Tag 241

Wenn der Heilige Geist kommt

Weisheit Psalm 104,1–18
Neues Testament 2. Korinther 2,12–3,6
Altes Testament 2. Chronik 33,21–35,19

Einführung

Ich erinnere mich, wie ich zum ersten Mal beim Alpha Wochenende betete, „Komm, Heiliger Geist“. Ich wusste, Er war der Einladung meiner Vorgänger stets gefolgt. Dennoch zweifelte ich, während ich die Worte betete, ob Er auf mein Gebet hin kommen würde. Also schloss ich dabei die Augen, denn ich wollte nicht mit ansehen, wie Er nicht kam!

Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich mit Erstaunen, dass der Heilige Geist gekommen war! Auf machtvolle Weise erfüllte Er die Menschen. Er veränderte ihr Leben. Das ist das Wirken des Heiligen Geistes. Deshalb beten wir im Laufe fast all unserer Gottesdienste irgendwann, „Komm, Heiliger Geist.“ Wir bemühen uns, immer Zeit für „Gebetsdienst“ zu haben – Zeit, in der der Heilige Geist uns dienen kann.

Das ursprüngliche Wort heißt „dienen“, aber das Englische übersetzt mit „to serve“ und „to minister“. Letzteres Wort bezeichnet sowohl den Minister in einer Regierung, als auch einen Geistlichen. Pfarrer/Pastoren dienen der Kirche. Ärzte administrieren Medizin und Behandlung und dienen so kranken und sterbenden Menschen.

Der Heilige Geist dient uns. Er hat mehr Autorität als jeder Politiker, spendet wirksamer Trost als jeder Geistliche und heilt wunderbarer als jeder Arzt. Gott dient uns tiefgreifend durch den Heiligen Geist.

Der Apostel Paulus spricht vom „Dienst des Geistes“ (2. Korinther 3,8; ELB). John Wimber definierte diese Art des Dienens als „die Bedürfnisse anderer mit den Mitteln Gottes stillen“. Wie wunderbar, dass uns dieser Dienst zur Verfügung steht.

Weisheit

Psalm 104,1–18

Freude an Gottes Schöpfung

1 Ich will den HERRN preisen von ganzem Herzen.

HERR, mein Gott, wie groß bist du!
  Majestätische Pracht ist dein Festgewand,

2 helles Licht umhüllt dich wie ein Mantel.
  Du spanntest den Himmel aus wie ein Zeltdach,
3 über den Wolken hast du deine Wohnung errichtet.
  Ja, die Wolken sind dein Wagen,
  du fährst auf den Flügeln des Windes dahin.
4 Wind und Wetter sind deine Boten,
  und feurige Flammen sind deine Diener.

5 Die Erde stelltest du auf ein festes Fundament,
  niemals gerät sie ins Wanken.
6 Wie ein Kleid bedeckte die Urflut ihre Kontinente,
  die Wassermassen standen noch über den Bergen.
7 Doch vor deinem lauten Ruf wichen sie zurück,
  vor deinem Donnergrollen flohen sie.
8 Die Berge erhoben sich, und die Täler senkten sich an den Ort,
  den du für sie bestimmt hattest.
9 Du hast dem Wasser eine Grenze gesetzt,
  die es nicht überschreiten darf,
  nie wieder soll es die ganze Erde überschwemmen.

10 Du lässt Quellen sprudeln und als Bäche in die Täler fließen,
  zwischen den Bergen finden sie ihren Weg.
11 Die Tiere der Steppe trinken davon,
  Wildesel stillen ihren Durst.
12 An ihren Ufern nisten die Vögel,
  in dichtem Laub singen sie ihre Lieder.
13 Vom Himmel lässt du Regen auf die Berge niedergehen,
  die Erde versorgst du und schenkst reiche Frucht.
14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen,
  die der Mensch anbauen und ernten kann.
15 So hat er Wein, der ihn erfreut, Öl,
  das seinen Körper pflegt, und Brot, das ihn stärkt.
16 Du, HERR, hast die riesigen Zedern auf dem Libanongebirge gepflanzt
  und gibst ihnen genügend Regen.
17 In ihren Zweigen bauen die Vögel ihre Nester,
  und Störche haben in den Zypressen ihren Brutplatz.
18 In den hohen Bergen hat der Steinbock sein Revier,
  und das Murmeltier findet in den Felsen Zuflucht.

Kommentar

„Wind“ und „Feuerflammen“

Dieser herrliche Psalm preist Gott für Seine ganze Schöpfung. Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut. Ich finde es toll, dass Gott neben „Öl, das den Körper pflegt, und Brot, das ihnen Kraft schenkt“ auch „Wein [gibt], der .. fröhlich macht“ (104,15).

Wie jede andere gute Gabe von Gott ist ein Zuviel des Weines natürlich nicht gut. An vielen Stellen warnt die Bibel vor Trunkenheit. Und doch ist uns Wein, wie Öl und Brot, von Gott geschenkt, damit wir ihn genießen und er „des Menschen Herz erfreue“ (15a; LUT).

Weiter vorne schreibt der Psalmist, „Winde hast du zu deinen Boten gemacht und Feuerflammen zu deinen Dienern“ (104,4).

Dieser Abschnitt bildet eine faszinierende Kulisse für den Bericht über den Pfingsttag. Als der Heilige Geist kam, hörten sie „ein Brausen wie das Rauschen eines mächtigen Sturms“ und sie sahen „etwas, das aussah wie Flammen, die sich zerteilten, wie Feuerzungen“ (Apostelgeschichte 2,2-3).

„Wind“ und „Feuerflammen“ dienen Gott. Sie symbolisieren Gottes Macht, Leidenschaft und Reinheit. Wenn du betest, „Komm, Heiliger Geist“, rechne damit, dass Gott Wind und Feuer des Heiligen Geistes sendet; erwarte, dass der Heilige Geist mächtig wirken und Leben verändern wird.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du Leben veränderst, wenn wir Gottes Macht, Leidenschaft und Reinheit erleben. Komm, Heiliger Geist, erfülle mich.
Neues Testament

2. Korinther 2,12–3,6

Paulus in Troas

12 Als ich nach Troas kam, um dort die rettende Botschaft von Christus zu verkünden, schenkte der Herr mir überall offene Türen; die Menschen nahmen meine Worte bereitwillig auf. 13 Trotzdem war ich beunruhigt, weil ich meinen Mitarbeiter Titus nicht antraf. Darum verabschiedete ich mich bald wieder von den Christen in Troas und reiste ihm nach Mazedonien entgegen.

Von Christus in den Dienst genommen

14 Von ganzem Herzen danke ich Gott dafür, dass er uns immer im Triumphzug von Christus mitführt. Wohin wir auch kommen, verbreitet sich die Erkenntnis Gottes wie ein angenehmer Duft, dem sich niemand entziehen kann. 15 Ob die Menschen nun die Botschaft annehmen und gerettet werden oder sie ablehnen und verloren gehen: Durch Christus sind wir ein Wohlgeruch für Gott. 16 Für die einen ist es ein Verwesungsgeruch, der ihnen den Tod bringt; für die anderen aber ein angenehmer Duft, der ihnen neues Leben gibt. Wer aber ist für diese große Aufgabe geeignet? 17 Nun, wir machen jedenfalls mit Gottes Botschaft keine Geschäfte wie so manche andere. Wir reden in aller Aufrichtigkeit und in Gottes Auftrag, weil wir mit Christus eng verbunden sind und uns Gott verantwortlich wissen.

Ein Empfehlungsschreiben von Gott

3 1 Wollen wir damit etwa schon wieder für uns selbst werben? Sollen wir euch etwa, wie es gewisse Leute tun, Empfehlungsschreiben vorzeigen oder uns solche von euch geben lassen? 2 Ihr selbst seid doch der beste Empfehlungsbrief für uns! Er ist in unser Herz geschrieben und kann von allen gelesen werden. 3 Ja, jeder kann sehen, dass ihr selbst ein Brief von Christus seid, den wir in seinem Auftrag geschrieben haben; nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes; nicht auf steinerne Gesetzestafeln wie bei Mose, sondern in menschliche Herzen.

Im Dienst für den neuen Bund

4 Das wagen wir nur deshalb zu sagen, weil wir Gott vertrauen, der uns durch Christus beauftragt hat. 5 Wir bilden uns nicht ein, diesen Auftrag aus eigener Kraft erfüllen zu können; nein, Gott hat uns dazu fähig gemacht. 6 Nur durch ihn können wir die rettende Botschaft verkünden, den neuen Bund, den Gott mit uns Menschen geschlossen hat. Dieser Bund ist nicht mehr vom geschriebenen Gesetz bestimmt, sondern von Gottes Geist. Denn der Buchstabe des Gesetzes tötet, Gottes Geist aber schenkt Leben.

Kommentar

Dienst, der Leben schenkt

Wie kannst du anderen Leben schenken? In diesem Abschnitt bezeichnet sich Paulus als Diener „des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“ (3,6; LUT).

1.\tDurch dich riechen die Menschen den süßen Duft Jesu
„Wo immer wir jetzt auch hinkommen, … verbreiten [wir] einen wohlriechenden Duft“ (2,14b). Paulus beschreibt seinen Dienst als anhaltenden „Triumphzug“ (14a). Hatte ein König oder General einen wichtigen Sieg errungen, wurde er von der ganzen Stadt willkommen geheißen. Beim Einzug in die Stadt führte die Armee ihre Gefangenen mit. Es ist durchaus vorstellbar, dass alles von einem „wohlriechenden Duft“ begleitet war.

Für die einen war es der „Gestank von Tod und Verdammnis“ (16a), für die anderen, die Sieger, „ein Leben spendender Duft“ (16b). In ähnlicher Weise, „Wo immer wir jetzt auch hinkommen, … Unserem ganzen Leben haftet der Wohlgeruch von Christus an... Aber dieser Geruch wird von denen, die gerettet werden, anders wahrgenommen als von denen, die verloren gehen“ (14-15).

2.\tDurch dich lesen die Menschen von Jesus
Die einzige Bibel, die manche Menschen je lesen werden, ist dein Leben. Paulus schreibt an die Korinther, „Euer Leben ist wie ein Brief…. Jeder kann ihn lesen … Ihr seid ein Brief Christi, von uns geschrieben, aber nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes: nicht auf Steintafeln, sondern in die Herzen der Menschen“ (3,2-3).

Nicht jeder kann oder will Bücher lesen – aber jeder, dem du begegnest, kann und wird dein Leben lesen.

3.\tDurch dich hören die Menschen von einer Beziehung mit Jesus
Nie sollst du sagen, „Ich bin zu nichts zu gebrauchen“, „Ich bewirke nichts“. Durch das Wirken des Heiligen Geistes kannst du die gute Nachricht von Jesus anderen Menschen erzählen. Das sollte dich mit großem Vertrauen erfüllen – nicht Selbstvertrauen sondern Gottvertrauen.

„So viel Selbstvertrauen habe ich vor Gott, weil Christus mich in seinen Dienst gestellt hat. Ich meine nicht, dass ich einem solchen Auftrag aus eigener Kraft gewachsen bin und mir irgendetwas selbst zuschreiben kann. Gott ist es, der mir die Fähigkeit dazu geschenkt hat“ (3,4-5; GNB).

Der Heilige Geist schenkt dir nicht nur einen neuen Anfang im Leben, sondern Er schenkt dir ein neues Leben, das du anfangen kannst. Der alte Bund war von Gott durch Mose geschlossen, aber er hatte nicht die Kraft, die Menschen so zu verändern, wie Gott Sich das gewünscht hatte.

Weil das Volk die auf Steintafeln geschriebenen Gesetze schlicht nicht halten konnte, mussten sie am Ende sterben – „Der Buchstabe des Gesetzes führt zum Tod“; der Dienst des Heiligen Geistes aber – in dein Herz geschrieben – „führt zum Leben“ (3,6; GNB).

Der Heilige Geist verändert unser Wesen. Sag nie, „Ich kann mich nicht ändern“. Mit dem Heiligen Geist kannst du dich ändern.

Letztlich ist es der Unterschied zwischen einer Religion von Regeln und Vorschriften (die wir nie alle einhalten können) und einer Gottesbeziehung durch Jesus, die zum Leben führt, in ein Leben in Fülle (Johannes 10,10).

Gebet

Herr, ich bin Dir so dankbar für Deinen Dienst, der mich immer wieder sehen lässt, wie der Geist Menschen zum Leben führt, die vorher geistlich tot waren.
Altes Testament

2. Chronik 33,21–35,19

König Amon von Juda

21 Amon wurde mit 22 Jahren König und regierte zwei Jahre in Jerusalem. 22 Wie sein Vater Manasse tat auch Amon, was dem HERRN missfiel. Er brachte denselben Götzen Opfer dar, die schon Manasse verehrt hatte, und diente ihnen. 23 Doch anders als Manasse bereute er nicht, was er getan hatte, und kehrte nicht zum HERRN zurück, sondern lud immer mehr Schuld auf sich.

24 Einige seiner Hofbeamten verschworen sich gegen ihn und ermordeten ihn in seinem Palast. 25 Doch das Volk brachte alle Verschwörer um und setzte Amons Sohn Josia als Nachfolger ein.

König Josia von Juda bekämpft den Götzendienst

34 1 Josia wurde mit 8 Jahren König und regierte 31 Jahre in Jerusalem. 2 Er tat, was dem HERRN gefiel. Er folgte dem guten Beispiel seines Vorfahren David und ließ sich durch nichts davon abbringen.

3 In seinem 8. Regierungsjahr, als er noch sehr jung war, begann er, nach dem Gott seines Vorfahren David zu fragen. In seinem 12. Regierungsjahr fing er an, die Opferstätten, die heiligen Pfähle und alle geschnitzten und gegossenen Götzenfiguren aus Jerusalem und ganz Juda zu beseitigen. 4 Unter Josias Aufsicht wurden die Altäre des Götzen Baal niedergerissen. Die Säulen, auf denen Räucheropfer dargebracht wurden, ließ er umwerfen. Man zerschlug die heiligen Pfähle und die geschnitzten oder gegossenen Götzenfiguren, zermalmte sie zu Staub und streute ihn auf die Gräber der Menschen, die zu Lebzeiten diesen Götzen Opfer dargebracht hatten. 5 Die Gebeine der Götzenpriester verbrannte Josia auf den Altären, wo sie früher ihre Götzenopfer verbrannt hatten. So reinigte Josia ganz Juda und Jerusalem vom Götzendienst. 6-7 Aber auch in den Städten der Gebiete von Manasse, Ephraim, Simeon und Naftali zerstörte er die Altäre und die Plätze, auf denen sie errichtet waren. Er ließ die heiligen Pfähle und Götzenstatuen in Stücke hauen und zermalmen. In ganz Israel riss er die Räucheropferaltäre nieder. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück.

Josia lässt den Tempel ausbessern

8 In seinem 18. Regierungsjahr, als Josia immer noch das Land und den Tempel vom Götzendienst reinigte, wollte er den Tempel des HERRN, seines Gottes, ausbessern lassen. Er schickte drei Männer in den Tempel: Schafan, den Sohn von Azalja, den Stadtobersten Maaseja und den königlichen Berater Joach, den Sohn von Joahas.

9 Die drei gingen zum Hohenpriester Hilkija und überreichten ihm das Geld, das im Tempel abgegeben worden war. Die Bewohner von Jerusalem, Juda, Benjamin, Ephraim, Manasse und den übrigen Stammesgebieten Nordisraels hatten das Geld den Leviten gegeben, die den Tempeleingang bewachten. 10 Dieses Geld wurde nun den Bauführern ausgehändigt, die für die Arbeiten im Tempel des HERRN verantwortlich waren. Sie bezahlten damit die Handwerker, die im Tempel die Schäden ausbesserten. 11 Die Handwerker kauften damit auch Bausteine und Holz für die Balken. Alle Gebäudeteile mussten nämlich mit neuen Balken ausgestattet werden, weil die Könige von Juda sie hatten verfallen lassen.

12 Die Handwerker arbeiteten sehr gewissenhaft. Als Aufseher wurden die Leviten Jahat und Obadja von der Sippe Merari sowie Secharja und Meschullam von der Sippe Kehat eingesetzt. Alle Leviten, die Musikinstrumente spielten, 13 hatten die Aufsicht über die Lastträger und über alle anderen Handwerker. Andere Leviten arbeiteten als Schreiber, Verwalter oder Torwächter.

Der Hohepriester Hilkija findet im Tempel ein Gesetzbuch

14 Als man das Geld holte, das zum Tempel des HERRN gebracht worden war, fand der Priester Hilkija eine Schriftrolle mit dem Gesetz, das der HERR durch Mose hatte verkünden lassen. 15 Hilkija gab es dem Hofsekretär Schafan und sagte: »Dieses Gesetzbuch habe ich im Tempel des HERRN gefunden.«

16 Schafan nahm es mit zum König und berichtete ihm: »Die Männer sind bei der Arbeit; sie führen aus, was du ihnen aufgetragen hast. 17 Die Leviten haben den Opferkasten beim Altar geleert und das Geld den Bauführern und Handwerkern ausgehändigt.« 18 Dann berichtete er von dem Buch, das der Hohepriester Hilkija ihm gegeben hatte, und las dem König daraus vor.

19 Als der König hörte, was in dem Gesetz stand, zerriss er betroffen sein Gewand. 20 Er beauftragte Hilkija, den Hofsekretär Schafan und dessen Sohn Ahikam sowie Achbor, den Sohn von Michaja, und Asaja, einen seiner Hofbeamten: 21 »Geht und fragt den HERRN um Rat für mich und für die Menschen, die in Israel und Juda übrig geblieben sind. Was sollen wir jetzt tun, nachdem das Buch im Tempel gefunden wurde? Der HERR muss sehr zornig auf uns sein, weil schon unsere Väter seine Weisungen nicht befolgt und nicht alles getan haben, was in diesem Buch steht.«

22 Da gingen Hilkija und die anderen Männer zu der Prophetin Hulda, um mit ihr zu sprechen. Ihr Mann Schallum, ein Sohn von Tokhat und Enkel von Harha, verwaltete die Kleiderkammer. Sie wohnte im neuen Stadtteil von Jerusalem.

23-24 Hulda gab der Gesandtschaft eine Botschaft des HERRN für König Josia weiter. Sie sagte: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Alle Flüche in dem Buch, das dem König von Juda vorgelesen wurde, werden eintreffen! Das dort angedrohte Unheil will ich über die Stadt und ihre Einwohner hereinbrechen lassen. 25 Denn sie haben mich verlassen und anderen Göttern ihre Opfer dargebracht. Mit ihren selbst gemachten Götzen haben sie mich herausgefordert. Mein Zorn über diese Stadt ist wie ein Feuer, das nicht mehr erlöscht. 26 Über den König von Juda sage ich, der HERR und Gott Israels: Du hast nun meine Antwort gehört. 27 Doch du hast dir meine Worte zu Herzen genommen und dich meiner Macht gebeugt. Als du gehört hast, welches Urteil ich über diese Stadt und ihre Einwohner verhängt habe, da hast du betroffen dein Gewand zerrissen und bist in Tränen ausgebrochen. Darum will ich dein Gebet erhören. Das verspreche ich, der HERR. 28 Wenn du stirbst, sollst du in Frieden im Grab der Königsfamilie beigesetzt werden. Das Unheil, das ich über die Stadt und ihre Einwohner kommen lasse, wirst du nicht mehr erleben müssen.«

Die Gesandten überbrachten diese Antwort dem König.

Josia schließt einen Bund mit dem Herrn

29 Danach ließ der König alle führenden Männer von Jerusalem und aus dem ganzen Land Juda zusammenrufen. 30 Er ging zum Tempel des HERRN, wo sich eine große Menschenmenge versammelt hatte. Alle Männer von Juda waren gekommen, die Bevölkerung Jerusalems, die Priester und Leviten sowie das übrige Volk, vom Einfachsten bis zum Vornehmsten. Vor dieser Versammlung wurde nun das ganze Buch mit den Bundesgesetzen vorgelesen, das im Tempel des HERRN gefunden worden war. 31 Der König stand an seinem Platz bei der Säule. Nachdem die Lesung beendet war, schloss er mit dem HERRN einen Bund und schwor: »Wir wollen wieder dem HERRN gehorchen! Von ganzem Herzen und mit aller Hingabe wollen wir nach seinem Gesetz leben und seine Gebote und Weisungen befolgen. Wir wollen alle Bundesbestimmungen einhalten, die in diesem Buch aufgeschrieben sind.«

32 Josia forderte das ganze Volk aus Jerusalem und Benjamin dazu auf, sich diesem Versprechen anzuschließen. Von da an hielten die Einwohner von Jerusalem sich an den Bund, den sie mit dem Gott ihrer Vorfahren geschlossen hatten.

33 Josia ließ auch die restlichen Götzenfiguren aus allen Teilen des Landes beseitigen. Alle Bewohner Israels ermahnte er, dem HERRN, ihrem Gott, zu gehorchen. Solange Josia lebte, wandten sie sich nicht mehr vom HERRN, dem Gott ihrer Vorfahren, ab.

Josia feiert das Passahfest

35 1 Am 14. Tag des 1. Monats ließ Josia in Jerusalem Lämmer schlachten, um für den HERRN das Passahfest zu feiern. 2 Er teilte den Priestern ihre Aufgaben zu und ermutigte sie zu ihrem Dienst im Tempel des HERRN. 3 Er sagte zu den Leviten, die ganz Israel im Gesetz unterrichteten und zum Dienst für den HERRN geweiht waren: »Die Bundeslade hat ihren festen Platz im Tempel, den König Salomo von Israel, Davids Sohn, gebaut hat! Ihr braucht sie nicht auf euren Schultern von einem Ort zum anderen zu tragen. Darum könnt ihr euch hier im Tempel mit ganzer Kraft dem Dienst für den HERRN, euren Gott, und für sein Volk Israel widmen! 4 Stellt wieder die Dienstgruppen nach euren Sippen zusammen, wie König David sie damals eingeteilt und sein Sohn Salomo sie später aufgeschrieben hat!

5 Jede Dienstgruppe ist für eine bestimmte Anzahl von Sippen aus dem Volk zuständig. Kommt zum Tempel 6 und reinigt euch für euren heiligen Dienst! Schlachtet für eure Brüder aus dem Volk das Passahopfer und bereitet es so zu, wie der HERR es uns durch Mose aufgetragen hat!«

7 Josia schenkte den Israeliten, die zum Fest gekommen waren, aus seinem Besitz 30.000 Lämmer und junge Ziegenböcke für das Passahopfer sowie 3000 Rinder für andere Opfer.

8 Auch seine Beamten stifteten Tiere für das Volk, für die Priester und die Leviten. Hilkija, Secharja und Jehiël, die drei obersten Priester, gaben den anderen Priestern 2600 Lämmer und junge Ziegenböcke für das Passahopfer sowie 300 Rinder. 9 Auch die drei Brüder Konanja, Schemaja und Netanel sowie die Führer der Leviten, Haschabja, Jeïël und Josabad, gaben den Leviten 5000 Jungtiere für das Passahopfer und 500 Rinder.

10 Als alle Aufgaben verteilt waren, stellten die Priester sich an ihre Plätze, und die Leviten traten in den Dienstgruppen an, so wie Josia es befohlen hatte. 11 Die Leviten schlachteten die Passahlämmer und zogen ihnen die Haut ab, während die Priester das Blut der Tiere, das sie von den Leviten entgegennahmen, an den Altar sprengten. 12 Die Teile, die für die Brandopfer bestimmt waren, legte man für die Familien aus dem Volk beiseite, damit sie das Fleisch später dem HERRN als Opfer darbringen konnten, wie es in Moses Gesetz vorgeschrieben war. Ebenso machte man es mit den Rindern. 13 Die Passahlämmer wurden nach Vorschrift am Feuer gebraten, während das übrige Fleisch für die Opfermahlzeiten in Töpfen, Kesseln und Schüsseln gekocht wurde. Sobald es gar war, verteilten die Leviten es in aller Eile an die Festbesucher. 14 Danach bereiteten sie für sich und die Priester die Passahlämmer zu. Denn die Priester, die Nachkommen von Aaron, mussten so viele Brandopfer und Fettstücke darbringen, dass sie bis in die Nacht hinein damit beschäftigt waren.

15 Während des ganzen Festes blieben die Sänger aus der Sippe Asaf an ihrem Platz, wie es einst David, sein Seher Jedutun, Asaf und Heman angeordnet hatten. Auch die Torwächter blieben an den Tempeleingängen. Sie brauchten ihre Posten nicht zu verlassen, weil die Leviten auch für sie das Passah zubereiteten.

16 So wurde an jenem Tag auf Josias Befehl alles geordnet, was den Tempeldienst während des Passahfestes betraf. Nun konnte das Volk das Passahfest feiern, und auch die Brandopfer konnten auf dem Altar des HERRN dargebracht werden. 17 Eine Woche lang feierten die Israeliten, die nach Jerusalem gekommen waren, das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote. 18 Das Passahfest hatte seit der Zeit des Propheten Samuel in Israel nicht mehr so stattgefunden. Keiner der Könige in Israel hatte es so gefeiert wie Josia, die Priester und Leviten, die Bewohner von Jerusalem, von Juda und jene, die aus Israel nach Jerusalem gekommen waren. 19 Das Fest fand im 18. Regierungsjahr von Josia statt.

Kommentar

Diener eines neuen Bundes

Tim Keller definiert einen Bund als „feierliche, dauerhafte, aufopferungsvolle gegenseitige Hingabe zweier Parteien. Eine beeindruckende Mischung von Gesetz und Liebe… ein Verhältnis, das mehr Nähe und Liebe erfordert, als ein einfacher rechtsgültiger Vertrag; und doch ist er tragfähiger und bindender als menschliche Liebe allein ihn machen könnte.“

Paulus schreibt, Gott „hat uns befähigt, Diener seines neuen Bundes zu sein“ (2. Korinther 3,6a). Er grenzt hier klar vom alten Bund ab. In diesem Abschnitt sehen wir etwas von diesem alten Bund.

Nachdem Amon „tat, was dem Herrn missfiel“ (33,22) und „nicht zum Herrn umkehrte“ (33,23), wurde Josia im Alter von acht Jahren König (34,1). „Als er noch sehr jung war, begann Josia, den Gott seines Stammvaters David zu suchen“ (34,3). Er reinigte Juda und Jerusalem von allen Götzenbildern etc. (3-7) und beauftragte „Ausbesserungsarbeiten am Tempel” (34,10; GNB).

Dabei „entdeckte der Priester Hilkija das Gesetzbuch des Herrn, das durch Mose gegeben worden war“ (34,14). Beim Betrachten des alten Bundes erkannten sie, dass sie und ihre „Vorfahren dem Wort des Herrn nicht gehorcht haben und nicht nach dem handelten, was in diesem Buch geschrieben steht“ (34,21).

Gott sprach durch die Prophetin Hulda zu ihnen (34,22). (Wieder sehen wir im Alten Testament eine Frau mit einem wichtigen Auftrag.)

Vor den versammelten Männern von Juda, der Bevölkerung Jerusalems, den Priestern und Leviten, las Josia „ihnen das ganze Buch des Bundes vor, das im Haus des Herrn entdeckt worden war“ (34,30). Feierlich „erneuerte [er] den Bund in der Gegenwart des Herrn. Er gelobte, dem Herrn zu gehorchen und alle seine Gebote, Vorschriften und Gesetze von ganzem Herzen und ganzer Seele zu halten. Er versprach, alle Bedingungen des Bundes, die in dem Buch niedergelegt waren, zu erfüllen“ (34,31).

Der alte Bund war ein guter Bund. Aber er war auf Steintafeln geschrieben. Selbst wenn das Volk sich bemühte die Gesetze zu halten, schafften sie es nie besonders lange. Die äußeren Reformen hielten nur, solange Josia sie auch durchsetzte. Letzten Endes schafften sie es nicht, sie einzuhalten (s. Jeremia 11-13).

Das Gesetz zeigt uns, wie nötig wir einen Erlöser brauchen. Wir können den Bund mit Gott nur einhalten, wenn wir von Jesus Vergebung empfangen. Durch den Dienst des Heiligen Geistes wird das Gesetz in unsere Herzen geschrieben.

Gebet

Danke, Herr, dass wir Diener eines neuen Bundes sind; dass der Geist Dein Gesetz jetzt in mein Herz schreibt, was mir ermöglicht, in Ihm zu wandeln und in Seiner Kraft zu dienen.

Pippa fügt hinzu

2. Chronik 34,3

„Im achten Jahr seiner Herrschaft, als er noch sehr jung war, begann Josia, den Gott seines Stammvaters David zu suchen.“

Josia war sechzehn. Niemand ist zu jung für eine Gottesbeziehung oder die Salbung für einen leitenden Dienst.

Vers des Tages

Nach 2. Korinther 3,3

Jeder kann sehen, dass du selbst ein Brief von Christus bist, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes; nicht auf steinerne Gesetzestafeln wie bei Mose, sondern in menschliche Herzen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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