Bete für eine Wende in deinem Land
Einführung
Mein neuer schottischer Freund, Dez, erzählte mir, „Ich arbeitete als Türsteher und war ein ziemlich brutaler Typ. Ich konsumierte regelmäßig Drogen und war Kokain abhängig. Mein Leben bestand aus Drogen, Partys und Schlägereien.“
„Eines Nachts hatte ich eine ziemliche Überdosis genommen und dachte, ich hätte einen Herzinfarkt. Das Herz sprang mir förmlich aus der Brust. In meinem Delirium schrie ich, wie ich später erkannte, ein Gebet: ich wollte leben. und seit ich am nächsten Tag erwachte, habe ich nie wieder Koks angerührt.“
Dez hatte immer häufiger Kontakt zu Christen. Besonders mit Fiona, die ihren Glauben sichtbar lebte. Er fragte sie ein paarmal, ob sie mit ihm ausgehen würde, aber sie lehnte jedes Mal ab. In erster Linie, weil er kein Christ war.
Sie schenkte ihm eine Bibel, und er begann darin zu lesen: „Ohne zu wissen, was ich suchte, las ich sie durch und fand schließlich Jesus. Mit einem Mal machte mein Leben Sinn.“
Er rief Fiona an und bat sie, ihn mit in die Kirche zu nehmen. Dort hörte er von Alpha. „Bei Alpha begegnete ich Jesus, und das hat mein Leben verändert. Früher war ich ein Drogen-getriebener, gewalttätiger Mensch, und jetzt liebe ich die Menschen, und ich liebe Gott. Ich möchte anderen meine Geschichte erzählen.“
Dez hat gerade sein Theologiestudium beendet und arbeitet jetzt für Alpha Schottland. Ja, und er ist inzwischen mit Fiona verheiratet und ein liebevoller Vater.
Seine tiefgreifende Umwandlung fasst er so zusammen, „Jesus hat meine Fragen, ob es Gott wirklich gibt in die Überzeugung verwandelt, dass ich Gott wichtig bin. Aus dem gewalttätigen, lieblosen Junkie ist ein glücklich verheirateter, liebevoller Mann geworden. Bei Alpha arbeite ich mit allen möglichen Menschen zusammen, von Großmüttern bis zu Gangstern; und ich darf sehen, wie sich ihr Leben verändert.
Psalm 79,1–13
Gott, es geht um deine Ehre!
1 Ein Lied von Asaf. Gott, fremde Völker sind in das Land eingefallen,
das du dir zum Eigentum erwählt hast.
Sie haben deinen heiligen Tempel entweiht
und Jerusalem in einen Trümmerhaufen verwandelt.
2 Sie haben alle umgebracht, die dir dienten und dir die Treue hielten.
Ihre Leichen ließen sie achtlos liegen,
als Fraß für die Geier und die wilden Tiere.
3 Rings um Jerusalem
richteten sie ein Blutbad an,
und keiner war da, der die Toten begrub.
4 Unsere Nachbarvölker verhöhnen uns,
nur noch Spott haben sie für uns übrig.
5 HERR, wie lange willst du noch zornig auf uns sein?
Soll dein Zorn für immer so weiterbrennen wie ein Feuer?
6 Gieß ihn doch über die Völker aus,
die dich nicht anerkennen, und über die Königreiche,
die deinen Namen nicht anrufen!
7 Denn sie haben dein Volk vernichtet
und seine Heimat verwüstet.
8 Strafe uns doch nicht für die Sünden unserer Vorfahren!
Zögere nicht, erbarme dich über uns,
denn wir sind am Ende unserer Kraft!
9 Hilf uns, Gott, unser Retter, damit dein Name gerühmt wird!
Steh uns bei und vergib uns unsere Schuld
es geht doch um deine Ehre!
10 Warum sollen die fremden Völker spotten:
»Wo bleibt er denn, ihr Gott?«
Zeige ihnen, wie du das Blut deiner Diener an den Feinden rächst!
Lass uns das noch erleben!
11 Lass das Stöhnen der Gefangenen zu dir dringen!
Du hast grenzenlose Macht;
darum rette die, denen man das Leben nehmen will!
12 Herr, unsere Nachbarvölker haben dich beleidigt und verspottet.
Zahle es ihnen siebenfach zurück!
13 Wir aber sind dein Volk, wir gehören zu dir wie Schafe zu ihrem Hirten.
Allezeit wollen wir dich loben und jeder neuen Generation erzählen,
wie groß du bist!
Kommentar
Bete für Wandel in deinem Land
Veränderung ist möglich. Gott vermag sowohl ein einzelnes Leben als auch Städte und Länder zu verändern.
Im 6. Jahrhundert v.Chr. zog das Volk Gottes ins Exil: „Gott, fremde Völker haben dein Land, dein Eigentum, erobert. Sie haben deinen heiligen Tempel entweiht und Jerusalem in Trümmer gelegt… Unsere Nachbarvölker verhöhnen uns, wir sind zum Hohn und Gespött geworden der Menschen, die uns umgeben“ (79,1.4). Während der Psalmist auf den zerstörten Tempel und das Exil sieht, erkennt er, wie Gottes Name dadurch entehrt wird.
Im heutigen England sehen wir, dass Kirchen geschlossen werden und der Name Gottes in den Schmutz gezogen wird. Das Volk Gottes ist wieder einmal das Ziel von Hohn und Spott.
Der Psalmist schreibt weiter, „Herr, wie lange willst du noch zornig auf uns sein? …erbarme dich über uns, denn wir sind am Ende unserer Kraft! Hilf uns, Gott, unser Retter! Steh uns bei und vergib uns unsere Schuld! Es geht doch um deine Ehre!“ 79,5.8-9; Hfa).
Es ist ein verzweifeltes Gebet, aber auch ein Gebet voller Glauben. Gott hat die Macht, die Situation zu verändern. Trau dich, davon zu träumen, was passiert, wenn Gott dein Gebet für dein Land erhört: „Wir aber, dein Volk … werden dir für immer und ewig danken und deine Größe loben“ (79,13).
Gebet
Apostelgeschichte 21,27–22,21
27 Die sieben Tage waren fast vorüber, als einige Juden aus der Provinz Asia Paulus im Tempel wiedererkannten. Sie wiegelten das Volk gegen ihn auf, packten ihn 28 und schrien: »Helft uns, ihr Männer aus Israel! Das ist er, der mit seiner Lehre überall gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diesen Tempel hetzt! Und nicht genug damit! Jetzt hat er sogar Nichtjuden in den Tempel gebracht und dadurch diese heilige Stätte entweiht!« 29 Sie hatten nämlich Paulus zusammen mit Trophimus aus Ephesus in der Stadt gesehen, und nun vermuteten sie, Paulus habe ihn auch mit in den Tempel genommen.
30 Ganz Jerusalem geriet in Aufruhr. Die Menschen liefen zusammen, sie ergriffen Paulus und zerrten ihn aus dem Tempel, dessen Türen man eilig schloss. 31 Die Menge war nahe daran, Paulus umzubringen, als dem Kommandanten des römischen Regiments gemeldet wurde: »Die ganze Stadt ist in Aufruhr!« 32 Mit einem Trupp Soldaten und einigen Hauptleuten lief er sofort zum Tempelplatz. Als die Menge den Kommandanten und die Soldaten sah, hörte sie auf, Paulus zu schlagen.
33 Der Kommandant nahm Paulus fest und ließ ihn mit zwei Ketten fesseln. Anschließend fragte er die aufgebrachte Menge, wer dieser Mann sei und was er getan habe. 34 Aber die einen schrien dies, die anderen das, und der Tumult war so groß, dass er letztlich nichts Genaues in Erfahrung bringen konnte. Deshalb befahl der Kommandant, Paulus in die Festung zu führen. 35 Auf den Treppenstufen dorthin mussten die Soldaten Paulus tragen, um ihn vor der wütenden Menge zu schützen. 36 Die Leute drängten heran und tobten: »Weg mit dem! Bringt ihn um!«
37 Als man Paulus gerade in die Festung bringen wollte, sagte er zu dem Kommandanten: »Kann ich kurz mit dir sprechen?«
»Du sprichst Griechisch?«, fragte dieser überrascht. 38 »Dann bist du also nicht der Ägypter, der vor einiger Zeit in der Wüste viertausend bewaffnete Rebellen um sich sammelte und einen Aufstand anzettelte?«
39 »Nein«, erwiderte Paulus, »ich bin ein Jude aus Tarsus und ein Bürger dieser bekannten Stadt in Zilizien. Bitte erlaube mir, zu den Leuten zu reden.«
40 Der Kommandant willigte ein. Paulus blieb auf der obersten Treppenstufe stehen und gab dem Volk mit der Hand ein Zeichen, dass er etwas sagen wollte. Nachdem sie sich beruhigt hatten, sprach er auf Aramäisch zu ihnen:
Paulus verteidigt sich vor den Juden
22 1 »Ihr Männer, liebe Brüder und Väter! Hört euch an, was ich zu meiner Verteidigung sagen möchte.«
2 Als die Juden merkten, dass Paulus auf Aramäisch zu ihnen redete, wurden sie noch stiller, und er konnte ungehindert weitersprechen:
3 »Ich bin Jude, geboren in Tarsus, einer Stadt in Zilizien. Erzogen wurde ich hier in Jerusalem. Als Schüler von Gamaliel habe ich gelernt, streng nach dem Gesetz unserer Vorfahren zu leben. Ebenso wie ihr wollte ich nichts anderes, als Gottes Gebote zu erfüllen. 4 Deshalb habe ich die neue Lehre der Christen auch bis auf den Tod bekämpft. Männer und Frauen ließ ich festnehmen und ins Gefängnis werfen. 5 Das können der Hohepriester und der ganze Hohe Rat bezeugen. Von ihnen bekam ich Empfehlungsschreiben für die jüdische Gemeinde in Damaskus. Sie gaben mir die Vollmacht, die Christen in jener Stadt gefesselt hierher nach Jerusalem zu bringen und zu bestrafen.
6 Als ich auf meiner Reise Damaskus schon fast erreicht hatte, umgab mich zur Mittagszeit plötzlich vom Himmel her ein strahlend helles Licht. 7 Ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme: ›Saul, Saul, warum verfolgst du mich?‹
8 ›Wer bist du, Herr?‹, fragte ich,
und hörte als Antwort: ›Ich bin Jesus aus Nazareth, den du verfolgst.‹ 9 Meine Begleiter sahen genauso wie ich das Licht, aber sie verstanden nicht, was gesagt wurde.
10 ›Was soll ich tun, Herr?‹, fragte ich nun,
und der Herr antwortete mir: ›Steh auf! Geh nach Damaskus. Dort wird man dir sagen, welche Aufgabe Gott für dich bestimmt hat.‹ 11 Von dem hellen Licht war ich so geblendet, dass ich nicht mehr sehen konnte und meine Begleiter mich nach Damaskus führen mussten.
12 Dort lebte ein Mann, der Hananias hieß. Er war fromm und hielt sich gewissenhaft an das Gesetz, so dass er bei allen Juden in Damaskus hoch angesehen war. 13 Dieser Mann kam zu mir und sagte: ›Lieber Bruder Saul, du sollst wieder sehen können!‹ Sofort wurden meine Augen geöffnet, und ich sah ihn vor mir stehen.
14 Dann erklärte er mir: ›Der Gott unserer Vorfahren hat dich erwählt, seinen Willen zu erkennen. Du durftest seinen Sohn sehen, der als Einziger vollkommen gerecht ist, und durftest hören, wie er selbst zu dir spricht. 15 Denn du sollst allen Menschen gegenüber das bezeugen, was du gesehen und gehört hast. 16 Zögere also nicht länger! Lass dich taufen und bekenne dich damit zu Jesus, dem Herrn! Dann wirst du von deinen Sünden reingewaschen werden.‹
17 Später kehrte ich nach Jerusalem zurück. Eines Tages betete ich im Tempel. Da erschien mir der Herr in einer Vision 18 und sagte: ›Beeil dich und verlasse Jerusalem so schnell wie möglich, denn die Menschen in dieser Stadt werden dir nicht glauben, was du von mir sagst.‹
19 ›Herr‹, antwortete ich, ›aber gerade sie müssten doch wissen, dass ich alle, die an dich glaubten, ins Gefängnis werfen und in den Synagogen auspeitschen ließ. 20 Als dein Zeuge Stephanus getötet wurde, stand ich dabei; ich hatte in die Steinigung eingewilligt und bewachte die Kleider seiner Mörder.‹
21 Doch der Herr befahl: ›Geh, denn ich will dich weit weg zu den nichtjüdischen Völkern senden.‹«
Kommentar
Erzähl, wie der Glaube dein Leben verändert hat
Du hast ein Zeugnis, wie Jesus dein Leben verändert hat. Es wird vielleicht nicht so dramatisch sein wie Dez‘ Geschichte oder die von Paulus, dem Apostel, aber in deiner ganz persönlichen Geschichte über deine Beziehung mit Jesus steckt Kraft.
Wieder einmal war Paulus in Nöten. Die Menge war in „Aufruhr gegen ihn“ (21,27). Falsche Behauptungen machten die Runde (21,29); man versuchte, „ihn zu töten“ (21,31). Er wurde geschlagen (21,32) und verhaftet (21,33). Man „ließ ihn mit zwei Ketten fesseln“ 21,33). Die Menge war gegen ihn aufgebracht (21,35). Und was machte er?
Er erzählte ihnen von Jesus. Wie so oft gab er ihnen Zeugnis und erzählte, wie Jesus sein Leben verändert hatte. Das ist ein sehr gutes Vorbild, wie du bei jeder sich bietenden Gelegenheit deine Geschichte erzählen kannst. Der Heilige Geist lebt in dir, und Er vollbringt die Veränderung in deinem Leben, während Er dich Jesus immer ähnlicher macht (2. Korinther 3,18). Was sollst du also sagen, wenn sich dir die Gelegenheit bietet?
1. Erzähle, wie du früher warst.
Paulus identifiziert sich mit seinen Zuhörern. Er spricht Aramäisch (21,40) und betont die Dinge in seinem Leben, mit denen sich die Leute in Jerusalem identifizieren können. Weil er zu Juden spricht, erwähnt er, was ihn als Jude auszeichnet: „Ich bin Jude… wie ihr wollte ich nichts anderes, als Gottes Gebote erfüllen“ (22,3; Hfa).
Paulus weist darauf hin, dass er früher Christen verfolgt hat, sie in Ketten legen, auspeitschen und einsperren ließ (22,4-20), gerade so, wie sie es jetzt mit ihm vorhatten.
Wenn du dein Zeugnis gibst, suche nach Gemeinsamkeiten mit deinen Zuhörern. Zeugnisse von Alpha beginnen häufig mit etwas, dass die anderen nachvollziehen können oder eine Saite bei ihnen anschlägt, z.B., „Ich habe früher nicht an Gott geglaubt… Ich war Alkoholiker… Ich habe Drogen genommen… Ich war total gegen Kirche.“
2. Erzähle, was dir passiert ist
Dann berichtet Paulus ausführlich, was ihm auf der Straße nach Damaskus passiert war, als er Jesus begegnete. Er hörte Jesu Stimme, und Jesus stellte ihm Fragen und gab ihm Anweisungen. Paulus hörte zu und tat was Jesus ihm sagte.
Wir ermutigen die Menschen, ihre Bekehrung, wie Paulus hier, so konkret wie möglich zu beschreiben. Es sind die Details, die ein Zeugnis so greifbar und kraftvoll machen.
3. Beschreibe, wie Jesus dein Leben verändert hat
Ananias sagte zu Paulus, er solle „seine Botschaft in die ganze Welt tragen und allen Menschen sagen, was du gesehen und gehört hast. Was zögerst du noch? Steh auf und lass dich taufen. Rufe den Namen des Herrn an und lass deine Sünden abwaschen“ (22,15-16). Der, der herumgezogen war, Christen zu verfolgen, wurde berufen, den Nichtjuden das Evangelium zu predigen(22,21).
Wieder ermutigen wir die Menschen, ihr Zeugnis möglichst konkret zu machen und zu erzählen, inwiefern Jesus ihr Leben verändert hat. Ein verändertes Leben ist ein mächtiges Zeugnis. Indem du deine Geschichte erzählst, trägst du dazu bei, dass sich die Welt um dich herum verändert.
Gebet
2. Könige 4,38–6,23
Elisa lässt ein giftiges Essen genießbar werden
38 Elisa kehrte nach Gilgal zurück. Zu der Zeit herrschte im Land eine Hungersnot. Als Elisa einmal vor den Prophetenjüngern in Gilgal sprach, befahl er seinem Diener: »Setz den großen Topf auf und koch den Prophetenjüngern etwas zu essen!«
39 Da ging einer der jungen Männer hinaus, um auf dem Feld nach etwas Essbarem zu suchen. Er fand ein wildes Rankengewächs mit Früchten. Davon pflückte er so viele, wie er in seinem Mantel tragen konnte, und eilte damit zurück. Er schnitt die Früchte in Stücke und warf sie in den Topf, obwohl keiner von ihnen das Gewächs kannte. 40 Das Gemüse wurde an die Männer verteilt. Doch schon nach ein, zwei Bissen konnten sie nichts mehr essen und schrien entsetzt: »Elisa, du Bote Gottes, das Essen ist giftig, wir werden alle sterben!«
41 Elisa befahl: »Bringt mir etwas Mehl!« Er schüttete das Mehl in den Topf, rührte um und sagte: »So, nun könnt ihr es an alle austeilen und essen.« Jetzt war das Gericht genießbar und richtete keinen Schaden an.
Brot für hundert Leute!
42 Ein anderes Mal kam ein Mann aus Baal-Schalischa und brachte dem Propheten einen Beutel frische Getreidekörner und die ersten zwanzig Gerstenbrote vom Korn der neuen Ernte. Elisa sagte zu seinem Diener: »Verteile es an die Prophetenjünger, damit sie sich satt essen können!«
43 »Was!«, rief Gehasi erstaunt. »Diese paar Brote soll ich hundert hungrigen Männern vorsetzen?«
Doch Elisa blieb dabei: »Verteile es an alle! Denn der HERR sagt: ›Man wird sich satt essen und sogar noch übrig lassen.‹« 44 Da gab der Diener den Männern das Brot. Sie aßen, so viel sie konnten, und doch blieb noch davon übrig, genau wie der HERR es vorausgesagt hatte.
Naaman von Syrien bei Elisa
5 1 Naaman, der oberste Heerführer von Syrien, war ein ausgezeichneter Soldat und Stratege. Er genoss hohes Ansehen, und der König schätzte ihn sehr, hatte doch der HERR durch Naaman den Syrern zum Sieg über die Feinde verholfen. Doch Naaman war aussätzig!
2 In seinem Haus lebte ein israelitisches Mädchen. Syrische Soldaten hatten es auf einem ihrer Raubzüge in das Land Israel gefangen genommen und nach Syrien verschleppt. Sie war die Sklavin von Naamans Frau geworden. 3 Eines Tages sagte das Mädchen zu seiner Herrin: »Ach, wenn mein Herr doch einmal zu dem Propheten gehen würde, der in Samaria lebt! Der könnte ihn von seiner Krankheit heilen.«
4 Naaman ging daraufhin zum König und berichtete ihm, was das Mädchen aus Israel gesagt hatte. 5 Der syrische König bestärkte ihn, den Propheten aufzusuchen, und gab ihm ein Empfehlungsschreiben an den König von Israel mit. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm 7 Zentner Silber, 70 Kilogramm Gold und 10 Festkleider als Geschenke mit. 6 Das Schreiben an König Joram von Israel lautete: »Der Mann, der dir diesen Brief überreicht, ist mein Diener Naaman. Ich habe ihn zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz heilst.«
7 Als Joram den Brief gelesen hatte, zerriss er entrüstet seine Kleider und rief: »Bin ich etwa ein Gott, der Macht über Leben und Tod besitzt? Wie kommt der Syrer nur darauf, einen Aussätzigen zu mir zu schicken, damit ich ihn heile? Es liegt ja auf der Hand, was er will: Krieg will er mit uns! Und das hier ist nur ein Vorwand.«
8 Schon bald hörte auch der Prophet Elisa, dass der König voller Entrüstung seine Kleider zerrissen hatte. Er schickte einen Boten zum Palast und ließ Joram ausrichten: »Warum bist du so aufgebracht? Schick diesen Mann zu mir! Er soll erkennen, dass es hier in Israel einen Propheten des wahren Gottes gibt.« 9 Kurze Zeit später fuhr Naaman mit seinem Gespann bei Elisa vor. 10 Der Prophet schickte einen Diener vor das Haus, der dem syrischen Heerführer sagen sollte: »Geh an den Jordan und tauch siebenmal im Wasser unter! Dann wird dein Aussatz verschwinden, und du wirst gesund sein.«
11 Da wurde Naaman zornig, kehrte wieder um und schimpfte: »Ich hatte erwartet, der Prophet würde zu mir herauskommen, sich vor mich hinstellen und zum HERRN, seinem Gott, beten. Ich hatte mir vorgestellt, wie er seine Hand über meine kranken Stellen hält und mich von meinem Aussatz befreit. 12 Als ob unsere Flüsse Abana und Parpar, die durch Damaskus fließen, nichts wären! Dabei sind sie viel sauberer als alle Bäche Israels! Kann ich nicht auch darin baden und gesund werden?« Voller Wut machte er sich auf den Heimweg.
13 Doch seine Diener versuchten ihn zu beschwichtigen: »Herr, wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, dann hättest du es sicher auf dich genommen. Und nun hat er dir nur befohlen, dich zu baden, damit du gesund wirst. Dann kannst du es doch erst recht tun!« 14 Naaman ließ sich umstimmen und fuhr an den Jordan hinunter. Wie der Bote Gottes es befohlen hatte, stieg er ins Wasser und tauchte siebenmal unter. Und tatsächlich: Seine Haut wurde wieder glatt und rein. Er war gesund.
15 Da kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Propheten zurück und bekannte ihm: »Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Welt einen wahren Gott gibt außer in Israel! Nimm darum ein Dankesgeschenk von mir an.«
16 Doch Elisa wehrte ab: »So wahr der HERR lebt, dem ich diene, ich nehme keine Geschenke!« Naaman versuchte mit allen Mitteln, ihn zu überreden, aber ohne Erfolg.
17 Schließlich bat er: »Wenn du schon nichts willst, mein Herr, dann habe ich einen Wunsch: Ich möchte so viel Erde von hier mitnehmen, wie zwei Maultiere tragen können. In Zukunft will ich nämlich keinen anderen Göttern mehr Brand- und Schlachtopfer darbringen, nur noch dem HERRN, dem Gott Israels. Ich möchte ihn auf der Erde aus seinem Land anbeten. 18 Doch eines möge der HERR mir vergeben: Wenn mein König zum Beten in den Tempel unseres Gottes Rimmon geht, dann stützt er sich auf meinen Arm. Und so muss ich mich auch niederwerfen, wenn er sich vor seinem Gott zu Boden wirft. Dies möge der HERR mir vergeben!«
Gehasis Geldgier und ihre Folgen
19 Elisa antwortete nur: »Geh in Frieden!«
Naaman war schon ein Stück weit entfernt, 20 da dachte Elisas Diener Gehasi: »Mein Herr war wieder einmal zu bescheiden! Er lässt diesen Syrer Naaman einfach laufen, ohne die Geschenke anzunehmen, die er ihm angeboten hat! So wahr der HERR lebt: Ich werde ihn einholen, und dann soll er wenigstens mir etwas geben.«
21 Er rannte dem Syrer hinterher. Als Naaman merkte, dass ihm jemand nachlief, sprang er vom Wagen, ging Gehasi entgegen und fragte beunruhigt: »Es ist doch alles in Ordnung?«
22 »Ja, ja«, antwortete Gehasi, »mein Herr schickt mich. Ich soll dir ausrichten, dass soeben zwei Prophetenjünger aus dem Gebirge Ephraim zu ihm gekommen sind. Er lässt dich fragen, ob du mir nicht einen Zentner Silber und zwei Festkleider für sie mitgeben könntest.«
23 Erfreut sagte Naaman: »Ach, bitte, nimm doch zwei Zentner!« Er füllte die Silberstücke in zwei Säcke, legte zwei Festgewänder dazu und drängte Gehasi, die Geschenke anzunehmen. Zwei seiner Diener mussten mit Gehasi zurückkehren und die Sachen tragen. 24 Als sie am Fuße des Hügels ankamen, wo Elisa wohnte, schickte Gehasi die beiden syrischen Diener weg, schlich sich ins Haus und versteckte das Silber und die Kleider.
25 Dann ging er zu seinem Herrn. »Wo bist du gewesen, Gehasi?«, wollte Elisa von ihm wissen.
»Ich war die ganze Zeit hier, mein Herr!«, antwortete Gehasi.
26 Doch Elisa ließ sich nichts vormachen: »Glaub nur nicht, ich hätte nichts gemerkt! Ich war im Geiste dabei, als ein Mann vom Wagen stieg und dir entgegenkam. Gehasi, jetzt ist nicht die Zeit, sich Geld und schöne Kleider zu besorgen, Olivenbäume und Weinberge zu kaufen, Rinder, Schafe und Ziegen anzuschaffen, Knechte und Mägde anzustellen. 27 Der Aussatz, unter dem Naaman gelitten hat, wird nun dich befallen. Auch deine Nachkommen werden für immer unter dieser Krankheit zu leiden haben.« Als Gehasi das Zimmer verließ, hatte der Aussatz ihn schon befallen. Seine Haut war schneeweiß geworden.
Elisa lässt Eisen schwimmen
6 1 Einige Prophetenjünger kamen zu Elisa und klagten: »Der Versammlungsraum, in dem wir dir zuhören, ist zu eng geworden! 2 Könnten wir nicht alle zum Jordan gehen und Holz schlagen? Wenn jeder von uns einen Balken mitnimmt, können wir unsere Räume so vergrößern, dass wir alle genügend Platz haben.«
»Geht nur!«, antwortete Elisa.
3 Da bat einer von ihnen: »Bitte, Herr, tu uns doch den Gefallen und begleite uns!«
Der Prophet willigte ein 4 und ging mit ihnen.
Am Jordan fingen sie sogleich an, Bäume zu fällen. 5 Dabei rutschte einem von ihnen das Eisen seiner Axt vom Stiel und fiel ins Wasser. »O nein!«, schrie er entsetzt und wandte sich an Elisa: »Herr, was soll ich machen? Diese Axt war nur geliehen!«
6 Elisa fragte: »Wohin genau ist das Eisen gefallen?« Der Mann zeigte ihm die Stelle. Der Prophet schnitt einen Zweig von einem Baum ab und warf ihn dort ins Wasser. Da tauchte das Eisen plötzlich auf und schwamm an der Wasseroberfläche. 7 »Willst du es nicht herausfischen?«, forderte Elisa ihn auf. Da bückte der Mann sich und holte das Eisen heraus.
Elisa bringt den Feldzug der Syrer zum Scheitern
8 Der König von Syrien führte Krieg gegen Israel. Nach ausführlicher Beratung mit seinen Heerführern entschied er, wo die syrischen Truppen ihr Lager aufschlagen sollten.
9 Zum gleichen Zeitpunkt schickte der Prophet Elisa einen Boten nach Samaria. Er warnte König Joram von Israel davor, sein Heer an diesem Ort vorbeiziehen zu lassen, weil die Syrer dort im Hinterhalt lagen. 10 Daraufhin schickte Joram einen Spähtrupp in die Gegend und ließ sie sorgfältig beobachten. Dasselbe wiederholte sich mehrmals.
11 Als der König von Syrien davon erfuhr, war er äußerst beunruhigt. Er ließ seine Heerführer zu sich kommen und stellte sie zur Rede: »Einer von euch muss heimlich zu den Israeliten halten. Wer ist es?«
12 »Mein König, keiner von uns ist ein Verräter!«, entgegnete einer der Heerführer. »Dieser Prophet Elisa in Israel ist an allem schuld! Er kann dem König von Israel sogar sagen, was du in deinem Schlafzimmer flüsterst.«
13 Der König befahl: »Versucht auf der Stelle, diesen Mann zu finden! Dann lasse ich ihn verhaften und hierherbringen.« Der König erfuhr, dass Elisa sich in Dotan aufhielt. 14 Sogleich schickte er ein großes Heer mit vielen Pferden und Streitwagen dorthin. Es war schon dunkel, als die Truppen Dotan erreichten, und noch in derselben Nacht umzingelten sie die Stadt.
15 Als Elisas Diener früh am Morgen aufstand und vor das Haus trat, da traute er seinen Augen kaum: Die Stadt war von einem Heer mit Pferden und Streitwagen eingeschlossen! »Ach, mein Herr, was sollen wir jetzt bloß tun?«, rief er.
16 Doch Elisa beruhigte ihn: »Du brauchst keine Angst zu haben! Denn auf unserer Seite steht ein noch größeres Heer.«
17 Dann betete er: »Bitte, HERR, öffne ihm die Augen!« Da öffnete der HERR Elisas Diener die Augen, und er konnte sehen, dass der ganze Berg, auf dem die Stadt stand, von Pferden und Streitwagen aus Feuer beschützt wurde.
18 Als dann die Syrer vorrückten, betete Elisa: »HERR, lass sie alle blind werden!« Gott erhörte Elisas Gebet und schlug das ganze syrische Heer mit Blindheit.
19 Da ging der Prophet zu den Heerführern hinaus und sagte: »Ihr habt wohl den Weg verfehlt und seid in der falschen Stadt gelandet! Aber kommt mit, ich will euch zu dem Mann bringen, den ihr sucht.« Er führte die Syrer in die israelitische Hauptstadt Samaria.
20 Als sie dort angekommen waren, betete Elisa: »HERR, öffne ihnen die Augen, damit sie wieder sehen können!« Da öffnete der HERR ihnen die Augen, und sie stellten voller Schrecken fest, dass sie sich mitten in Samaria befanden.
21 Als der König von Israel seine Feinde sah, fragte er Elisa: »Mein Vater, was rätst du mir? Soll ich sie alle umbringen lassen? Soll ich sie erschlagen?«
22 »Nein, das sollst du nicht!«, entgegnete der Prophet. »Du würdest doch nicht einmal Soldaten erschlagen, die du im Kampf gefangen genommen hast! Gib ihnen zu essen und zu trinken, und dann lass sie zurück zu ihrem Herrn ziehen.« 23 Da ließ der König den Syrern ein herrliches Festmahl auftischen. Nachdem sie gegessen und getrunken hatten, durften sie in ihr Land zurückkehren. Von da an unternahmen die syrischen Truppen keine Raubzüge mehr auf israelitisches Gebiet.
Kommentar
Erkenne, dass Veränderung Gnade ist
Gott wirkte einige Wunder durch Elisa. Da waren Speisungswunder (4,38-44), ein schwimmender Axt Kopf (6,1-7) und geblendete Aramäer (6,8-23). Durch ihn geschahen nicht nur erstaunliche Wunder, sondern er verfügte auch über eine erstaunliche prophetische Gabe: „Elisa, der Prophet in Israel, sagt dem König von Israel jedes Wort, das du in deinem Schlafzimmer sprichst“ (6,13). Zwischen all diesen Berichten lesen wir von einer bemerkenswerten Veränderung im Leben eines syrischen Heerführers.
Naaman war Heerführer unter König Aram. Er war „hoch angesehen“ (5,1), aber er hatte ein Problem: „er litt an Aussatz“ (5,1). Von einer jungen Dienstmagd hörte er, dass Heilung durch die Kraft Gottes möglich sei (5,2-4).
Aufgrund seiner Macht und seines Reichtums war es Naaman gewöhnt zu bekommen, was er begehrte: „[Er] machte sich auf den Weg. Er nahm 7 Zentner Silber, 70 Kilogramm Gold und 10 Festkleider als Geschenke mit“ (5,5; Hfa).
Als er schließlich Elisas Diener trifft, sagt dieser zu ihm, „Geh an den Jordan, und tauch siebenmal im Wasser unter! Dann wird dein Aussatz verschwinden, und du wirst gesund sein“ (5,10). Aufs Äußerste verärgert, zieht er von dannen (5,11-12). Er hatte damit gerechnet, auf eindrucksvollere und weniger demütigende Weise geheilt zu werden. Stolz kann verhindern, dass du das empfängst, was Gott dir eigentlich schenken möchte.
Aber bestärkt durch seinen Diener taucht er dann doch siebenmal in den Jordan. Und danach war „seine Haut so gesund wie die eines kleinen Kindes“ (5,14). Er ist völlig verändert und bekennt, „Ich weiß jetzt, dass es keinen Gott auf der Welt gibt außer in Israel“ (5,15).
Er will Elisa für seine Heilung bezahlen, aber Elisa weigert sich, etwas anzunehmen. Sein Diener, Gehasi, aber begeht den schrecklichen Fehler, Gewinn aus Gottes Gnade schlagen zu wollen (5,19-27). Heilung und Veränderung sind ein Geschenk aus Gnade Gottes. Man kann sie sich nicht verdienen.
Gebet
Pippa fügt hinzu
2. Könige 6,16
„„Hab keine Angst!“, sagte Elisa. „Denn es sind mehr auf unserer Seite als auf ihrer.““
Wenn du dich von Problemen belagert und unter Beschuss fühlst, dann erinnere dich daran, dass auch wenn alles gegen dich zu sprechen scheint, Gott ein mächtiges Heer befehligt, das Er dir zur Rettung schicken kann.
Vers des Tages
Psalm 79,9
Hilf uns, Gott, unser Retter, damit dein Name gerühmt wird! Steh uns bei und vergib uns unsere Schuld – es geht doch um deine Ehre!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“