Die kraftvollste Botschaft der Welt
Einführung
Als mir Andrew White eine E-Mail mit dem Betreff, „Ein tränenreicher Tag“ schickte, war er Pastor von St. George in Bagdad. Er schrieb, „Heute war ein schrecklicher Tag. Zwei Jahre lang haben wir versucht, die beiden Jasons zurück zu bekommen. Sie waren Freunde. Ich habe mit ihnen zusammen gegessen und gelebt. Diese Menschen waren nicht irgendwelche Geiseln… sie waren meine Freunde. Ich habe täglich für sie gebetet und mich um ihre Freilassung bemüht…
„Ich gebe zu, dass ich weinen musste, als die Nachricht [ihrer Tötung] bestätigt wurde… Ich kann mir den Schmerz ihrer Familien gar nicht vorstellen. Wie furchtbar muss es für sie sein; wir beten inbrünstig für sie.
„Unter Tränen versuchte ich, den Gottesdienst vorzubereiten… Er war wie immer sehr schön. Die Menschen hier sind alle so nett und ermutigend; wir teilten unseren Schmerz und unsere Liebe.“
Auch Paulus kannte Tränen. Und wie er verkündete auch Andrew weiter das Evangelium in der Kraft des Geistes.
Die Botschaft von Jesus ist die kraftvollste Botschaft der Welt. Es ist eine gute Nachricht, die Leben verändert. Sie verändert Städte und Kulturen. Gleichzeitig ruft sie auch Opposition auf den Plan. Gott gibt dir, was du brauchst, um diese Botschaft weiterzugeben – den Heiligen Geist.
Psalm 78,40–55
40 Wie oft boten sie Gott die Stirn,
wie oft verletzten sie ihn tief, dort in der Wüste!
41 Immer wieder forderten sie ihn heraus,
sie beleidigten den heiligen Gott Israels.
42 Sie vergaßen seine Macht und den Tag,
an dem er sie von ihren Feinden erlöst hatte.
43 Damals vollbrachte er viele Zeichen und Wunder
in dem Gebiet von Zoan im Land Ägypten.
44 Er verwandelte die Ströme und Bäche der Ägypter in Blut,
so dass niemand mehr daraus trinken konnte.
45 Er schickte ihnen Insektenschwärme, die sie plagten, und Frösche,
die ihnen Verderben brachten.
46 Ihre Ernte überließ er gefräßigen Heuschrecken,
die den Ertrag ihrer Arbeit vernichteten.
47 Ihre Weinstöcke zerschlug er durch Hagel,
ihre Feigenbäume wurden durch Eisstücke zerstört.
48 Auch das Vieh lieferte er dem Hagel aus,
ganze Herden kamen durch die Blitze um.
49 Sein Zorn auf die Ägypter war grenzenlos,
darum quälte er sie in seiner rasenden Wut
und ließ eine Schar von Unglücksengeln auf sie los.
50 Ja, er hielt seinen Zorn nicht länger zurück;
er verschonte sie nicht mehr vor dem Tod,
sondern ließ sie durch die Pest umkommen.
51 Jeden ältesten Sohn tötete er in den Familien der Ägypter,
es traf alle Erstgeborenen der Nachkommen von Ham.
52 Dann ließ Gott sein Volk aufbrechen und
führte es durch die Wüste wie ein Hirte seine Schafe.
53 Sie fürchteten sich nicht, so sicher führte er sie;
für ihre Feinde aber wurde das Meer zum Grab.
54 Er brachte sein Volk bis in sein Heiliges Land,
bis zu den Bergen, die er mit eigener Hand für sie erwarb.
55 Ganze Völker vertrieb er aus diesem Gebiet
und verteilte es unter die Stämme Israels.
Die Häuser der Vertriebenen waren nun ihre Wohnungen.
Kommentar
Erkläre wie die frohe Botschaft von der Sünde befreit
Du wirst die frohe Botschaft des Evangeliums nie ganz begreifen, wenn du nicht verstehst, warum du Erlösung brauchst.
Durch Sein Leben, Tod und Auferstehung sowie das Geschenk des Heiligen Geistes befreit uns Jesus von der Sünde. Wir bekommen hier einen kleinen Einblick, wovon wir erlöst worden sind.
Als erstes sehen wir das Wesen der Sünde. Sünde ist Rebellion gegen Gott: „Wie oft lehnten sie sich … gegen ihn auf“ (78,40a). Das war keine einmalige Angelegenheit. Sünde rührt daher, dass wir Gottes Charakter, Seinem Wort und Seinem Handeln nicht trauen (78,41-43).
Zweitens zeigt uns der Abschnitt, welche Konsequenzen Sünde hat. Sie betrübt Gott (78,40b). Außerdem führt sie zu Zorn, Wut und Feindschaft (78,49) und schließlich zum Tod (78,50).
Nicht nur die Ägypter hatten sich schuldig gemacht (78,43-51), sondern auch das Volk Gottes (78,40-42). Trotzdem rettete Gott sie. Er erlöste sie (78,42): „Sein eigenes Volk aber führte er wie eine Herde Schafe und leitete es sicher durch die Wüste“ (78,52). Er führte sie sicher, „sodass sie sich nicht zu fürchten brauchten“ (78,53). Das alles gehörte zu Gottes großem Rettungsplan durch Jesus.
Gebet
Apostelgeschichte 20,1–38
Paulus verlässt Ephesus und reist nach Griechenland
1 Nachdem der Tumult vorüber war, rief Paulus die ganze Gemeinde zusammen, um sie zu ermutigen und sich von ihr zu verabschieden. Dann brach er nach Mazedonien auf. 2 Unterwegs besuchte er alle Gemeinden und nahm sich viel Zeit, sie im Glauben zu stärken. So erreichte er Griechenland, 3 wo er drei Monate lang blieb. Er bereitete sich gerade auf die Überfahrt nach Syrien vor, als er davon erfuhr, dass die Juden ihn auf dieser Reise umbringen wollten. Deshalb entschloss er sich, auf dem Landweg über Mazedonien zurückzukehren. 4 Auf seiner Reise begleiteten ihn Männer aus folgenden Gemeinden: aus Beröa Sopater, der Sohn von Pyrrhus, Aristarch und Sekundus aus Thessalonich, Gajus aus Derbe und Timotheus, außerdem Tychikus und Trophimus, die aus der Provinz Asia stammten. 5 Sie waren schon vorausgereist und warteten in Troas auf uns. 6 Wir anderen verließen nach dem Fest der ungesäuerten Brote Philippi mit einem Schiff und trafen nach fünftägiger Fahrt in Troas wieder mit ihnen zusammen. Dort blieben wir eine Woche.
Besuch in Troas
7 Am Sonntagabend, dem ersten Tag der neuen Woche, kamen wir zusammen, um das Abendmahl zu feiern, und Paulus predigte. Weil er schon am nächsten Tag weiterreisen wollte, nahm er sich viel Zeit und sprach bis Mitternacht. 8 Der Raum im Obergeschoss, in dem wir uns befanden, war durch viele Öllampen erhellt. 9 Ein junger Mann – er hieß Eutychus – saß auf der Fensterbank. Während der langen Predigt von Paulus wurde er vom Schlaf überwältigt. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel durch das offene Fenster drei Stockwerke tief. Als die Männer ihn aufhoben, war er tot. 10 Paulus lief hinunter, beugte sich über den Toten und nahm ihn in seine Arme. Dann sagte er zu den Leuten: »Beruhigt euch! Er lebt.« 11 Paulus ging wieder hinauf; er brach das Brot, und sie feierten gemeinsam das Abendmahl. Er sprach noch lange mit ihnen, bevor er sie dann bei Tagesanbruch verließ. 12 Eutychus brachten sie unversehrt nach Hause. Dass Gott ihn auferweckt hatte, war für die Gemeinde eine große Ermutigung.
Reise nach Milet
13 Wir bestiegen ein Schiff und segelten nach Assos. Paulus aber wollte unbedingt bis dorthin zu Fuß gehen. 14 In Assos nahmen wir ihn dann an Bord und segelten weiter nach Mitylene. 15 Am nächsten Tag kamen wir bis in die Nähe von Chios, tags darauf legten wir in Samos an, und noch einen Tag später erreichten wir Milet. 16 Um keine Zeit zu verlieren, hatte sich Paulus entschlossen, nicht nach Ephesus zu reisen. Wenn irgend möglich, wollte er nämlich zum Pfingstfest in Jerusalem sein.
Abschied von den Christen aus Ephesus
17 Von Milet aus schickte Paulus jedoch einen Boten mit der Nachricht nach Ephesus, dass er gern mit den Leitern der Gemeinde sprechen würde. 18 Als sie alle gekommen waren, sagte er zu ihnen: »Ihr wisst, wie ich mich während meines ganzen Aufenthalts in der Provinz Asia verhalten habe, und zwar vom ersten Tag an. 19 Ohne an mich selbst zu denken, habe ich dem Herrn gedient, oft unter Tränen und in schweren Prüfungen, weil die Juden mich verfolgten. 20 Ihr wisst auch, dass ich nichts verschwiegen habe. Ich habe euch alles gepredigt und gelehrt, was eurer Rettung dient – öffentlich, aber auch in euren Häusern. 21 Juden wie Nichtjuden habe ich eindringlich aufgefordert, dass sie zu Gott umkehren und an Jesus, unseren Herrn, glauben sollen.
22 Ich gehe jetzt nach Jerusalem, und es ist der Heilige Geist, der mich dazu drängt. Was dort mit mir geschehen wird, weiß ich nicht. 23 Nur dies eine weiß ich, dass mich Gefangenschaft und Leiden erwarten. Denn das bestätigt mir der Heilige Geist deutlich in allen Städten, die ich besuche. 24 Aber mein Leben ist mir nicht wichtig. Vielmehr will ich bis zum Schluss den Auftrag ausführen, den mir Jesus, der Herr, gegeben hat: die rettende Botschaft von Gottes Gnade zu verkünden.
25 Hört, was ich euch nun sagen möchte: Ich weiß, dass keiner von euch, denen ich von Gottes Reich gepredigt und bei denen ich gelebt habe, mich wiedersehen wird. 26 Deshalb erkläre ich euch heute: Ich bin nicht schuld daran, wenn einer von euch verloren geht. 27 Denn ich habe nichts verschwiegen, sondern euch den ganzen Plan Gottes zur Rettung der Welt verkündet. 28 Von jetzt an müsst ihr auf euch selbst achten und auf die ganze Gemeinde, für die euch der Heilige Geist als Hirten eingesetzt hat. Ihr sollt die Gemeinde Gottes hüten, die er sich durch das Blut seines Sohnes erworben hat. 29 Denn ich weiß: Wenn ich nicht mehr da bin, werden sich falsche Lehrer in die Gemeinde einschleichen und wie reißende Wölfe über euch herfallen. 30 Sogar innerhalb der Gemeinde wird es Männer geben, die nur deshalb die Wahrheit verfälschen, weil sie Menschen, die zu Jesus gehören, für sich selbst gewinnen wollen. 31 Seid also wachsam! Denkt daran, dass ich drei Jahre lang unermüdlich jedem von euch Tag und Nacht den rechten Weg gewiesen habe, manchmal sogar unter Tränen.
32 Und nun vertraue ich euch Gottes Schutz an und der Botschaft von seiner Gnade. Sie allein hat die Macht, euch im Glauben wachsen zu lassen und euch das Erbe zu geben, das Gott denen zugesagt hat, die zu ihm gehören. 33 Niemals habe ich von jemand Geld oder Kleidung verlangt. 34 Ihr wisst selbst, dass ich den Lebensunterhalt für mich und meine Begleiter mit meinen eigenen Händen verdient habe. 35 Damit wollte ich euch zeigen, dass man hart arbeiten muss, um auch noch den Armen etwas abgeben zu können. Dabei sollen wir immer an die Worte denken, die unser Herr Jesus selbst gesagt hat: Geben macht glücklicher als Nehmen.«
36 Nach diesen Worten knieten alle nieder, und Paulus betete mit ihnen. 37 Sie küssten und umarmten Paulus zum Abschied; viele weinten laut, 38 vor allem deshalb, weil er ihnen gesagt hatte, sie würden ihn nicht wiedersehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.
Kommentar
Sprich über die frohe Botschaft von Gottes Gnade
Vergeude nicht einen Tag deines wertvollen Lebens, das Gott dir geschenkt hat. Zu was auch immer du berufen bist, egal, wie schwierig die Umstände sein mögen: du kannst deine Berufung genießen und sie mit Freude leben.
Die Botschaft des Evangeliums ist so ermutigend. Wo Paulus auch hinging, „sprach [er] ihnen Mut zu“ (20,1), mit der großartigen Arbeit weiterzumachen. Er „stärkte die Gläubigen in allen Orten, die auf seinem Weg lagen“ (20,2).
Paulus war leidenschaftlich was die Botschaft betraf. Er war dabei nicht zu bremsen. In Troas „sprach er bis Mitternacht“ (20,7). Während Paulus redete und redete, „schlief [Eutychus] ein und fiel drei Stockwerke tief aus dem Fenster. Als sie ihn aufhoben, war er tot. Paulus aber ging hinunter… und sagte: „Macht euch keine Sorgen, er lebt!“... Danach sprach er noch lange mit ihnen und verabschiedete sich erst, als die Sonne aufging.“ (20,9-11; GNB).
Es gehört einiges dazu, einen Prediger aufzuhalten, ist er erst einmal in Schwung gekommen – Tod und Auferweckung eines Gemeindemitglieds sorgen da nur für eine kurze Kaffeepause.
Ergreife jede Gelegenheit beim Schopf, die Botschaft an den Mann zu bringen. Paulus sagte, „Ich habe euch nichts verschwiegen, was für euch wichtig ist…Ich habe euch nichts vorenthalten, sondern euch die Heilsabsicht Gottes unverkürzt verkündet“ (20,20.27). Er sprach sowohl „in der Öffentlichkeit“ als auch bei den Menschen „zu Hause“ (20,20).
Das war Schwerstarbeit (20,35). Paulus setzte dabei sein Leben aufs Spiel (20,19), aber er hatte keine Angst, dabei umzukommen. Er betrachtete sich nicht als unersetzlich: „mein Leben ist nichts wert, wenn ich es nicht nutze, um das zu tun, was der Herr Jesus mir aufgetragen hat - das Werk, anderen die Botschaft von Gottes Gnade zu bringen“ (20,24).
Er wusste, dass es kein Zuckerschlecken werden würde, denn „der Heilige Geist [hat] mir in jeder Stadt gesagt, dass mich Gefangenschaft und Leid erwarten“ (20,23). Er wurde schwer geprüft (20,19) – unter vielen Tränen (20,19.31.37).
Warum ist es wert, das alles auf sich zu nehmen? Drei Gründe:
1. Die Kraft der Worte
Die Botschaft ist die kraftvollste Botschaft der Welt. Paulus zog umher und predigte „die Botschaft von Gottes Gnade“ (20,24) – und „Liebe“, wie die Hoffnung für alle Übertragung ergänzt. Und es war „die Wahrheit“ (20,30).
Es ging ihm nur um Jesus. Gnade ist unverdiente Liebe. Sie wurde möglich durch „das Blut seines eigenen Sohnes“ (20,28). Man kann sie sich nicht verdienen; sie wird uns geschenkt.
Wie empfängst du dieses Geschenk? Schritt eins: du bereust deine Sünde und kehrst um zu Gott (20,21). Umkehr und Buße sind wirklich positive Wörter. Sie bedeuten, dass du dich weg von der Sünde und hin zu Gott wendest.
Schritt zwei: du glaubst an Jesus als deinen Herrn (20,21). Du erhältst das Geschenk durch Glauben an Jesus.
2. Die Kraft des Heiligen Geistes
Der Heilige Geist lebt in dir. Jeder, der seine Sünden bereut und sein ganzes Vertrauen auf Jesus legt, bekommt den Heiligen Geist. Paulus spricht davon, wie er „unwiderstehlich gezogen [wurde] vom Heiligen Geist“ (20,22). Der Heilige Geist spricht zu uns (20,23). Der Heilige Geist ist es, der Leiter salbt und aufrichtet.
3. Die Kraft des Gebens
Du wirst gesegnet, wenn du gibst. Paulus wusste aber wohl, dass Geld nicht der Schlüssel zum Glück ist: „Behaltet die Worte von Jesus, dem Herrn, in Erinnerung: „Es ist segensreicher zu geben als zu nehmen““ (20,35).
Paulus verkündet „den ganzen Ratschluss Gottes“ (20,27; LUT). Ein umfangreiches Unterfangen! In diesem Abschnitt sehen wir nur einen Teil davon. Aber dazu gehören ganz klar Gottes Wort (20,32), Gebet (20,36), die Kirche geleitet von Hirten und Ältesten (20,28), die Sakramente (20,7-11), Heiligung (20,32), Unterstützung der Schwächeren (20,35) und vieles mehr.
Gebet
2. Könige 1,1–2,25
Elias Botschaft für König Ahasja
1 Nach König Ahabs Tod lehnten sich die Moabiter gegen die Herrschaft der Israeliten auf. 2 Eines Tages stürzte Ahasja, der neue König, vom oberen Stockwerk seines Palasts in Samaria und verletzte sich schwer. Er schickte einige Diener in die Philisterstadt Ekron und trug ihnen auf: »Geht und fragt Baal-Sebub, den Gott von Ekron, ob ich wieder gesund werde!«
3 Da befahl der Engel des HERRN dem Propheten Elia aus Tischbe: »Elia, geh den Boten entgegen, die der König von Samaria in das Philisterland geschickt hat, und frag sie: ›Warum reist ihr ins Ausland und wollt Baal-Sebub, den Gott der Stadt Ekron, um Rat fragen? Gibt es denn in Israel keinen Gott? 4 Darum hört, was ich, der HERR, dem König sage: Du wirst nicht mehr von deinem Krankenbett aufstehen, sondern bald sterben!‹« Elia führte seinen Auftrag sofort aus,
5 und die Boten kehrten daraufhin nach Samaria zurück. »Warum seid ihr schon wieder da?«, fragte der König sie erstaunt.
6 Sie erwiderten: »Ein Mann kam uns entgegen und schickte uns zu dir zurück. Wir sollen dir Folgendes ausrichten: ›Der HERR lässt dich fragen: Warum schickst du Boten ins Ausland, die Baal-Sebub, den Gott der Stadt Ekron, um Rat fragen sollen? Gibt es denn in Israel keinen Gott? Weil du das getan hast, wirst du nicht mehr von deinem Krankenbett aufstehen, sondern bald sterben!‹«
7 Ahasja fragte: »Wie sah der Mann aus, der euch in den Weg trat und das sagte?«
8 »Er trug einen Mantel aus Fell und einen Ledergürtel«, antworteten sie.
Da rief der König: »Das kann nur Elia aus Tischbe gewesen sein!«
Elia bietet dem König die Stirn
9 Sofort schickte er einen Truppenführer mit fünfzig Mann hinter Elia her. Sie fanden ihn auf dem Gipfel eines Berges. Der Truppenführer ging zu ihm hinauf und befahl: »Bote Gottes, du sollst sofort mit uns kommen – auf Anordnung des Königs!«
10 Doch Elia entgegnete: »Wenn ich tatsächlich ein Bote Gottes bin, dann soll Feuer vom Himmel fallen und dich samt deinen fünfzig Männern verzehren!« Da fiel Feuer vom Himmel und verbrannte sie alle.
11 Der König schickte einen anderen Truppenführer mit fünfzig Mann, um Elia zu holen. Er rief dem Propheten zu: »Bote Gottes, du sollst sofort herunterkommen! Der König befiehlt es!«
12 Und wieder rief Elia: »Wenn ich wirklich ein Bote Gottes bin, dann soll Feuer vom Himmel fallen und dich samt deinen fünfzig Männern verzehren!« Da ließ Gott Feuer vom Himmel fallen, und alle verbrannten.
13 Zum dritten Mal schickte der König einen Truppenführer mit seinen fünfzig Mann zu Elia. Aber dieser stieg zu Elia hinauf, warf sich vor ihm zu Boden und flehte ihn an: »Bote Gottes, bitte lass mich und meine fünfzig Männer am Leben! 14 Ich weiß, dass Feuer vom Himmel fiel und die beiden anderen samt ihren Soldaten verbrannt hat. Aber bitte, verschone wenigstens uns!«
15 Da sagte der Engel des HERRN zu Elia: »Geh mit ihm hinunter! Du brauchst keine Angst vor ihm zu haben.« Elia stand auf, ging mit dem Truppenführer zu König Ahasja
16 und hielt ihm vor: »Hör, was der HERR dir sagen lässt: ›Du hast Boten nach Ekron gesandt, die Baal-Sebub, den Gott dieser Stadt, um Rat fragen sollten – als ob es in Israel keinen Gott gäbe, den man fragen kann! Weil du das getan hast, wirst du nicht mehr von deinem Krankenbett aufstehen, sondern bald sterben.‹«
Ahasjas Tod
17 Was Elia im Auftrag des HERRN vorausgesagt hatte, traf ein: Ahasja starb. Weil er selbst keinen Sohn hatte, wurde sein Bruder Joram sein Nachfolger. Dies geschah im 2. Regierungsjahr König Jorams von Juda, des Sohnes von Joschafat. 18 Alles Weitere über Ahasjas Leben steht in der Chronik der Könige von Israel.
Der Herr holt Elia zu sich
2 1 Der Tag kam, an dem der HERR den Propheten Elia in einem Wirbelsturm zu sich in den Himmel holen wollte. An diesem Tag verließen Elia und Elisa die Stadt Gilgal. 2 Unterwegs sagte Elia zu Elisa: »Bleib doch hier! Ich selbst muss nach Bethel, denn der HERR hat mich dorthin geschickt.«
Doch Elisa wehrte ab: »So wahr der HERR lebt und du selbst lebendig vor mir stehst – ich verlasse dich nicht!« So wanderten sie gemeinsam hinunter nach Bethel.
3 Dort kamen ihnen einige Prophetenjünger entgegen, die in Bethel zusammen lebten. Sie nahmen Elisa beiseite und fragten ihn: »Weißt du es schon? Der HERR wird heute deinen Lehrer zu sich holen!«
»Ja, ich weiß es«, antwortete Elisa, »redet bitte nicht darüber!«
4 Wieder sagte Elia zu seinem Begleiter: »Elisa, bleib doch hier! Ich muss weiter nach Jericho, denn der HERR hat mich dorthin geschickt.«
Elisa antwortete: »So wahr der HERR lebt und du selbst lebendig vor mir stehst – ich verlasse dich nicht!« Sie wanderten gemeinsam weiter und kamen nach Jericho.
5 Auch hier sprachen einige Prophetenjünger, die in der Stadt wohnten, Elisa an und fragten ihn: »Weißt du, dass der HERR deinen Lehrer heute zu sich holen wird?« Und wieder antwortete Elisa:
»Ja, ich weiß es. Sprecht bitte nicht darüber!«
6 Elia forderte Elisa zum dritten Mal auf: »Bleib du doch hier! Ich muss weiter an den Jordan, denn der HERR hat mich dorthin geschickt.« Doch Elisas Entschluss stand fest: »So wahr der HERR lebt und du selbst lebendig vor mir stehst – ich verlasse dich nicht!« Daraufhin gingen sie gemeinsam weiter.
7 Fünfzig Prophetenjünger aus Jericho folgten ihnen. Als Elia und Elisa den Jordan erreichten, blieben ihre Begleiter in einiger Entfernung stehen. 8 Elia zog seinen Mantel aus, rollte ihn zusammen und schlug damit auf das Wasser. Da teilte es sich, und die beiden konnten trockenen Fußes das Flussbett durchqueren.
9 Am anderen Ufer sagte Elia zu Elisa: »Ich möchte noch etwas für dich tun, bevor ich von dir genommen werde. Hast du einen Wunsch?«
Da antwortete Elisa: »Ich möchte als dein Schüler und Nachfolger doppelt so viel von deinem Geist bekommen wie die anderen Propheten!«
10 Elia wandte ein: »Das liegt nicht in meiner Macht. Aber wenn du siehst, wie ich von hier weggeholt werde, dann wirst du erhalten, worum du gebeten hast. Wenn nicht, dann geht auch dein Wunsch nicht in Erfüllung.«
11 Während die beiden so in ihr Gespräch vertieft weitergingen, erschien plötzlich ein Wagen aus Feuer, gezogen von Pferden aus Feuer, und trennte die Männer voneinander. Und dann wurde Elia in einem Wirbelsturm zum Himmel hinaufgetragen. 12 Elisa sah es und schrie: »Mein Vater, mein Vater! Du Beschützer und Führer Israels!« Doch schon war alles vorbei. Aufgewühlt packte Elisa sein Gewand und riss es entzwei.
13 Dann hob er Elias Mantel auf, der zu Boden gefallen war, und ging zum Jordan zurück. 14 Wie vorher sein Lehrer Elia schlug jetzt er mit dem Mantel auf das Wasser und rief: »Wo ist der HERR, der Gott Elias?« Da teilte sich das Wasser, und Elisa konnte den Fluss wieder durchqueren.
15 Als die Prophetenjünger, die den beiden Männern aus Jericho gefolgt waren, Elisa zurückkommen sahen, sagten sie zueinander: »Der Geist von Elia ist nun auf Elisa übergegangen!« Sie liefen zu ihm und warfen sich ehrfürchtig vor ihm zu Boden. 16 »Meister«, sagten sie, »ein Wort von dir genügt, und wir schicken unsere fünfzig kräftigsten Männer los, um deinen Lehrer zu suchen! Vielleicht hat der Geist des HERRN ihn nur von hier weggetragen und irgendwo auf einen Berg oder in ein Tal geworfen.« Elisa wehrte ab.
17 Doch sie ließen nicht locker, bis er schließlich nachgab und sagte: »Meinetwegen schickt sie los.« Drei Tage lang suchten die fünfzig Männer nach Elia, doch ohne Erfolg. 18 Endlich kehrten sie zu Elisa zurück, der in Jericho geblieben war. Er bemerkte nur: »Ich habe euch ja gleich gesagt, dass ihr euch die Mühe sparen könnt!«
Was Elisa sagt, trifft ein
19 Die Bürger der Stadt Jericho kamen zu Elisa und klagten: »Herr, wie du siehst, ist unsere Stadt schön gelegen. Aber das Wasser hier ist schlecht, und darum gibt es bei uns immer wieder Fehlgeburten.«
20 Elisa befahl: »Holt mir eine neue Schüssel und füllt sie mit Salz!« Sie brachten ihm die Schüssel mit Salz,
21 und er ging damit vor die Stadt hinaus zur Quelle, schüttete das Salz ins Wasser und rief: »So spricht der HERR: Ich mache dieses Wasser gesund; nie mehr soll es seinetwegen Tod und Fehlgeburten geben!« 22 Von diesem Augenblick an war das Wasser gut und ist es bis heute geblieben, genau wie Elisa es gesagt hatte.
23 Von Jericho ging Elisa wieder nach Bethel. Als er zur Stadt hinaufwanderte, lief ihm eine Horde Jungen entgegen. Sie machten sich über ihn lustig und riefen im Chor: »Hau ab, Glatzkopf! Hau ab, Glatzkopf!« 24 Elisa blieb stehen, sah sie an und verfluchte sie im Namen des HERRN. Da kamen zwei Bärinnen aus dem Wald heraus, fielen über die Jungen her und zerrissen zweiundvierzig von ihnen. 25 Elisa wanderte weiter zum Berg Karmel, und von dort kehrte er schließlich nach Samaria zurück.
Kommentar
Erzähle die frohe Botschaft von Jesus weiter
Gute Leiter ziehen sich ihre Nachfolger heran. Dies ist eines der Beispiele in der Bibel, wo das prima funktioniert hat.
Einen guten Mentor zu haben, ist etwas Wunderbares. Elia war Elisas Mentor, dem er seine Macht übergab. Elisa bat, „Ich möchte als dein Schüler und Nachfolger doppelt so viel von deinem Geist bekommen“ (2,9; Hfa). Er wollte ein heiliger Mann sein, wie sein Mentor.
Und Elia erwiderte seine Bitte würde ihm gewährt, wenn er bis ganz zum Schluss bei ihm bliebe: „Wenn du sehen wirst, wie ich von dir fortgenommen werde, wird sie dir gewährt werden. Wenn du es jedoch nicht sehen wirst, wird sie dir nicht gewährt“ (2,10).
Durchhaltevermögen ist unheimlich wichtig für jeden Dienst. Viele beginnen voller Eifer und Begeisterung, aber nicht jeder hat das Durchhaltevermögen, harte Arbeit, Schwierigkeiten und Enttäuschungen zu überwinden und wie Elisa die Sache bis zum Schluss durchzuziehen.
Und Elisa erhielt tatsächlich „doppelt so viel“. Der Mantel Elias fiel auf Elisa (2,13). Allen Anwesenden war klar, dass Elisa Elias gesalbter Nachfolger war: „Der Geist Elias ruht auf Elisa“ (2,15).
Die Berichte über Elias außergewöhnliche Kraft, Feuer vom Himmel fallen zu lassen (1,12) und Wasser zu teilen (2,8) müssen wir vor dem Hintergrund des Neuen Testaments lesen. Elia ist der Vorgänger von Johannes dem Täufer. Johannes diente „mit dem Geist und der inneren Kraft des Propheten Elia“ (Lukas 1,17), und bereitete damit Jesus den Weg.
Jesus sagt, du bist besser dran als Elia oder Elisa. „Von allen Menschen, die jemals gelebt haben, war keiner größer als Johannes der Täufer. Und doch ist noch der Geringste im Himmelreich größer als er“ (Matthäus 11,11). Aus zwei Gründen hat jeder Christ eine bessere Ausgangsposition als Elia und Johannes der Täufer.
Erstens kannst du die gute Nachricht von Jesus erzählen. Und zweitens hast du den Heiligen Geist, der am ersten Pfingsten zu uns kam. Jeder Christ („noch der Geringste im Himmelreich“) hat die Möglichkeit, das Evangelium– die kraftvollste Botschaft der Welt – in der Kraft des Heiligen Geistes zu verkünden.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Zwei Warnungen in unseren Texten von heute:
- Sei höflich zu Glatzköpfen (2. Könige 2,23-25)
- Wenn der Prediger kein Ende findet, such dir einen bequemen (und sicheren!) Platz, falls du einschläfst (Apostelgeschichte 20,7-12).
Vers des Tages
Apostelgeschichte 20,24
Aber mein Leben ist mir nicht wichtig. Vielmehr will ich bis zum Schluss den Auftrag ausführen, den mir Jesus, der Herr, gegeben hat: die rettende Botschaft von Gottes Gnade zu verkünden.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“