Tag 203

Herr, hilf!

Weisheit Psalm 88,10b–19
Neues Testament Römer 7,7–25
Altes Testament Hosea 6,1–7,16

Einführung

Zu meinen am häufigsten gesprochenen Gebeten gehört die Bitte, „Herr, hilf!” Auch in der Bibel gehört es zu den am häufigsten gebeteten Gebeten. Du kannst den Herrn jederzeit um Hilfe anrufen. Gott wünscht Sich eine aufrichtige Beziehung mit dir, die von Herzen kommt.

Weisheit

Psalm 88,10b–19

10 Meine Augen sind vom Weinen ganz verquollen.

Jeden Tag rufe ich, HERR, zu dir
  und strecke meine Hände nach dir aus.
11 Wirst du an den Toten noch ein Wunder tun?
  Kommen sie etwa aus ihren Gräbern, um dich zu loben?
12 Erzählt man im Totenreich von deiner Gnade
  oder in der Gruft von deiner Treue?
13 Sind deine Wunder wohl am Ort der Finsternis bekannt?
  Wissen die längst vergessenen Toten von deiner Gerechtigkeit?

14 HERR, ich schreie zu dir um Hilfe.
  Schon früh am Morgen klage ich dir mein Leid.
15 Warum hast du mich verstoßen, HERR?
  Warum verbirgst du dich vor mir?

16 Seit meiner Jugend bin ich elend und vom Tod gezeichnet.
  Du hast mir dieses furchtbare Leid auferlegt –
  und jetzt bin ich am Ende!
17 Dein glühender Zorn hat mich zu Boden geschmettert,
  deine schreckliche Strafe hat mich vernichtet!
18 Die Angst bedrängt mich von allen Seiten,
  vor dieser tödlichen Flut gibt es kein Entrinnen.
19 Du hast erreicht, dass mir alle den Rücken kehren,
  Freunde und Nachbarn gehen mir aus dem Weg.
  Mein einziger Begleiter ist die Finsternis.

Kommentar

Hilfe, wenn Beziehungen gescheitert sind

Ablehnung tut immer weh - besonders wenn es jemand ist, den wir lieben und der uns nahe steht. Kaputte Beziehungen sind schmerzhaft – besonders, wenn wir das Gefühl haben, von einem „Geliebten“, einem „Nächsten“ oder einem engen Freund „fallen gelassen“ worden zu sein. Der Psalmist hadert, „Du hast mir meine Freunde und Verwandten genommen; alles, was mir jetzt noch bleibt, ist Finsternis“ (88,19).

Er schreibt, „Solange ich denken kann…“ (88,16; GNB). Die Situation klingt hoffnungslos: „Finsternis“ (88,13), von Gott „verworfen“ (88,15), Krankheit (16a), „dem Tode nah“ (16b), „am Ende“ (16c).

Und doch ist da ein Hoffnungsschimmer. Hoffnung, weil er sich in alledem entschieden hat, jeden Tag Gott anzurufen: „Jeden Tag rufe ich dich um Hilfe, Herr, ich erhebe meine Hände im Gebet zu dir“ (10b).

Vielleicht steckst du gerade in einer Beziehungskrise – in deiner Ehe, auf der Arbeit oder in der Gemeinde, mit einem engen Freund. Wie schlimm es auch aussehen mag, dir bleibt immer die Hoffnung, den Herrn um Hilfe anzurufen.

Gebet

„Herr, ich aber rufe zu dir. Schon am Morgen flehe ich dich an“ (88,14). Oh Herr, ich erhebe meine Hände im Gebet zu Dir und bitte Dich um Hilfe …
Neues Testament

Römer 7,7–25

Der Mensch und Gottes Gesetz

7 Soll das alles nun etwa bedeuten, dass Gottes Gesetz sündig ist? Natürlich nicht! Aber es ist doch so: Ohne die Gebote Gottes hätte ich nie erfahren, was Sünde ist. Würde es dort nicht heißen: »Du sollst nicht begehren …«, so wüsste ich nicht, dass mein Begehren Sünde ist. 8 Die Sünde aber gebrauchte dieses Gebot des Gesetzes, um in mir alle möglichen Begierden zu wecken. Ohne das Gesetz ist die Sünde nämlich tot. 9 Früher habe ich ohne das Gesetz gelebt. Erst seit das Gesetz mit seinen Geboten in die Welt kam, wurde auch die Sünde in mir lebendig, 10 und damit brachte mir das Gesetz den Tod. So hat mich Gottes Gebot, das den Weg zum Leben zeigen sollte, letztlich dem Tod ausgeliefert. 11 Denn die Sünde benutzte es, um mich zu betrügen: Die Gebote, die mir eigentlich Leben bringen sollten, brachten mir nun den Tod. 12 Es bleibt also dabei: Das Gesetz selbst entspricht Gottes Willen; jedes einzelne Gebot ist heilig, gerecht und gut.

13 Kann aber etwas, das gut ist, meinen Tod bewirkt haben? Nein, ganz und gar nicht. Es war die Sünde! Aber gerade dadurch, dass die Sünde das Gute benutzte, um mir den Tod zu bringen, hat sie sich als Sünde entlarvt; erst durch das Gebot ist sie in ihrer ganzen Abscheulichkeit sichtbar geworden.

14 Das Gesetz ist von Gottes Geist bestimmt. Das wissen wir genau. Ich aber bin nur ein Mensch und der Herrschaft der Sünde ausgeliefert. 15 Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Das Gute, das ich mir vornehme, tue ich nicht; aber was ich verabscheue, das tue ich. 16 Bin ich mir aber bewusst, dass ich falsch handle, dann stimme ich Gottes Gesetz zu und erkenne an, dass es gut ist. 17 Das aber bedeutet: Nicht ich selbst tue das Böse, sondern die Sünde, die in mir wohnt, treibt mich dazu.

Der Mensch unter der Herrschaft der Sünde

18 Ich weiß wohl, dass in mir nichts Gutes wohnt. Zwar habe ich durchaus den Wunsch, das Gute zu tun, aber es fehlt mir die Kraft dazu. 19 Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch. 20 Wenn ich also immer wieder gegen meine Absicht handle, dann ist klar: Nicht ich selbst bin es, der über mich bestimmt, sondern die in mir wohnende Sünde.

21 Ich mache also ständig dieselbe Erfahrung: Das Gute will ich tun, aber ich tue unausweichlich das Böse. 22 Ich stimme Gottes Gesetz aus tiefster Überzeugung und mit Freude zu. 23 Dennoch handle ich nach einem anderen Gesetz, das in mir wohnt. Dieses Gesetz kämpft gegen das, was ich innerlich als richtig erkannt habe, und macht mich zu seinem Gefangenen. Es ist das Gesetz der Sünde, das mein Handeln bestimmt. 24 Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser tödlichen Gefangenschaft befreien? 25 Gott sei Dank! Durch unseren Herrn Jesus Christus bin ich bereits befreit.

So befinde ich mich in einem Zwiespalt: Mit meinem Denken und Sehnen folge ich zwar dem Gesetz Gottes, mit meinen Taten aber dem Gesetz der Sünde.

Kommentar

Hilfe im Kampf gegen Sünde

Fühlst du dich manchmal in deinen schlechten Gewohnheiten oder Sünden gefangen, die du nicht abzulegen können scheinst? Nimmst du dir gelegentlich vor, etwas nicht zu tun und tust es dann doch?

Paulus schreibt dazu, „Ich begreife mich selbst nicht, denn ich möchte von ganzem Herzen tun, was gut ist, und tue es doch nicht. Stattdessen tue ich das, was ich eigentlich hasse“ (7,15).

Er fährt fort, „Es ist anscheinend wie ein inneres Gesetz in meinem Leben, dass ich, wenn ich das Gute will, unweigerlich das Böse tue. Ich liebe Gottes Gesetz von ganzem Herzen. Doch in mir wirkt ein anderes Gesetz, das gegen meine Vernunft kämpft. Dieses Gesetz gewinnt die Oberhand und macht mich zum Sklaven der Sünde, die immer noch in mir ist“ (21-23).

Paulus erkennt, dass er Hilfe braucht und ruft aus: „Was bin ich doch für ein elender Mensch! Wer wird mich von diesem Leben befreien, das von der Sünde beherrscht wird?“ (7,24).

Nachdem Paulus (im Abschnitt von gestern) gesagt hat, dass du frei vom Gesetz bist (7,6), will er einigen Fragen vorgreifen, die bei dem, was er lehrt, aufgeworfen werden, wie z.B. ob er etwa das Gesetz mit Sünde gleichstellen wolle (7,7)

Er zeigt auf, dass nicht das Gesetz Sünde ist, ganz im Gegenteil. „Das Gesetz selbst aber ist heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut“ (7,12). Wir sind es, die sündhaft sind. Das Gesetz offenbart, dass wir nicht in der Lage sind, es zu halten. Vielmehr reizt es uns noch zur Sünde.

Die nächste Frage folgt logisch auf die vorherige. Wenn das Gesetz doch so gut ist, warum hat es mir dann den Tod gebracht? (7,13). „Nein“, sagt Paulus. Nicht das Gesetz sondern meine Sünde führte zum Tod. Wenn jemand aufgrund eines Verbrechens verurteilt wird, hat nicht das Gesetz die Strafe verursacht sondern das Verbrechen. Das Gesetz ist der Maßstab, nach dem geurteilt wird.

Über diesen Abschnitt ist schon viel geschrieben worden. Die zentrale Frage ist, ob sich Paulus hier auf sein Leben vor oder nach seiner Bekehrung bezieht. Denn der Abschnitt ist eindeutig autobiografisch, wenn er auch allgemein über den Zustand der Menschen, die unter dem Gesetz leben, spricht.

Vielleicht sollten wir die Passage als Beschreibung eines Christen lesen, der nicht aus der vollen Kraft des Geistes lebt, obwohl er es gern täte. Sie kann verstanden werden als Schrei des Menschen, wieder im Geist zu leben; ein Schrei, der Christen durch alle Zeiten hindurch immer wieder über die Lippen kommt.

Wir wissen, dass „Das Gesetz selbst ... heilig, gerecht und gut [ist]“ (7,12). Wir wissen, dass es „vom Geist Gottes kommt“ (7,14). Und trotzdem scheitern wir: „Ich aber bin als Mensch wie in die Sklaverei verkauft und werde von der Sünde beherrscht. Ich begreife mich selbst nicht, denn ich möchte von ganzem Herzen tun, was gut ist, und tue es doch nicht. Stattdessen tue ich das, was ich eigentlich hasse“ (14-15).

Der Unterschied zwischen dem „Bevor“ und „Nachdem“ wir Christ wurden, besteht nicht darin, dass wir vorher gesündigt haben und nun ohne Sünde wären. Der Unterschied besteht darin, dass unser Charakter vorher sündhaft war, es dir und mir jedoch nicht wirklich etwas ausgemacht hat. Doch seit ich Christ bin, möchte ich nicht mehr sündigen. Und wenn ich es doch tue, schmerzt es mich und tut mir leid. Nicht in erster Linie, weil ich von mir selbst enttäuscht bin, was natürlich auch der Fall ist, sondern weil ich Christus gefallen will und Ihn enttäuscht habe.

Wenn du ein bisschen wie ich bist, kennst du diesen Kampf nur zu gut. Erkenne ihn bitte als wesentliches Merkmal eines wahren Christen.

Während Paulus noch um Hilfe bittet, kennt er schon die Antwort auf seine Frage, „Wer wird mich von diesem Leben befreien, das von der Sünde beherrscht wird? Gott sei Dank: Jesus Christus, unser Herr!“ (24b-25a).

Der Schlüssel zum Verständnis dieser Passage liegt möglicherweise in den Wörtern „ich selbst“ (7,25; SLA). Auf uns gestellt, sind wir Sklaven von Gesetz und Sünde, aber das ist nicht das Ende der Geschichte. Paulus fährt fort und spricht von der großartigen Befreiung, die der Heilige Geist in unser Leben bringt.

Wenn ich mich als Christ betrachte, in dem Sinne dass ich zu Christus gehöre, erkenne ich, dass ich nicht frei bin zu sündigen. Wenn ich mich als Christ in der Welt betrachte, erkenne ich, dass ich auch hier nicht frei bin zu sündigen. Wenn ich mich aber als vom Geist bevollmächtigten Christ sehe, erkenne ich, dass ich frei bin, die Sünde zu überwinden. Um es mit John Newton zu sagen:

„Ich bin nicht, der ich sein will.

Ich bin nicht, der ich sein sollte.

Ich bin nicht, der ich eines Tages sein werde.

Aber Gott sei Dank bin ich nicht, der ich einmal war.“

Gebet

Herr, ich bitte Dich, hilf mir! Bitte fülle mich mit Deinem Heiligen Geist. Ich brauche Deinen Geist, um nach Deinem Willen zu leben.
Altes Testament

Hosea 6,1–7,16

6 1 ›Kommt, wir wollen zum HERRN umkehren!
  Er hat uns verletzt,
  aber er wird uns auch wieder heilen;
  er hat uns geschlagen,
  aber nun wird er unsere Wunden verbinden!
2 Schon nach zwei Tagen wird er uns wieder aufrichten,
  ja, am dritten Tag schenkt er uns neues Leben.
  Dann können wir immer in seiner Nähe sein.
3 Alles wollen wir tun, um ihn, den HERRN, zu erkennen!
  So sicher, wie morgens die Sonne aufgeht
  und im Herbst und Frühjahr der Regen die Erde tränkt,
  so gewiss wird er kommen und uns helfen.‹

4 Ach, Ephraim und Juda, was soll ich bloß mit euch machen?
  Eure Treue ist so flüchtig wie ein Nebelschleier am Morgen,
  eure Liebe zu mir verschwindet so schnell wie Tau unter der Sonne!
5 Darum habe ich euch durch die Propheten
  mit harten Worten geschlagen
  und euch das Todesurteil gesprochen.
  Was ich für richtig und gut halte, habe ich deutlich gesagt,
  es ist klar wie der helle Tag.
6 Wenn jemand mir treu ist,
  so ist mir das lieber als ein Schlachtopfer.
  Und wenn jemand mich erkennen will,
  freut mich das mehr als jedes Brandopfer!«

Israel und Juda sind reif für das Gericht

7 »Die Israeliten sind mir untreu geworden,
  schon damals in der Stadt Adam.
  Und seitdem haben sie immer wieder den Bund gebrochen,
  den ich einst mit ihnen geschlossen habe.
8 Gilead ist eine Stadt voller Verbrecher,
  Blutspuren ziehen sich durch ihre Straßen.
9 Die Priester rotten sich zusammen
  wie eine Bande von Räubern;
  auf dem Weg, der nach Sichem führt,
  lauern sie den Reisenden auf und ermorden sie.
  Vor keiner Schandtat schrecken sie zurück.
10 Ich, der Herr, habe Abscheuliches in Israel gesehen:
  Ephraim ist fremden Göttern nachgelaufen
  und hat sich dadurch unrein gemacht.

11 Doch auch Juda wird ernten, was es gesät hat!
  Wenn ich das Schicksal Israels wenden

7 1 und mein Volk heilen will, dann kommt ans Licht,
  dass Ephraim schwere Schuld auf sich geladen hat
  und die Leute von Samaria Böses im Schilde führen.
  Sie sind Betrüger; Diebe brechen in die Häuser ein,
  und Räuberbanden ziehen plündernd durch das Land.
2 Sie machen sich nicht klar,
  dass ich kein einziges ihrer Verbrechen vergesse.
  Ihre eigene Bosheit holt sie nun ein;
  ständig stehen mir ihre Taten vor Augen!

3 Mit hinterlistigen Plänen verschaffen sie sich Ansehen beim König,
  und mit Lügen schmeicheln sie sich bei den führenden Männern ein.
4 Doch sie halten niemandem die Treue.
  Ihr Hass glüht wie ein Ofen,
  den der Bäcker so stark angeheizt hat,
  dass er ihn nicht mehr schüren muss,
  während er den Teig knetet und aufgehen lässt.
5 Am Krönungstag ihres Königs machen sie ihn
  und seine Hofbeamten betrunken,
  der viele Wein raubt diesen Schwätzern den Verstand.
6 Die Verräter warten, bis ihre Zeit gekommen ist,
  sie fiebern dem Augenblick entgegen, in dem sie losschlagen.
  Doch sie lassen sich die ganze Nacht hindurch nichts anmerken.
  Am Morgen aber wird die schwelende Glut zur lodernden Flamme:
7 Zornentbrannt fallen sie über die Herrscher her.
  So kommt ein König nach dem anderen ums Leben,
  aber noch nie hat einer von ihnen zu mir, dem Herrn,
  um Hilfe gerufen!

8 Ephraim vermischt sich mit fremden Völkern.
  Wie ein Fladenbrot, das nicht gewendet wird,
  auf einem glühenden Stein verschmort,
  so geht Israel zugrunde.
9 Die Völker, die Ephraim zu Hilfe gerufen hat,
  rauben ihm alle Kraft, aber er achtet nicht darauf.
  Sein Haar wird grau, doch er merkt es nicht.
10 So spricht Israel sich in seinem Hochmut selbst das Urteil.
  Denn mich, den HERRN, ihren Gott, suchen sie nicht,
  sie wollen trotz allem nicht zu mir umkehren!

11 Ephraim ist leichtgläubig und dumm wie eine Taube.
  Erst rufen sie die Ägypter zu Hilfe,
  dann wollen sie mit den Assyrern ein Bündnis schließen!
12 Weil sie hierhin und dorthin laufen,
  will ich ein Netz aufspannen
  und sie darin fangen wie einen Vogel.
  Ja, ich fange sie ein und bestrafe sie,
  wie ich es ihrem ganzen Volk angedroht habe!
13 Wehe ihnen! Sie rennen vor mir davon,
  doch ich lasse sie nicht entkommen!
  Ihr Land wird verwüstet,
  weil sie sich gegen mich aufgelehnt haben.
  Ich wollte sie retten,
  doch sie verbreiten nur Lügen über mich.
14 Sie liegen im Bett und heulen,
  aber niemals rufen sie ernsthaft nach mir.
  Sie ritzen sich die Haut ein, damit die Ernte gut ausfällt,
  und entfernen sich immer weiter von mir.
15 Ich, der Herr, habe sie ermahnt,
  ich habe ihnen Kraft gegeben,
  doch sie denken sich stets neue Bosheiten gegen mich aus.
16 Sie wenden sich an alle möglichen Helfer,
  nur nicht an mich! Sie sind wie ein schlaffer Bogen,
  mit dem man nicht schießen kann.
  Ihre führenden Männer werden im Krieg fallen,
  weil sie Hass und Lüge verbreiten.
  In ganz Ägypten wird man über sie spotten!«

Kommentar

Hilfe für Heilung

Gott möchte Heilung in unser Leben bringen. Das Volk wusste, dass Er sie „auch wieder heilen“ würde, wenn sie zu Ihm zurückkehrten (6,1).

Wenn du möchtest, dass Gott dich heilt, musst du von Herzen zu Ihm rufen. Gottes Klage gegen Sein Volk ist, „Sie schreien nicht nach mir, damit ich ihnen helfe“ (7,14a). „Sie liegen im Bett und heulen, aber niemals rufen sie ernsthaft nach mir“ (7,14; Hfa).

Die Verse 6,1-3 scheinen den schmerzhaften Prozess zu beschreiben, durch den der Herr uns wieder aufnimmt, wenn wir uns von Ihm entfernt haben. Nur ist hier keine Anerkennung von Schuld oder tiefe Reue. Vielleicht sind es Hoseas eigene Worte, mit denen er versucht, ihr schales Geständnis in Worte zu fassen: „Eure Treue ist so flüchtig wie ein Nebelschleier am Morgen, eure Liebe zu mir verschwindet so schnell wie Tau unter der Sonne“ (6,4).

Was aber deutlich wird, ist, dass Gott kein Interesse an oberflächlichen Handlungen hat, sondern an unserem Herzen: „Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer“ (6,6; LUT). Ihm geht es um eine Herzensbeziehung.

Er beklagt, „keiner von ihnen ruft mich um Hilfe“ (7,7). Ein hochmütiger, unabhängiger Geist im Menschen weigert sich, zum Herrn umzukehren und Ihn zu suchen (7,10). Gott sagt, „Ich wollte sie befreien, aber sie … entfernen sich immer weiter von mir“ (7,13-14). Gott will dir Heilung und Vergebung in allen Dingen schenken – aber du musst dich mit einem Herzensschrei zu Ihm wenden (7,14).

Joyce Meyer schreibt, emotionale „Heilung ist keine leichte Sache und kann ziemlich schmerzhaft sein. Manche Wunden eitern immer noch, und bevor wir gründlich geheilt werden können, müssen diese Wunden geöffnet und der Eiter entfernt werden. Nur Gott weiß, wie man das ordentlich macht. Wenn du Gott um Heilung deiner Verletzungen bittest, verbringe Zeit mit Ihm in Seinem Wort und in Seiner Gegenwart. Ich garantiere dir, dort wirst du Heilung finden!“

Gebet

Herr, ich will Dich nicht nur kennen; ich will Dich *immer besser* kennen (6,3). Aus tiefstem Herzen bitte ich Dich: mach mich heil, stell mich wieder her und belebe mich neu. Herr, hilf!

Pippa fügt hinzu

Hosea 6,6

„Ich will, dass ihr barmherzig seid; eure Opfer will ich nicht.“

Im Duden wird Barmherzigkeit definiert als „mitfühlend, mildtätig gegenüber Notleidenden; Verständnis für die Not anderer zeigend“. William Shakespeare sagt über die Barmherzigkeit: Sie ist „zwiefach gesegnet: Sie segnet den, der gibt, und den, der nimmt.“ Die Welt braucht mehr Barmherzigkeit.

Vers des Tages

Psalm 88,13

HERR, ich schreie zu dir um Hilfe.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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