schiffe ziehen dort vorüber und auch die Seeungeheuer,
  die du geschaffen hast, um mit ihnen zu spielen.

27 Alle deine Geschöpfe warten auf dich,
  dass du ihnen zur rechten Zeit zu essen gibst.
28 Sie holen sich die Nahrung, die du ihnen zuteilst.
  Du öffnest deine Hand, und sie werden reichlich satt.
29 Doch wenn du dich von ihnen abwendest,
  müssen sie zu Tode erschrecken.
  Ja, sie sterben und werden zu Staub,
  wenn du ihnen den Lebensatem nimmst.
30 Doch wenn du deinen Geist schickst,
  wird neues Leben geschaffen,
  und die Erde kann sich wieder entfalten.

Kommentar

Gottes Angesicht

Wir tragen einen geistlichen Hunger im Herzen, den nur Gott zu stillen vermag. Die Psalmen sind voll von dieser Sehnsucht nach einer Beziehung mit Gott und dem Wunsch nach Seiner Gegenwart: Wir „warten darauf, dass du [uns] Nahrung gibst, wenn es nötig ist… Du öffnest deine Hand, um [uns] zu ernähren… Doch wenn du [dein Gesicht] von [uns] abkehrst, packt [uns] die Furcht… Wenn du deinen Geist schickst, wird neues Leben geboren“ (104,27-30).

Der Psalmist beschreibt den Kontrast zwischen dem befriedigenden Gefühl, das Angesicht Gottes zu schauen und dem Schrecken, wenn Er Sein Gesicht verbirgt. Die Sünde steht wie eine Mauer zwischen uns und Gott. Nach dem Sündenfall konnten Adam und Eva Gott nicht mehr in die Augen sehen. Sie verbargen sich vor Ihm und wurden aus Seiner Gegenwart verbannt. Gott verbarg Sein Gesicht vor ihnen. Sie hatten Angst.

Wenn wir Gott in die Augen sehen können, ist das Gegenteil der Fall: „Alle deine Geschöpfe warten auf dich, dass du ihnen rechtzeitig zu essen gibst… Du öffnest deine Hand, und sie werden reichlich satt“ (27-28; Hfa). Das gilt nicht nur für physische Nahrung, von der der Psalmist zu sprechen scheint, sondern auch für die geistliche Nahrung, die Gott uns gibt.

Gebet

Herr, danke, dass wenn ich erwartungsvoll auf Dich schaue, Du Deine Hand öffnest und mir reichlich gibst und mich satt machst. Bitte vergib mir meine Schuld und verbirg Dein Angesicht nicht vor mir.
Neues Testament

2. Korinther 3,7–18

7 Schon der Dienst im alten Bund, der auf dem in Stein gemeißelten Gesetz beruhte und den Menschen den Tod brachte, ließ etwas von Gottes Herrlichkeit erkennen. Nachdem Gott Mose das Gesetz gegeben hatte, lag da nicht ein Glanz auf Moses Gesicht – so stark, dass die Israeliten es nicht ertragen konnten? Dabei war es doch ein Glanz, der wieder verblasste! 8 Wie viel herrlicher muss es dann sein, Gott im neuen Bund zu dienen und die rettende Botschaft von Christus zu verkünden! Denn dieser Dienst führt Menschen durch Gottes Geist zum Leben. 9 Wenn schon der Auftrag, der den Menschen die Verurteilung brachte, so sichtbar Gottes Herrlichkeit ausstrahlte, wie viel herrlicher ist dann der Auftrag, durch den die Menschen von ihrer Schuld vor Gott freigesprochen werden! 10 Ja, was damals herrlich erschien, verblasst völlig vor der überwältigenden Herrlichkeit unseres Auftrags. 11 Wenn schon die alte Ordnung, die doch nur für eine bestimmte Zeit galt, Gottes Herrlichkeit erstrahlen ließ, um wie viel mehr wird sich Gottes Herrlichkeit durch die neue Ordnung offenbaren, die ewig gilt!

12 Weil wir diese Hoffnung haben, können wir voller Zuversicht vor die Menschen treten. 13 Und wir brauchen auch nicht unser Gesicht mit einem Tuch zu verhüllen, wie Mose es getan hat, damit die Israeliten nicht sahen, wie der Glanz Gottes auf seinem Gesicht wieder erlosch. 14 Aber nicht nur das, sie waren verschlossen für Gottes Botschaft. Bis zum heutigen Tag sind die Schriften des Alten Bundes für sie wie mit einem Tuch verhüllt. Sie lesen es zwar, aber seinen Sinn verstehen sie nicht. Dieses Tuch wird erst dann weggenommen, wenn sie an Christus glauben. 15 Bis heute liegt es auf ihren Herzen, wenn aus den Büchern von Mose vorgelesen wird. 16 Aber wie es bei Mose war, so ist es auch bei ihnen: Wenn sich Israel dem Herrn zuwendet, wird das Tuch weggenommen. 17 Mit dem »Herrn« ist Gottes Geist gemeint. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 18 Wir alle aber stehen mit unverhülltem Gesicht vor Gott und spiegeln seine Herrlichkeit wider. Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.

Kommentar

Unsere Gesichter

Unsere Gesichter sollen heller strahlen als das von Mose. Als er die Steintafeln überbrachte, „war der Glanz auf dem Gesicht Moses so stark, dass die Israeliten ihn nicht ertragen konnten. Und das war doch nur ein vergänglicher Glanz“ (3,7; GNB).

Der Dienst im alten Bund war an und für sich gut. Er kam in „in Stein gehauenen Gesetzen“ aber auch „mit.. Herrlichkeit“ (3,7a). Mose hatte Gottes Angesicht gesehen und deshalb leuchtete sein Gesicht (2. Mose 34,29ff). Mose musste sein Gesicht verhüllen, damit die Israeliten es nicht anschauten, bis das Leuchten auf seinem Gesicht langsam verschwand (3,13).

Obwohl der Dienst im alten Bund gut war, führte er doch „zum Tod“ (3,7). Auf uns allein gestellt, können wir Gottes geschriebenes Gesetz nicht erfüllen. Wir versündigen uns, und „der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Römer 6,23).

Weiter vergleicht Paulus den Dienst im alten Bund mit dem Dienst des Geistes: Der Dienst im alten Bund war gut (3,7). Aber der Dienst des Geistes ist noch herrlicher, und er ist ewig (3,9-11).

Im alten Bund trug Mose einen Schleier bei seinem Dienst. Ein Schleier verhindert, dass Menschen sehen. Paulus sagt, dass die Menschen auch heute nicht wirklich sehen oder verstehen, „[es] liegt ein Schleier über ihrem Denken“ (3,14). Erst „wenn sich jemand dem Herrn zuwendet, wird der Schleier weggenommen“ (3,16).

Dieselbe Erfahrung hatte auch ich gemacht. Ich war anwesend, wenn aus der Bibel gelesen wurde, und ich hatte an Vorträgen über den christlichen Glauben teilgenommen. Trotzdem verstand ich nicht, wovon gesprochen wurde. Es machte keinen Sinn für mich. Meine geistlichen Augen waren blind. Aber in dem Augenblick, als ich mich dem Herrn zuwandte, wurde der Schleier weggenommen. Ich sah und verstand.

Und dann schreibt Paulus etwas absolut Unglaubliches: „Mit dem "Herrn" ist Gottes Geist gemeint. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber stehen mit unverhülltem Gesicht vor Gott und spiegeln seine Herrlichkeit wider. Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen“ (17-18; Hfa).

Die ganze Trinität ist involviert. Die Herrlichkeit Gottes ist sichtbar auf dem Gesicht unseres Herrn. Jesus und der Heilige Geist sind so eng miteinander verbunden, dass Paulus schreibt, „Der Herr ist der Geist… von dem Herrn, der der Geist ist“ (17-18; LUT). Der Heilige Geist ist „der Geist Jesu“ (Apostelgeschichte 16,7; ELB, LUT).

Der Geist des Herrn bringt Freiheit in unser Leben. Freiheit von Gesetzlichkeit, Schuld, Scham, Verdammnis, Selbsthass und Selbstablehnung. Freiheit von der Macht der Sünde, von Egoismus, Manipulation und Kontrolle. Freiheit von der Angst vor dem Tod und der Angst, was andere über uns denken. Freiheit, uns mit anderen vergleichen zu müssen.

Du bist frei, Gott zu kennen, zu lieben und Ihm zu dienen. Frei, mit deinem Leben und deiner Kraft andere zu lieben. Du bist frei, du selbst zu sein. Du kannst „voller Zuversicht zu Gott kommen“ (Epheser 3,12). Du musst dein Gesicht nicht verschleiern.

Und während du in Jesu Angesicht schaust, macht Er dich Sich immer ähnlicher. Es ist eine allmähliche Veränderung (3,18). Wenn du viel Zeit mit einem Menschen verbringst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du ihm ähnlicher wirst. Die Menschen bewundern Prominente und imitieren ihr Aussehen und Auftreten. Wenn dich Jesus fesselt, wirst du in Sein Ebenbild verwandelt.

Wir sehen täglich tausende Gesichter. Überall sind Bilder, aber der Geist offenbart uns das wichtigste Gesicht von allen. In Jesu Gegenwart wirst du „ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln“ (3,18).

Gebet

Herr, ich danke Dir für das große Privileg, mich Dir mit Zuversicht nähern zu dürfen. Danke, dass ich Dir in die Augen sehen kann und sich Deine Herrlichkeit in meinen Augen widerspiegelt. Hilf mir heute, meine Augen auf Dich zu richten.
Altes Testament

2. Chronik 35,20–36,23

Josias Tod

20 Nachdem Josia die Arbeiten am Tempel beendet hatte, zog Pharao Necho, der König von Ägypten, mit seinem Heer in Richtung Karkemisch am Euphrat. Josia versuchte, die Ägypter mit seinen Truppen aufzuhalten. 21 Da schickte der Pharao eine Gesandtschaft zu ihm und ließ ihm sagen: »Was habe ich dir getan, König von Juda? Nicht dich greife ich an, sondern das Königshaus, mit dem ich Krieg führe! Gott will, dass ich mich beeile, er steht auf meiner Seite. Stell dich ihm nicht in den Weg, sonst wird er dich vernichten!«

22 Doch Josia ließ sich nicht umstimmen. Er hörte nicht auf Nechos Worte, durch die Gott ihn warnen wollte. Stattdessen verkleidete er sich als einfacher Soldat und zog mit seinem Heer in die Ebene von Megiddo, wo es zum Kampf kam.

23 In der Schlacht wurde König Josia von den feindlichen Bogenschützen getroffen. Da befahl er seinen Dienern: »Bringt mich weg von hier, ich bin schwer verwundet!« 24 Sie hoben ihn aus dem Streitwagen, trugen ihn zu einem anderen Wagen und brachten ihn nach Jerusalem. Dort starb er und wurde in den Königsgräbern seiner Vorfahren beigesetzt. Ganz Juda und Jerusalem trauerte um ihn.

25 Jeremia schrieb ein Klagelied über den verstorbenen König, und noch heute ist es ein fester Brauch in Israel, dass die Sänger und Sängerinnen Josia in ihren Trauerliedern beklagen. Die Texte stehen im Buch der Klagelieder.

26 Alles Weitere über Josias Leben findet sich in der Chronik der Könige von Israel und Juda. Man kann dort von seinen Taten lesen, an denen sich seine Treue zu Gott zeigte, und wie er alles befolgte, was im Gesetzbuch des HERRN aufgeschrieben ist.

König Joahas von Juda

36 1 Das Volk ernannte Joahas, Josias Sohn, zum König und setzte ihn in Jerusalem als Nachfolger seines Vaters ein. 2 Joahas wurde mit 23 Jahren König und regierte drei Monate in Jerusalem. 3 Dann setzte der Pharao, der König von Ägypten, ihn ab. Das Land Juda musste 70 Zentner Silber und 35 Kilogramm Gold als Tribut zahlen. 4 Zum neuen König von Juda und Jerusalem ernannte der Pharao Eljakim, einen Bruder von Joahas, und änderte seinen Namen in Jojakim. Joahas aber nahm er als Gefangenen mit nach Ägypten.

König Jojakim von Juda

5 Jojakim wurde mit 25 Jahren König und regierte elf Jahre in Jerusalem. Er tat, was dem HERRN, seinem Gott, missfiel. 6 König Nebukadnezar von Babylonien griff Juda an, nahm Jojakim gefangen und brachte ihn in Ketten nach Babylon. 7 Nebukadnezar erbeutete auch einen Teil der kostbaren Gegenstände aus dem Tempel des HERRN und stellte sie in seinem Palast in Babylon auf.

8 Alles Weitere über Jojakim steht in der Chronik der Könige von Israel und Juda. Man kann dort nachlesen, welche abscheulichen Taten er verübte und was sonst über ihn zu sagen ist. Sein Sohn Jojachin trat die Nachfolge an.

König Jojachin von Juda

9 Jojachin wurde mit 18 Jahren König und regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem. Er tat, was dem HERRN missfiel. 10 Schon im darauffolgenden Frühling ließ König Nebukadnezar ihn gefangen nehmen und nach Babylon bringen. Auch die kostbaren Gegenstände aus dem Tempel des HERRN nahm er mit. Nebukadnezar ernannte Jojachins Onkel Zedekia zum neuen König.

König Zedekia von Juda und die Zerstörung Jerusalems

11 Zedekia wurde mit 21 Jahren König und regierte elf Jahre in Jerusalem. 12 Er tat, was dem HERRN, seinem Gott, missfiel. Vom Propheten Jeremia, der ihn im Auftrag des HERRN warnte, ließ er sich nichts sagen. 13 Zedekia lehnte sich gegen König Nebukadnezar auf, obwohl er ihm vor Gott einen Treueeid hatte leisten müssen. Hartnäckig widersetzte er sich dem HERRN, dem Gott Israels, und kehrte nicht zu ihm zurück. 14 Aber auch die obersten Priester und das Volk luden immer mehr Schuld auf sich. Sie übernahmen die abscheulichen Bräuche der Nachbarvölker und entweihten sogar den Tempel in Jerusalem, den der HERR doch als sein Heiligtum erwählt hatte.

15 Immer wieder sandte der HERR, der Gott ihrer Vorfahren, seine Boten zu ihnen und ließ sie warnen; denn er wollte sein Volk und seinen Tempel vor Unheil bewahren. 16 Doch die Judäer verspotteten Gottes Propheten nur. Verächtlich lachten sie über ihre Botschaft, bis der HERR so zornig auf sein Volk wurde, dass es für sie keine Rettung mehr gab. 17 Er ließ König Nebukadnezar von Babylonien mit seinem Heer in Juda einfallen. Die Babylonier brachten alle jungen Judäer mit dem Schwert um, sie verfolgten sie sogar bis in den Tempel. Nebukadnezar verschonte niemanden, weder die jungen Männer und Frauen noch die Alten und Greise. Gott gab sie alle in seine Gewalt. 18 Nebukadnezar nahm alle verbliebenen Gegenstände aus dem Tempel, egal ob groß oder klein, mit nach Babylon, dazu den Tempelschatz und die Schätze des Königs und seiner obersten Beamten. 19 Seine Soldaten steckten den Tempel in Brand, rissen die Stadtmauer von Jerusalem nieder und ließen die Paläste in Flammen aufgehen. So vernichteten sie alle wertvollen Gegenstände, die noch übrig geblieben waren.

20 Alle, die das Blutbad überlebt hatten, ließ der König als Gefangene nach Babylonien verschleppen. Sie mussten ihm und später seinen Nachkommen als Sklaven dienen bis zu der Zeit, als die Perser die Herrschaft übernahmen. 21 Damit ging in Erfüllung, was der HERR durch seinen Propheten Jeremia vorausgesagt hatte. Das Land sollte so lange brachliegen, bis es alle Ruhejahre bekommen hatte, die von den Königen nicht eingehalten worden waren. Darum blieb das Land nun siebzig Jahre lang verwüstet.

Kyrus erlaubt die Heimkehr aus der Verbannung

22 Im 1. Regierungsjahr des Perserkönigs Kyrus ließ der HERR in Erfüllung gehen, was er durch den Propheten Jeremia vorausgesagt hatte: Er bewog Kyrus dazu, in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich folgenden Erlass zu verkünden:

23 »Kyrus, der König von Persien, gibt bekannt:

Alle Königreiche der Erde hat Gott, der HERR, der im Himmel regiert, in meine Gewalt gegeben. Er gab mir den Auftrag, ihm zu Ehren in Jerusalem in der Provinz Juda einen Tempel zu bauen. Wer von euch zu seinem Volk gehört, soll nun nach Jerusalem ziehen. Der Segen des HERRN, eures Gottes, möge euch begleiten.«

Kommentar

Gottes Augen

Gottes Augen sehen alles, was wir tun, sagen und denken. Wir mögen uns vor menschlichen Augen verstecken können, aber vor Gottes Augen können wir uns nicht verbergen.

Die traurige Geschichte vom Volk Gottes geht in unserem heutigen Abschnitt weiter. Es wurde gekämpft, gestritten, angegriffen und Krieg geführt (35,20-21). Auf Josia folgten Könige, die seinem guten Vorbild nicht folgten. Jojakim, Jojachin (dessen Sohn) und Zedekia (Jojachins Bruder): sie alle taten, „was böse war in den Augen des HERRN“ (36,5.9.12; ELB, SLA).

Zedekias Problem, wie auch das der anderen, war, dass er „halsstarrig wurde und sein Herz verstockte, sodass er sich nicht bekehrte zu dem HERRN, dem Gott Israels“ (36,13; LUT). Mit einem starren Nacken kann man sich nicht vor Gott beugen; es ist ein gutes Bild für Stolz. Ein verstocktes oder hartes Herz ist eine Beschreibung dafür, wie wir uns dem Heiligen Geist widersetzen können.

„Der Herr… sandte wieder und wieder seine Boten, die sie warnten, denn er sorgte sich um sein Volk und um sein Heiligtum. Doch das Volk machte sich über die Boten Gottes lustig und gab nichts auf deren Worte. Sie verspotteten die Propheten“ (36,15-16). Schließlich übergab Er sie in die Hände der damaligen Großmacht – Babylon (dem heutigen Irak) und Persien (dem heutigen Iran).

Das Buch 2. Chronik endet mit einem kleinen Hoffnungsschimmer. Der Abschnitt heute enthält Berichte über die Zerstörung Jerusalems und des Tempels 597 v.Chr. sowie des Exils. Aber es endet mit der Hoffnung auf den Wiederaufbau, mit dem 538 v.Chr. begonnen wurde.

Der Wiederaufbau wies auf die größere Hoffnung, die sich durch Jesus Christus unseren Herrn erfüllen würde. Der Dienst des alten Bundes sollte durch Jesu Dienst und den Dienst des Heiligen Geistes weit übertroffen werden. Unsere Hoffnung heute hat eine ganz andere Qualität. Paulus schreibt, „Da dieser neue Bund uns diese Hoffnung gibt, können wir alles wagen“ (2. Korinther 3,12). Er spricht von der Hoffnung, die Herrlichkeit des Herrn widerzuspiegeln und in Sein Ebenbild verwandelt zu werden (2. Korinther 3,18).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass die Hoffnung, die wir in Dir haben, so viel größer ist als alles, was wir uns vorstellen können. Danke, dass ich in Jesu Angesicht schauen kann. Danke, dass ich Seine Herrlichkeit widerspiegeln und immer mehr in Sein Ebenbild verwandelt werden kann.

Pippa fügt hinzu

2. Korinther 3,18

„Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln.“

Ohne Veränderung kein Wachstum.

Vers des Tages

2. Korinther 3,17

…wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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