Machtbegegnungen
Einführung
Vor einigen Jahren war David (Name geändert), ein junger Rechtsanwalt, in unserer Alpha Kleingruppe. Am ersten Abend erklärte er, er sei Atheist und nur hier, um die Kleingruppe aufzumischen, was er auch jedes Mal tat, wenn er da war. Anders als die meisten anderen, die mit dieser Einstellung kommen, hielt er das bis zum Ende durch.
Nach dem Vortrag „Wie kann ich dem Bösen widerstehen?“ sagte eine junge Frau, Sarah (Name geändert), sie glaube definitiv nicht an die Macht des Bösen. Das sei das große Hindernis für sie, Christ zu werden.
Im Laufe des Abends wurde David aus unersichtlichem Grund unheimlich zornig, so als habe eine teuflische Macht von ihm Besitz ergriffen. Er bedrohte in furchterregender Weise einen unserer Kleingruppenhelfer körperlich. Sarah wurde Zeugin dieses Vorfalls. Sie erkannte, wie Gottes Kraft in der freundlichen, zurückhaltenden Reaktion des Helfers wirkte. In diesem Moment wurden ihr die Augen für die geistliche Welt geöffnet. An diesem Abend übergab sie Jesus ihr Leben.
John Wimber definierte „Machtbegegnungen“ als das Aufeinandertreffen vom Reich Gottes auf das Reich Satans.
Der Apostel Paulus schreibt, „Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern … gegen jene Mächte der Finsternis“ (Epheser 6,12).
Psalm 78,32–39
32 Dennoch sündigten sie weiter und vertrauten ihm nicht,
obwohl er all diese Wunder vollbracht hatte.
33 Da ließ er ihr Leben ohne jeden Sinn verstreichen,
von Angst erfüllt gingen ihre Jahre dahin.
34 Immer wenn Gott einige von ihnen tötete,
fragten sie wieder nach ihm,
von Reue ergriffen suchten sie Gott.
35 Dann erinnerten sie sich, dass er ihr Beschützer war,
dass er, der Höchste, sie befreit hatte.
36 Aber ihre Reue war nicht echt:
Jedes ihrer Worte war eine Lüge,
nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich.
37 Ihr Vertrauen auf Gott war schwach und unbeständig;
sie standen nicht treu zu dem Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.
38 Trotzdem blieb er barmherzig,
vergab ihre Schuld und vernichtete sie nicht.
Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück,
anstatt ihm freien Lauf zu lassen.
39 Er wusste ja, wie vergänglich sie waren
flüchtig wie ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt.
Kommentar
Das Wesen des Bösen verstehen
Gott möchte, dass wir aus unseren Fehlern lernen und uns nicht immer wieder derselben Sünde schuldig machen. Die Geschichte von Gottes Volk ist eine andere, „Trotzdem hörten die Leute nicht auf zu sündigen“ (78,32a).
In Seiner Liebe respektiert Gott unsere Freiheit. Obwohl Er die Macht hat, unsere Freiheit aufzuheben, tut Er es nicht. Er intervenierte auf übernatürliche Art und Weise für Sein Volk, doch „Sie vertrauten ihm nicht, obwohl er all diese Wunder vollbracht hatte“ (78,32; Hfa).
Er strafte sie, und sie kehrten um zu Ihm (78,34). „Aber ihre Reue war nicht echt: Jedes ihrer Worte war eine Lüge, nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich“ (78,36; Hfa). Trotzdem hatte Gott immer wieder Erbarmen mit ihnen, war ihnen gnädig und „vergab ihnen ihre Sünden“ (78,38).
Warum aber scheint das Böse trotz der Macht Gottes so häufig zu siegen? Möglicherweise liefern uns diese Verse teilweise eine Antwort auf die Frage. Es ist nicht einfach ein Aufeinandertreffen von Gottes übernatürlicher Macht und der übernatürlichen Macht des Bösen. Der Mensch und sein freier Wille sind ein Teil der Gleichung. Wie der Apostel Jakobus schreibt, „Jeder Mensch wird durch seine eigenen Begierden dazu verleitet, Böses zu tun“ (Jakobus 1,14).
Denk beim Lesen des Psalms daran, dass durch den Heiligen Geist Gottes Kraft jetzt in dir lebt.
Gebet
Apostelgeschichte 18,9–19,13
9 Eines Nachts sprach der Herr in einer Vision zu Paulus: »Hab keine Angst! Predige weiter und schweige nicht! 10 Ich bin bei dir, und niemand kann dir etwas anhaben. Denn viele Menschen in dieser Stadt werden an mich glauben.« 11 So blieb Paulus insgesamt anderthalb Jahre in Korinth. Er unterwies dort die Menschen und erklärte ihnen Gottes Botschaft.
12 Als aber Gallio Statthalter von Achaja wurde, schlossen sich die Juden zusammen und verklagten Paulus. Sie brachten ihn vor Gericht 13 und beschuldigten ihn: »Dieser Mann verführt die Leute, Gott in einer Weise zu dienen, die im Widerspruch zum Gesetz steht.«
14 Noch ehe Paulus etwas erwidern konnte, wandte sich Gallio an die Juden: »Wenn es sich um ein Verbrechen oder sonst ein schweres Vergehen handeln würde, müsste ich euch Juden anhören. 15 Weil ihr aber über Lehrfragen, irgendwelche Personen und eure religiösen Gesetze streitet, müsst ihr euch schon selbst einigen. Ich jedenfalls werde darüber nicht entscheiden.« 16 Damit wies er die Ankläger ab und ließ den Gerichtsplatz räumen. 17 Jetzt fielen die Zuhörer über den neuen Synagogenvorsteher Sosthenes her und verprügelten ihn noch auf dem Gerichtsplatz. Doch Gallio kümmerte sich überhaupt nicht darum.
Rückkehr nach Antiochia und Aufbruch zur dritten Missionsreise
18 Paulus blieb noch einige Zeit in Korinth. Dann verabschiedete er sich von den Christen, und zusammen mit Priszilla und Aquila fuhr er mit dem Schiff in Richtung Syrien. Bevor sie in Kenchreä, dem Hafen von Korinth, an Bord gingen, ließ Paulus sich die Haare abschneiden, um damit ein Gelübde einzulösen. 19 Nach ihrer Ankunft in Ephesus blieben Priszilla und Aquila auf die Bitte von Paulus hin in der Stadt, während er selbst in die Synagoge ging. Dort sprach er mit den Juden. 20 Und obwohl sie ihn baten, länger bei ihnen zu bleiben, 21 verabschiedete er sich mit den Worten: »Wenn Gott es will, werde ich später wiederkommen.« Dann verließ er Ephesus auf einem Schiff. 22 In Cäsarea ging er von Bord und reiste auf dem Landweg nach Jerusalem. Dort besuchte er die Gemeinde, um schließlich nach Antiochia weiterzuziehen.
23 Aber auch hier blieb er nicht lange. Er zog zuerst durch die Provinz Galatien, danach durch Phrygien. Überall besuchte er die Gemeinden und stärkte sie in ihrem Glauben.
Apollos in Ephesus und Korinth
24 In der Zwischenzeit war Apollos, ein Jude aus Alexandria, nach Ephesus gekommen. Er kannte sich in der Heiligen Schrift bestens aus und war ein gebildeter und gewandter Redner. 25 Über die christliche Botschaft wusste er Bescheid, und er sprach voller Begeisterung von Jesus. Zuverlässig lehrte er, was Jesus gesagt und getan hatte. Dennoch kannte er lediglich die Taufe von Johannes. 26 Dieser Apollos begann unerschrocken in der Synagoge von Jesus zu sprechen. Unter seinen Zuhörern waren auch Priszilla und Aquila. Sie nahmen ihn als Gast in ihrem Haus auf, um ihm dort Gottes Weg zur Rettung genauer zu erklären.
27 Als Apollos plante, in die Provinz Achaja zu reisen, ermutigten ihn die Christen von Ephesus dazu und gaben ihm ein Empfehlungsschreiben an die Gemeinde in Korinth mit. Darin baten sie die dortigen Christen, ihn freundlich aufzunehmen. In Achaja war Apollos mit seiner besonderen Begabung den Christen eine große Hilfe. 28 Denn in öffentlich geführten Streitgesprächen widerlegte er mit Nachdruck die Einwände der Juden und wies anhand der Heiligen Schrift nach, dass Jesus der versprochene Retter ist.
Paulus in Ephesus
19 1 Während Apollos in Korinth war, reiste Paulus durch das kleinasiatische Hochland und kam nach Ephesus. Dort traf er einige Jünger. 2 Er fragte sie: »Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr begonnen habt zu glauben?«
– »Nein«, erwiderten sie, »wir haben noch nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist schon gekommen ist.«
3 »Welche Taufe habt ihr denn empfangen?«, wollte Paulus jetzt wissen.
»Die Taufe von Johannes«, war die Antwort.
4 Da erklärte Paulus: »Wer sich von Johannes taufen ließ, bekannte damit, dass er zu Gott umkehren will. Johannes hat aber immer gesagt, dass man an den glauben muss, der nach ihm kommt, nämlich an Jesus.« 5 Nachdem sie das gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen. 6 Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie. Sie beteten in fremden Sprachen und redeten, was Gott ihnen eingab. 7 Es waren etwa zwölf Männer.
8 Paulus ging darauf in die Synagoge. Drei Monate lang predigte er dort unerschrocken von Gottes Reich und versuchte, viele Menschen zu überzeugen. 9 Es gab aber auch einige, die sich ablehnend verhielten und sich immer mehr verschlossen. Diese spotteten in aller Öffentlichkeit über die rettende Botschaft. Da trennte sich Paulus von ihnen und verließ mit den anderen Christen die Synagoge. Von nun an predigte er täglich im Lehrsaal eines Mannes, der Tyrannus hieß. 10 Das tat er zwei Jahre lang, so dass alle in der Provinz Asia, Juden wie Nichtjuden, die Botschaft des Herrn hörten.
11 Gott ließ durch Paulus ganz erstaunliche Wunder geschehen. 12 Die Leute legten sogar Tücher, mit denen Paulus sich den Schweiß abgewischt hatte, und Kleidungsstücke von ihm auf die Kranken. Dadurch wurden sie gesund, und die Dämonen verließen sie.
Geisterbeschwörer missbrauchen den Namen Jesus
13 Im ganzen Land gab es jüdische Geisterbeschwörer, die umherzogen und böse Geister austrieben. Einige von ihnen versuchten, Dämonen dadurch auszutreiben, dass sie über den Besessenen den Namen von Jesus, dem Herrn, aussprachen. Sie sagten: »Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus verkündet!«
Kommentar
Übernimm Autorität gegenüber dem Bösen
Erfüllt mit der Kraft des Heiligen Geistes, nahm es Paulus mit den Mächten des Bösen auf. Seine Gegner „rotteten sich zusammen“ (18,12; GNB). „Eines Nachts sprach der Herr in einer Vision zu Paulus und sagte: „Hab keine Angst. Rede weiter und schweige nicht! Denn ich bin mit dir. Niemand wird dir schaden““ (18,9-10). Und „So blieb Paulus eineinhalb Jahre dort und lehrte Gottes Wort“ (18,11).
Vermutlich sprach Gott deshalb so mit Paulus, weil dieser im Angesicht des Bösen (wieder einmal war er aus fadenscheinigen Gründen angeklagt worden) drohte, von Furcht überwältigt zu werden, und aufhören wollte, die Botschaft zu verkündigen und lieber einfach zu schweigen. Gib im Angesicht von Widerständen nicht auf!
Paulus sah Machtbegegnungen zwischen Gut und Böse: „Gott ließ durch Paulus ganz ungewöhnliche Dinge geschehen. Die Leute nahmen sogar seine noch schweißfeuchten Kopf- und Taschentücher und legten sie den Kranken auf. So verschwanden die Krankheiten und die bösen Geister fuhren von den Besessenen aus“ (19,11-12; GNB).
Wie mächtig Gott in Paulus‘ Dienst wirkte, war so beeindruckend, dass sogar Nichtchristen „ebenfalls versuchten, den Namen von Jesus, dem Herrn, für sich einzusetzen. Sie gebrauchten dabei die Formel: „Ich gebiete dir durch Jesus, den Paulus predigt: Fahre aus!““ (19,13). Wie gefährlich dieser Ansatz ist (19,14-16), sehen wir morgen. Der Versuch jüdischer Geistesaustreiber, die Kraft, die in Jesu Namen steckt, „anzuzapfen“, hatte schreckliche Folgen.
Paulus überwand die Macht des Bösen durch Jesu Kraft, Wunder zu tun. Das war nur eine Art, wie der Heilige Geist Paulus‘ Dienst unterstützte. Im Folgenden einige Dienstbereiche, auf die alle Christen vorbereitet werden sollten, sei es an theologischen Hochschulen, Bibelschulen oder in Jüngerschaftskursen:
1. Lehre
„Paulus blieb eineinhalb Jahre dort und lehrte Gottes Wort“ (18,11).
2. Mentoring
Paulus verwandte eine Menge Zeit darauf, die Gläubigen zu stärken und zu ermutigen (18,23). Priszilla und Aquila gehörten wahrscheinlich zu den Personen, die er betreute. Oft werden die, die gute Mentoren hatten, selbst die besten Mentoren.
Priszilla und Aquila kümmerten sich später um Apollos. Er war „ein äußerst redegewandter Mann, der sich gut in der Schrift auskannte. Er war im christlichen Glauben unterwiesen worden und erzählte den Menschen mit großer Begeisterung von Jesu“ (18,24-25).
Die beiden nahmen „ihn beiseite und erklärten ihm den Weg Gottes genauer“ (18,26). Im Folgenden „erwies [er] sich als überaus hilfreich für alle, die durch Gottes Gnade zum Glauben gefunden hatten“ (18,27).
3. (Gebets)Dienst
Wir sehen hier ein Beispiel für „Dienst“ in der Kraft des Heiligen Geistes. „Als Paulus ihnen danach die Hände auflegte, kam der Heilige Geist über sie, und sie redeten in anderen Sprachen und weissagten“ (19,6). Wir haben an jedem Alpha Wochenende das Vorrecht, Menschen die Hände aufzulegen und für sie zu beten, dass sie mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.
4. Diskussion
Paulus „sprach von da an täglich im Lehrsaal eines Mannes namens Tyrannus“ (19,9; NGÜ). Die Kleingruppendiskussion bei Alpha ist der vielleicht wichtigste Teil des Kurses. Sie gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, Themen zu erforschen, über sie zu sprechen und Antworten auf ihre Fragen zu finden.
5. Apologetik
Zur Diskussion gehörte auch die „Apologetik“. Sie kommt vom Wort „apologia“, das Paulus vor Gericht verwendet, als er von „Verteidigung“ (26,2) spricht, und bedeutet die rationale Rechtfertigung des christlichen Glaubens gegen alle Einwände und falschen Darstellungen.
Paulus „unterredete sich“ mit ihnen (18,8; ELB). „Drei Monate lang sprach er frei und offen mit Überzeugungskraft vom Reich Gottes“ (19,8). Er lehrte Apollos, „Denn in öffentlich geführten Streitgesprächen widerlegte [Apollos] die Einwände der Juden und wies anhand der Heiligen Schrift nach, dass Jesus der versprochene Retter ist“ (18,28; Hfa).
Gebet
1. Könige 20,1–21,29
Die Syrer belagern Samaria
1 Eines Tages ließ König Ben-Hadad von Syrien sein ganzes Heer mit Pferden und Streitwagen gegen Israel aufmarschieren. Die 32 Könige, die von ihm abhängig waren, mussten ihm ihre Truppen zur Verfügung stellen. Mit diesem Heer belagerte er die Hauptstadt Samaria und erklärte Israel den Krieg. 2 Er schickte Boten in die Stadt mit folgender Nachricht für König Ahab von Israel: 3 »Ben-Hadad lässt dir sagen: ›Ab heute bist du mein Untertan! Dein Silber und Gold, deine Frauen und Söhne gehören nun mir.‹«
4 Der König von Israel ließ Ben-Hadad melden: »Ich unterwerfe mich dir, mein Herr und König, mit allem, was ich habe.«
5 Nach kurzer Zeit kamen die Boten wieder und richteten ihm aus: »Höre, was Ben-Hadad dir sagen lässt: ›Du hast dich bereit erklärt, dich mir zu unterwerfen mit allem, was du hast, mit Silber und Gold, mit Frauen und Kindern. 6 Schon morgen um diese Zeit werde ich meine Soldaten zu dir schicken, damit sie deinen Palast und die Häuser deiner Beamten gründlich von innen anschauen! Eins kann ich dir versprechen: Alles, was euch lieb und teuer ist, werden sie mitnehmen.‹«
7 Da ließ König Ahab alle Sippenoberhäupter von Israel zu sich kommen und sagte: »Der König von Syrien will uns zugrunde richten. Erst erhebt er Anspruch auf meine Frauen und Kinder, auf mein Silber und Gold, und ich gestehe ihm alles zu. Und nun das!«
8 Die Sippenoberhäupter und alle anderen Israeliten waren sich einig: »Das musst du dir nicht bieten lassen! Gib nicht nach!«
9 Da antwortete der König den Boten: »Richtet meinem Herrn, dem König, aus: ›Ich gestehe dir alles zu, was du in deiner ersten Botschaft von mir verlangt hast. Aber auf deine letzte Forderung kann ich nicht eingehen.‹« Die Boten überbrachten Ben-Hadad diese Nachricht,
10 und er schickte sogleich seine Antwort an Ahab zurück: »Die Götter sollen mich schwer bestrafen, wenn ich Samaria nicht in Schutt und Asche lege! Von der Stadt wird nicht einmal so viel übrig bleiben, dass meine Soldaten eine Handvoll Staub als Andenken mitnehmen können!«
11 König Ahab antwortete den Boten: »Sagt ihm: ›Nimm den Mund nicht zu voll! Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.‹«
12 Ben-Hadad und seine Verbündeten feierten im Zeltlager gerade ein Trinkgelage, als man ihm die Antwort Ahabs überbrachte. Erbost befahl er: »Greift sie an!« Sofort wurde zum Angriff geblasen, und die Truppen stellten sich auf.
Die erste Schlacht gegen die Syrer
13 Unterdessen war ein Prophet zu König Ahab von Israel gekommen und richtete ihm eine Botschaft vom HERRN aus: »Siehst du, wie mächtig das Heer der Feinde ist? Und doch gebe ich sie heute in deine Gewalt. Daran sollst du erkennen, dass ich der HERR bin.«
14 »Wer soll denn kämpfen?«, fragte Ahab. »Die Truppe deiner Bezirksverwalter«, bekam er zur Antwort.
»Und wer soll den Kampf eröffnen?«
»Du!«, antwortete der Prophet.
15 Da ließ der König die Truppe der Bezirksverwalter antreten; es waren 232 Soldaten. Danach rief er alle wehrfähigen Israeliten zusammen, ein Heer von 7000 Mann. 16-17 Am Mittag rückten die Truppen aus, allen voran die Truppe der Bezirksverwalter. Ben-Hadad und seine 32 Verbündeten zechten immer noch in ihren Zelten, als man ihnen meldete: »Aus Samaria kommen Männer!«
18 Ben-Hadad befahl: »Nehmt sie auf jeden Fall lebend gefangen, ob sie in friedlicher Absicht kommen oder nicht!«
19 Doch schon griff die Truppe der Bezirksverwalter an, und das übrige israelitische Heer folgte ihr auf dem Fuß. 20-21 Sie überwältigten ihre Gegner und schlugen sie in die Flucht. Die Israeliten nahmen die Verfolgung auf und griffen nun unter dem Oberbefehl von König Ahab auch die Reiter und die Streitwagen an. Sie brachten den Syrern eine schwere Niederlage bei. König Ben-Hadad konnte auf seinem Pferd entkommen, ebenso einige Wagenkämpfer.
Die zweite Schlacht gegen die Syrer
22 Wieder kam der Prophet zu König Ahab von Israel und riet ihm: »Sei wachsam und überleg dir genau, wie du dich auf einen neuen Angriff vorbereiten willst. Denn im nächsten Frühling wird der König von Syrien wieder gegen dich in den Krieg ziehen.«
23 Auch der König von Syrien wurde beraten. Seine hohen Beamten erklärten ihm: »Die Götter der Israeliten sind Berggötter. Nur deswegen war ihr Heer uns überlegen. Das nächste Mal wollen wir in der Ebene mit ihnen kämpfen; dann werden wir sie auf jeden Fall besiegen! 24 Aber wir geben dir einen guten Rat: Entzieh den 32 Königen ihre Macht und ersetze sie durch Provinzstatthalter! 25 Stell außerdem ein neues Heer auf; es soll genauso stark sein wie das vorige! Besorg dir neue Pferde und Streitwagen, bis du wieder so viele hast wie vorher. Dann nehmen wir in der Ebene den Kampf mit ihnen auf. Verlass dich drauf, wir werden sie besiegen!« König Ben-Hadad befolgte ihren Rat.
26 Sobald es Frühling wurde, berief er die wehrfähigen Syrer ein, zog mit diesem Heer nach Afek und erklärte Israel wieder den Krieg. 27 Auch die Israeliten stellten ihre Truppen auf. Nachdem sie sich ausreichend mit Verpflegung eingedeckt hatten, marschierten sie den Syrern entgegen und schlugen ihr Lager in zwei Gruppen den Feinden gegenüber auf. Das große Heer der Syrer füllte die ganze Ebene aus; dagegen wirkten die Israeliten wie zwei verlorene Häufchen.
28 Da kam der Prophet zu König Ahab und teilte ihm mit: »So spricht der HERR: Weil die Syrer behauptet haben, ich, der HERR, sei ein Berggott, der im Flachland nichts ausrichten kann, darum gebe ich ihr riesiges Heer in deine Hand. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.«
29 Eine Woche lang lagerten die Heere einander gegenüber. Erst am siebten Tag kam es zur Schlacht. Die Israeliten waren den Syrern weit überlegen. Sie töteten an diesem einen Tag 100.000 Fußsoldaten.
Ahab verschont König Ben-Hadad
30 Wer von den Syrern entfliehen konnte, suchte in der Stadt Afek Zuflucht. Es waren 27.000 Mann. Doch plötzlich fiel die Stadtmauer ein und begrub sie alle unter sich. Auch König Ben-Hadad war geflohen. Er suchte in einem Haus in Afek Zuflucht und verkroch sich im hintersten Zimmer.
31 Da ermutigten ihn seine Ratgeber: »Majestät, die Könige von Israel sind doch für ihre Güte bekannt. Könnten wir es da nicht wagen, uns dem israelitischen König zu stellen? Wir binden uns ein grobes Tuch um die Hüften und legen uns einen Strick um den Hals, damit er sieht, dass wir uns ihm, dem Sieger, unterwerfen. Vielleicht lässt er dich dann am Leben!«
32 Ben-Hadads Ratgeber banden sich ein grobes Tuch um die Hüften, legten einen Strick um den Hals und stellten sich König Ahab. Sie sagten zu ihm: »Dein ergebener Diener Ben-Hadad bittet dich inständig, ihn am Leben zu lassen.«
»Er lebt also noch?«, antwortete Ahab. »Wenn das so ist, soll er mein Bruder sein!«
33 Die Syrer hielten dies für ein gutes Zeichen. Schnell legten sie Ahab auf seine Antwort fest: »Wir nehmen dich beim Wort: Ben-Hadad ist dein Bruder!« »Ja«, bestätigte Ahab und befahl ihnen:
»Geht jetzt und holt ihn hierher!« Da kam auch Ben-Hadad heraus, und Ahab ließ ihn zu sich auf den Wagen steigen.
34 Ben-Hadad bot dem König von Israel an: »Ich gebe dir alle Städte zurück, die mein Vater deinem Vater weggenommen hat. Du kannst auch in unserer Hauptstadt Damaskus Handelsniederlassungen gründen, so wie mein Vater dies schon in Samaria getan hat.«
»Gut«, antwortete der König von Israel, »ich gebe dir dafür die Freiheit.« Sie schlossen den Vertrag, und Ahab ließ den syrischen König frei.
Ein Prophet tadelt Ahab
35 Ein Prophetenjünger forderte im Auftrag des HERRN seinen Gefährten auf, ihn zu schlagen. Als der sich weigerte,
36 sagte der Prophet zu ihm: »Sobald du von hier weggehst, wird der HERR dich dafür bestrafen, dass du seinem Befehl nicht gehorcht hast. Ein Löwe wird dich zerreißen.« Der Mann war noch nicht weit gekommen, da fiel ihn ein Löwe an und zerriss ihn.
37 Der Prophet begegnete einem anderen Mann und forderte ihn auf: »Los, schlag mich!« Der Mann gehorchte und schlug ihn blutig. 38 Nun stellte der Prophet sich an den Straßenrand und wartete auf König Ahab, der dort vorbeikommen sollte. Damit ihn niemand erkannte, hatte er sich die Augen verbunden. 39 Als Ahab vorbeikam, rief der Prophet ihm zu: »Mein König, ich war in der Schlacht dabei. Mitten im Kampf brachte einer unserer Soldaten einen Gefangenen zu mir. Er schärfte mir ein: ›Bewache ihn gut. Pass auf, dass er nicht entkommt! Sonst kostet dich das deinen Kopf, oder du musst einen Zentner Silber bezahlen.‹ 40 Ich hatte noch dies und das zu tun, und so kam es, dass der Gefangene auf einmal weg war.« König Ahab erwiderte:
»Du hast dein Urteil selbst gesprochen! Was dich erwartet, weißt du ja.«
41 Da nahm der Mann schnell seine Augenbinde ab, und der König erkannte sofort, dass er einer der Propheten war. 42 Der Prophet sagte: »So spricht der HERR: Ich hatte beschlossen, dass Ben-Hadad sterben muss. Du aber hast ihn einfach laufen lassen! Er lebt – dafür musst du sterben! Seinem Volk wird es gut gehen, über dein Volk wird Leid kommen.« 43 Zornig ging der König weiter und kam schlecht gelaunt zu Hause in Samaria an.
Isebels Mord an Nabot
21 1 König Ahab von Samaria besaß in der Stadt Jesreel einen Palast. Direkt an sein Grundstück grenzte ein Weinberg, der einem Mann aus Jesreel gehörte. Er hieß Nabot. 2 Eines Tages sagte der König zu Nabot: »Verkauf mir doch deinen Weinberg! Ich möchte einen Gemüsegarten anlegen, und dein Grundstück wäre am besten dafür geeignet, weil es gerade neben meinem Palast liegt. Ich gebe dir dafür einen besseren Weinberg, oder ich zahle dich aus. Was ist dir lieber?«
3 Doch Nabot antwortete: »Niemals verkaufe ich dir dieses Grundstück, das Erbe meiner Vorfahren! Der HERR bewahre mich davor!«
4 Missmutig ging Ahab in den Palast zurück. Er war wütend, dass Nabot ihm den Weinberg nicht verkaufen wollte, nur weil es ein Erbstück seiner Vorfahren war. Vor Ärger rührte er sein Essen nicht an, sondern legte sich ins Bett und drehte sich zur Wand.
5 Seine Frau Isebel sah nach ihm und fragte: »Warum bist du so schlecht gelaunt und willst nichts essen?«
6 »Weil dieser Nabot aus Jesreel mir seinen Weinberg nicht geben will!«, antwortete Ahab. »Ich wollte ihm einen ansehnlichen Betrag dafür bezahlen. Ich bot ihm auch an, den Weinberg gegen einen anderen zu tauschen, falls er das lieber möchte. Aber er lehnte stur ab.«
7 Da antwortete Isebel: »Bist du der König von Israel oder nicht? Gut, dann steh jetzt auf, iss etwas und vergiss deinen Ärger! Du sollst deinen Weinberg haben! Ich nehme die Sache in die Hand!«
8 Sie schrieb im Namen des Königs einige Briefe, verschloss sie mit dem königlichen Siegel und verschickte sie an die Sippenoberhäupter und einflussreichen Männer der Stadt Jesreel. 9 In den Briefen stand:
»Ruft einen Tag der Buße aus, an dem gefastet werden soll, und versammelt das ganze Volk! Weist Nabot einen Platz ganz vorne zu. 10 Sorgt aber dafür, dass zwei bestochene Zeugen in seiner Nähe sitzen. Sie sollen ihn vor aller Augen anschuldigen und rufen: ›Dieser Mann hat über Gott und den König gelästert!‹ Dann führt ihn aus der Stadt hinaus und steinigt ihn.«
11 Die führenden Männer von Jesreel führten alles aus, was die Königin in ihrem Brief angeordnet hatte. 12 Sie riefen einen Tag der Buße aus und wiesen Nabot in der Versammlung den vordersten Platz zu. 13 Die beiden falschen Zeugen setzten sich in seine Nähe und belasteten ihn schwer mit ihren Aussagen. »Nabot hat über Gott und den König gelästert!«, riefen sie der Menge zu. Da führte man ihn aus der Stadt hinaus und steinigte ihn. 14 Die Stadtobersten ließen Isebel ausrichten: »Nabot wurde gesteinigt. Er ist tot.«
15 Kaum hatte Isebel diese Nachricht erhalten, sagte sie zu Ahab: »Der Weinberg gehört dir! Nabot aus Jesreel, der ihn um nichts in der Welt an dich verkaufen wollte, ist tot.« 16 Als Ahab das hörte, ging er sogleich hinaus, um den Weinberg in Besitz zu nehmen.
Elia kündigt Ahab die Strafe Gottes an
17 Da sagte der HERR zu Elia aus Tischbe: 18 »Elia, geh zu König Ahab aus Samaria. Du findest ihn in Jesreel, in Nabots Weinberg; er ist gerade dorthin gegangen, um das Grundstück in Besitz zu nehmen. 19 Sag ihm: ›Ist es nicht schon genug, dass du gemordet hast? Musst du nun auch noch fremdes Gut rauben? Höre, was ich, der HERR, dir sage: An der Stelle, wo die Hunde das Blut von Nabot aufgeleckt haben, werden sie auch dein Blut auflecken!‹«
20 Elia machte sich auf den Weg nach Jesreel. Als Ahab ihn sah, rief er ihm entgegen:
»So, hast du mich aufgespürt, mein Feind?« »Ja«, antwortete Elia, »ich komme zu dir, weil du dich dem Bösen verschrieben hast. Höre, was der HERR dazu sagt: 21 ›Ich will Unheil über dich bringen und jede Erinnerung an dich auslöschen! In ganz Israel werde ich alle männlichen Nachkommen von Ahab ausrotten, ob jung oder alt. 22 Du hast meinen Zorn geschürt und die Israeliten zum Götzendienst verführt. Darum soll es deinen Nachkommen so schlecht ergehen wie den Nachkommen Jerobeams, des Sohnes von Nebat, und Baschas, des Sohnes von Ahija.‹
23 Auch über Isebel hat der HERR sein Urteil gesprochen: An der äußeren Stadtmauer von Jesreel werden die Hunde sie fressen!
24 Wer von Ahabs Familie in der Stadt stirbt, wird von Hunden zerrissen, und wer auf freiem Feld stirbt, über den werden die Raubvögel herfallen.«
25 Es gab tatsächlich keinen König, der sich in solchem Maße dem Bösen verschrieben hatte wie Ahab. Seine Frau Isebel hatte ihn dazu verführt.
26 Am abscheulichsten war sein Götzendienst. Er verehrte andere Götter, wie es die Amoriter getan hatten, die der HERR für die Israeliten aus dem Land vertrieben hatte.
27 Als Ahab dieses harte Urteil hörte, zerriss er entsetzt seinen Mantel. Er hüllte sich in ein Gewand aus grobem Stoff, fastete und ging bedrückt umher. Sein Bußgewand legte er nicht einmal zum Schlafen ab.
28 Da sagte der HERR zu Elia aus Tischbe: 29 »Hast du bemerkt, wie bedrückt Ahab ist? Weil er nun endlich Reue zeigt und sich vor mir demütigt, lasse ich das Unheil noch nicht zu seinen Lebzeiten über seine Familie hereinbrechen, sondern erst, wenn sein Sohn König ist.«
Kommentar
Sei bereit, dich dem Bösen entgegenzustellen
Die meisten von uns scheuen die Konfrontation, aber manchmal fordert Gott uns auf, dem Bösen entgegenzutreten.
In diesem Abschnitt lesen wir über Ahab. „Es gab keinen anderen, der sich so zu dem hergab, was in den Augen des Herrn Unrecht war, wie Ahab, der von seiner Frau Isebel dazu verführt wurde“ (21,25).
Zunächst lesen wir, wie Böses auf Böses trifft. Ben-Hadad, der König von Aram, greift Ahab an. Aus dem Mund eines bösen Mannes kommen kluge Worte: „Ein Krieger, der sich noch zum Kampf rüstet, sollte nicht prahlen wie einer, der die Rüstung bereits ablegt“ (20,11). Es ist nie eine gute Idee, über Zukünftiges zu prahlen. Besser man berichtet im Nachhinein darüber!
Dann sehen wir, dass Gottes Macht größer ist als die Macht Arams (Kapitel 20).
Und schließlich erkennen wir Ahabs und Isebels wahres Wesen an der Art und Weise, wie sie Nabot behandeln (Kapitel 21). Um an sein Land zu kommen, lassen sie ihn verschleppen und zu Tode steinigen. Und dann stehlen sie seinen Weinberg.
Elia war ein außerordentlich mutiger Mann. Er war furchtlos im Angesicht des Bösen. Gott trug ihm auf, Ahab zur Rede zu stellen (21,18). Furchtlos bezichtigte Elia ihn des Diebstahls und des Mordes; „Ich habe dich gefunden, weil du dich dazu hergegeben hast, zu tun was unrecht ist in den Augen des Herrn“ (21,20). Elia warnt ihn, dass Gottes Gericht bald über ihn kommen wird.
Elias Worte waren so gewaltig, dass Ahab seine Schuld erkannte und bereute, als er sie hörte: „er zerriss seine Kleider, legte sich einen Sack um und begann zu fasten…und ging sehr bedrückt umher“ (21,27). Erstaunlicherweise zeigte Sich Gott ihm gegenüber gnädig (21,29). Was du auch getan haben magst, es ist nie zu spät umzukehren und Gottes Gnade zu suchen.
Gebet
Pippa fügt hinzu
1. Könige 21
Suche dir eine gute Ehefrau. Isebel ist die bösartigste Frau, von der wir in der Bibel lesen. Vielleicht wäre Ahab gar nicht so schlimm gewesen, hätte er eine gute Ehefrau gehabt.
Vers des Tages
Apostelgeschichte 18,9-10 (Hfa)
»Hab keine Angst! Predige weiter und schweige nicht! Ich bin bei dir, und niemand kann dir etwas anhaben.«
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“