Tag 143

Die Liebe deines Lebens

Weisheit Psalm 66,13–20
Neues Testament Johannes 13,18–38
Altes Testament 1. Samuel 13,1–14,23

Einführung

Bischof Festo Kivengere gehörte zu den Gemeindeleitern, die 1977 ein Protestschreiben an den Diktator Idi Amin überreichten. Sie protestierten darin gegen die Prügeltrupps, die willkürlichen Ermordungen und das ungeklärte Verschwinden von Personen, die damals in Uganda an der Tagesordnung waren. Tags darauf wurde Festo Kivengeres Freund und Vorgesetzter, Erzbischof Janani Luwum, von Idi Amin ermordet; Bischof Festo musste in den Untergrund schließlich ins Exil.

Wenig später veröffentlichte Festo Kivengere ein Buch mit dem Titel Ich liebe Idi Amin . In diesem Buch erklärt er den ungewöhnlichen Titel: „Der Heilige Geist zeigte mir, dass ich in meinem Geist hart geworden war… ich musste Gott um Vergebung bitten und um die Gnade, Präsident Idi Amin mehr lieben zu können… das war wie ein frischer Wind für meine müde Seele. Ich wusste, dass ich den Herrn gesehen hatte und befreit worden war: Liebe erfüllte mein Herz.“

Liebe ist mehr als ein Gemütszustand oder Gefühl. Es ist die Entscheidung, wie wir andere behandeln wollen. Jesus ist das höchste Vorbild für Liebe in der Geschichte. Er fordert uns auf, Gott zu lieben, einander zu lieben (Johannes 13,34-35), unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst und sogar unsere Feinde zu lieben. Sein Leben ist ein Zeugnis dafür; Er hat alle Menschen geliebt (auch Judas, der Ihn verriet, wie wir heute lesen), und aus Liebe hat Er Sein Leben für uns alle hingegeben.

Weisheit

Psalm 66,13–20

13 Ich komme jetzt mit Brandopfern in dein Heiligtum
 und löse meine Versprechen ein,
14 die ich in meiner Not hinausgeschrien habe.
15 Nun bringe ich dir die wertvollsten Opfertiere:
 fette Widder, Rinder und Ziegenböcke.
 Ihr Rauch soll aufsteigen zu dir.

16 Kommt und hört mir zu, ihr,
 die ihr Gott achtet und ehrt,
 ich will euch erzählen,
 was er für mich getan hat.
17 Als ich zu ihm um Hilfe schrie, wusste ich:
 Gott wird mir helfen!
 Deshalb begann ich, ihn zu preisen.
18 Hätte ich Böses im Sinn gehabt,
 dann hätte der Herr mich nicht erhört.
19 Aber er hat mich erhört,
 mein Gebet hat er angenommen.
20 Gelobt sei Gott, denn er hat meine Bitten nicht verachtet
 und mir seine Liebe nicht entzogen.

Kommentar

Gott lieben

Versprichst du Gott manchmal, etwas zu tun (…oder etwas nie wieder zu tun!), wenn Er nur dein Gebet erhört? Der Psalmist hat so ein Versprechen abgegeben – und als Sein Gebet erhört wurde, erfüllte er es. Er schrieb, „Jetzt komme ich …, um meine Versprechen einzulösen, die ich vor dir abgelegt habe und die du mich sprechen hörtest, als ich in größter Not war“ (66,13-14).

Gott liebt dich. Er enthält dir Seine Liebe nicht vor. Der Psalmist preist Gott: „Ich preise den Herrn, denn er hat meine Bitten nicht verachtet und mir seine Liebe nicht entzogen“ (66,20; Hfa). „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4,19; Hfa).

In Seiner Liebe hört und antwortet Gott auf deine Gebete. Wenn du Seine Liebe in vollen Zügen genießen, erhörtes Gebet erleben und Ihm deine Liebe zeigen möchtest, dann gibt es eine Sache, die du nicht tun darfst: Der Psalmist schreibt, „Hätte ich Böses im Sinn gehabt, dann hätte der Herr mich nicht erhört“ (66,18; Hfa).

Wenn in deiner Vergangenheit Schuld ist, bekenne sie und wende dich von ihr ab; so wird dir vergeben. Vorsätzlich Böses zu planen, behindert unsere Beziehung zu Gott. Wir können dann nicht mit reinem Gewissen in Seine Gegenwart kommen und Seine Liebe erfahren.

„Aber Gott hat mich erhört! Er hat mein Gebet vernommen!“ (66,19). Deshalb lädt der Psalmist andere ein, ihm zuzuhören: „Kommt alle und hört zu, die ihr Gott fürchtet, ich will euch erzählen, was er für mich getan hat“ 66,16). Die Zeugnisse anderer, was sie mit Gott erlebt haben, sind unheimlich ermutigend. Sie lassen unseren Glauben wachsen.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine Vergebung, Gnade und Liebe. Danke für die vielen erhörten Gebete (66,19). „Gelobt sei Gott, denn er hat meine Bitten nicht verachtet und mir seine Liebe nicht entzogen“ (66,20; Hfa).
Neues Testament

Johannes 13,18–38

18 Ich spreche nicht von euch allen; denn ich weiß, welche ich als meine Jünger ausgewählt habe. Aber was in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist, muss sich erfüllen: ›Einer, der mit mir zusammen das Brot isst, tritt mich mit Füßen.‹

19 Schon jetzt kündige ich es euch an, damit ihr auch dann, wenn es geschieht, daran glaubt: Ich bin der, den Gott gesandt hat. 20 Ich sage euch die Wahrheit: Wer einen Menschen aufnimmt, den ich gesandt habe, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt den Vater auf, der mich gesandt hat.«

»Einer von euch wird mich verraten«

21 Nachdem Jesus dies gesagt hatte, bestätigte er tief erschüttert: »Ja, es ist wahr: Einer von euch wird mich verraten!«

22 Die Jünger sahen sich fragend an und rätselten, wen er meinte. 23 Ganz nah bei Jesus hatte der Jünger seinen Platz, den Jesus sehr lieb hatte. 24 Simon Petrus gab ihm ein Zeichen; er sollte Jesus fragen, wen er gemeint hatte.

25 Da beugte der Jünger sich zu Jesus hinüber und fragte: »Herr, wer von uns ist es?«

26 Jesus antwortete ihm: »Es ist der, dem ich das Stück Brot geben werde, das ich jetzt in die Schüssel eintauche.« Darauf tauchte er das Brot ein und gab es Judas, dem Sohn von Simon Iskariot. 27 Sobald Judas das Brot genommen hatte, bekam Satan ihn ganz in seine Gewalt. »Beeil dich und erledige bald, was du tun willst!«, forderte Jesus ihn auf. 28 Keiner von den anderen am Tisch verstand, was Jesus mit diesen Worten meinte. 29 Manche dachten, Jesus hätte Judas hinausgeschickt, um alles Nötige für das Fest einzukaufen oder den Armen etwas zu geben. Denn Judas verwaltete das Geld von Jesus und seinen Jüngern. 30 Nachdem Judas das Brot genommen hatte, eilte er hinaus. Es war Nacht.

Das neue Gebot der Liebe

31 Als Judas fort war, sagte Jesus: »Jetzt zeigt Gott, wer der Menschensohn wirklich ist, und dadurch wird auch die Herrlichkeit Gottes sichtbar. 32 Wenn der Menschensohn erst Gottes Herrlichkeit gezeigt hat, dann wird auch Gott die Herrlichkeit des Menschensohnes sichtbar machen. Und das geschieht bald!

33 Denn bei euch, meine Kinder, werde ich nur noch kurze Zeit sein. Ihr werdet mich suchen. Doch was ich den führenden Juden gesagt habe, muss ich jetzt auch euch sagen: Wohin ich gehen werde, dahin könnt ihr mir nicht folgen.

34 Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot: Liebt einander! So wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr euch auch untereinander lieben. 35 An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid.«

Jesus kündigt seine Verleugnung durch Petrus an

36 Da fragte ihn Simon Petrus: »Herr, wohin gehst du?« Jesus antwortete ihm: »Wo ich hingehe, kannst du jetzt nicht mitkommen. Aber du wirst mir später folgen.«

37 »Lass mich doch jetzt bei dir bleiben«, bat ihn Petrus und beteuerte: »Ich bin sogar bereit, für dich zu sterben!«

38 Da antwortete Jesus: »Du willst für mich sterben? Ich versichere dir: Ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal geleugnet haben, mich zu kennen!«

Kommentar

Einander lieben

Nichts hindert die Ausbreitung des Evangeliums mehr als ein Mangel an Liebe unter Christen. Wenn sich unsere Nation verändern soll, wenn sich die Menschen Jesus wieder zuwenden sollen, müssen wir damit anfangen, uns untereinander zu lieben. Das bedeutet konkret, Christen anderer Gemeinden und Denominationen und mit anderen Traditionen und Ansichten zu lieben.

Es bedeutet, die Geschwister in der eigenen Gemeinde zu lieben. Uneinigkeit zerstört, Liebe vereint. Liebe zieht andere Menschen hin zu Jesus. Gott lieben und andere in Seinem Namen zu lieben, muss unser allgemeines Bestreben sein. Diese Art von Liebe ist in der Lage, die Welt zu verändern.

Heute geht es um drei Männer (Judas, Petrus und den Verfasser des Johannesevangeliums), die ganz unterschiedliche Beziehungen zu Jesus hatten. Jeder steht für eine andere Situation in unserem Leben.

Johannes, der Jünger, den Jesus lieb hatte, kannte die Liebe Jesu auf sehr innige Art und Weise. Von allen Jüngern war er der engste Freund Jesu. Er war der, der neben Ihm saß (13,23). Viermal beschreibt sich Johannes als „der, den Jesus liebte“: hier (13,23), am Kreuz (19,26), am leeren Grab (20,2) und mit dem auferstandenen Jesus (21,20). Er zeigt uns, dass wir in die enge Gemeinschaft mit Jesus eingeladen sind.

Aus dem Erleben dieser Liebe Jesu heraus sprechen das Evangelium und die Briefe des Johannes viel von Liebe. Er berichtet, dass Jesus Seinen Jüngern sagte, „So gebe ich euch nun ein neues Gebot: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid“ (13,34-35).

Menschen scheitern aus unterschiedlichen Gründen daran, andere zu lieben. Judas verrät Jesus, obwohl er Ihm so nahe ist: „Der, der mein Brot mit mir geteilt hat, hat sich gegen mich gewandt“ (13,18). Satan ergriff von ihm Besitz (13,27). Wir sehen hier das krasse Gegenteil von Liebe. Judas hasste die Liebe. Er lehnte sich gegen Jesus auf. Und trotzdem liebte Jesus ihn weiterhin.

Petrus liebte Jesus. Aber er hatte eine komplexe Persönlichkeit mit einer sehr menschlichen Sichtweise von Jesus und Seinem Auftrag. Petrus war bereit, für Jesus zu sterben (13,37), doch Jesus erwidert, „Ehe morgen früh der Hahn kräht, wirst du drei Mal leugnen, mich auch nur zu kennen“ (13,38).

Jesus stellt dich vor die herausfordernde Aufgabe: „So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben“ (13,34). Jesu Liebe äußert sich, indem Er Sein Leben für dich gab. Er fordert dich auf, Seinem Beispiel zu folgen und aufopferungsvoll zu lieben. Diese Art zu lieben kennzeichnet einen wahren Christen. „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (13,35; LUT).

Liebe ist die überzeugendste Form der Evangelisation. Wenn Menschen wahre Liebe sehen, sehen sie Gott. Der beste Einstieg, Menschen von Jesus zu erzählen, ist, sie und andere Christen zu lieben.

Normalerweise tun wir uns mit Menschen zusammen, die ähnlich denken wie wir. Aber wir sollen anders sein. Die Kirche Jesu Christi bringt Menschen unterschiedlicher Art und Herkunft, mit verschiedenen Interessen, aus allen Altersgruppen, Volkszugehörigkeiten, Ethnien, Ansichten, Lebensformen und Meinungen zusammen – und alle sollen sich untereinander lieben.

Gebet

Herr, hilf uns, einander so zu lieben, wie Du uns liebst. Wir beten, dass wir Zeuge einer neuen Liebe unter Christen aller Gemeinden, Denominationen und Traditionen sowohl in den Ortsgemeinden als auch weltweit werden. Möge Deine Liebe die Welt verändern.
Altes Testament

1. Samuel 13,1–14,23

Beginn des Krieges gegen die Philister

1 Saul war 30 Jahre alt, als er König wurde. Nachdem er zwei Jahre lang über Israel regiert hatte, 2 stellte er ein Heer von 3000 Mann zusammen. Die übrigen wehrfähigen Israeliten entließ er nach Hause. 2000 Soldaten behielt Saul bei sich in Michmas und auf dem Gebirge von Bethel, die übrigen 1000 standen unter dem Befehl von Jonatan, eines Sohnes von Saul, in Gibea im Gebiet des Stammes Benjamin.

3 Eines Tages überfiel Jonatan die Wachposten der Philister in Geba und tötete sie. Rasch verbreitete sich diese Nachricht bei den Philistern. Auch Saul schickte Boten durch ganz Israel. Sie sollten die Hörner blasen und überall die Heldentat Jonatans verkünden. 4 Wie ein Lauffeuer ging es durch das ganze Land: »Habt ihr schon gehört? Saul hat die Wachposten der Philister geschlagen! Das werden die Philister bestimmt nicht auf sich sitzen lassen!« Saul rief die Männer Israels nach Gilgal zusammen, und alle kamen.

5 Auch die Philister rüsteten sich zum Krieg. Ihr Heer umfasste 3000 Streitwagen, 6000 Mann Besatzung und eine ungeheure Menge Fußsoldaten, unzählbar wie der Sand am Meer. Sie lagerten in der Nähe von Michmas, östlich von Bet-Awen. 6 Als die Israeliten die Übermacht der Philister sahen, der ihr eigenes Heer niemals gewachsen sein konnte, verkrochen sie sich in Höhlen, Dickichten und Felsspalten, in Grabhöhlen und Zisternen.

Saul verliert die Geduld

7 Einige flohen sogar über den Jordan in die Gebiete von Gad und Gilead. Saul war immer noch in Gilgal. Die Männer, die bei ihm waren, zitterten vor Angst. 8 Samuel hatte Saul befohlen, eine Woche auf ihn zu warten. Doch als Samuel nach einer Woche immer noch nicht in Gilgal erschienen war, verlor Saul die Geduld, denn seine Leute begannen schon davonzulaufen. 9 Er ließ die Tiere für das Brand- und das Friedensopfer holen und brachte selbst das Opfer dar. 10 Kaum war er fertig, da kam Samuel. Saul ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen.

11 Doch Samuel stellte ihn sofort zur Rede: »Was hast du getan?« Saul versuchte sich zu rechtfertigen: »Die Soldaten begannen schon davonzulaufen, weil du nicht pünktlich zur abgemachten Zeit hier warst. Die Philister haben sich in Michmas zum Kampf aufgestellt, 12 und ich musste befürchten, dass sie uns jeden Moment in Gilgal angreifen. Ich wollte aber auf jeden Fall vorher noch den HERRN um seine Hilfe bitten. Deshalb habe ich es gewagt, selbst das Brandopfer darzubringen.«

13 »Das war sehr dumm von dir!«, erwiderte Samuel. »Du hast dem Befehl des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht. Er wollte dir und deinen Nachkommen für alle Zeiten die Königsherrschaft über Israel geben. 14 Du aber hast sie durch dein voreiliges Handeln verspielt. Der HERR hat schon einen Nachfolger ausgesucht und ihn dazu bestimmt, das Volk zu regieren. Es ist ein Mann, der ihm Freude macht. Du aber hast dem Befehl des HERRN nicht gehorcht.«

Die Philister sind den Israeliten überlegen

15 Dann verließ Samuel Gilgal. Die zurückgebliebenen Israeliten zogen hinter Saul her dem Feind entgegen. Sie kamen von Gilgal nach Gibea. Dort musterte Saul das restliche Heer: Es waren gerade einmal 600 Mann.

16 Saul, Jonatan und die Soldaten lagerten bei Geba in Benjamin, die Philister bei Michmas. 17 Schon bald schickten die Philister drei Abteilungen von Soldaten in verschiedene Gebiete Israels. Sie sollten israelitische Dörfer ausplündern und verwüsten. Eine Truppe zog nach Norden in Richtung Ofra, in das Gebiet von Schual, 18 die zweite nach Westen auf Bet-Horon zu und die dritte nach Osten zu dem Hügelzug, von dem aus man das Zeboïm-Tal und die Wüste überblicken kann.

19 Damals gab es im ganzen Land Israel keinen einzigen Schmied. Die Philister wollten nämlich verhindern, dass sich die Israeliten Schwerter und Speere herstellten. 20 Wenn nun ein israelitischer Bauer seine Pflugschar, einen Spaten, eine Axt oder eine Hacke schärfen lassen wollte, musste er die Werkzeuge zu einem Schmied der Philister bringen. 21 Das Schärfen von Pflugscharen, Spaten, Gabeln und Äxten kostete zwei Drittel eines Silberstücks, ebenso das Einsetzen eines Ochsenstachels.

22 Daher gab es in jenen Tagen in Sauls ganzem Heer keine Schwerter und Speere außer den Waffen, die ihm selbst und seinem Sohn Jonatan gehörten.

Jonatan vertraut auf Gottes Hilfe

23 Die Philister hatten auch den Pass bei Michmas mit einem Posten besetzt.

14 1 Eines Tages sagte Jonatan zu seinem jungen Waffenträger: »Komm, wir wollen zum Posten der Philister dort drüben gehen!« Seinem Vater erzählte er nichts davon.

2 Saul saß gerade unter dem großen Granatapfelbaum bei Migron nahe Gibea; 600 Mann waren bei ihm, 3 darunter der Priester Ahija. Er war der Sohn von Ikabods Bruder Ahitub. Sein Großvater war Pinhas, sein Urgroßvater Eli, der früher in Silo als Priester des HERRN gedient hatte. Ahija war in jener Zeit der Priester und trug das Priestergewand. Von Sauls Leuten hatte niemand bemerkt, dass Jonatan sich aus dem Lager geschlichen hatte.

4-5 Um zu dem Posten der Philister hinüberzugelangen, wählte Jonatan einen schmalen Weg zwischen zwei hohen Felszacken hindurch. Wie riesige Säulen ragten sie in die Höhe, die eine im Norden auf der Seite von Michmas – man nannte sie Bozez –, die andere im Süden gegenüber von Geba – sie hieß Senne.

6 Jonatan sagte nun zu seinem jungen Waffenträger: »Komm, wir wollen hinübergehen zum Wachposten dieser unbeschnittenen Heiden! Wer weiß, vielleicht hilft uns der HERR. Denn für ihn spielt es keine Rolle, ob wir viele oder wenige sind.«

7 »Tu, was du für richtig hältst«, antwortete sein Waffenträger. »Ich bin dabei! Du kannst auf mich zählen.«

8 »Pass auf«, fuhr Jonatan fort, »wir nähern uns unseren Feinden, bis sie uns sehen. 9 Wenn sie uns dann zurufen: ›Halt, keinen Schritt weiter! Wir kommen zu euch herunter‹, dann lassen wir unseren Plan fallen und gehen nicht weiter. 10 Wenn sie aber rufen: ›Kommt doch herauf zu uns!‹, dann wollen wir hinaufsteigen. Denn das soll für uns ein Zeichen sein, dass der HERR uns den Sieg über unsere Feinde schenken wird.«

11 So näherten sich die beiden ohne Deckung dem feindlichen Posten, bis sie gesehen wurden. »Sieh mal einer an«, begannen die Philister zu spotten, »die Hebräer kommen aus den Löchern hervorgekrochen, in denen sie sich versteckt haben!« 12 Die Wachen forderten die beiden auf: »Kommt nur herauf, wir werden es euch zeigen!« »Los, mir nach!«, rief Jonatan seinem Waffenträger zu. »Der HERR hat sie in die Hand Israels gegeben!« 13 Rasch kletterten sie auf allen vieren den steilen Hang hinauf, Jonatan voraus, sein Diener hinterher. Kaum war Jonatan oben, schlug er die ersten Philister zu Boden, und sein Waffenträger tötete die anderen. 14 Die beiden brachten bei diesem ersten Überfall etwa zwanzig Männer um. Die Leichen lagen in einem Umkreis von wenigen Metern. 15 Nun brach im ganzen Heer der Philister Panik aus: im Hauptlager, bei den Vorposten und sogar bei den Truppen, die die israelitischen Dörfer ausplündern und zerstören sollten. Und dann bebte die Erde. So versetzte Gott alle Philister in Angst und Schrecken.

Der Herr schenkt den Sieg

16 Sauls Späher in Gibea bemerkten, dass im Lager der Philister großer Lärm und ein wildes Durcheinander herrschten. 17 Sofort befahl Saul: »Lasst alle Leute antreten, um herauszufinden, wer von uns das Lager verlassen hat!« Da stellte sich heraus, dass nur Jonatan und sein Waffenträger fehlten.

18 Saul befahl dem Priester Ahija, die Bundeslade zu holen. Sie war in jenen Tagen bei den Israeliten im Feldlager. 19 Doch während er noch mit Ahija redete, nahmen der Lärm und das Getümmel im feindlichen Lager immer mehr zu. Da sagte Saul zum Priester: »Wir haben keine Zeit mehr, Gott zu befragen.«

20 Sofort stürmten Saul und seine 600 Männer los und begannen den Kampf gegen die Philister. Die aber waren so verwirrt, dass sie wild um sich schlugen und sich gegenseitig umbrachten. 21 Schon lange hatten die Philister Israeliten als Söldner in ihr Heer aufgenommen. Viele waren auch jetzt mit den Philistern in die Schlacht gezogen. Nun liefen sie zu ihren Landsleuten unter Sauls und Jonatans Führung über. 22 Sogar die Israeliten, die sich bisher im Bergland von Ephraim versteckt gehalten hatten, nahmen die Verfolgung der Philister auf, als sie von deren Flucht hörten. 23 Der Kampf tobte bis über Bet-Awen hinaus. So befreite der HERR an diesem Tag die Israeliten aus ihrer ausweglosen Lage.

Kommentar

Wie Gott lieben?

Manchmal fühlst du dich vielleicht überwältigt angesichts der schieren Zahl deiner Probleme – Krankheit, Versuchungen, Anfechtungen deines Glaubens usw. – aber Gott kann dich herausholen, wenn Er zu deinen Gunsten handelt. Wie viel größer die Zahl deiner Gegner auch sein mag, wenn Gott für dich eintritt, wirst du gerettet.

Vertraue Gott nicht nur, wenn alles glatt läuft, sondern auch in schweren Zeiten. Gott sucht Männer und Frauen des Glaubens.

Samuel sagte, „der Herr hat sich einen Mann nach seinem Herzen ausgesucht. Er hat ihn bereits zum Anführer seines Volks bestimmt“ (13,14).

Gottes Herz ist voller Liebe, Mitgefühl, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Kreativität. Er sucht Menschen, die wie Er, wie Jesus sind. Nur der Heilige Geist in deinem Herzen kann bewirken, dass du wirst wie Jesus.

Saul hatte versagt. Gott hatte Saul beauftragt, er solle auf Samuel warten. Als Samuels Ankunft sich verzögerte, wurden die Leute unruhig. Saul sorgte sich mehr darum, was die Leute dachten, als was Gott dachte. Er wurde ungeduldig und geriet in Panik (13,6-12), gerade so wie wir. Arbeite daran, geduldiger zu werden – auf Gottes Eingreifen zu warten – und nicht in Panik zu verfallen, wenn nicht alles wie erwartet läuft. Lass dich nicht zu übereilten Entscheidungen hinreißen.

Jonathan dagegen hatte höchstes Vertrauen in Gottes Liebe. Er sagte, „Vielleicht wird der Herr uns helfen, denn den Herrn kann nichts aufhalten. Er kann eine Schlacht gewinnen, ganz gleich, ob er viele oder nur wenige Krieger hat“ (14,6).

Gebet

Herr, bitte schenke mir ein Herz, das so ist wie Deines – ein liebendes Herz. Hilf mir, auf Deine unerschöpfliche Liebe zu vertrauen. Danke, dass Deine Liebe durch den Heiligen Geist in mein Herz ausgegossen ist (Römer 5,5). Gieße diese Liebe auch heute in mein Herz.

Pippa fügt hinzu

Johannes 13,35

„Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid.“

Ich erinnere mich daran, als ich das erste Mal eine Gruppe junger Christen traf. Ich war so beeindruckt von ihrer bedingungslosen Liebe mir gegenüber und untereinander, dass ich unbedingt dazugehören wollte. Ich hoffe so sehr, dass es das ist, was die Menschen erleben, wenn sie sonntags in unsere Gottesdienste, wenn sie zu Alpha oder einer anderen Veranstaltung unserer Gemeinde kommen.

Vers des Tages

Joh. 14,34

Liebt einander! So wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr euch auch untereinander lieben.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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