Tag 123

Wie man gute Entscheidungen trifft

Weisheit Psalm 55,13–24
Neues Testament Johannes 3,22–36
Altes Testament Josua 23,1–24,33

Einführung

Charles Finney, Anwalt und Evangelist, predigte in den 1830er Jahren in einer New Yorker Kirchengemeinde. Am Ende eines jeden Abends lud er die Menschen ein vorzutreten und ihr Leben Jesus anzuvertrauen. Unter den Zuhörern waren viele Anwaltskollegen. Eines Abends saß der Oberste Richter New Yorks auf der Empore. Während er Finney zuhörte, wie dieser das Evangelium verkündete, kam er zu der Überzeugung, dass wahr war, was er hörte.

Und dann fragte er sich, „Gehe ich auch vor wie die anderen, gewöhnlichen Leute?“ Irgendwie hatte er das Gefühl, das sei aufgrund seiner angesehenen Stellung (als Oberster Richter) unangemessen. So saß er da und dachte über die Entscheidung nach, die er zu treffen hatte. Schließlich dachte er, „Warum eigentlich nicht? Ich bin überzeugt von der Wahrheit… warum soll ich es dann nicht wie jeder andere machen?“

Er erhob sich von seinem Platz in der Galerie, ging die Treppe hinunter und stieg die Stufen zur Kanzel empor, auf der Finney predigte. Mitten in der Predigt spürte Finney, wie jemand von hinten an seinem Jackett zog. Er drehte sich um. Der Oberste Richter sagte zu ihm, „Mr. Finney, wenn Sie die Menschen nach vorne bitten, werde ich auch kommen.“ Finney beendete seinen Vortrag und sprach zur Menge, „Der Oberste Richter sagt, wenn ich Sie jetzt einlade, nach vorne zu kommen, käme er auch. Also lade ich Sie jetzt ein, nach vorne zu kommen.“

Der Oberste Richter war ja bereits vorne; ihm folgten fast alle Anwälte aus Rochester, New York. Es heißt, dass sich in den darauffolgenden zwölf Monaten in dieser Gegend um die 100.000 Menschen bekehrten. Die Entscheidung einer einzigen Person hatte Einfluss auf das Leben vieler anderer Menschen.

Das Leben ist voller Entscheidungen. Wir treffen täglich viele Entscheidungen. Ob schlechte oder gute – deine Entscheidungen sind wichtig. Manche haben lebensverändernde Folgen.

Weisheit

Psalm 55,13–24

13 Wäre es mein Feind, der mich verhöhnt,
 dann könnte ich es noch ertragen.
 Würde mein erbitterter Gegner sich über mich erheben,
 so wüsste ich ihm aus dem Weg zu gehen.
14 Aber du bist es, mein Vertrauter,
 mein bester und engster Freund!

15 Wie schön war es damals,
 als uns noch tiefe Freundschaft verband!
 Einmütig gingen wir in Gottes Haus,
 gemeinsam mit den anderen Pilgern.

16 Ohne Vorwarnung hole der Tod meine Feinde!
 Mitten aus dem Leben sollen sie gerissen werden,
 denn die Bosheit herrscht in ihren Herzen und Häusern.
17 Doch ich schreie zu Gott, und der HERR wird mir helfen.
18 Den ganzen Tag über klage und stöhne ich, bis er mich hört.
19 Er rettet mich und gibt mir Sicherheit vor den vielen Feinden,
 nichts können sie mir jetzt noch anhaben!

20 Gott, der seit Ewigkeiten herrscht, wird mich erhören.
 Er bleibt ihnen die Antwort nicht schuldig.
 Denn vor ihm haben sie keine Ehrfurcht,
 und ändern wollen sie sich auch nicht.
21 Ach, mein ehemaliger Freund hat alle verraten,
 die ihm nahestanden, und hat seine Versprechen gebrochen!

22 Seine Worte sind honigsüß,
 aber im Herzen ist er voller Hass.
 Was er sagt, klingt schmeichelhaft,
 aber es verletzt wie Messerstiche.
23 Überlass alle deine Sorgen dem HERRN!
 Er wird dich wieder aufrichten;
 niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht.
24 Gott, du wirst die Mörder und Betrüger ins Grab stürzen;
 mitten aus dem Leben wirst du sie reißen.
 Ich aber setze mein Vertrauen auf dich!

Kommentar

Entscheide dich für Gottvertrauen

„Sich sorgen nimmt dem Morgen nichts von seinem Leid, aber es raubt dem Heute die Kraft“, so Corrie ten Boom. Niemand geht durchs Leben, ohne jemals Probleme zu haben.

David stand in seinem Leben vor vielen Problemen. In diesem Psalm spricht er von einem seiner schwersten Kämpfe (55,19b). Sein „Freund und Vertrauter“ (14b) hatte sich gegen ihn, auf die Seite seiner Widersacher gestellt (19c). Das war für David schlimmer als „wäre es ein Feind, der mich verhöhnt“ (13a). Uns wäre es nicht anders gegangen.

Wir haben in jeder Anfechtung die „Wahl“, wie wir darauf reagieren. David entschied sich für den Herrn; „morgens, mittags und abends“ rief er Gott um Rettung an (55,17-18). Wenn du in eine Auseinandersetzung mit einem engen Freund oder Familienmitglied verwickelt bist, suche bei Gott Trost und Kraft. David tat es und erlebte in der Folge den Frieden Gottes, „Er rettet mich und beschützt mich, dass sie mir nicht zu nahe kommen, auch wenn noch so viele gegen mich sind“ (55,19).

Aus eigener Erfahrung kann er den folgenden Rat erteilen: „Bring deine Sorgen vor den Herrn, er wird dir helfen“ (55,23a). Ich notiere seit Jahren die „Sorgen“, die ich „vor den Herrn bringe“ neben diesen Psalm. Die meisten von ihnen (nicht alle) haben sich aufgelöst.

Lass nicht zu, dass die Sorgen, Kämpfe und Enttäuschungen in deinem Leben, die Oberhand gewinnen. Wende dich wie David an Gott, bringe deine Sorgen vor Ihn und sage, „Ich aber vertraue auf dich“ (24b).

Gebet

Herr, ich will Dir heute meine Sorgen bringen … All meine Last will ich auf Dich werfen und auf Deine Hilfe vertrauen.
Neues Testament

Johannes 3,22–36

Johannes der Täufer tritt hinter Jesus zurück

22 Danach kam Jesus mit seinen Jüngern in die Provinz Judäa. Er blieb einige Zeit mit ihnen dort und taufte. 23 Auch Johannes taufte bei Änon, in der Nähe von Salim, weil es dort genügend Wasser gab. Immer wieder kamen Menschen zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. 24 Denn damals war er noch nicht im Gefängnis. 25 Eines Tages kam es zwischen einigen Jüngern von Johannes und einem Juden zum Streit darüber, welche Taufe wichtiger sei. 26 Gemeinsam gingen sie schließlich zu Johannes und berichteten ihm: »Rabbi, der Mann, der damals am anderen Jordanufer zu dir kam und auf den du die Menschen hingewiesen hast, der tauft jetzt selber. Alle Leute gehen zu ihm, anstatt zu uns zu kommen.«

27 Doch Johannes erwiderte: »Kein Mensch kann sich auch nur das Geringste selber nehmen; es muss ihm von Gott gegeben werden. 28 Ihr selbst könnt doch bezeugen, dass ich gesagt habe: ›Ich bin nicht der Christus, der von Gott versprochene Retter. Ich soll ihn nur ankündigen, mehr nicht.‹ 29 Die Braut gehört schließlich zum Bräutigam! Der Freund des Bräutigams freut sich mit ihm, auch wenn er nur danebensteht. So geht es mir jetzt. Meine Freude könnte nicht größer sein. 30 Christus soll immer wichtiger werden, und ich will immer mehr in den Hintergrund treten.

31 Er ist vom Himmel gekommen und steht deshalb über allen. Wir gehören zur Erde und haben hier unseren Ursprung. Darum können wir nur aus irdischer Sicht reden. Christus aber kommt vom Himmel 32 und kann bezeugen, was er dort gesehen und gehört hat. Trotzdem glaubt ihm keiner! 33 Wer aber auf seine Botschaft hört, der bestätigt damit, dass Gott die Wahrheit sagt. 34 Christus ist von Gott zu uns gesandt. Er redet Gottes Worte, denn Gott gibt ihm den Geist in seiner ganzen Fülle. 35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles seiner Macht unterstellt. 36 Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber nicht auf ihn hört, wird nie zum Leben gelangen, sondern Gottes Zorn wird für immer auf ihm lasten.«

Kommentar

Entscheide dich für Jesus

Johannes der Täufer war berühmt geworden. Der Dienst, den er tat, war bemerkenswert. „Viele Leute kamen zu ihm, um sich taufen zu lassen“ (3,23). Die Jünger des Johannes sahen in Jesus einen Konkurrenten. Sie neideten Ihm Seinen Erfolg. Zu Johannes sagten sie über Jesus, „anstatt zu uns kommen nun alle zu ihm“ (3,26).

Johannes musste sich entscheiden, wie er damit umgehen wollte. Er wies seine Jünger darauf hin, „Ein Mensch kann sich nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel her gegeben wird“ (3,27). Er entschied sich, die Menschen zu Jesus zu führen anstatt zu sich: „Ihr wisst selbst, dass ich euch ganz offen gesagt habe: „Ich bin nicht der Christus. Ich bin von Gott beauftragt, ihm den Weg zu bereiten - mehr nicht““ (3,28).

Johannes vergleicht seine Stellung mit dem „Freund des Bräutigams“ (3,29a). Der Trauzeuge fühlt sich durch die Ankunft des Bräutigams nicht bedroht. Er ist es, auf den er wartet, und er freut sich, wenn er kommt. So verhält es sich auch mit Johannes. Er sagt, dass Jesus gekommen ist, „Darüber freue auch ich mich“ (3,29b). „Er muss immer größer werden und ich immer geringer“ (3,30).

Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen wir größer und wichtiger werden wollen, in denen wir an Ehre oder Qualifikation zunehmen möchten. Das sind an und für sich keine schlechten Ziele, aber sie haben Einfluss auf unsere alltäglichen Entscheidungen. Du musst dich entscheiden, wie du leben willst. Ist die nächste Beförderung dein Ziel oder, dass Jesus erhöht wird? Gilt dein Eifer mehr deinem persönlichen Vorankommen oder dem Jesu?

Manchmal sehen wir auch, wie unterschiedliche christliche Dienste/Werke miteinander in Konkurrenz treten. Das sollte nie passieren!

Lass die Worte, „Er muss immer größer werden und ich immer geringer“ (3,30), in deinem Herzen nachklingen. Der Fokus muss stets auf Jesus und nicht auf dir liegen. Unser Bestreben muss immer sein, Menschen zu Jesus zu führen.

Johannes unterstreicht, worum es wirklich geht: „Und alle, die an den Sohn Gottes glauben, haben das ewige Leben. Doch die, die dem Sohn nicht gehorchen, werden das ewige Leben nie erfahren, sondern der Zorn Gottes liegt weiterhin auf ihnen“ (3,36).

Das ist die wichtigste Entscheidung überhaupt – entscheide ich mich für Jesus, oder lehne ich Ihn ab?

Gebet

Herr, ich entscheide mich dafür zu sagen, „Er muss immer größer werden und ich immer geringer“ (3,30). Fülle mich mit dem Heiligen Geist; schenke mir Wote, die andere zum Glauben an den Sohn führen.
Altes Testament

Josua 23,1–24,33

Josuas letzte Mahnungen an die führenden Männer Israels

1 Seit langer Zeit lebten die Israeliten nun in Ruhe und Frieden. Der HERR sorgte dafür, dass die Völker ringsum sie nicht bedrohten. Josua war inzwischen sehr alt geworden. 2 Eines Tages rief er die führenden Männer Israels, die Sippenoberhäupter, die Richter und Beamten zusammen. Er sagte zu ihnen: »Ich bin schon sehr alt und werde bald sterben. 3 Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, was der HERR mit allen Völkern in dieser Gegend gemacht hat. Er selbst, der HERR, euer Gott, hat für euch gekämpft, und das tut er bis heute. 4 Erinnert euch nur, wie ich das Land zwischen dem Jordan im Osten und dem Mittelmeer im Westen euren Stämmen durch das Los zugeteilt habe. Viele Völker habe ich hier besiegt. Einige sind zwar noch übrig geblieben, 5 doch der HERR, euer Gott, wird auch sie verstoßen und vertreiben. Ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen, wie er es versprochen hat.

6 Seid fest entschlossen, alles zu befolgen, was im Gesetzbuch von Mose aufgeschrieben ist! Weicht kein Stück davon ab! 7 Vermischt euch nicht mit den Völkern, die noch in eurem Land wohnen! Nehmt die Namen ihrer Götter nicht in den Mund und schwört nicht bei ihnen! Dient ihnen nicht und betet sie nicht an! 8 Haltet dem HERRN, eurem Gott, die Treue, wie ihr es bis heute getan habt.

9 Der HERR hat große und mächtige Völker euretwegen vertrieben. Niemand konnte euch standhalten. 10 Ein Einziger von euch verjagt tausend Feinde! Denn der HERR, euer Gott, kämpft selbst für euch, wie er es versprochen hat. 11 Liebt den HERRN, euren Gott, bemüht euch immer wieder darum, denn es geht um euer Leben!

12 Wenn ihr euch von ihm abwendet und euch mit den Völkern einlasst, die noch in eurem Land sind, wenn ihr euch mit ihnen verheiratet und vermischt, 13 dann wird der HERR, euer Gott, diese Völker ganz gewiss nicht mehr aus eurem Land vertreiben. Dann werden sie für euch zum Fallstrick. Sie werden euch quälen wie Peitschenhiebe und wie Dornenzweige, die man euch ins Gesicht schlägt. Am Ende wird keiner von euch in diesem guten Land bleiben, das der HERR, euer Gott, euch gegeben hat.

14 Bald werde ich sterben, denn jedes Leben geht einmal zu Ende. Dann nehmt euch zu Herzen, was ihr erlebt habt, und denkt immer daran: Kein Versprechen des HERRN, eures Gottes, blieb unerfüllt – alles ist eingetroffen! 15 Aber genau so, wie der HERR, euer Gott, jedes Versprechen gehalten hat, so wird er auch jede Drohung wahr machen, wenn ihr den Bund brecht, den er mit euch geschlossen hat. Wenn ihr anderen Göttern dient und sie anbetet, dann wird sich der HERR voller Zorn gegen euch wenden und euch bald aus dem guten Land vertreiben, das er euch gegeben hat.«

Josua erneuert den Bund zwischen Gott und Israel

24 1 Josua versammelte alle Stämme Israels bei Sichem. Er rief die führenden Männer zu sich, die Sippenoberhäupter, die Richter und die Beamten. Gemeinsam traten sie vor Gott.

2 Dann redete Josua zum Volk: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Vor langer Zeit lebten eure Vorfahren auf der anderen Seite des Euphrat: Terach mit seinen Söhnen Abraham und Nahor. Sie verehrten dort andere Götter. 3 Ich brachte euren Stammvater Abraham aus dem Land jenseits des Euphrat hierher und ließ ihn durch ganz Kanaan ziehen. Ich schenkte ihm viele Nachkommen; ich gab ihm Isaak, 4 und Isaak gab ich Jakob und Esau. Esau erhielt das Gebirge Seïr, und Jakob siedelte sich mit seinen Söhnen in Ägypten an.

5 Später sandte ich ihnen Mose und Aaron und strafte das Land Ägypten mit schweren Plagen. Ich führte euer Volk in die Freiheit 6 und brachte es von Ägypten bis zum Schilfmeer. Die Ägypter aber verfolgten es mit Kriegswagen und Reitern. 7 Eure Väter schrien zu mir um Hilfe. Da ließ ich zwischen ihnen und ihren Verfolgern Dunkelheit hereinbrechen. Die Ägypter jagten ihnen nach bis ins Schilfmeer, und dort ließ ich sie in den Wellen untergehen. Mit eigenen Augen haben eure Vorfahren gesehen, wie ich die Ägypter bestrafte! Danach habt ihr lange Zeit in der Wüste gelebt, 8 bis ich euch in das Land der Amoriter östlich des Jordan brachte. Sie kämpften gegen euch, und ich gab sie in eure Gewalt. Überall, wo ihr hinzogt, vernichtete ich sie und überließ euch ihr Land.

9 Auch der Moabiterkönig Balak, Zippors Sohn, stellte sich euch in den Weg. Er ließ Bileam, den Sohn von Beor, rufen, um euch zu verfluchen. 10 Aber ich wollte nicht auf Bileam hören, darum musste er euch segnen, und ich bewahrte euch vor den Moabitern.

11 Dann habt ihr den Jordan durchquert und seid nach Jericho gekommen. Die Einwohner dieser Stadt führten Krieg gegen euch, ebenso die anderen Völker des Landes: die Amoriter, Perisiter, Kanaaniter, Hetiter, Girgaschiter, Hiwiter und Jebusiter. Sie alle gab ich in eure Gewalt. 12 Ich schickte Hornissenschwärme vor euch her, so dass die beiden Amoriterkönige voller Entsetzen die Flucht ergriffen. Den Sieg verdankt ihr nicht euren Schwertern und Bogen, sondern allein mir. 13 Ich gab euch ein Land, das ihr nicht mehr urbar machen musstet, und Städte, die ihr nicht erbaut habt. Ihr esst die Früchte von Weinbergen und Ölbäumen, die ihr nicht gepflanzt habt.«

14 Josua fuhr fort: »Deshalb habt Ehrfurcht vor dem HERRN! Dient ihm aufrichtig und mit ganzer Hingabe! Trennt euch von den Göttern, die eure Vorfahren jenseits des Euphrat und in Ägypten verehrt haben. Dient allein dem HERRN! 15 Wenn es euch aber nicht gefällt, dem HERRN zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr gehören wollt: den Göttern, die eure Vorfahren jenseits des Euphrat verehrt haben, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr lebt. Ich aber und meine Familie, wir wollen dem HERRN dienen.«

16 Da antwortete das Volk: »Niemals wollen wir den HERRN verlassen und anderen Göttern dienen! 17 Denn der HERR, unser Gott, war es, der unsere Väter aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. Er hat große Wunder vor den Augen unseres Volkes vollbracht. Er hat uns auf dem ganzen Weg beschützt, als wir die Gebiete vieler Völker durchqueren mussten. 18 Der HERR war es, der die Amoriter und alle anderen Völker vertrieben hat, die hier früher gelebt haben. Auch wir wollen ihm dienen: Der HERR ist unser Gott!«

19 Josua erwiderte: »Meint ihr wirklich, ihr könnt dem HERRN dienen? Täuscht euch nicht: Er ist ein heiliger und leidenschaftlicher Gott, der keinen neben sich duldet. Er wird euch nicht vergeben, wenn ihr ihm untreu werdet und gegen ihn sündigt! 20 Wenn ihr den HERRN verlasst und fremden Göttern dient, wird er sich gegen euch wenden. Er wird euch Böses antun und euch vernichten, obwohl er euch vorher Gutes erwiesen hat.«

21 Da sagte das Volk: »Wir wollen trotzdem dem HERRN dienen!«

22 Josua antwortete: »Ihr selbst seid Zeugen dafür, dass ihr euch für den HERRN entschieden habt und ihm gehören wollt.« Sie riefen: »Ja, wir sind Zeugen!«

23 Da forderte Josua sie auf: »Werft alle Götzenfiguren weg, die ihr noch besitzt. Wendet euch von ganzem Herzen dem HERRN, dem Gott Israels, zu!«

24 Das Volk antwortete: »Wir wollen dem HERRN, unserem Gott, dienen und auf ihn hören!«

25 Da erneuerte Josua noch am selben Tag in Sichem den Bund zwischen Gott und den Israeliten. Er gab ihnen die Gebote und Rechtsbestimmungen 26 und schrieb alles im Buch des Gesetzes Gottes auf. Dann nahm er einen großen Stein und richtete ihn unter der Eiche beim Heiligtum des HERRN auf.

27 Josua rief dem Volk zu: »Seht diesen Stein! Er ist Zeuge! Denn er hat alles gehört, was der HERR zu uns gesagt hat. Er soll euch mahnen, euren Gott nicht zu verleugnen.« 28 Dann schickte Josua das Volk nach Hause, jeden in sein Gebiet.

Josua und Eleasar sterben

29 Einige Zeit später starb Josua, der Sohn von Nun, der Diener des HERRN. Er wurde 110 Jahre alt. 30 Man begrub ihn auf dem Grundstück, das ihm und seinen Nachkommen gehören sollte; es lag in Timnat-Serach nördlich des Berges Gaasch im Gebirge Ephraim.

31 Israel blieb dem HERRN treu, solange Josua und nach ihm die führenden Männer des Volkes lebten, die noch alles mit eigenen Augen gesehen hatten, was der HERR für Israel getan hatte.

32 Die Israeliten begruben auch Josefs Gebeine, die sie aus Ägypten mitgeführt hatten. Man bestattete sie im Gebiet des Stammes Josef bei Sichem, auf dem Feld, das Jakob von den Nachkommen Hamors, des Vaters von Sichem, für 100 Silberstücke gekauft hatte. 33 Auch Eleasar, der Sohn von Aaron, starb. Er wurde in der Stadt Gibea beigesetzt, die seinem Sohn Pinhas im Gebirge Ephraim gehörte.

Kommentar

Entscheide dich, dem Herrn zu dienen

Gott anzubeten und Ihm zu dienen, ist der Weg zu einem erfüllten Leben. Vergeude dein Leben nicht, indem du „falschen Göttern“ nachjagst. Cyprian von Karthago schrieb, „Was immer der Mensch Gott vorzieht, macht er zu seinem Gott. Es gibt heutzutage unzählige andere Götter. Die am weitesten verbreiteten lassen sich mit „Geld, Sex und Macht“ zusammenfassen.“

Nach den vielen Schlachten erlebte Israel eine lange Friedenszeit (23,1). „Josua, der inzwischen sehr alt war“ (23,1), rief am Ende seines Lebens das Volk nochmal zusammen. Er ermahnte sie, sie müssten sich entscheiden, wie sie den Rest ihres Lebens verbringen wollten.

Er erinnert sie an alles, was Gott für sie getan, wie Er sie gesegnet hat (23,14; 24,10). Josua mahnt sie eindringlich, dem Herrn, ihrem Gott „treu und beständig“ zu dienen (24,14).

Als Antwort auf alles, was der Herr für dich getan hat, sollst du „den Herrn, [deinen] Gott, [ ] lieben“ (23,11), Ihn anbeten und Ihm dienen. Josua sagt, „entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt“ (24,15). Er führt ihnen die Alternativen vor Augen:

1.\tFalsche „Götter“ (die Götter ihrer Vorfahren oder besiegter Völker) oder
2.\tden Gott Israels, den einzig wahren Gott

Von den Göttern der besiegten Völker hieß es, dass sie modern und „fortschrittlich“ seien – dass sie Landwirtschaft, Fruchtbarkeit und Geschlecht beeinflussen könnten. Die Kanaaniter fühlten sich den Israeliten intellektuell und kulturell haushoch überlegen. Josua aber unterstreicht die Defizite „anderer Götter“ und stellt sie der Güte und Macht Gottes gegenüber (24,3-13).

Du musst dich entscheiden. Du kannst dich nicht einfach treiben lassen. Zu viele Menschen lassen sich durchs Leben treiben, ohne je eine bewusste Entscheidung zu treffen.

Wie alle guten Leiter, leitete auch Josua durch sein gutes Vorbild. Er entschied sich bewusst, den Herrn anzubeten und Ihm zu dienen: „Ich und meine Familie, werden jedenfalls dem Herrn dienen“ (24,15).

Und das Volk erwiderte, „wir wollen dem Herrn dienen!“ (24,18.21.24). Josua sagte, „Ihr bezeugt selbst, dass ihr euch entschieden habt, dem Herrn zu dienen“ (24,22). „Israel diente dem Herrn, solange Josua und die Ältesten, die ihn noch lange überlebten und noch um alles wussten, was der Herr für Israel getan hatte, am Leben waren“ (24,31). Gute Leitung ist von zentraler Bedeutung.

Josua rief das Volk zur Umkehr und zum Glauben. Das wünscht Sich Gott immer. Zuerst die Umkehr; „zerstört die Götzen unter euch“ (24,23a); befreit euch von dem ganzen schlechten Zeug in eurem Leben. Und dann der Glaube: „und wendet eure Herzen dem Herrn, dem Gott Israels, zu“ (23b) – leg dein ganzes Leben in Gottes Hand.

Gebet

Herr, ich entscheide mich, Dir mein ganzes Herz zu geben. Bitte hilf mir, gute Entscheidungen in meinem Leben zu treffen.

Pippa fügt hinzu

Josua 24,15

Ich und meine Familie, werden jedenfalls dem Herrn dienen“ (24,15).

Das ist der Vers unserer Familie. Ich bin schon so oft auf diesen Vers zurückgekommen. Wir möchten eine Familie sein, die dem Herrn dient.

Vers des Tages

Psalm 55,23

Bring deine Sorgen vor den Herrn, er wird dir helfen. Er wird nicht zulassen, dass der Gottesfürchtige stürzt und fällt.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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