Tag 202

Der Ausweg aus dem Labyrinth

Weisheit Psalm 88,1–10a
Neues Testament Römer 6,15–7,6
Altes Testament Hosea 3,1–5,15

Einführung

Im Alter von achtzehn Jahren desertierte Billy Nolan von der Handelsmarine. Fünfunddreißig Jahre seines Lebens war er Alkoholiker, zwanzig davon saß er vor unserer Gemeinde, trank Alkohol und bettelte um Geld. Am 13. Mai 1990 sah er in den Spiegel und sagte, „Das ist nicht der Billy Nolan, den ich mal kannte.“ Er beschrieb, was dann passierte so: Er bat den Herrn Jesus Christus in sein Leben und schloss einen Bund mit Ihm, dass er keinen Alkohol mehr anrühren würde. Seit diesem Tag hat er keinen Tropfen mehr getrunken. Sein Leben veränderte sich: Er strahlt jetzt Liebe und Jesu Freude aus. Einmal sagte ich zu ihm, „Billy, du siehst glücklich aus.“ Und er antwortete mir, „Ich bin glücklich, weil ich frei bin. Das Leben ist wie ein Labyrinth, und endlich habe ich den Weg zu Jesus gefunden.“

Der Kirchenvater Augustinus schrieb, dass Gott der Herr ist, „dem zu dienen, vollkommen frei macht“. Das klingt paradox. Die meisten Menschen meinen, wenn sie Gott dienen, verlieren sie ihre Freiheit. Tatsächlich ist es aber genau anders herum. Auf uns gestellt zu leben, ist eigentlich eine Form von Knechtschaft. Gott „im neuen Wesen des Geistes“ (Römer 7,6; LUT) zu dienen, macht vollkommene frei – frei für eine Beziehung mit Gott und frei, der Mensch zu sein, der wir im tiefsten Innern sein wollen.

Weisheit

Psalm 88,1–10a

Am Rande des Todes – völlig allein!

1 Ein Lied von den Nachkommen Korachs. Der Esrachiter Heman verfasste es zum Nachdenken. Auf eine traurige Weise zu singen.

2 HERR, mein Gott, du allein kannst mir noch helfen!
  Tag und Nacht schreie ich zu dir!
3 Lass mein Gebet zu dir dringen,
  verschließ deine Ohren nicht vor meinem Flehen!

4 Schweres Leid drückt mich nieder,
  ich bin dem Tod schon näher als dem Leben.
5 Jeder rechnet damit, dass ich bald sterbe,
  denn alle Kraft hat mich verlassen.
6 Es geht mir wie den Toten, die du vergessen hast,
  fern von deiner Hilfe liegen sie in ihrem Grab.

7 Du hast mich in den tiefsten Abgrund gestoßen,
  in nichts als unergründliche Finsternis.
8 Dein Zorn lastet schwer auf mir,
  wie hohe Brandungswellen wirft er mich um.
9 Alle meine Freunde hast du mir genommen,
  voller Abscheu wandten sie sich von mir ab.
  Ich bin gefangen und weiß keinen Ausweg mehr.
10 Meine Augen sind vom Weinen ganz verquollen.

  Jeden Tag rufe ich, HERR, zu dir
  und strecke meine Hände nach dir aus.

Kommentar

Rufe zum Herrn

Der Psalm beschreibt eine ähnliche Situation wie die von Billy Nolan: „Ich bin gefangen und sehe keinen Ausweg. Meine Augen sind schon ganz blind vor Tränen“ (88,9b-10a).

Der Psalmist erlebt eine große Not. Sein „Leben besteht aus Schmerzen und Leid“ (4a), und er glaubt, bald sterben zu müssen: „ich bin dem Tode nah…Sie haben mich dem Tod überlassen“ 88,4.6). „Ein starker Mann, den die Kraft verlassen hat“ (4b), „gefangen“ und ohne „Ausweg“ (88,8).

Gott allein vermag uns zu retten: „Herr, mein Gott, du allein kannst mir noch helfen“ (88,2; Hfa). Wie Billy Nolan ruft er zu Gott, Er möge ihn retten. Wie schlimm sich deine gegenwärtige Lage auch anfühlt, rufe zu Gott und bitte Ihn, dich zu befreien.

Gebet

„Herr, Gott, mein Retter, Tag und Nacht rufe ich zu dir. Höre mein Gebet, vernimm mein Schreien“ (86,2-3).
Neues Testament

Römer 6,15–7,6

Befreit, um Gott zu dienen

15 Soll das nun etwa heißen, dass wir bedenkenlos sündigen können, weil uns ja Gottes Gnade gilt und wir das Urteil des Gesetzes nicht mehr zu fürchten brauchen? Natürlich nicht! 16 Wisst ihr nicht, dass ihr dem Herrn gehorchen müsst, dem ihr euch verpflichtet habt? Und das heißt: Entweder entscheidet ihr euch für die Sünde und werdet sterben, oder ihr hört auf Gott, und er wird euch annehmen. 17 Aber Gott sei Dank! Ihr seid nicht mehr hilflos der Sünde ausgeliefert, sondern ihr hört von ganzem Herzen auf das, was euch gelehrt worden ist und was jetzt euer Leben bestimmt. 18 Denn ihr seid von der Herrschaft der Sünde frei geworden; ihr könnt jetzt Gott dienen und das tun, was ihm gefällt.

19 Weil ihr das so schwer verstehen könnt, will ich es euch an einem bekannten Beispiel deutlich machen, dem Sklavendienst: Früher habt ihr der Unmoral und dem Unrecht wie Sklaven gedient. So war euer Leben ein einziger Widerspruch zu Gottes Willen. Jetzt aber sollt ihr uneingeschränkt Gott dienen; lebt so, wie es ihm gefällt, und zeigt auf diese Weise, dass ihr zu ihm gehört! 20 Als Sklaven der Sünde wart ihr zwar frei, allerdings nur vom Guten. 21 Und was kam dabei heraus? Bei dem Gedanken daran könnt ihr euch heute nur schämen, denn es hätte euch nichts anderes eingebracht als den Tod. 22 Aber jetzt seid ihr frei von der Sünde und dient Gott mit eurem ganzen Leben. Das Ergebnis ist: Ihr gehört zu ihm und tut, was ihm gefällt, und schließlich schenkt er euch das ewige Leben. 23 Der Lohn, den die Sünde auszahlt, ist der Tod. Gott aber schenkt uns in der Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, ewiges Leben.

Die Grenzen des Gesetzes

7 1 Meine lieben Brüder und Schwestern! Ihr kennt doch das Gesetz. Dann wisst ihr ja auch, dass es für uns Menschen nur Gültigkeit hat, solange wir leben. 2 Was bedeutet das? Eine verheiratete Frau zum Beispiel ist an ihren Mann durch das Gesetz so lange gebunden, wie er lebt. Stirbt der Mann, dann ist sie von diesem Gesetz frei und kann wieder heiraten. 3 Hätte diese Frau zu Lebzeiten ihres Mannes einen anderen Mann gehabt, wäre sie eine Ehebrecherin gewesen. Nach dem Tod ihres Mannes aber ist sie frei von den Verpflichtungen des Gesetzes. Niemand wird sie eine Ehebrecherin nennen, wenn sie als Witwe einen anderen Mann heiratet.

4 Genauso wart auch ihr gebunden, und zwar an das Gesetz. Aber ihr seid davon befreit worden, als Christus am Kreuz für euch starb. Und jetzt gehört ihr nur noch ihm, der von den Toten auferweckt wurde. Nur so werden wir für Gott Frucht bringen, das heißt leben, wie es ihm gefällt. 5 Von Natur aus waren wir einst der Gewalt der Sünde ausgeliefert und wurden von unseren selbstsüchtigen Wünschen beherrscht. Durch das Gesetz wurde die Sünde in uns erst geweckt, so dass wir taten, was letztendlich zum Tod führt. 6 Aber jetzt sind wir nicht länger an das Gesetz gebunden, sondern von ihm befreit, denn für das Gesetz sind wir tot. Deswegen können wir Gott durch seinen Heiligen Geist in einer völlig neuen Weise dienen und müssen es nicht mehr wie früher durch die bloße Erfüllung toter Buchstaben tun.

Kommentar

Diene Gott

In einer Folge der Zeichentrickserie Thomas die kleine Lokomotive liegt die Lok auf der Seite, entgleist neben den Schienen und schreit, „Ich bin frei! Endlich bin ich frei. Ich bin entgleist und frei!“. In Wirklichkeit ist die kleine Lokomotive bedeutend „freier“, wenn ihre Räder auf den Schienen laufen und sie ihrer Bestimmung gemäß funktioniert.

Mit uns ist es nicht anders. Wir mögen uns freier fühlen, wenn niemand in unser Leben hineinredet, aber es ist eine Illusion, denn tatsächlich sind wir Sklaven der Sünde – „Nichts Gutes“ kommt dabei heraus (6,21).

Es heißt, die einzige Übung, die einige Menschen machen, ist übereilte Schlüsse zu ziehen. Paulus sorgt sich, dass die Menschen voreilig falsche Schlüsse ziehen, dass einige argumentieren könnten, dass es dann ja egal sei, wenn sie weiter sündigten. Er schreibt, „Bedeutet das, dass wir weiter sündigen dürfen, weil Gottes Gnade uns vom Gesetz befreit hat? Natürlich nicht!“ (6,15).

Die Zusage unserer Vergebung ist kein Freibrief, weiter zu sündigen. Gnade ist keine „Ausstiegsklausel“ für Sünde. Weiter zu machen wie bisher, wäre absurd – aus zwei Gründen:

1. Ein neuer Herr
Als Christ hast du einen neuen Herrn. Du dienst jetzt Gott und bist „frei von der Sünde“ (6,18). Ob es dir gefällt oder nicht: Wir sind alle Sklaven von irgendetwas. Sünde ist eine Form von Knechtschaft, die in geistliche Gefangenschaft und in den Tod führt. Gott zu dienen aber bedeutet frei sein: „das unverdiente Geschenk Gottes dagegen ist das ewige Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn“ (6,23).

Gott ist dein neuer Herr. Jedes Mal, wenn du sündigst, handelst du gegen den Sinn der Gnade – nämlich uns wahres und ewiges Leben zu schenken. Wenn die Versuchung kommt, denk daran, dass du ihr nicht nachgeben musst. Du bist kein Sklave der Sünde mehr. Du hast die Freiheit, „nein“ zu sagen.

Denke auch an den Lohn deines Gehorsams. Indem du Gott dienst, tust du „das, was zu eurer Heiligung führt und euch das ewige Leben bringt“ (6,22).

2. Eine neue Liebe
Es macht keinen Sinn, weiter zu sündigen, denn abgesehen von einem neuen Herrn, hast du auch eine neue Liebe.

Paulus bringt hierzu ein Beispiel aus der Ehe. Die Ehegesetze haben für eine Frau keine Gültigkeit mehr, wenn ihr Mann stirbt. Der Tod befreit sie von dem Gesetz (7,1-6).

In ähnlicher Weise sind wir als Christen dem Gesetz gestorben. Unsere alte Liebe war das Gesetz, aber als Christen sind wir „der Macht des Gesetzes nicht länger unterstellt“ (7,6). Du kannst dich einer neuen Liebe zuwenden, Jesus. So wie die Frau, deren Mann gestorben ist, frei ist wieder zu heiraten (7,4).

Jetzt, da du unter der Gnade und nicht mehr unter dem Gesetz lebst, lebt der Heilige Geist in dir, der dich sowohl mit dem Wunsch als auch mit der Fähigkeit erfüllt zu tun, was Recht ist. Verbunden mit deiner neuen Liebe, Jesus, kannst du „Gott von nun an in einer neuen Weise dienen - nicht wie früher durch Einhaltung jedes einzelnen Buchstabens des Gesetzes, sondern durch den Heiligen Geist“ (7,6). So setzt dich Jesus frei, die Person zu sein, die du tief im Innern sein möchtest.

Gebet

Danke, Herr, dass Dir zu dienen, Freiheit bedeutet. Ich stelle mich Dir heute mit meinem ganzen Leib als Sklave der Gerechtigkeit zur Verfügung (6,19). Dir, mein Herr, will ich „in einer neuen Weise … durch den Heiligen Geist“ dienen (7,6).
Altes Testament

Hosea 3,1–5,15

Israel wird umkehren

3 1 Der HERR sprach zu mir: »Obwohl deine Frau deine Liebe nicht erwidert hat, sondern ständig die Ehe bricht, sollst du sie wieder bei dir aufnehmen und sie lieb haben. Denn auch ich liebe die Israeliten, obwohl sie anderen Göttern nachlaufen und nur zu gern deren Opfermahlzeiten essen.«

2 Da kaufte ich meine Frau für 15 Silberstücke und viereinhalb Zentner Gerste zurück 3 und sagte zu ihr: »Du wirst jetzt bei mir bleiben und dich mit keinem anderen Mann mehr einlassen. Aber ich werde lange Zeit nicht mit dir schlafen.«

4 Genau so wird es Israel ergehen: Lange Zeit werden sie keinen König und keine führenden Männer mehr haben, es wird keine Schlachtopfer und keine heiligen Steinmale geben, auch keine Götterfiguren und Priestergewänder. 5 Und dann wird Israel umkehren und den HERRN, seinen Gott, suchen. Das ganze Volk wird einen Nachkommen von David als König anerkennen. Zitternd werden sie in dieser letzten Zeit zum HERRN zurückkommen und ihre Hoffnung ganz auf seine Güte setzen.

Die Priester verführen das Volk zum Götzendienst

4 1 Ihr Israeliten, hört, was der HERR euch zu sagen hat!
  Der HERR führt einen Rechtsstreit gegen die Bewohner des Landes.
  Denn Treue und Liebe sind ihnen fremd,
  sie wollen den Herrn nicht als ihren Gott anerkennen.
2 Sie verfluchen und belügen einander, sie morden, stehlen
  und brechen die Ehe, sie begehen eine Bluttat nach der anderen.
3 Darum wird das Land vertrocknen, und alles, was dort lebt,
  wird verdursten. Die Tiere auf dem Feld, die Vögel am Himmel
  und sogar die Fische im Meer – sie alle gehen zugrunde.

4 Der Herr sagt: »Es soll nicht irgendeiner angeklagt,
  nicht irgendwer verurteilt werden!
  Euch, ihr Priester, euch klage ich an!
5 Am helllichten Tag werde ich euch zu Fall bringen,
  und die Propheten, die gemeinsame Sache mit euch machen,
  werde ich über Nacht stürzen. Selbst eure Mütter lasse ich umkommen!
6 Mein Volk läuft ins Verderben, weil es den richtigen Weg nicht kennt.

  Denn ihr Priester wollt nichts mehr von der Wahrheit wissen.
  Deshalb will ich auch nichts mehr von euch wissen!
  Ihr sollt nicht länger meine Priester sein.
  Weil ihr meine Gebote vergessen habt,
  darum werde ich eure Kinder vergessen.
7 Je zahlreicher die Priester wurden,
  desto mehr Schuld haben sie auf sich geladen.
  Darum werde ich ihnen ihr angesehenes Amt wegnehmen
  und stattdessen Schimpf und Schande über sie bringen.
8 Sie hoffen, dass mein Volk viele Sünden begeht,
  denn dann können sie sich
  mit dem Fleisch der Sündopfertiere den Bauch vollschlagen.
9 Darum soll es ihnen gehen wie den anderen Israeliten:
  Ich werde sie für ihren Eigensinn bestrafen,
  ich werde ihnen das Böse, das sie tun, vergelten!

10 So viel sie auch essen, sie sollen nicht satt werden.
  Und mit wie vielen Frauen sie sich auch einlassen,
  sie werden doch keine Kinder haben.
  Denn mich, den HERRN, haben sie verlassen,
  anstatt mir die Treue zu halten!
11 Hurerei, Wein und Most vernebeln ihnen den Verstand.
12 Mein Volk holt sich Rat bei Götzenbildern aus Holz.
  Sie erwarten Auskunft und Hilfe,
  indem sie mit Stäben das Orakel befragen.
  Besessen von ihrer Hurerei und Treulosigkeit,
  sind sie auf Abwege geraten;
  von mir, ihrem Gott, wollen sie nichts mehr wissen.
13 Oben auf den Hügeln bringen sie Räucheropfer dar
  und halten Opfermahlzeiten,
  sie feiern im wohltuenden Schatten
  von Eichen, Pappeln und Terebinthen.
  Darum werden ihre Töchter und Schwiegertöchter
  zu Huren und Ehebrecherinnen.

14 Doch ich werde nicht sie für ihre Hurerei
  und ihren Ehebruch bestrafen.
  Denn es sind die Priester, die ein schlechtes Beispiel geben:
  Gerade sie laufen den Huren nach
  und feiern Opfermahlzeiten mit den Prostituierten am Tempel.
  So stürzen sie das Volk, das es nicht besser weiß, ins Verderben.

15 Doch auch wenn Israel mir untreu ist,
  soll Juda sich nicht schuldig machen.

  Ihr Judäer, geht nicht in die Heiligtümer von Gilgal oder Bet-Awen!
  Schwört nicht: ›So wahr der HERR lebt‹!
16 Das Volk Israel ist widerspenstig wie eine störrische Kuh.
  Soll ich sie etwa auf freiem Feld weiden lassen wie ein sanftes Lamm?
17 Ephraim hat sich fremden Göttern verschrieben.
  Sollen sie doch machen, was sie wollen!
18 Sie halten Saufgelage ab und vergnügen sich
  danach mit ihren Huren. Und anstatt sich zu schämen,
  sind sie auch noch stolz darauf!
19 Sie treiben umher wie ein Blatt im Wind
  und rennen mit ihrem Götzendienst ins Verderben.«

Israel und Juda sind schuldig

5 1 »Hört zu, ihr Priester,
  passt gut auf, ihr Führer Israels!
  Auch der König mit seinem Hofstaat soll herhören!
  Ihr habt die Aufgabe, das Recht zu wahren.
  Doch ihr seid wie eine tödliche Falle in Mizpa,
  wie ein Netz, mit dem man auf dem Berg Tabor Vögel fängt!
2 Den Bund, den ich mit euch geschlossen habe,
  habt ihr verraten.
  Aber nun habt ihr eure Gottlosigkeit zu weit getrieben!
  Darum werde ich euch alle bestrafen!
3 Denn ich kenne Ephraim gut. Nichts, was dort geschieht,
  bleibt meinen Augen verborgen.
  Ephraim ist fremden Göttern nachgelaufen,
  Israel hat sich mit seinen Taten unrein gemacht.

4 Sie sind so in ihre Schuld verstrickt,
  dass sie nicht mehr zu mir umkehren können.
  Sie sind vom Götzendienst besessen und erkennen nicht,
  dass ich der HERR, ihr Gott, bin!
5 Durch ihren Hochmut sprechen sie sich selbst das Urteil,
  ihre Schuld stürzt sie ins Verderben.
  Auch den Bewohnern von Juda wird es nicht anders ergehen.
6 Sie werden dann Schafe und Rinder opfern,
  um mich, den HERRN, gnädig zu stimmen;
  aber ich werde sie allein lassen,
  so dass sie mich nicht finden können.
7 Sie haben mir, dem HERRN, die Treue gebrochen
  und mit ihren Huren Kinder gezeugt.
  Darum werden sie in kürzester Zeit vernichtet –
  mit allem, was ihnen gehört.«

Gottes Klage über sein Volk

8 »Stoßt ins Horn in Gibea, und blast die Trompeten in Rama!
  Stimmt lautes Kriegsgeschrei an in Bet-Awen!
  Denn der Feind ist euch auf den Fersen, ihr vom Stamm Benjamin!
9 Der Tag der Abrechnung kommt,
  an dem ich Ephraim zur Wüste mache.
  Alles, was ich den Stämmen Israels angedroht habe, wird wahr!
10 Auch auf die führenden Männer Judas wird mein Zorn niedergehen
  wie ein Gewitterregen! Denn sie verrücken die Grenzen
  und reißen so fremdes Land an sich.
11 Ja, Ephraim wird unterdrückt und aller Rechte beraubt,
  denn es hat dort Hilfe gesucht, wo es keine Hilfe gibt!
12 Ich, der Herr, bereite Ephraim Schmerzen
  wie eine eiternde Wunde, und ich quäle Juda wie ein bösartiges Geschwür.

13 Als Ephraim und Juda merkten, wie schlimm es um sie stand,
  suchte Ephraim Hilfe beim König von Assyrien.
  Doch auch dieser mächtige König kann euch nicht gesund machen
  und von euren eitrigen Geschwüren heilen!
14 Denn ich, der Herr, greife Ephraim und Juda an
  wie ein junger, hungriger Löwe;
  ich zerreiße sie und schleppe sie als Beute fort,
  und niemand kann sie retten.
15 Dann ziehe ich mich in meine Wohnung im Himmel zurück,
  bis sie ihre Schuld einsehen und nach mir fragen.
  In ihrer Not werden sie wieder meine Nähe suchen und sagen:

Kommentar

Suche Gottes Freiheit

Mit dem Begriff “Sünde” können viele nichts anfangen. Etwas aber „zu sehr zu lieben“ (Götzen), das verstehen sie. Unsere größte Liebe ist das, was wir anbeten und dem wir dienen.

Dieser Abschnitt aus dem Alten Testament illustriert das Prinzip, das Paulus im Römerbrief erläutert; dass nämlich, wer sündigt, ein Knecht der Sünde ist und nicht mehr aus dem Labyrinth findet.

Gott liebt Sein Volk (3,1). Der Prophet Hosea soll das visuell durch die Liebe zu seiner Ehefrau verdeutlichen, ungeachtet der Tatsache, dass diese Ehebruch begeht (3,1): „du sollst… sie lieb haben. Denn auch ich liebe die Israeliten, obwohl sie anderen Göttern nachlaufen und deren Opfermahlzeiten essen“ (3,1; Hfa).

Hosea redet die Worte des Herrn, „In eurem Land gibt es keine Treue, keine Mitmenschlichkeit und auch keine Gotteserkenntnis. Ihr flucht und lügt, mordet, stehlt und brecht die Ehe. Eine Bluttat reiht sich an die andere“ (4,1-2). Das Volk macht sich des Ehebruchs und Götzenkultes schuldig (4,13b.15; 5,3). Das ist eine recht zutreffende Beschreibung vieler Gesellschaften unserer Zeit.

Die Leiter waren keine guten Vorbilder: „Je mehr Priester es wurden, desto abscheulicher wurde ihr Verhalten mir gegenüber. Sie tauschen die Ehre Gottes gegen die Schande von Götzen. Die Priester gieren nach Sündopfern, weil sie sich mit ihnen den Bauch voll schlagen. Darum soll es den Priestern genauso gehen wie dem Volk“ (4,7-9).

Ihre Sünde machte sie nicht frei. Vielmehr waren sie unzufrieden und wurden Knechte ihrer Sünde: „Obwohl sie essen, werden sie nicht satt; obwohl sie sich mit vielen Männern einlassen, bekommen sie keine Kinder. Denn sie fragen nicht mehr nach dem Herrn. Stattdessen beten sie lieber andere Götter an. Alkohol und Prostitution haben mein Volk um den Verstand gebracht” (4,10-12). Sie haben „sich mit fremden Göttern eingelassen…Wenn sie ihr Saufgelage beendet haben, treiben sie sich mit Huren herum“ (4,17-18).

Sie schafften es nicht aus eigener Kraft zu Gott umzukehren: „Sie sind so in ihre Schuld verstrickt, dass sie nicht mehr zu mir umkehren können“ (5,4a; Hfa). Ehebruch und Prostitution waren an der Tagesordnung (14,13b.15; 5,3). Es ist, als stünden sie unter einer teuflischen Macht: „Der Geist der Hurerei sitzt zu tief in dir, und du erkennst gar nicht, dass ich der Herr bin“ (5,4b). Gott zog Sich zurück (5,6).

Gott zog Sich zurück, damit Sein Volk zu Ihm umkehren würde. Der Weg zurück zu Gott ist, Schuld einzugestehen und Gottes Angesicht zu suchen: „Wenn sie in Not sind, werden sie nach mir fragen“ (5,15b).

„Wie aber sucht man nun nach Gott?“ fragt Joyce Meyer. „Eine Möglichkeit ist, über Ihn nachzudenken; zu überlegen, was Ihm wichtig ist und was Er von manchen Situationen hält. Wenn wir Ihn suchen, lernen wir so viele Seiner Antworten auf unsere Probleme kennen. Außerdem finden wir Freude, Frieden, Liebe, Weisheit und alles, was wir sonst in unserem Leben brauchen. Ich lege dir sehr ans Herz, Ihn heute in allen Lebensbereichen zu suchen.“

Gebet

Herr, ich suche heute nach Dir. Ich bringe Dir all meine schwierigen Situationen… Bitte zeige mir, was Du möchtest, dass ich es tue. Schenke mir Weisheit. Hilf mir heute, vollkommene Freiheit darin zu finden, Dir mit ganzem Herzen zu dienen.

Pippa fügt hinzu

Römer 6,23b

„…das unverdiente Geschenk Gottes dagegen ist das ewige Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn.“

Für mich bedeutet Geschenke kaufen Stress. Gleichzeitig bin ich oft überwältigt von der Freundlichkeit, von der Großzügigkeit und den Gedanken, die sich manche Menschen machen, wenn sie mir etwas schenken. Was Gott uns schenkt, ist noch erstaunlicher – EWIGES LEBEN! Das Geschenk wird nie alt, nutzt sich nicht ab oder gerät in Vergessenheit. Es ist das kostbarste Geschenk überhaupt. Und es hat ein großes Opfer gefordert. Es wird ewig halten und ist in jeder Hinsicht perfekt!

Vers des Tages

Römer 3,26b

Gott aber schenkt uns in der Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, ewiges Leben.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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